26.01.2011, 16:01
Hm. Schwieriges Thema. Man merkt den Büchern schon an, dass sie nicht am Stück geschrieben wurden, sondern über einen sehr langen Zeitraum hinweg entstanden sind - The Gunslinger unterscheidet sich in Sprache und Atmosphäre sehr stark vom letzten Band, man merkt grade in den letzten drei Bänden den routinierten Schriftsteller, während The Gunslinger doch recht klar als Frühwerk erkennbar ist. Ich habe/hatte meinen Spaß mit den letzten drei Bänden (noch 500 Seiten, und ich weiß, wie alles endet *g*), aber rein qualitativ würde ich die ersten drei Bände höher ansiedeln - vielleicht auch, weil da noch vieles neu und ungewohnt war, weil Rolands Welt so frisch und unverbraucht wirkte, so voller düsterer Geheimnisse. Natürlich will ich, wie alle Leser, Antworten auf meine Fragen haben, aber ein kleines Fünkchen Mysterium darf ruhig bleiben. Ich will nicht alles erklärt haben. Von mir aus hätte es die elendslange Rückblende in Wizard & Glass in dieser Form nicht geben müssen, und von mir aus hätte SK auch die Geschichte von Ted etwas kürzen können. Mein Hauptkritikpunkt die letzten drei Bände betreffend ist aber, dass Es ist nicht so, dass die Bücher deswegen für mich schlecht sind, aber es gibt doch einige Passagen, bei denen ich mich gefragt habe, ob das derselbe Autor ist, der Drawing of the Three geschrieben hat. Und da kommen wir wieder zu dem zurück, was ich eingangs geschrieben habe - man merkt den Büchern an, dass sie über einen langen Zeitraum hinweg geschrieben wurden und dass zwischen Band 1 und Band 7 33 Jahre liegen. Ist ja auch logisch, Menschen entwickeln sich weiter, Schriftsteller natürlich auch. Die Routine, die SK mittlerweile an den Tag legt, hatte er natürlich bei The Gunslinger noch nicht, und ich hatte beim Lesen mehr als einmal das Gefühl, dass er selbst nicht so recht wusste, wohin er mit der Geschichte eigentlich wollte. Das hat's aber auch irgendwie spannend gemacht, auch, dass man über Roland lange Zeit kaum was erfahren hat. Und dann kommt Wizard & Glass und breitet Rolands Jugend vor uns aus. Naja.
Shiny. Let's be bad guys.