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King Bücher als Schullektüre
#91
Also, ich persönlich konnte wie viele andere wohl auch Goethe, Shakespeare, Schiller & Co auch nie etwas abgewinnen. In der Schule war es Zwang und Lesestoff, den man nach Ansichten der Lehrer "unbedingt kennen sollte". Herrjeh, wieso denn? Und dann, nichts gegen Diskussionen darüber, welch kritisches Thema es behandelt, aber das konsequente Bestreben nach der Frage "Was will uns der Autor damit sagen?" kann man auch übertreiben. Letztendlich ist es Interpretationssache und man kann ja gar nie genau wissen, was der Autor damit sagen wollte. Und ich finde, dass dem Buch erst ein gewisser Zauber anhaftet, wenn man es nicht zu sehr zerreißt, wenn man ruhig seiner Fantasie freien Lauf lassen kann bei der Erörterung. Mit klassischer Schulliteratur wurde selten der heutige Zeitgeist und Literaturgeschmack getroffen. Allerdings gab es in bei mir in früheren Klassenstufen wirklich interessante und schöne Bücher, die wir lesen mussten. Zum Einen handelte es sich um das Kinderbuch "Die Reise nach Sundevit" und "Bootsmann auf der Scholle" von Benno Pludra ... wer "musste" diese beiden Bücher auch lesen? Die haben mir richtig gut gefallen, die haben mich angesprochen und da machte der Unterricht Spaß, genauso wie bei Morton Rhues "Die Welle", das ein echt erschütterndes, ungemein anspruchsvolles und zudem authentisches Buch über den Nationalsozialismus und dessen Folgen ist, zu dem wir auch den Film in der Schule gesehen haben.

Was die meisten Bücher von Stephen King ist es bestimmt nicht ausschließlich die Thematik sondern auch die Sprache, die die Lehrer abschreckt, sie in den Unterrichtsstoff einzubeziehen. Meiner Meinung könnte man das durchaus ab der zehnten Klasse vielleicht. Bücher werden in der Schule im Deutschunterricht gelesen und es gibt "Differenzen" zwischen der "zivilisierten Muttersprache" und Kings freischnäuzigem Schreibstil. Daher könnte man seine Werke in den Unterrichtsstunden behandeln, in denen es um die Kommunikation, Fachsprache, Jugendjargon etc. geht. Ansonsten würden Wörter wie "Fotze" "Wichser" und alle anderen Begriffe, die wir in Kingbüchern sehr oft vorfinden, einigen, vor allem den Lehrenden nur sauer aufstoßen. Ich selbet nehm solche Wörter auch eher selten in den Mund *g* lese Kings Bücher trotzdem und vielmehr daher gerne, weil ich seine unverblümte Ehrlichkeit mag (vieles in der bekannten Schulliteratur liest man und versteht es gar nicht, weil die Ausdrucksform so enorm gehoben, gewählt und konservativ ist) und die Thematiken nie anspruchslos sind, oftmals meiner meinung nach durchaus pädagogischen Wert haben. Einige dieser Bücher wurden bereits angesprochen. für mich zählen zu denen ebenfalls "The Green Mile", "Der Musterschüler", "die Leiche", "Carrie" weil sie alle eine Thematik behandeln, mit denen man sowohl menschlich als auch gesellschaftlich konfrontiert wird oder wurde.

Von daher: Ja, man kann Kingbücher als Schullektüre nutzen, aber mit Bedacht.
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