01.09.2007, 14:39
Ich weiß, ich weiß, dieser Thread ist nicht der jüngste, ich bin in den Weiten des Web darüber gestolpert (mit Stephen King habe ich nichts am Hut), aber eine kurze Stellungnahme zu dem - m.E. fundiertesten - Beitrag kann ich mir nicht verkneifen:
Ansonsten stimme ich dir zu. Insgesamt ein toller Beitrag!
Gio schrieb:In Prinzip müsste man auf der Parkbank schlafen und Fallobst essen, um mit seiner Existenz nicht die anderer Lebewesen einzuschränken. Für einen modernen Menschen ist es unmöglich, mit gutem Gewissen zu behaupten, Tierquälerei in keiner Form zu unterstützen. Von Essen und Bekleidung über Mobiliar, Wohnort, Unterhaltungsmedien und Mobilität... egal womit, wir "machen uns die Erde untertan" und unterstützen allein mit unserem Lebensstandard das Aussterben von Tierarten, Exploitationen an der Natur und grausame Unterdückung anderer Lebewesen, im kleinen wie im großen.Leider, leider hast du Recht.

Gio schrieb:Wenn man nicht differenzieren würde, dürfte man Tierversuche an Hunden mit denen an Mäusen gleichsetzen. Oder das Essen von Katzen moralisch genauso vertreten wie das von Schweinen.Sind Katzen höher entwickelt als Schweine?
Gio schrieb:Aber ich benötige Eiweiß, LIEBE Fisch (und eigentlich auch Fleisch) und bin nicht in der Lage, auch noch hierbei einen Kompromiss einzugehen. Mir fehlt somit die moralische Standhaftigkeit - aber das schlechte Gewissen drückt hier weniger als bei einem Säugetier.Demnach verzichtest du auch auf Milchprodukte. Eine Milchkuh "lässt man" leben, um ihr auf qualvolle Weise eine unnatürlich hochgezüchtete Milchleistung abzuringen, nur um sie dann - wenn sie diese einfach nicht mehr stemmen kann - über die Klinge springen zu lassen.
Gio schrieb:Biofleisch wäre viel erschwinglicher, wenn die Schweine-, Rinder- und Huhnhaltung per Gesetz humaner vorgeschrieben wäre...Wodurch allerdings die Haltungskosten steigen würden
Gio schrieb:...weil sich dann andere Möglichkeiten in der Logistik ergeben würden. Denn: unser Konsum ist - schrecklicher Weise - von der Geiz-Ist-Geil-Mentalität geprägt, und weil wir hauptsächlich billiges Fleisch kaufen, das unter grausamen Bedingungen gewonnen wurde, müssen Biobauern nicht nur höhere Preise für ihre Zucht, sondern auch noch für den Transport verlangen, welcher sich bei den wenigen Absatzmärkten finanziell sehr stark niederschlägt - als preislicher Aufschlag aber bei größerer Produktion und größerer Nachfrage infinitesimal wäre.Nur wird wohl bei der heutigen Nachfrage - mengenmäßig - sog. artgerechte Haltung (eigentlich ein Widerspruch in sich) nicht möglich sein. Mit engeschränktem Konsum - etwa nur 1 mal pro Woche Fleisch- sähe es anders aus.
Ansonsten stimme ich dir zu. Insgesamt ein toller Beitrag!

Gio schrieb:Nur um ein utopisches Beispiel zu geben: wenn jedes Unternehmen bei jedem angebotenen Produkt draufschreiben müsste, WO es produziert wurde, von was es produziert wurde, wie hoch der Stundenlohn und wie lange die Arbeitszeit war, ob diese Arbeit von Kindern verrichtet wurde, wie umweltschädlich oder wie natürlich die Herstellung des Haarsprays war, wieviele Versuchstiere für das neue "Persil Extra Hautfreundlich" und für den Lippenstift von L'oreal gestorben sind, ob für den Pelz Tiere lebendig gehäutet wurden, nur narkotisiert oder schon bereits tot waren, WIEVIELE Tiere dafür starben, welche Stelle im Regenwald für die Gewinnung von Ackerland oder Herstellung von Papier, Kohle, Gartenmöbel, Edelholz oder Holzbrettchen genutzt wurde...Ein schöner Gedanke!