30.08.2007, 14:16
biberrulez schrieb:was ich eigentlich noch anmerken wollte, ist, dass das Buch meiner Meinung nach eben nicht das Klischee des Verbrechers mit schlechter Kindheit bedient. Wenn vielen Lesern die Rückblenden besser gefallen als die gegenwärtigen Ereignisse, dann liegt das doch sicher daran, dass es (großteils) schöne und gute Erlebnisse sind, die Blaze macht. Freilich gibt’s mal Dresche (wer kriegt die nicht?), aber der Stempel „missratene Kindheit“ will schwerlich passen und als Entschuldigung für seine Taten wird Blazes Kindheit zu keinem Zeitpunkt herangezogen.Das wundert mich jetzt ein bischen. Seine Mutter stirbt früh, sein Vater ist ein Alkoholiker, der ihn die Treppe runterwirft und beinah umbringt. Er kommt in ein Waisenhaus, hat nur einen Freund in seiner Kindheit der ebenfalls früh stirbt, er wird vom Direktor immer wieder mies behandelt, seine Pflegeeltern wollen ihn nur als Arbeiter und geben ihn wieder weg ... er hat doch fast nur Pech, einzig seine körperliche Stärke verhindert das Allerschlimmste. Und mit seinem Weg frage ich mich, wie es möglich gewesen wäre, dass er einen anderen Weg als den des Kriminellen hätte einschlagen können. Will sagen, dass er bei George landet und eine kriminelle Karriere eingeht, ist durch seine Kindheit und Jugend quasi schon vorprogrammiert, denn welche andere Möglichkeit hätte es da gegeben?
