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Das Bild - Rose Madder
Ich bin derselben Meinung wie Hannibal & Co, was den mythischen Aspekt der Geschichte angeht. Ich hab ja schonmal einen Beitrag dazu gepostet; zwei Jahre her, unter inaktivem Account und, weil die Diskussion zu der Thematik erst jetzt so richtig ins Rollen kommt, zitier ich mich selber nochmals:

Zitat:"Rose Madder" ist eines der Bücher von S.K., die ich vor kurzem erst bekommen habe. Ich muss sagen, dass mir die Story an sich ganz gut gefällt, jedoch auch enttäuscht bin. Das Buch hat zum großen Teil den Charakter eines Psychothrillers, der es echt in sich hat. Der Teil, in dem Rosie vor ihrem gewalttätigen und psychopathischen Ehemann wegläuft und er sie verfolgt ist außerordentlich gut dargestellt, sehr realitätsnah und daher besonders packend. Daher finde ich, dass der mystische Aspekt mit dem Bild und dem, was es mit sich bringt übertrieben ist und so gar nicht ins Bild des Romans passt. Zeitweise hab ich mich ehrlich gefragt, was dieser Käse plötzlich soll, der vom Plausiblen auf einmal in eine gewisse Absurdität überging. Ich für meinen Teil hab mir was anderes, besseres vorgestellt und, wenn ich dieses Buch geschrieben hätte, hätte der Teil mit dem Bild eine andere Wende gehabt, einen anderen Sinn. Z.B. hätte ich es viel besser gefunden, wenn es dabei geblieben wäre, dass die Person auf dem Bild Rosie mehr und mehr in ihren Bann zieht, weil sie so eine unerschütterliche Stärke ausstrahlt, eine, die Rosie später selbst in sich spüren sollte. Das Bild als eine Art Talisman betrachtet, durch das Rosie auf ihre Weise mit Norman fertig würde ...das hätte ich besser gefunden. Zudem gefiel mir der Charakter der Rose Madder nicht sonderlich. Okay, er hat in Rosie eine Seite der Stärke, des Mutes geweckt, aber sie war auch böse, berechnend. Ein natürlicher Tod Normans, der nach aller Authentizität um das Katz-Und-Maus-Spiel ebenfalls realistisch gewesen wäre, hätte für mich mehr Sinn gemacht. So hat dieser Roman einige Facetten, von denen ich die meisten gutheiße. Einige Stellen haben mir sehr gut gefallen,

Ich denke, dass ich den Roman ein zweites Mal lesen werde, bezweifle jedoch, dass ich von meiner bisherigen Meinung abweiche. @Penny, ich denke, dass Horror sich nicht ausschließlich über übernatürliche Elemente identifizieren muss. Dass auch King ohne diese auskommt und dennoch ein außergewöhnliches Maß an Suspense und Thrill schaffen kann, hat er in "Misery" bewiesen. Für mich immer noch das beste Beispiel meiner These.
Ich sah mir neulich wieder "Der Feind in meinem Bett" an und musste erneut an Kings "Bild" denken, weil Paralellen offensichtlich sind. Ich mag den Film, weil er auf ganz natürliche Aspekte des realen Horrors zurückgreift, der sich allein auf die menschliche Psyche, die seelischen Abgründe und reale Ängste stützt. Genau das machte auch die erste Hälfte von Kings Roman aus. Diese plötzliche Kehrtwende von einem Genre zum anderen ist für mich nahezu unoriginell. Schade. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass King hierbei auf allzugroße Fantasy verzichtet und stattdessen das Bild realen Terrors und somit weit verbreiteter Problematik ausbaut. Das hätte mich persönlich sehr viel mehr angesprochen; so aber wirkt die Geschichte in ihren so verschiedenen Facetten unausgegoren und grotesk.

Ich finde - wie auch Hannibal - dass hier weniger der Fakt, DASS Fantasy eingebaut vielmehr WIE dies getan wurde - den größten Teil des Mankos ausmacht.
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