16.03.2008, 23:41
Bangor schrieb:Ich bezog mich auf die Möglichkeit, dass etwas, an das jemand "glaubt", auch seine Phantasie sein kann. Ist doch möglich und auch jedem überlassen, wenn es seine Wahrheit ist.
Natürlich ist das möglich. Ich nehme sogar an, dass das, was sich die meisten unter "Gott" vorstellen, bloß eine Phantasie ist. Aber wenn jemand sagt, dass er die Meinung vertritt, es gebe in der Welt ein Wesen, das er Gott nennt, und ich dann auf die Nachfrage, wie ich das denn nachprüfen könnte, die Antwort erhalte, das ginge nicht, weil sich das nur in seinem Kopf abspielt, dann bekomme ich den Eindruck, der will mich auf den Arm nehmen. Zuerst sagt er, es spräche von "der Wirklichkeit" und plötzlich meint er, es ginge nur um Phantasie.
Übrigens denke ich, dass von "Wahrheit" nicht sinnvoll gesprochen werden kann, wenn sie bloß etwas Subjektives meint. Denn "Wahrheit" ist doch gerade die Idee, dass es etwas gibt, auf das man sich im Diskurs gemeinsam beziehen kann. Diese Idee setzt also voraus, dass das, über das gesprochen wird, prinzipiell allen Gesprächsteilnehmern auch zugänglich ist. Das würde man so unterlaufen.