17.03.2008, 10:08
Bangor schrieb:Ich habe erklärt was ich denke, Manni. Wenn Du zu kompliziert denkst, ist es Dein Problem.
Ich denke schon, dass ich verstehe, was du meinst. Allerdings weiß ich nicht so recht, was du damit aussagen willst. Deine Sichtweise finde ich auch nicht so problematisch.
So wie ich dich verstanden habe, führst du gelegentlich innere "Dialoge" und deinen "inneren Gesprächspartner" nennst du Gott.
Ich führe auch "innere Dialoge" und ich gehe davon aus, dass mein "Gesprächspartner" ich selbst bin. Auf die Idee, dass dem nicht so sein könnte, würde ich nicht kommen. Wenn das bei dir anders ist, kann ich an der Stelle nicht mehr folgen. Denn um ernsthaft in Erwägung zu ziehen, dass eigene Gedanken eventuell von außen eingegeben werden, müsste ich schon Gründe haben. Sonst würde ich das gar nicht annehmen.
Überhaupt zeigt sich hier ein fundamentales Problem bei der Frage nach "Gott". Ich kann ja nur dann sagen, dass ich es für möglich, glaubhaft, naheliegend usw. halte, dass Gott existiert, wenn ich weiß, was damit überhaupt gemeint ist.
Und irgendetwas muss mit dem Wort ja gemeint sein, sonst hätte es keine Bedeutung. Etwas "Unvorstellbares" kann also nicht gemeint sein, weil ein Wort immer irgendeine Vorstellung als Bedeutung hat. Und genau diese Vorstellung ist eben die Grundlage der Diskussion.
Darum drücken sich viele gläubige Diskussionteilnehmer oft. Hier auch. Wirklich sagen, was er damit meint, kann hier niemand. Aber wie sollte man über etwas sprechen können, das nicht einmal klar benannt wird. Dass es "irgendetwas" geben könnte, das "nicht erfasst" werden kann, ist natürlich möglich. Aber was soll das sein? Dass "irgendetwas" "die Welt" verursacht haben kann, ist auch annehmbar. Aber was sagt das denn genau?
Vor allem wird dann oft von einer unklaren Vorstellung zur anderen gesprungen. Mal hat Gott einen konkreten Willen, dann weiß man wieder nicht, was er will. Mal ist er eine konkrete Person, die etwas tut, dann ist er wieder das völlig Unbekannte. Oftmals genau an den Punkten, an denen man kritisch nachfragen kann. Jemand sagt, dass er annimmt, ein Gefühl wird von "Gott" ausgelöst (das ist eine klare Aussage). Dann fragt man, wie er zu der Ansicht kommt, worauf die Antwort kommt, dass wisse er nicht, weil Gott nicht fassbar ist. Wenn aber Gott nicht fassbar ist, wie kann er dann die klare Aussage treffen, dass es Gott war, der das Gefühl verusacht hat? Irgendetwas muss ihn doch zu dieser Annahme bewegt haben. Genau das wäre aber der Grund.
So kommt man einfach auf keinen grünen Zweig. Auf diese Weise wird man nie eine Antwort auf die Frage bekommen, ob "Gott" etwas bezeichnet, das wirklich ist. Denn man weiß ja nicht einmal, was "Gott" überhaupt bezeichnet.
Zitat:Zitat:Welche Theorie?Ich fragte Dich:
Zitat:Um nochmal auf den Urknall zurück zu kommen. Wie ist Deine Theorie zu der Frage, was vor dem Urknall war (außer "weiss ich nicht")?
Ja. Und ich habe gesagt, dass ich keine "Theorie" habe. Ich denke auch, dass man sich schon intensiv mit Physik beschäftigt haben muss, um überhaupt das Problem wirklich zu verstehen. Ich maße mir nicht an, da nun aus dem Blauen heraus nach einer Lösung zu suchen. Dabei würde nichts Sinnvolles herauskommen. Dass allerdings Aussagen wie "Gott hat es gemacht, weil mir nix besseres einfällt" nicht sonderlich erhellend sind, kann ich auch sagen, ohne eine konkrete Lösung des Problems anbieten zu können.