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Bundeswehr/Zivildienst
Kali, Deine Ansichten akzeptiere ich, das ist selbstverständlich. Aber es ist mir persönlich auch völlig klar, das Du diese Ansichten vertrittst. Schließlich wird Dir seit 18 Monaten das Hirn von der Bundeswehr gewaschen. Du bist ein junger Mann, der sich im besten Alter befindet, um noch hingebogen zu werden. Die Naivität Deiner Argumente, und das meine ich nicht als Beleidigung, ist typisch. So höre ich es eigentlich von allen, die ihren Grundwehrdienst leisten oder geleistet haben. Die Naivität zeigt sich schon offensichtlich in Deiner Signatur. Wozu ein MG da ist, sollte doch (nüchtern betrachtet) klar sein, oder? Sie ist da um Menschen zu töten - Punkt. Sie ist kein überdimensionaler Staffelstab, den es über Kilometer zu tragen gilt, bis man ihn verwünscht. Waffen haben unendliches Leid über die Menschen gebracht. Nicht nur über die Menschen vor der Mündung, auch über viele die abdrücken mussten und darüber was sie angerichtet haben nie hinweg gekommen sind. Ich persönlich bin noch in einem Alter, in dem ich meinen Großvater (der im Krieg einen Arm verlohr) noch befragen konnte. Du lebst in einer Generation, in der der Krieg nicht mehr gegenwärtig ist. Ähnlich wie die Ansichten der jungen Männer, die intusiastisch und freudig in den 2. Weltkrieg gezogen sind und (wenn überhaupt) ernüchtert oder gebrochen zurück kamen lesen sich Deine Zeilen hier. Ich persönlich finde das erschreckend. Diese Jungs hier waren ähnlich drauf.
Bei der Gelegenheit möchte ich anmerken, dass es bei fast allen Soldaten, die ich zum Sinn ihres Wunsches bei der Bundeswehr zu sein befragte, bei der Antwort um Karrieregründe oder finanzielle Gründe handelte. Idealismus war nie dabei.
Zitat:Und das bisschen durch den Matsch kriechen hat auch noch keinen umgebracht. Sowas stärkt die Unabhängigkeit, das Leben in der Kaserne, die Gemeinschaft mit (anfangs) wildfremden Menschen, die daraus resultierende Kameradschaft.
Ich empfehle hier den THW, die Feuerwehr, das Rote Kreuz und unzählige andere Institutionen, bei denen Du diese Erfahrungen machen kannst.

Was die "Individualität" angeht, muss man verinnerlichen, was es heißt Soldat zu sein. Ein Soldat mit Skrupel oder gar Mitleidsempfinden zum Beispiel ist kein guter Soldat, denn diese Gefühle können wichtige Einsätze gefährden. Man denke an die Tanklastzüge in Afganistan oder den Hubschraubereinsatz, bei dem die amerikanischen Schützen bei der Tötung von Zivilisten fast in Jubel ausbrachen.

Wenn man sieht, wie viele traumatisierte Soldaten aus Afghanistan kommen und ihre Geschichten hört wundert es mich, warum es immer noch Jungs gibt, die da hin wollen. Mit "Land verteidigen" hat das nichts zu tun. Mit "Held sein wollen" schon mehr. Es wird sich ja auch zum Teil beschwert, dass die Soldaten in Afghanistan keine Akzeptanz und gebührenden Respekt von der Deutschen Bevölkerung erhalten. Auch ich kann ihnen nichts davon entgegenbringen. Mir tun sie nur Leid, weil sie durch unsere Politik verheizt werden. Ich empfinde also nur Mitleid mit ihnen.
Sixtynine, lunchtime!
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