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Spenden
#17
Gruselig...

Jetzt ist man schon soweit, etwas gundlegend positives zu verdammen. Und Spender sind neuerdings Heuchler.


Hey, mal ernsthaft... Wopper, du bist doch nicht blöde. Du solltest doch im Ansatz inhaltliche Zusammenhänge erkennen können. Und wissen, was ein Argument ist und was nicht. Das hier:

Zitat:Tiere sterben trotzdem aus, ob ich jetzt Greenpeace 10 Euro spende oder nicht.

ists keinesfalls und hat hier nichts zu suchen.
Natürlich sterben Tiere trotzdem. Es werden sogar Kinder von ihren Eltern vergewaltigt, auch wenn man seine eigene Tochter in Ruhe lässt, stell dir vor. Hossa, in China werden auch weiter Tiere lebendig gehäutet, selbst wenn ich keine Pelze kaufe, und es gibt auch weiter Diebstal, selbst wenn ich den Kleinkriminellen nicht anzeige, der täglich alten Omas Taschen klaut. Ich glaube sogar mit ziemlicher Sicherheit behaupten zu können, dass Unterstützung beim Vorgehen gegen den Päderasten beim Kindergarten um die Ecke nicht dazu führt, dass keine Päderastie mehr herrscht.

Und ja, wenn du etwas für Tierschutz spendest, wird es NICHT dazu führen, dass niemals mehr Tiere sterben. Richtig erkannt, perfekt eingereiht. Und?

Ich habe keine Ahnung, was diese Aussage für einen Inhalt haben soll. Dein Satz impliziert, dass eine Aktion nichts nutzt, wenn damit nicht das grundlegende Problem beseitigt wird. Das wird es nie. Soll deshalb Mitleid, Menschlichkeit, Unterstützung und soziales Verhalten abgeschafft werden?

Tatsache ist, dass du mit dieser Spende hilfst, sie zu bekämpfen. Du dämmst sie ein. Nein, durch eine Greenpeaceaktion hört Tierquälerei nicht auf, aber sie wird reduziert. Du rettest nicht das Leben aller Tiere, sondern nur eins... zwei... zehn. Gerettete Tierleben sind für dich so nichtig, dass sie gedanklich garnicht als sinnvolle Investitionen gelten? Gerettete Kinderleben sind nicht wichtig, wenn es nicht gleich alle sind? ...Was ist das für eine Einstellung zum Leben?
Durch die Unterstützung derartiger Organisationen machst du es erst möglich, Probleme anzugehen, zu lösen, strukturelle Änderungen zu bewirken, Gesetze zu ändern, Aufmerksamkeit zu erziehlen, Stellung zu beziehen, Reformen und Umbrüche vorzubereiten, einzelnen Menschen oder Tieren zu helfen, Leben zu retten.

Zitat:Kinder aus Afrika verhungern oder sterben an Aids, ob ich nun 10 Euro spende oder nicht. 9 von 10 Euro kommen wahrscheinlich eh nicht dort an, wo sie gebraucht werden.

Falls du ernsthaft die Behauptung aufstellst, es gäbe weltweit - oder allein nur in Deutschland - keine einzige Spendenorganisation, die sich nicht nur zum Schein für Kinder in Afrika einsetzt, würde mich wirklich interessieren, woher du dieses Wissen hast. Wenn es dafür keine Beweise gibt, wirkt es wie eine Ausrede für Faulheit. Denn natürlich macht es sich gut, Spendenunlust auf Binsenweisheiten wie "na, kommt doch eh nicht an" zu schieben, ohne sich danach zu erkundigen.

Desweiteren ist die Behauptung, dass wahrscheinlich nur 10% aller Spenden bei den Notdürftigen ankommt, harter Tobak, wenn es einfach so in den Raum geworfen wird. Ich bezweifle nicht, dass es partiell stimmt - ich gebe z.B. nichts mehr in die Kleiderspende und auch nichts ans Rote Kreuz, weil ich genügend negative Berichte kenne. Das gibt aber noch lange keinen Freifahrtsschein, sich mit gutem Gewissen gegen jede Art der "Spende" auszusprechen und "noch nie gespendet zu haben und nie spenden zu werden" als eine "gute" Einstellung zu bezeichnen. Es ist vielleicht eine "verständliche". Kein Mensch gibt gerne sein Eigentum anderen. Und keiner hat Lust, für diese Tat auch noch Aufwand zu betreiben, um das richtige Spendeninstitut zu finden. Wirklich - vollkommen verständlich. Aber es ist noch lange nicht "gut".

Zitat:Leute die Spenden sind eh nur Heuchler, die sich mit ein paar Euro die Seele rein kaufen wollen. Ob das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird, ist denen scheiß egal, hauptsache, sie können doch sagen, was für gute Menschen sie doch sind, sie spenden ja.

Natürlich. Etwas zu spenden ist schließlich von Grund auf böse :aehm

Sinn und Zweck einer Spende, damit das einmal klargestellt wird, ist kein Prestigegehabe. Der Gedanke, der ursprünglich dahinter steckt, ist vollkommen erstrebenswert. Du selber bestimmst deine Beweggründe bei einer Spende.
Desweiteren ist es schon etwas billig, Menschen, die Ärmeren etwas spenden, grundsätzlich als "Heuchler" abzustempeln.

Zitat:LittleMissCabyCane, RTL wird durch den Spendenmarathon beim Konsumenten beliebter, sonnst würden sie es nicht machen. Nur aus reinem Eigennutz. Wer spendet und damit an die Öffentlichkeit geht, tut das nur aus Eigennutz

Stimmt. Vollkommen. Und geht am Thema vorbei. Du kannst doch deshalb nicht den Gedanken, anderen vom eigenen Wohlhaben etwas abzugeben, verurteilen.
Man kann sich höchstens distanzieren und selber auf Suche nach Spendenfirmen gehen - oder sich im persönlichen Umfeld nützlich machen. Oder eben nichts tun und zu seinem Egoismus oder (auch verständlicher) Faulheit stehen. Dann aber nicht über Menschen lästern, die etwas Gutes tun. Besser das als garnichts.

Marv schrieb:aber die Dinge die Du da aufzählst, sind ausnahmslos Aufgabe der jeweiligen Staaten und der Gesetzgebung.

Ach quatsch. Wenn du persönlich am Tiertransport, Regenwaldsterben und Verhungern anderer Menschen profitierst, ist es definitiv nicht ausnahmslos Aufgabe der jeweiligen Staaten und der Gesetzgebung. Wenn du Fleisch ist, dass durch den Tiertransport bezahlt wurde, bist du mitverantwortlich. Wenn du Konsumgüter kaufst, die Regenwaldsterben verursachen, bist du mitverantwortlich. Wenn Menschen in anderen Ländern verhungern, weil die Güter der Welt nicht gerecht aufgeteilt werden und du dadurch einen besseren Lebensstandard haben kannst, bist du mitverantwortlich.
Das heißt nicht, dass man sich umbringen muss, oder alle Besitztümer verschenken... Keinesfalls. Man darf nur nicht so dämlich argumentieren und sich damit aus der Verantwortung ziehen wollen.

Ganz abgesehen davon, dass es überhaupt nicht darum geht, welche Schuld oder Verantwortung du dafür hast. Es geht hier um Mitleid, menschliches Verhalten. Um das FREIWILLIGE Geben, weil man selber mehr hat als andere - nicht, weil es die eigene Aufgabe ist.
Mitleid und Menschlichkeit sind weißgott keine Eigenschaften, die man sich abtrainieren sollte, um es dann rumzuposaunen.

Zitat:Mein Geld ist mir echt zu schade, es mehr, oder weniger dubiosen Spendenorganisationen in den Rachen zu werfen, ohne zu wissen, ob von meinem Geld überhaupt etwas bei den Betroffenen ankommt.

Verständlich. Find ich wirklich. "Mehr oder weniger dubiosen Spendenorganisationen" wirft man nicht gern was in den Rachen. Aber trotzdem würde ich dann nicht groß erzählen, dass ich nie gespendet habe und es auch nicht vorhabe. Es hat in der Tat etwas stolzes, dies zu tun. Und es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Aussage: "Ich habe bisher nichts gespendet, weil ich noch keiner vertrauenswürdigen Spendenorganisation gefunden habe", oder "ich spende prinzipiell nichts".
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