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Saw I - VI
Bevor ich zu einer Filmanalyse und der dazugehörigen begründeten Stellungnahme kommen werde, möchte ich meinen Eindruck von SAW zusammenfassen:

Saw I war ein unheimlicher Film. Momentaufnahmen wie Dr. Gordons kleine Tochter, die glaubt ein Mann wäre im Zimmer (was ja auch stimmt) und Adam, der im Dunkeln versucht die Wohnung abzutasten um den Einbrecher zu erwischen, sind das unterschwellig gruselige, was den Horror ausmacht. Ich war wirklich positiv überrascht! Dann kam Saw II in die Kinos und auf der Großleinwand wirkte es in der Tat beeindruckend, wie jemand versucht sich den das Auge aufzuschlitzen, um den Schlüssel für das eigentliche Problem (Todesmaske) zu bekommen. Der Film war so super, dass Saw I irgendwie zu lasch wirkte. Lange Zeit freute ich mich auf den dritten Teil. Als ich dann gestern SAW III sah, bleib nach 110 Minuten nicht mehr übrig, als ein stumpfes Gefühl von Enttäuschung bei allem Respekt für die Ideen. Alles in allem gefällt mir das Gesamtpaket genauso wenig, wie jedes einzelne Stückwerk für sich.

Was ist es, was SAW so erblassen lässt, nachdem doch Teil 1 so faszinierend wirkte?
In erster Linie ist es die innere Logik, die nicht vorhanden ist. Saw I stand gerade bei näherem Hinsehen in Detaillfragen auf tönernen Füßen.
Saw II war da schon präziser, zumal wirkte die Charakterisierung bei acht Opfern plus der Polizei genauso effektiv wie bei den beiden Protagonisten bei Saw I und das ist sicher nicht einfach gewesen. Saw III hingegen wirkt einfach nur noch platt und zynisch. Das sich das Tempo erhöhen musste um etwas im Vergleich zum Sequel etwas bieten zu können, ist zu vertreten.
Und dann die Konstruktion der Fallen und Todesmasken: Das schaffen nicht mal eben zwei, drei Leutchen, zudem ist es verwunderlich, dass die Überwältigung samt Entführung so zweifelsfrei geklappt hat. Immer! Wer mehr als nur Oberflächliches zu sehen bekommen mag, der wird unzufrieden sein. Saw III hat keinen Witz, das Ende ist langatmig und man merkt, dass Shwanne Smith alias Armanda keine professionelle Schauspielerin ist, denn ihr Versucht die Ärztin abzuknallen wirkt nicht überzeugend genug.
Die Charaktere aus Saw II wirkten boshaft und widerwärtig - einfach wie schlechte Menschen und das war es auch, wass ihnen Inhalt verlieh. Die Todgeweihten aus Saw III hinterlassen keinen Eindruck. Der Mörder von Jeffs Sohn bildet da eine Ausnahme, allerdings dauert sein Prozess auch eine lange Zeit. Die Todesfallen selber sind sicher nicht halb so originell wie angenommen. Jetzt bei Saw IV etwas zu kreiren, dass ist erst die eigentliche Leistung! Saw I wirkte subtil hart, aber Saw III hat durch die fast pausenlose Aneinanderreihung von Opfern nichts Beeindruckendes mehr in sich. Die Gewalttaten kommen im Massengewand daher und durch das Reduzieren des Films aufs Abschlachten, verlieren ironischerweise die Folterszenen ihren Wert, der das Ganze eigentlich ausmachen soll.

Die Storyline ist dünn gesät und hat nichts mehr packendes an sich. Jeff kommt ja auf jeden Fall ins Ziel und Jigsaws Leben ist nicht eine Minute lang in ernster Gefahr. In Saw II konnte man nicht voraussehen, wer stirbt und überlebt. Technisch gesehen ist Teil 3 große Klasse, allerdings nicht so beklemmend wie der Vorgänger. Trotzdem wirkt das Ende der Trilogie düster und festgefahren, der Ausweg ist nicht zu finden. Mit dem Schluss stellt sich die Frage wie die nächsten beiden Folgen abgehen.
Vielleicht kann mit Leigh Wannel und James Wan zuzüglich eines großes Budgets etwas erschaffen werden, was sich ganz abhebt, von Saw I-III. Etwas was keine Fortsetzung, aber auch kein Prequel ist.

Das schönste an SaW III war übrigens der Trailer zu Hostel 2. Da kommt Freude auf!

Edit Gwenhwyfar: Spoiler gesetzt.
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