01.07.2008, 07:42
Tiberius schrieb:Jeepers schrieb:HdR zeichnet vor allem sein Erzählstil aus. Es ist das perfekte Buch, da passt jeder Satz. Die Grammatik ist hier praktisch perfekt eingesetzt. Man hat den Eindruck das Tolkien wirklich an jedem Satz gefeilt hat, was wohl auch nicht so falsch ist. Man kann wirklich sagen, das es das best geschriebene Buch überhaupt ist.Es ist kein perfektes Buch. Wenn es das wäre, hätte man es perfekt verfilmen können.
Nö, für mich ist das kein Kriterium ob ein Buch gut oder schlecht ist.
Ein gutes Buch weckt Bilder im Kopf des Lesers und nimmt Leser mit in eine andere Welt. Die beste Verfilmung läuft immer im Kopf des Lesers ab und zwar beim Lesen. Ich habe das Auenland schon gesehen bevor es auf der Leinwand zu sehen war.

Wordslinger schrieb:@Jeepers
Zitat:Bei HdR ist die Aufteilung zwischen Gut und Böse immer klar, bei DT verwischt das immer wieder.So wie bei Boromir, Gollum, Bilbo oder Frodo, die durch den Ring "böse" werden? Oder König Denethor, der statt seine Verantwortung zu tragen, lieber sterben will? Oder König Theoden, der von Grima manipuliert wird? Glaube bei DT sind die Personen deutlich(!) einfarbiger als bei HdR - entweder sie sind Weiß oder Rot!
Bei HdR gibt es eine klare Trennung zwischen gut und böse. So wird Boromir nicht böse, weil er es will oder ist, sondern er wird manipuliert durch die Macht des Rings, das Böse. Auch Denethor ist nicht böse, sondern einfach nur schwach, aber dennoch gehört er zu den Guten. Und das trifft auch auf Boromir zu.
Bei DT ist der "Held" nicht wirklich klar das Gute bzw. lässt sich das schwer feststellen. Er ist ein Egoist (was nicht schlimm ist) und ordnet alles seinem Ziel unter. Ob dieses Ziel gut oder schlecht ist, bleibt im Grunde immer offen und wird eigentlich nicht bewertet.
Für mich sind beide Werke wie Champagner und Single Malt Whisky; beide erstklassig aber grundverschieden.