08.09.2006, 12:28
Gwenny schrieb:Herrlich! Meine Lieblingskomödie. In diesem Film spielt nicht ein einziger Mann mit, selbst alle Tiere sind weiblich. Mr. Green
Oh, an den hab ich ja garnicht gedacht! Ein ganz toller Film. Wäre ich weiblich, würde er bestimmt in meine Top-10 gehören. Ganz große Klasse, der alleraller-aller-beste Frauenfilm überhaupt (falls ich das jetzt mal beurteilen kann

Gwenny schrieb:Zu "Wenn die Gondeln Trauer tragen":
Der Film [...] schenkt dem Zuschauer Momente voller morbider Schönheit, die sich ins Gedächtnis brennen und erschaudern lassen. Atmosphäre atmet jede Szene und in allen Ecken lauern düstere Geheimnisse.
"Morbide Schönheit", genau richtig. Ästhetik des Todes. brrr...
@Ginny
Lustiger Weise lief genau gestern Abend "eine Leiche zum Dessert". Nachdem ich anfangs dachte, dass ich nichts mit anfangen könnte (kenne KEINEN Miss Marple-Film und auch nicht den Malteser Falken, habe keine Ahnung, wen die restlichen Rollen darstellen sollten, las insgesamt nur ganz wenige Krimis und sah noch nie einen - ernst gemeint), war mir schon kurz nach dem Eintreffen aller Detektive klar, dass mir der Film gut gefallen würde. Kurz darauf fand ich ihn richtig geil :mrgreen: Soooooooo witzig... Und bei all dem Menschen-Wirrwar sehr gut strukturiert. Alle Akte in wunderbarem Übergang, und trotz der simplen Rahmenhandlung ständig fesselnd. Jede Phase des Films durchgängig ein Highlight. Und dann noch Charaktere, von denen jeder einzelne zum Verlieben ist…

@Torsten
Zitat:dann sehen Leute wie Jack Sparrow, Will Turner, Barbossa oder Davy "Captain Cthulhu" Jones einfach nur blass aus
Nun.... Nein. Johnny Depp nun wirklich nicht. Erstens kann der garnicht blass aussehen, zweitens ist diese Rolle so UNGLAUBLICH gut gespielt und originell, dass auch der beste Klassiker oder ein Burt Lancaster (der nun nicht viel mit Johnnys Charakter gemeinsam hat) ihm nicht irgendetwas streitig macht.
Aber ganz abgesehen davon: Ein Hoch auf den roten Korsaren! Für mich ebenfalls eine ganz süße, unbezweifelbar tolle Filmperle mit großem Unterhaltungswert, viel Humor, liebevollen Kleinigkeiten (was ich besonders schätze), Slapstickeinlagen, Akrobatik, Abenteuer und einem faszinierenden Duo.
Ein Vergleich zu Fluch der Karibik zwingt sich bei mir aber wirklich nicht auf. Der thematische Zusammenhang ist eher grob "Komik und Action in Verbindung mit Piratenfilm", das wars dann aber schon. Die Stimmung und Atmosphäre ist bei beiden völlig unterschiedlich. Strukturell beginnt das schon beim Phantasy-Charakter von FdK (und, nebenbei bemerkt, an Luschicharakteren wie den von Orlando Bloom :mrgreen

Zitat:Blut, Gewalt, viel nackte Haut - und obendrein eine der besten Satiren überhaupt. Wer Paul Verhoevens Meisterwerk nicht kapiert (Stichwort Nazi-Anzüge!), in dem junge, verboten gut aussehende Jungs und Mädels erst an die Front und letztlich von außerirdischen Insekten in Stücke gerissen werden[...]
Hehe... Zustimmung! Aber nur sehr eingeschränkt. Die Satireeinlagen fand ich ebenfalls herrlich (man denke nur an die Propagandaclips!

Natürlich propagiert er nicht wirklich, die Kritik folgt im zweiten Schritt. Als Wiedergutmachung, sozusagen. Man wäre blind, wenn man die zahlreichen Stichel und Karikaturen nicht sieht. Für mich bleibt es aber nur ein akzeptabler Ausgleich fürs unterschwellige Liebäugeln bzw. Ausnutzen, weit entfernt von einer überragenden satirischen Leistung.
Zitat:der wird immerhin von der Action und den unerreichten Specialeffects weggeblasen. Damals im Kino glaubte ich jedenfalls, jemand hätte mir was in die Cola gekippt - ehrlich!
Geil :mrgreen:
Aber stimmt vollkommen. Oder, in zwei Wörtern: "Das fetzt". Hier wird einem begreiflich, warum Ego-Shooter so unglaublichen Spaß machen können.
Zitat:Zu Clockwerk Orange
Wer einmal Malcolm McDowell als Alex gesehen hat und wie schonungslos Kubrik einerseits die menschliche Brutalität, wissenschaftliche Allmacht und die Macht des Staates seziert, wird diesen Film wohl nie wieder vergessen.
Clockwerk Orange haute mich auch um, ohne dass ich genau Begriff, WAS mich daran faszinierte. Die Bühnenbilder (und die tolle Darstellung des Alex-Charakters) haben dazu geführt, dass ich ALLES toll fand. Stilistisch für mich der Gipfelpunkt von Kubriks Filmen. Und ich fühlte mich erschlagen von Vielschichtigkeit, Interpretationsansätzen und kritischer Botschaft... bin mir nur bei mancherlei nicht sicher, ob Kubrik sein Ziel wirklich erreicht hat, oder ob man durch die tolle Ästhetik als Zuschauer getäuscht wird und mehr sieht, als letztendlich vorhanden ist. Würde ihn daher bald gerne noch einmal sehen. Ein grandioses Kunstwerk ist es für mich aber so oder so.
Ansonsten: Interessante Auswahl! Und viel dabei, was ich immer mal sehen wollte.