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Die Arena (Under the Dome)
"Wieder einmal hat Stephen King unter Beweise gestellt, was seine größte Stärke ist:
Das darstellen von Personen, ihren Gedanken, ihren Krankheiten und ihren Psychosen.
Wenn Mr. King die Geschichte aus der Sicht eines Hundes schreiben möchte, dann erlebst du die Geschichte auch aus der Sicht eines Hundes! Und wenn er einen bösartigen Charakter näher beschreiben möchte, dann nimmt er sich zwar viel Zeit dafür, aber am Ende kam man die Gedankengänge der mörderischsten Psychopathen nachvollziehen und will verdammt nochmal wissen, wie es mit ihnen weitergeht...

Umgekehrt allerdings hat King es diesmal nicht geschafft, sympathische Helden zu schreiben. An der Hauptperson, Barbie, hatte ich bis zur Mitte des Buches noch Interesse, dann rückten andere Personen in den Vordergrund, mit denen ich mich ab dann auch nicht mehr richtig anfreunden konnte - was allein schon an ihrer Anzahl gelegen haben kann; selbst für Kingsche Verhältnisse gab es diesmal viele Charakter, die etwas zu sagen hatten. Sogar so viele, dass diesmal ein Namensregister an den Anfang des Buches gesetzt wurde.

Auf der anderen Seite hatte das Buch eine interessante soziologische und politische Komponente. Wie reagiert eine durchschnittliche amerikanische Kleinstadt, wenn sie vollkommen von der Außenwelt abgeschirmt wird?
Um die Frage noch etwas pikanter zu machen, serviert Stephen King dem Leser dazu noch einen machtgeilen Stadts-Vorsitzenden, einen durchgeknallten, drogensüchtigen Prediger und einen psychotischen Mörder.
Es war ungemein faszinierend, an den Ränkespielen und Gedankengängen der Menschen teilzuhaben, wie sie sich gegenseitig anstacheln, Pläne schmieden und umbringen.
Noch dazu wirft King die philosophisch/moralische Frage auf, warum man als Kinder Ameisen quält... doch ich will an dieser Stelle nicht zuviel verraten.

Die Hintergrundgeschichte wirkt übrigens eher an den Haaren herbeigezogen. Immerhin nicht komplett unglaubwürdig, aber man sollte sich beim lesen dieses Schinkens nicht ständig um die Frage kümmern, warum eine Kuppel einen Haufen Menschen einsperrt.
Da war es viel interessanter, sich die Frage zu stellen, warum ein Gebrauchtwagenhändler den Blick für das Längerfristige verliert und nur noch auf den Ausbau seiner Macht konzentriert ist.

Zusammengenommen würde ich sagen, dass Under the Dome ein Buch mit vielen Höhepunkten (z.B. die Darstellung der Antagonisten und einige bestimmte Szenen) ist, das streckenweise etwas anstrengend zu lesen war, aber immer eine gewisse Spannung aufrechterhalten hat - auch wenn einige Personen trotz der Länge zu kurz gekommen sind und ich ihnen bei ihrem ableben keine Träne nachgeweint habe.
Für Fans ein Muss. Allen anderen kann ich nur sagen: Wenn ihr die Zeit für diesen Wackerstein von einem Buch und Lust auf eine spannende Kleinstadt-Geschichte mit feinen Horror-Elementen habt, könnt ihr mit Under the Dome (deutsch: Die Arena) nichts falsch machen."

So aus meinem Blog kopiert.
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