Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Der Uni-Thread
Zitat:Aber zu sagen dann muß man eben "zurückschrauben" finde ich ein klein wenig realitätsfremd.
Da hast Du mich total falsch verstanden bzw. falsch verstehen wollen! Ich meine damit NIEMAND der bereits eine Arbeitsstelle hat! Sondern ich meine die Studenten, die fertig mit dem Studium sind und auf der Straße hocken, weil die Arbeitslosigkeit auch nicht vor Akademikern derzeit Halt macht! Diese Menschen müssen meiner Meinung nach eben "zurückschrauben", damit sie überhaupt eine Arbeit haben! Ich kenne aber viele von ihnen, die meinen, sie wollen "nichts unter ihrem Abschluß machen" - ist diese Haltung korrekt? Ist das gut so? Halte ich für blödsinnig; weg von der Uni und rein ins Arbeitsleben halte ich für wichtig und auch richtig!
Damit greife ich also in keiner Weise Arbeiter an, sondern STUDENTEN, die sich auf ihr STUDIUM ausruhen und drunter nichts machen wollen später mal! Nicht Arbeiter sollen zurückschrauben, STUDENTEN! Also mir werden da echt immer gerne Worte in den Mund gelegt, die ich so nie gesagt habe!

Und mit dem "Jahre an der Uni verplempern": Jetzt Reichts! Immerhin habt Ihr doch keine Ahnung, wie so ein Uni-Betrieb eigentlich aussieht und dann unterstellt Ihr sämtlichen Studenten, daß sie jahrzehntelang auf Kosten ihrer Eltern und auf Eure Kosten einfach faul rumsitzen und nichts tun! Ich habe bereits geschildert, daß auch Studenten arbeiten, sehr, sehr, sehr viele von ihnen nebenher und auch ein Studium ist Arbeit! Und ich habe auch bereits gesagt, daß, wenn sie später - was ich sehr hoffe! - einen Job in ihrem Metier bekommen, sie ALLEN zugute kommen - besonders auch dem Arbeiter! Denn dann dürft Ihr, bei Eurem Studentenhass, niemals mehr zum Arzt gehen, Euch keiner OP unterziehen, nicht vor Gericht gehen, Schule müßtet Ihr auch verweigern... Sind nämlich alles faule, ehemalige Studenten, die da hocken und sich für Euch und Eure Kindeskinder einsetzen!


Außerdem hätte ich gerne langsam mal Belege, wie viel ein Azubi für einen Studenten monatlich bezahlt, bevor hier wild mit Behauptungen um sich geschossen wird. Das dient der Diskussionsgrundlage weit besser, als einfach so pauschal reinzurufen.

Wegen dem Arbeitsmarkt: Ich habe nur gesagt, daß der auch vor Akademikern NICHT HALT MACHT, d.h. daß auch AKADEMIKER ARBEITSLOS AUF DER STRAßE HOCKEN KÖNNEN! Vor nicht allzu langer Zeit hatten wir zig Tausend arbeitslose Lehrer, teilweise mit 1,0 Abschlüssen, die einfach keinen Job finden konnten! Nicht nur der normale Arbeiter ist davor nicht sicher, auch Akademiker kann es erwischen! Und das hat nichts mit Faulheit zutun, ich würde niemandem unterstellen, daß es ALLEN LEUTEN SPAß macht, auf Kosten anderer zu leben!
Auch sehr viele Azubis sind vor Arbeitslosigkeit nicht sicher. Dass sie eine Ausbildungsstelle haben, heißt noch lange nicht, daß sie nach der Ausbildung auch übernommen werden! Ich kenne sehr viele, die sind eben nicht übernommen worden und gliedern sich nun in "Generation Praktikum" ein, weil sie es MÜSSEN!
Und genau da kann es sein, bzw. besteht die Möglichkeit, daß auch ich als Student später mal keinen Job in meinem Metier bekommen werde! Was allerdings NICHT HEISST, daß ich umsonst studiert habe! 1. ist Bildung NIEMALS umsonst, sollte jeder seinen Kindern beibringen, sonst wird Deutschland bald verloren sein und 2. ist wie gesagt kein Akademiker vor Arbeitslosigkeit gefeit und da finde ich, daß, wenn der frisch gebackene Akademiker von der Uni kommt, und in seinem Metier keinen Job findet, soll er auch anderen Tätigkeiten nachgehen! Z.B. kann ein Germanist sehr gut in einem Buchladen arbeiten, es gibt sogar Buchladenketten, die stellen bevorzugt Germanisten ein! DAS wollte ich damit sagen, also bitte nicht wieder im Mund rumdrehen und behaupten, ich würd ja später sowieso arbeitslos werden und dann EUCH ALLEN auf der Tasche liegen - das habe ich nie gesagt! Ich habe gesagt, daß die Gefahr groß ist, auch als Akademiker! Und daß ich mir da gar keine Illusionen mache und auch kein Problem damit habe, später mal in einem anderen Job tätig zu sein, um meinen Kredit zurückzuzahlen, eine Familie zu gründen und für die Lebenserhaltungskosten endlich mal mit GEHALT und nicht mit SCHULDEN aufkommen zu müssen!

Wölfin: Arbeitslosigkeit bleibt ein Problem, mit dem wir alle fertig werden müssen, ob nun Arbeiter oder Akademiker! Aber es ist okay, wenn der Arbeiter nach seiner Ausbildung auf der Straße hockt bzw. gar keine bekommt, wogegen es NICHT OKAY IST, wenn der Akademiker nach seiner Ausbildung auf der Straße hockt! Warum werden hier Unterschiede gemacht?

Und ich studiere, weil ich gerne in meinem Metier später arbeiten möchte, aber es ist realistisch zu sagen, daß das sehr viele andere auch wollen und daß es auch unter uns Akademikern eine hohe Arbeitslosenquote gibt, die man nicht dick weglächeln kann! Ich habe kein Problem damit, später mal einen scheißnormalen Arbeiterjob zu machen, um meinen Kredit zurückzubezahlen - solange, bis der Arbeitsmarkt etwas besser aussieht oder ich in mein Metier zurückkommen kann! Was tun denn viele Studenten, u.a. ich (!!!), seit Jahren denn schon, auch VOR den Studiengebühren schon, um sich ihre Bücher, ihre Kopierkosten, ihr Mensaessen, ihre Verwaltungsgebühren, ihre Mieten, ihre Lebenserhaltungskosten leisten zu können?
Sag mir bitte mal, was daran schlimm bzw. falsch sein soll???
Nicht umsonst leben viele Studenten buchstäblich von der Hand im Mund, wenn sie keine Unterstützung von den Eltern bekommen können!

Wer realistisch ist, sieht, daß die Arbeitslosigkeit auch vor Bildung nicht zurückschreckt!

Also bitte nicht Unterstellungen machen!

Hinzu kommt die Tatsache: Habt Ihr Euch mal darüber informiert, wo die Studiengebühren überhaupt hinfließen? Angeblich kommen sie den Studenten zugute, davon hab ich hier allerdings in Tübingen noch nichts gemerkt! Okay, sie haben von dem Geld wohl das Dach der UB repariert, in die hatte es reingeregnet, und auch die Eingangstür, die seit 2 Jahren außer Betrieb war, funktioniert nun endlich wieder!
Aber: Die stellen von den Geldern, die sie nun groß einnehmen, noch nicht mal neue Dozenten ein! DAS wär doch mal sinnvoll! Ich zahle jetzt schon einige Semester diese Studiengebühren und merke nichts davon, daß sich etwas verändert hat an der Uni! NICHTS hat sich verändert, nichts hat sich gebessert, ist alles gleich geblieben! Da frag ich mich, was die mit unserem Geld machen??? Haushaltslöcher werden wohl gestopft. Wie meistens. Und da darf ich mich als Student OHNE GRUNDEINKOMMEN doch frage, warum dann Studiengebühren?

Aber es ist wichtig, daß jeder das Recht hat auf Selbstverwirklichung hat, egal wo er diese sieht! Ich fühle mich oft genug wie Ulla Hahn das in ihrer Autobiographie beschrieben hat: Für die eine Seite bist Student, kein Arbeiter, für die Studenten bis Arbeiter, kein Student.
Von Toleranz Null Spur, weil wir immer noch innerlich in einer Ständegesellschaft leben und die wenigsten es schaffen, die andere Seite auch nur ansatzweise verstehen zu wollen.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste