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Zeitungsartikel
#39
Zitat: "Der Nebel": Vom Pizzaboten der Plüschtiere

Nahezu unglaublich: „Der Nebel“ – seit gestern in den Kinos – ist die 101. Verfilmung einer Gruselgeschichte von Stephen King. Reichlich Material für den Lenz-Kinoexperten Gian-Philip Andreas und seine King-Tops und -Flops.

Die besten...
... King-Filme sind eine Frage des Geschmacks. Manche nämlich mögen die „Edel“-Kings am liebsten, in denen Stars mitspielen wie Anthony Hopkins in „Hearts In Atlantis“ oder Ian McKellen in „Der Musterschüler“ (den übrigens „X-Men“ und „Walküre“-Regisseur Bryan Singer drehte). Andere wiederum schätzen die kleinen, schmutzigen B-Filme mehr – wie zum Beispiel „Cujo“, über den bösen Hund gleichen Namens, der 80 Minuten lang gegen ein Auto springt, in dem eine Mutter mit Kind sitzt. Ich aber entscheide mich für „Stand By Me“, eine wunderschön bittersüße Teenie-Geschichte von Rob Reiner, der mit „Misery“ auch gleich den oscargekrönten zweiten Anwärter hinterherschob. Bronze geht an „Das geheime Fenster“ mit Johnny Depp als verschlunzter Schriftsteller im Bademantel.

Die schlechteste...
...Verfilmung drehte King höchstpersönlich, was er auch unumwunden eingesteht. „Rhea M“ von 1985 basiert auf seiner Kurzgeschichte „Trucks“ und ist purer Schrott. Danach nahm er nie wieder auf dem Regiestuhl Platz. Besser so.

Stephen King macht den Hitchcock...
...und absolviert in vielen Verfilmungen seiner Werke ironische kleine Gastauftritte als Statist. In „Misery“ war er Reporter, in „Schlafwandler“ Totengräber, in „Friedhof der Kuscheltiere“ Priester, im „Haus der Verdammnis“ ein Pizzabote. Früher hat er gelegentlich auch größere Rollen gespielt: In der Kurzfilm-Compilation „Creepshow“ etwa taumelte er, von einer Alienpflanze umrankt, durch eine Episode.

Bedeutende Regisseure...
...haben sich von Anfang an daran gemacht, das King-Universum auf die Leinwand zu bringen. Brian De Palma inszenierte „Carrie“ als blutkübelbegossenes Pubertätsdrama. Niemand Geringeres als Stanley Kubrick drehte die erste Verfilmung von „Shining“ mit Jack Nicholson, der als Schriftsteller in einem leeren Hotel irre wird. Der Film gilt als Klassiker und vielen als nach wie vor bester King-Film überhaupt. King selbst sah das anders und ließ 1997 einen Fernseh-Mehrteiler produzieren, den er für werkgetreuer hält. „Tödliche Versprechen“-Regisseur David Cronenberg drehte die Erstverfilmung des Politthrillers „Dead Zone“, John Carpenter den Auto-Schocker „Christine“.Der besessenste King-Verfilmer...

Der besessenste King-Verfilmer...
...ist aber Frank Darabont. Er drehte mit dem Knastdrama „Die Verurteilten“ 1994 die wohl beliebteste Stephen-King-Umsetzung überhaupt, obwohl sie erst auf Video zum Dauerbrenner wurde. Fünf Jahre später legte er mit „Green Mile“ nach – auch ein Gefängnisfilm, diesmal mit Tom Hanks, kitschig, aber oscarnominiert. Und jetzt also drehte Darabont, nach einer frühen Short Story von King, den „Nebel“. Eine Gruppe Überlebender sucht nach einer Chemiekatastrophe in einem Supermarkt Zuflucht vor dem wolkenfeuchten Unheil: Wenn ihm dieser Plot auch nur annähernd so publikumswirksam geraten ist wie seine bisherigen King-Filme, dürfte sich der beherzte Schritt in die graue Suppe lohnen.

Dieser Bericht stand am 18. Januar dieses Jahres in der Zeitschrift "Lenz" die jede Woche in den "Westfälischen Nachrichten" beigelegt ist.

Schon der erste Satz, 101 Verfilmungen gibt es noch nicht mal, ich komme mit den ganzen Fortsetzungen und Mehrteilern auf 70/80 Verfilmung. Aber ansonsten haben sich die Zeitungsschreiber sehr informiert.
King Quiz 6/20
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