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King Bücher als Schullektüre
#87
dabei gibst du die besten Begründungen, warum auch King in der Schule gelesen werden kann und sollte

Aurora schrieb:... aber ich analysiere zum Beispiel gerne die Zusammenhänge und verschiedenen Charaktere. Manche Bücher versteht man durch die Besprechungen in der Schule erst mal richtig - man erfährt den Sinn, und was das Buch wirklich behandelt.
Ich unterstelle dir jetzt einfach mal, dass du beim ersten durchlesen von "in einer kleinen Stadt" noch längst nicht alles bis ins Detail verstanden hast. Das wäre bei einer Behandlung im Untericht durchaus besser möglich.
Aurora schrieb:Außerdem finde ich es sinnvoll, Bücher zu lesen um die Mentalität der Menschen in diesen Epochen zu begreifen - schließlich fordert der Schüler immer anschauliches Material, was er damit ja bekommt.
King wird immer wieder dafür gelobt, dass er nah am Zeitgeist schreibt. Keine besonders strahlenden Helden stehen im Mittelpunkt, sondern Menschen wie du und ich. Selbst Faust war kein Mensch, an dem man den damaligen Zeitgeist hat erleben dürfen. Faust war ein Gelehrter, der sich beinahe freiwillig und gelangweilt in neue Abenteuer geworfen hat. Ich bezweifle, dass das irgendwie die Nähe der damaligen Mehrheit getroffen hat.
Zitat:Die Handlungsweisen der einzelnen Personen können in keinen geschichtlichen Zusammenhang gestellt werden
Wow, vorsicht! King beschreibt bereits in den siebzigern in "Menschenjagd" und "Todesmarsch" das, was heutzutage schon ziemlich real ist. Für die berühmten 15 Minuten Ruhm gehen so einige Leute über ihre eigene Schamgrenzen hinweg (wenn nicht sogar über Leichen).

Ein anderes Beispiel. Im aktuellen Roman "Qual", den King bekanntlich schon früher geschrieben hatte, verarbeitet er eine wirkliche Entführung und ist somit noch näher an der Realität.

Aber auch ohne das alles: Andy Dufresne ist für mich realer als ein jüdischer Gelehrter, der sich plötzlich zwischen Christentum und Islam befindet. Denn nur allein durch eine Geschichte wird meiner Meinung nach ein solches Problem nicht gelöst.

Zitat:Das einzige Buch von King, das noch in der Schule annehmbar wäre, ist "Der Musterschüler".
und warum gerade "Musterschüler"? Der wahrscheinlich viele anstacheln könnte, selber plötzlich am Straßenrand zu hocken?

Zitat:Welche Bücher glaubt ihr denn in der Schule behandeln zu können - und aus welchem Grund?
Also, "In einer kleinen Stadt" habe ich schon erwähnt. Die Charakterdichte und die Verstrickungen der einzelnen Personen von Castle Rock ist ziemlich interessant.

Außerdem: The Green Mile.
Nicht nur, dass es sehr gut unterteilt ist: Auch hier ist es zeitnah geschrieben. Ein scheinbar geistig schwacher großer (und vor allem) schwarzer wird des Mordes angeklagt. Doch hinter der Fassade ist alles ganz anders. Der angeblich brutale Mörder hat Angst im Dunkeln und ist hilfsbereit bis zum Tod. Außerdem das Dilemma
Das nächste: wie spaddl: Das Mädchen. Ist relativ kurz, aber hier wird sehr detailiert auf die Ängste von Patricia McFarland eingegangen. Ein Ein-Personen-Stück inmitten einer höllischen Umgebung gleich um die Ecke.
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