03.11.2006, 13:43
Yippieh!!! Ich haben einen Freudensprung gemacht (und das buchstäblich), denn LOVE ist super. Es gehört zweifellos zu Kings besten Werken und freut mich besonders, da es nach COLORADO KID und PULS so aussah, als sei von King in der "Post-Turm-Ära" nur wenig zu erwarten. Und was den Turm angeht, so vertrette ich auch den Standpunkt, dass es in LOVE keinerlei Bezüge zu ihm gibt. Man sollte da vielleicht unterscheiden zwischen "Bezügen" und "Anspielungen". Das Vorkommen der 19 und die Sache mit dem Pferd, auf dem man seine verdauten Nahrungsmittelüberreste zurücklassen soll, kann man als Anspielung durchgehen lassen, aber das sind noch lange keine Bezüge (wie etwa in Atlantis und Black House). Und das "Lass-mich-ruhig-fallen, Roland!"-Argument gilt nicht. Basta.
So, im Folgenden werde ich vielleicht etwas spoilern. Also Vorsicht. (Eltern haften für Ihre Kinder!)
Bis ca. zur Hälfte konnte ich das Buch gut lesen, aber alles war noch sehr vage. Man weiß nicht so richtig, wohin das alles mal führen soll, aber neugierig wird man auf jeden Fall. Was King auf den ersten 300 Seiten tut, könnte man damit umschreiben, dass er die Figuren in Position bringt. Wie jemand, der eine Schlange aus Dominosteinen aufbaut um dann eine beeindruckende Kettenreaktion auszulösen. Und die kommt. Ab der Stelle, als man über Scotts Vergangenheit erfährt und seinen und Liseys vorgezogene Flitterwochen, gibt es kein Halten mehr. Echt irre, wie ab da eins zum nächsten führt und man immer überrascht wird.
Beeindruckend fand ich die Vielschichtigkeit der Geschichte. In doppelten Sinne.
Zum einen bezogen auf das Erzählen (den discours). Die Szene zum Beispiel als Lisey Das ist echt klasse gelungen. Dagegen waren die Sprünge in "es" von Vergangenheit und Gegenwart ja pillepalle.
Zum anderen (Vielschichtigkeit) bezogen auf die Geschichte (die histoire). Die ist atmosphärisch ergreifend und absolut dicht. Die Nacht mit den Nordlichtern im ausgekühlten Zimmer. Da musste ich hier und da schon schwer schlucken und auch die ein oder andere Geflügelhautentzündung machte sich bemerkbar. Es ist eine Geschichte über Schwestern, Fantasie, Wahnsinn, Liebe... ach, man könnte diese Aufzählung ewig fortführen.
King Kritiker werden ihm wieder vorwerfen, dass viele Lösungen nicht erklärbar sind. Wenn Lisey z.B. von ihrer Intuition gelenkt wird, als sie die Bierflasche hinters Auto stellt oder den Spaten ablegt. Aber was soll man da sagen: King macht es glaubhaft und schließlich ist die Realität Das hat das Zeug zum Insinder.
Ich dachte, dass die noch eine Rolle spielen würden und das Allerdings interressant in diesem Zusammenhang ist, was Cole sagt. Achtung, Spoiler Dark Tower-Ende:
Wenn man jetzt ganz paranoid wäre und man dieses Zitat bedenkt und dass es in LOVE um den Nachlass eines Schriftstellers geht, dann könnte man vielleicht auf einen anderen 7. Teil vom Turm spekulieren und das alles war nur ein Bool. Aber ich glaube das selbst nicht, auch wenn mir die Vorstellung gefiele.
(Man wird ja wohl noch träumen dürfen.
)
Es bleibt bei mir Begeisterung von diesem grandiosen Buch. Alle Versprechungen Kings diesbezüglich waren wahr. (Ich meine den Vergleich mit dem Surfer und den Wellen, den er in einem Artikel machte.) Ich hoffe innigst, dass King noch öfter zum Pool geht. Ganz weit nach draußen und um ganz große Fische, wie diesen, zu fangen.

So, im Folgenden werde ich vielleicht etwas spoilern. Also Vorsicht. (Eltern haften für Ihre Kinder!)
Bis ca. zur Hälfte konnte ich das Buch gut lesen, aber alles war noch sehr vage. Man weiß nicht so richtig, wohin das alles mal führen soll, aber neugierig wird man auf jeden Fall. Was King auf den ersten 300 Seiten tut, könnte man damit umschreiben, dass er die Figuren in Position bringt. Wie jemand, der eine Schlange aus Dominosteinen aufbaut um dann eine beeindruckende Kettenreaktion auszulösen. Und die kommt. Ab der Stelle, als man über Scotts Vergangenheit erfährt und seinen und Liseys vorgezogene Flitterwochen, gibt es kein Halten mehr. Echt irre, wie ab da eins zum nächsten führt und man immer überrascht wird.
Beeindruckend fand ich die Vielschichtigkeit der Geschichte. In doppelten Sinne.
Zum einen bezogen auf das Erzählen (den discours). Die Szene zum Beispiel als Lisey Das ist echt klasse gelungen. Dagegen waren die Sprünge in "es" von Vergangenheit und Gegenwart ja pillepalle.
Zum anderen (Vielschichtigkeit) bezogen auf die Geschichte (die histoire). Die ist atmosphärisch ergreifend und absolut dicht. Die Nacht mit den Nordlichtern im ausgekühlten Zimmer. Da musste ich hier und da schon schwer schlucken und auch die ein oder andere Geflügelhautentzündung machte sich bemerkbar. Es ist eine Geschichte über Schwestern, Fantasie, Wahnsinn, Liebe... ach, man könnte diese Aufzählung ewig fortführen.
King Kritiker werden ihm wieder vorwerfen, dass viele Lösungen nicht erklärbar sind. Wenn Lisey z.B. von ihrer Intuition gelenkt wird, als sie die Bierflasche hinters Auto stellt oder den Spaten ablegt. Aber was soll man da sagen: King macht es glaubhaft und schließlich ist die Realität Das hat das Zeug zum Insinder.
Ich dachte, dass die noch eine Rolle spielen würden und das Allerdings interressant in diesem Zusammenhang ist, was Cole sagt. Achtung, Spoiler Dark Tower-Ende:
Seite 71 schrieb:Diese Bemerkung ist sicher nicht zufällig.

Wenn man jetzt ganz paranoid wäre und man dieses Zitat bedenkt und dass es in LOVE um den Nachlass eines Schriftstellers geht, dann könnte man vielleicht auf einen anderen 7. Teil vom Turm spekulieren und das alles war nur ein Bool. Aber ich glaube das selbst nicht, auch wenn mir die Vorstellung gefiele.


Es bleibt bei mir Begeisterung von diesem grandiosen Buch. Alle Versprechungen Kings diesbezüglich waren wahr. (Ich meine den Vergleich mit dem Surfer und den Wellen, den er in einem Artikel machte.) Ich hoffe innigst, dass King noch öfter zum Pool geht. Ganz weit nach draußen und um ganz große Fische, wie diesen, zu fangen.

Gelöste King-Quiz Fragen: 38 (60 min)