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Bruch in der Buchreihe
#55
Angenehme Tage, lange Nächte!

Viele der User haben die Meinung geäußert, dass zwischen den DT-Bänden 1-4 und den DT-Bänden 5-7 eine qualitative Lücke klafft. Die meisten dieser User halten die ersten vier Bücher über Roland und seine Welt, für sehr viel besser, als die nachfolgenden drei.

Die Gründe und Ursachen für diese Meinung gehen weit auseinander. Es gibt einige, die King vorwerfen, er hätte die DT-Reihe nur schnell beenden wollen und deshalb die letzten drei Teile einfach so hingeschludert. Andere geben dem Unfall Kings die Schuld an diesem Qualitätsverlust. Einigen wenigen waren diese Bücher zu langatmig.

Ich bin jedoch der Meinung, dass die gesamte Geschichte (Band 1-7) auf einem durchgehenden, konstanten Qualitätslevel verfasst wurde. Im folgenden möchte ich deswegen auf einige dieser Äußerungen genauer eingehen und meine Meinung dazu abgeben.

Die erste dieser Äußerungen stammt von Ajar. Er ist der Meinung, dass King in den letzten drei Büchern des DT's von seiner vorherigen Linie abweicht. Daurch würde ein Bruch enstehen.

Zitat:Ja, ich seh das auch so... ich bin ja dankbar, dass King die Reihe vollendet hat, nur leider weicht er ab Wolfsmond von der Linie vorher einfach zu krass ab.
Zwei Beispiele:
In Glas sagt Roland, wie er den Gürtel [den seine Mutter gemacht hatte, bevor er sie erschoss] verloren hat, sei eine Geschichte für einen anderen Tag, aber er vermutet stark, auch diese sei noch wichtig, für das Erreichen ds Turms... was ist? NIX ist.

Anderes Beispiel:
Ebenfalls in Glas heißt es, alle verbliebenen Kugeln von Maerlyn sind böse, v.a. die Schwarze Dreizehn. Und was ist mit der? Fast auch NIX!!! Sie hift ja auch mehr, als dass sie schadet.

Ich finde diese Argumente nicht aussagekräftig. Nur weil King sich entschlossen hat, gewisse Aspekt seiner Geschichte nicht weiter zu vertiefen, weicht er doch nicht von seiner Linie ab. Nehmen wir alle Bücher des Dunklen-Turm-Zyklus zusammen, kommt dabei eine beeindruckend hohe Seitenzahl zustande. Bei der Größe dieser Seitenzahl ist es doch selbstverständlich, dass einige Dinge ganz einfach aus der Geschichte verschwinden oder nicht weiter behandelt werden können. (Ich möchte an dieser Stelle an ein ganz besonderes Papierschiffchen erinnern!) Natürlich hätte King jeden einzelnen losen Faden seiner Geschichte aus den früheren Bänden wieder aufgreifen können. Doch das hätte vermutlich lediglich dazu geführt, dass die Geschichte wirklich langatmig und gigantisch geworden wäre. Ein Buch würde dann wahrscheinlich aus über fünfzehntausend Seiten bestehen und knapp zwanzig Kilo schwer sein.(bißchen übertrieben ich weiß)

Vielleicht können andere Beispiele als besseres Argument dafür herhalten, doch diese beiden gewählten halte ich nicht für relevant.


Als nächstes möchte ich mich zu einem Eintrag von Gio äußern. Er kritisiert den fünften Teil der Saga als zu langatmig. Seiner Meinung nach sind 2/3 der Handlung nichts weiter als leere Luft.

Zitat:Jetzt bin ich schon bald auf Seite 600, und es ist nichts passiert. Die gesamte Handlung läßt sich schnell zusammenfassen, denn... genaugenommen sind Roland und Co. nur ins Dorf gekommen, haben erzählt und erzählt bekommen. Das ganze 900-Seiten-Buch handelt nur von dem Angriff der Wölfen.
Gefühlsmäßig kommt es mir vor wie Seite 200. Ist das nicht traurig? Eine Geschichte zu lesen, von der 2/3el Luft sind?


Dieser Punkt wurde auch von anderen Userkritisiert und ich möchte meine Meinung zu diesem Punkt, dann später anhand des Eintrages eines anderes Users erklären.


Der Beitrag Gio's enthält jedoch auch noch einen weiteren Punkt, den ich ansprechen möchte. Seiner Meinung nach benutzt Roland eine Menge Sprichwörter und Gesten, die er vorher nie benutzt hat. Auch beschwert er sich darüber, dass anscheinend neue Regeln der Revolvermannwelt einegführt wurde.

Zitat:Die Qualität ist wichtig, und die fehlt. Die 2/3el Luft beinhalten nämlich noch anderes. Es wäre schön, wenn es nicht so wäre - dann ist die Saga eben etwas langatmig geworden. Aber statt dessen sind die zusätzlichen Seiten mit ihren zusätzlichen Erwähnungen zerstörend. Sie beinhalten irgendwelche beknackten Sprüche wie "Wasser, so Gott will", als gäbe es sie schon ewig und wurden nie gebraucht. Sie beinhalten einen Roland, so wie er nie war. [...] Sie beinhalten Regeln über die Welt des Revolvermannes, die in den ganzen vier Werken vorher noch nie existiert haben.

Ich kann nicht nachvollziehen, wieso Gio dies so gewaltig stört. Es ist doch natürlich, dass man ein Mensch eine Menge Sprichwörter kennt, diese aber nicht rund um die Uhr benutzt. Zudem kann man Sprichwörter eigentlich auch nur in besonderen Situationen verwenden, in denen der Sinn des Sprichwortes zu dem passt, was geschieht.

Bsp.:
Wenn wir Vater und Sohn ansehen, die sich in Verhalten und Aussehen sehr stark ähneln, benutzen wir das Sprichwort: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Wandern wir jetzt, aber durch eine Wüste, in der wir selbst das einzige Lebewesen sind, ist die Wahrscheinlichkeit dass wir dieses Sprichwort "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" benutzen, sehr sehr gering. Wir haben ja schließlich auch keinen Grund dafür, dieses Sprichwort zu benutzen oder überhaupt nur daran zu denken.

Aus diesem Grund denke ich dass diese neuen Sprichwörter (und Gesten) nicht nachträglich hinzugefügt oder erfunden wurden. Ihre späte Benutzung innerhalb der Geschichte verleiht, ihr eine gewisse Realität.

Auch beschreibt Gio, dass es ihn schmerzt Roland als einen alten, verweichlichten, so veränderten Mann zu erleben, der sich bei den Calla-Bewohner einschleimt und ihnen helfen wil.

Zitat:[...], aber den alten Roland als einen verweichlichten, ungeduldigen, wild tanzenden, so veränderten und nun dauernd lachenden Mann DANN auch noch als Krüppel zu sehen (der alle Einwohner um Respekt bittet und ihnen achso gern Helfen will, weil das schon immer seine Pflicht als Revolvermann war) tut weh.

Ich weiß nicht was, dir an diesem Bild Schmerzen bereiten könnte. Schließlich weist die Calla große Parallelen zu Mejis auf. Und dort verbrachte er die glücklichste Zeit seines Lebens. Ich vermute mal er fühlt sich einfach wieder an seine Jugend und an seine Jugendliebe erinnert. Vielleicht hat er sie ja sogar gerochen (Gerüche steigen aus der Erinnerung zu den seltsamsten Augenblicken auf). Is doch klar dass Roland wie auf Wolken herumschwebt. Wer würde das nicht? ICH würde jedenfalls!

Außerdem ist Roland doch der Held in dieser Geschichte. Er stammt von Arthur Eld ab selbst ab und verkörpert die Macht des Weissen und des Guten in den DT-Büchern. Hätte Roland anders reagiert und die Menschen der Calla einfach sich selbst überlassen, finde ich, wäre er gerade dadurch zu einem unglaubwürdigen Roland geworden.

Als nächstes wollte ich Stellung zu einem Beitrag von Aeris nehmen. Wie oben schon angesprochen, scheinen die Bände 5-6 mehreren Usern zu langatmig und zu inhaltslos zu sein.

Zitat:Weißt ja noch, wie "kurz" Schwarz war, ne? 300 Seiten ungefähr glaub ich. Jetzt entsinnen wir uns noch mal daran, WIEVIEL da passiert ist! Wooh, das war ne ganze Menge! Mit den Rückblicken in Rolands Kindheit noch, zB.
Jetzt nehmen wir uns Wolfsmond. Ca. 900 Seiten? (habs grad nicht da) Und dann entsinnen wir uns, was da (wirklich) passiert ist. Hmm, das Ka-Tet kommt in die Calla und besiegen am Ende die Wölfe. Zwischendurch Flitzen, Stories aus der Calla, Jake und der Dogan usw. => 900 Seiten DAFÜR?

Jeder kann seine eigene Meinung haben, deswegen werde ich jetzt nicht versuchen Argumente zu finden um euch zu überzeugen. Ich möchte jedoch darauf hinweisen, dass man alle DT-Bücher so beschreiben kann, dass sie leer und inhaltslos wirken.

Bsp.:
Schwarz:
Roland verfolgt Mann in Schwarz, Roland findet Jake, sie holen Mann in Schwarz ein, Roland wirft Jake in Schlucht und geht mit dem Schwarzen Mann Karten spielen. ENDE

Drei:
Roland wird gebissen. Roland macht Eddie klar, Roland macht Odetta/Detta/Susannah klar, Roland bestraft Mort. ENDE

tot:
Ka-Tet trifft Robo-Bären und macht ihn platt, Ka-Tet folgt Balken, Ka-Tet macht Jake wieder klar und Oy kommt dazu, Ka-tet räumt in Lud auf, Ka-Tet spielt Rätselraten mit RiesenComputer. ENDE

Glas:
Blaine parkt "gut" ein, Roland erzählt Jugendgeschichte, Semi Final im grünen Palast. ENDE

Wie ihr seht kann man alle Geschichten der Dunklen Turm Saga so wiedergeben, dass sie sich langweilig, sinnlos und inhaltslos anhören. Deswegen finde dass eine Inhaltsangabe kein geeignetes Mittel für die Bewertung des Inhalts und der Handlung eines Buches ist.

Vielleicht kennt jemand von euch dieses berühmte Buch bei dem der Autor einfach die kompletten Gedanken eines Menschen an einem Tag niedergeschrieben hat. Ich glaub es heisst "Ulysses" oder so. Würde man für dieses Buch eine Inhaltsangabe anfertigen könnte diese lauten: MENSCH DENKT! Wenn man jetzt mal bedenkt dass dieses Buch ungefähr so fünftausend Seiten hat (glaub ich, ist der Wert falsch tuts mir leid!) passiert da ja nicht viel wenn man sich jetzt nur auf die Handlung konzentriert.

(Fand in Wolfsmond mehrere Szenen besonders gut, die Szene mit dem Seilchenspringen zum Beispiel, Andy wie er die die Kinder der Calla beim Singen dirigiert und Susannah wie sie im Ladden der Tooks (so hieß der doch?) den Verkäufer zusammenstaucht weil er sie Schoko genannt hat. Außerdem ist der alte Pere Jaffords einfach der Hammer)

Abschliesend möchte ich mich für meinen Edit dieses Beitrags entschuldigen da er bestimmt ein wenig Chaos verursacht. Da der Ton meines ersten Beitrags jedoch wirklich etwas rüde war, denke ich diesen Beitrag zu editieren war der richtige Schritt.

Ich möchte mit meinen Ausführungen nicht eure Meinungen attackieren oder versuchen euch zu überzeugen. Ich möchte lediglich meine Meinung zu euren Argumenten mitteilen.
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