19.09.2006, 00:15
Zitat:Ich habe irgendwie das Gefühl wir kritisieren das gleiche Problem aus zwei Sichtweisen.
Mh... Stimmt, aber nur ansatzweise. Der Unterschied zwischen den Sichtweisen ist zu groß, um sich auf einem Kritikpunkt zu einigen.
Natürlich, für uns beide ist klar: Der Film funktioniert so nicht.
Bei dir liegts am Ende - was man verkraften kann. Das Ende ist ein Bruchteil des Films. Es ist relevanter als andere Bruchteile, weil die Nachwirkung größer ist; seine Atmosphäre bleibt am intensivsten im Gedächtnis und wird erst durch Distanz von einer objektiven Sicht auf den Film ersetzt. Aber das Ende dominiert den Film nicht. Wenn das Gesamtwerk nicht den Sinn des Autors zu treffen scheint, oder seinen eigenen... schade drum, aber nicht schlimm.
Bei mir ist es andersrum. Ich war konsequent gelangweilt und distanziert. Keine emotionale Regung. Kein Bauchgefühl. Keine Spannung. Erst mit dem Wissen, was GENAU der Film darstellen wollte, konnte ich ihm etwas abgewinnen. Ich habe ihn dann "verstanden", rational. So einen Film muss man jedoch emotional verstehen, bzw. muss man ihn fühlen, unabhängig davon, ob man ihn versteht.
Ich finde Stay nicht schlecht, dafür akzeptiere und respektiere ich Eigenständigkeit zu sehr. Er hat einen künstlerischen Anspruch, scheint nicht kommerziell zu sein, ist sehr detailverliebt und hat Spaß an schöner Optik. Inhaltlich ergibt er beim zweiten Sehen Sinn und macht somit sogar etwas Spaß.
Dich konnte er aber fesseln. Big difference.