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Die unsympathischste Figur
Jascha16 schrieb:Also, ich fand Harold ziemlich gut. Ich weiß nicht, ich tu mich schwer ihn einfach als einen Bösen abzustempeln. Hab das Buch schon fast ein halbes Dutzend mal gelesen und er wird mir irgendwie , ich würde nicht sagen sympathisch, aber begreiflich. Hab eigentlich eher Mittleid mit ihm.

Der Beitrag den ich zitiere ist zwar 9 Jahre alt, aber nichts desto trotz Wink

Ich stimme dir völlig zu Jascha. Das Riesenproblem das ich an dem Charakter Harold in The Stand habe ist, dass er überhaupt nicht aufgebaut wurde. Stephen King wollte einen Buhmann, das machte er von Anfang an klar, doch anhand seiner beschriebenen Handlungen wird für mich nicht im geringsten klar warum gerade ein Typ wie Harold zum Bösewicht gemacht werden muss. Ich lassen die späteren Geschehnisse mal außer acht: Harold ist ein Verlierer. King beschreibt ihn als einer derer, die alleine auf dem Pausenhof stehen und über die die ganze Schule lacht. Frannie Goldsmith hingegen verkörpert in Bezug auf ihn einwandfrei den Charakter des selbstgerechten Cheerleaders: Sie mag ihn einfach nicht, in ihren Gedanken lästert sie darüber dass er fett ist, dass er seine Haare nicht gewaschen hat, dass seine Schwester erzählte er würde sich in die Unterhose "wichsen" und so weiter.
Und Stephen King stellt das so da, als seien das nunmal die völlig normalen Gedanken, die ein prächtiger Mensch, wie sie es natürlich ist nunmal über so jemanden haben muss.

Nunja. Ich will den Thread auch mal beantworten: Passenderweise ist die ätzendste Figur für mich, die ich aus einem King-Roman kenne nämlich Frannie Goldsmith... Wink Wie sie den Vater ihres ungewollten Kindes abserviert - ihm gleichzeitig noch das Recht entzieht in irgendeiner Weise an seinem Kind teilzuhaben - finde ich widerlich. Wie sie mit Harold umgeht ebenso. Ebenso nervt mich ihr wirklich seltsames Verhalten gerade wieder zu unheimlich (ich les grad The Stand Wink ). Diese schwachsinnigen Gedanken zu völlig unpassenden Momenten und so weiter. Leider leider ist sie eine Hauptperson und ich werde noch so einiges über sie lesen müssen...schrecklich.

Was ich allgemein sagen könnte wäre noch, dass ich i.d.R. dazu tendiere die guten Charaktere eher zu verachten als die Schlechten. Die Schlechten kommen bei King nämlich zumindest ehrlich rüber. Die vermeintlich Guten haben mir zu oft Macken à la Frennie Goldsmith. Allgemein funktionieren Kings Charaktere bei mir häufig nicht so gut. In The Stand gibt er einfach "vor" wer jetzt gut und wer böse ist. So merkt man recht schnell, dass man den Rockstar mögen werden muss, denn er gehört ja zu den guten. Während man Harold nicht mögen darf, weil er ist ja ein Loser Wink

Und ansonsten: Nun, das Percy aus Green Mile ein Hass-Charakter ist, ist ja wohl klar...schließlich erfüllt er ja auch lediglich den Zweck einen durch und durch bösen Menschen zu verkörpern. Ähnlich mit den anderen Bösen aus den anderen Büchern.
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