11.09.2002, 20:58
Ich hatte damals gerade ziemlichen Prüfungsstress und wollte mich eigentlich zu Hause hinsetzen um zu lernen. Vorher schaltete ich jedoch noch "kurz" den Fernseher an, um mich ein wenig durch die Programme zu zappen. Im österreichischen Fernsehen hatte gerade eine Sondersendung begonnen - noch gingen alle von einem Unfall aus. Bald stellte sich heraus, dass das ein Irrtum war. In der Folge hing ich stundenlang vor dem TV-Gerät und konnte kaum glauben, was ich da sah. Der Sender zeigte in unzähligen Wiederholungen, wie die Flugzeuge in die Türme krachen. Es war unfassbar, dass das tatsächlich Realität war. Auch mir gingen Filmszenen wie aus "Independence Day" durch den Kopf. Der ergreifendste Moment war für mich, als ich live vor dem Fernseher miterlebte, wie die Türme einstürzten. Sogar dem Fernsehreporter fehlten sekundenlang die Worte. Auch andere Szenen und Bilder gingen mir an diesem Tag und an den folgenden Tagen, Wochen und Monaten (bis heute) nicht mehr aus dem Kopf: Der Anschlag auf das Pentagon; der Kameramann, der sich hinter einem geparkten Auto versteckt, als ihn eine schwarze Staubwolke erfasst; die berühmte "Dustlady" Marcy Borders, aus den Fenstern springende Menschen etc.
Das Lernen für die Prüfung fiel mir in dieser Zeit sehr schwer, da mich die Geschehnisse in den USA viel mehr beschäftigten. Plötzlich hatten sich die Wertigkeiten verschoben. Das Examen bestand ich zwei Wochen später ohne Probleme, aber es war in der Zwischenzeit für mich fast zur Nebensache geworden. Es gibt schließlich Dinge, die letztlich mehr zählen: An oberster Stelle steht dabei das eigene Leben.
Das Lernen für die Prüfung fiel mir in dieser Zeit sehr schwer, da mich die Geschehnisse in den USA viel mehr beschäftigten. Plötzlich hatten sich die Wertigkeiten verschoben. Das Examen bestand ich zwei Wochen später ohne Probleme, aber es war in der Zwischenzeit für mich fast zur Nebensache geworden. Es gibt schließlich Dinge, die letztlich mehr zählen: An oberster Stelle steht dabei das eigene Leben.