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Der Uni-Thread
Beverly: Genau das meine ich. Ich kenne diese Vorurteile, ich kenne die auch von anderer Seite, z.B. denken viele Studenten bzw. Akademikern auch nicht gut von Arbeitern!
Ich selbst hatte z.B. nie die Mittel, mir ein Auslandsstudium leisten zu können. Geht vom Geldbeutel her nicht und ist Gott sei Dank in meinem Studiengang auch nicht notwendig. Studiert jemand allerdings eine ausländische Sprache, dann sollte er schon ein Auslandssemester absolvieren und das natürlich nicht als Freizeitbeschäftigung sehen, sondern sich bemühen, seine Sprachkenntnisse eindeutig zu verbessern! Bin ich also genau derselben Meinung!

Natürlich gibt es überall schwarze Schafe. Die gibt es ja vor allem in den Talkshows: Wie oft sieht man da die sogenannten Sozialschmarotzer, die ein schlechtes Bild auf alle Arbeitslosen werfen? Viele pauschalisieren da und plötzlich heißt es dann, daß alle Arbeitslose Sozi-Schmarotzer sind und keinen Bock auf Arbeit haben! Dabei kenne ich genug arbeitslose Arbeiter in meinem Umfeld, die ungewollt ohne Selbstverschuldung arbeitslos wurden und Depressionen bekamen, weil sie sich nutzlos gefühlt haben! Von denen redet man natürlich nicht so gern, weil sie keine Empörung hervorrufen oder zumindest nicht eine Empörung gleichermaßen!

Ich kenne sogar jemanden, der nur über die heutige Jugend ablästert; die sei ja nur schlecht, faul, egoistisch, würde überall die Umwelt verschmutzen und hätte keinen Respekt mehr vor dem Alter!
Es gibt verhältnismäßig wenig junge Leute, auf die das tatsächlich zutrifft, aber weil dieser Jemand nur Talkshows guckt und Nachrichten pauschalisiert, hat er nun mal dieses Bild von uns. Da ist so ein Amoklauf, wie er jetzt wieder passiert ist, natürlich gefundenes Fressen für ihn und Bestätigung seiner These.

Die Langzeitstudenten gibt es, keine Frage. Die werfen ein schlechtes Bild auf alle Studenten. Aber sie sind genauso eine Minderheit wie die echten Sozialschmarotzer.
Zudem ist es mit den Studiengebühren jetzt so, daß das Arbeiterkind, das nicht die finanziellen Mittel hat wie manch andere, mehr arbeiten muß nebenher, um sich das Studium zu finanzieren - und somit Gefahr läuft, ungewollt ein Langzeitstudent zu werden, da er die Scheinanforderungen nicht mehr in den Maßen erfüllen kann, wie er sie erfüllen könnte, würde er weniger arbeiten müssen und gäbe es die Gebühren nicht.
Viele Studenten merken gar nicht, daß es Studiengebühren überhaupt gibt, weil sei gleich von den Eltern bezahlt werden, von daher hat sich für sie nichts geändert im Vergleich zu vorher. Unsereins aber, wo wir schlichtweg keine Eltern haben, die diese Gebühren tragen können, merkt das und verletzt das finanziell auch nachhaltig sehr. Und ich wehre mich einfach dagegen, daß wir wieder zum 2-Klassen-Staat werden, indem man an der Schulbildung erkennt, wo jemand herkommt. Mir ist schon klar, daß das meistens sowieso unausgesprochen so ist, weil das Umfeld den Menschen prägt, aber mir geht es um die MÖGLICHKEIT, daß einfach jeder die MÖGLICHKEIT haben sollte, das zu erreichen, was er möchte. Und wenn sich ein Arbeiterkind wünscht, später Arzt zu werden, dann muß es auch die Möglichkeit dazu haben, diesen Beruf erlernen zu können. Das sollte nicht vom Geldbeutel der Eltern oder einer Hochverschuldung abhängig sein.
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