09.12.2006, 01:22
Zitat:sag mal, woher kennst du meine Gedanken?
Vielleicht schnabulierst du einfach nur aus meinen :mrgreen:
Zitat:Endlich mal ein Fußballbericht, der nicht den gängigen Klischees entspricht.
Das mag sein. Ich kenne gängige Klischees von Fußballberichten nicht

Allerdings... findest du nicht auch, dass Filminhalt und Titel keine Gemeinsamkeit hatten? Das "Sommermärchen" stellte nun einmal kein Sommermärchen dar. Wer nicht in Deutschland war, nun aber das medial aufarbeitete Erlebnis sehen will, weil er ja so viel vom Hörensagen kennt - würde er erkennen, dass hier ganz Deutschland aus dem Häuschen war, eine alles überschattende Euphoriewelle den Sommer beherrschte, deutsche Fahnen voller Stolz - und ohne den geringsten Grund zur Sorge - gezeigt werden konnten, Menschen im In- und Ausland begeistert auf dieses Land schauten, die Städte sich zu Multikulti-Metropolen wandelten, internationaler Austausch und eine wunderbare Stimmung herrschte... 22 kleine Spieler und einen Trainer zu Nationalhelden avancierten, Gänsehaut flächendeckend, deutschlandweit, durch diese paar Sportler ausgelöst wurde, sogar Fußballmuffel angesteckt und politische Themen mit dem Ballsport und der "Kliensmanndynamik" verglichen wurden, sich im Land der Kulturlosigkeit ein kleines "wir sind wieder wer"-Gefühl einstellte, und die Mannschaft alles, was vorher Fußball ausmachte, über den Haufen warf?
Wenn ich den Film dagegen sehe, muss ich ganz ehrlich sagen: NICHTS davon kam rüber. Absolut nichts. Nichts von dem, weshalb dieser Film überhaupt erst von einer großen Masse gesehen werden will. Nichts von der buchreifen Dramaturgie der Geschichte und dem Entwicklungsprozess Deutschlands. Nichts davon, was diesen Sommer wahrhaft "bedeutend" machte.
Naja wurscht. Jedenfalls stimme ich Zar zu
