15.03.2008, 16:42
magelan schrieb:Es muss Gott doch geben.Ich meine, wie erklärst du dir den Urknall.
Und wie erklärst du dir die Existenz Gottes? Der war einfach so? Warum ist das bei "Gott" möglich anzunehmen und beim "Urknall" nicht?
Überhaupt: warum sollte aus dem Unvermögen, eine bestimmte Frage zu beantworten, folgen, dass etwas bestimmtes existiert? Wenn ich eine Frage nicht beantworten kann, dann kann ich sie nicht beantworten. Das war's. Wenn jemand das als Grund anführt, eine unbegründete Antwort zu propagieren, zeigt das nur, dass er an der Frage nicht wirklich interessiert ist. Wäre dem nämlich so, würde er weiter über ihr brüten.
Woran ist er interessiert? Vielleicht bloß an einem Leben ohne Zweifel und Fragen?
Zitat:Und wenn es eine geben würde, wäre Gott für mich (und mindestens weitere 2 Mrd. Menschen, eigendlich für alle) immer noch da. Man kann ihn nicht beweisen. Gott ist unendlich, nicht (wissenschaftlich) definierbar.
Wenn "Gott" "unendlich" ist, dann hast du ihn teilweise schon definiert...
Wenn Gott nicht bestimmt werden kann, dann ist da letztlich nichts, das man meint, wenn man "Gott" sagt. Dann verweist das Wort "Gott" bloß auf einen leeren Begriff. Eben auf etwas, das nicht definiert ist.
Aber so wird das ja in der Regel nicht gehandhabt. Man meint ja in der Regel etwas, wenn man "Gott" sagt.
Zitat:Also können wir das Unendliche nicht begreifen. Wir können es aber hinnehmen, uns mit ihm "anfreunden" und einfach Gott Gott sein lassen. Egal wie sehr man sich auch anstrengt, man kann Gott nicht fassen, nicht begreifen und trotzdem an ihn glauben.
Ja, das ist das, was ich oben als die "gläubige Haltung" vermutet habe. Man ist sich unsicher im Angesichte des Unfassbaren und stellt sich einfach vor, dass da "jemand" dahintersteckt, mit dem man sich "anfreunden" kann.
Im Klartext handelt es sich dabei bloß um die Schaffung einer Phantasie zum Zwecke des eigenen Wohlbefindens.
Natürlich kann man niemandem verbieten, so zu handeln. Ernst nehmen kann man solche Antworten jedoch als Antworten nicht. Denn der so Glaubende nimmt ja nicht einmal die Frage ernst.