16.03.2008, 14:54
magelan schrieb:Man kann ihn schon begreifen/definieren: seine Ziele, Stellung, Meinungen, Gefühle; vielleicht eine persönliche Vorstellung seinens Charakters (allesdings nur fiktional).
Na, das ist doch schon eine ganze Menge. Wenn man das alles von ihm aussagen kann, lässt sich durchaus überprüfen, ob etwas, das dieser Beschreibung entspricht, sinnvollerweise als existierend angenommen werden kann oder nicht. Wenn man z. B. weiß, dass Gott allmächtig ist und durch seinen Willen diese Welt geschaffen hat, ist das ein nachvollziehbarer Sachverhalt, dessen Plausibilität hinterfragt werden kann. Außerdem kann man sich fragen, wie man denn zu diesem Gottesbegriff gekommen ist. Man kann also z. B. nach den Quellen dieser Vorstellung fragen (steht das z. B. nur in einem alten Buch oder gibt es auch sonstige Sachverhalte, die die Existenz eines solches Wesen nahelegen).
Zitat:Man kann vor allem nichts beweisen. Aber er ist nicht *unvorstellbar* (wenn ich das geschrieben habe, habe ich damit was anderes gemeint ^^).
Beweisbar muss ein solcher Glaube auch nicht sein. Damit er allerdings einen höheren "Wirklichkeitsstellenwert" für sich beanspruchen kann als z. B. Grimms Märchen, muss es zumindest Gründe geben, die seine Inhalte stützen. Wenn jemand sagt, es gebe Frau Holle, glaube ich das nicht ohne weiteres. Er muss mir schon irgendetwas in der Welt zeigen können, das für diese Annahme spricht. Für Gott gilt das gleiche.
Zitat:Mit Gott ist es ungefähr wie mit dem Gefühl, wenn man ein schönes Bild sieht. Man fühlt es aber man kann es einfach nicht (näher) erklären.
Um "intersubjektiv" diskutieren zu können, muss man eben "leider" den Bereich des bloß Subjektiven verlassen.
Wenn du z. B. plötzlich ein gutes Gefühl hast, dann ist das eine Tatsache. Du hast das Gefühl. Das muss nicht "bewiesen" werden. Das ist rein subjektiv. Wenn du allerdings sagst, dass dieses Gefühl durch ein unsichtbares Wesen ausgelöst wurde, das nicht nur in deiner Phantasie existiert, sondern in einer von dir unabhängigen Wirklichkeit, dann machst du eine Aussage, die ihrem Anspruch nach nicht mehr nur subjektiv ist, sondern objektiv. Sie gilt - ihrem Anspruch nach - also auch für eine Welt, die u. a. mir zugänglich ist, da ich mich auch in ihr befinde.
Ich kann also nachsehen, ob ich ebenfalls Anhaltspunkte dafür sehe, dass ein Wesen, wie das von dir beschriebene, existiert. Und die (mir nicht zugänglichen) Gefühle, die du irgendwann einmal hattest, können das nicht sein. Die sind für mich ja nicht einmal gegeben. Also musst du, um die Aussage nicht als bloße Behauptung stehen zu lassen, weitere Gründe bringen. Solche, die ich auch nachvollziehen kann. Sonst bleibt die Geschichte auf der Stufe von Grimms Märchen.
Zitat:Leider bin ich kein Theologe, drei Sätze von ihm und du wüsstest was mit *Gott* gemeint ist :lach .
Leider bringen die in aller Regel auch nichts Handfesteres...