13.07.2006, 13:49
Also ich habe Puls kurz nach Erscheinen im englischen Original gelesen. Allzu begeistert war ich allerdings nicht.
Versteht mich nicht falsch, Puls ist kein schlechtes Buch. Was den Erzählstil angeht wie immer erste Sahne, es liest sich flüssig und immer unterhaltsam. Wie schon oft treffend gesagt wurde: King kann über seine Socken und Unterhemden schreiben und es wäre immer noch interessant.
Sauer stößt zunächst die offensichtliche (und in der Widmung auch angekündigte) Anlehnung an George A. Romeros Zombiefilme auf. Überhaupt scheint es gerade ein Trend zu sein sich bei älteren Werken zu bedienen, und das dann als (zu Ehren von...) auszugeben. Ist mir auch kürzlich bei der Serie Monk (die ich, wie ihr hoffentlich wisst, großartig finde) aufgefallen. Da waren zwei Folgen weitestgehend Kopien von "Der Marathon Mann" und den "12 angry Men". Was soll das? Keine Kreativität, oder wie?
Naja, sicherlich kopiert Stephen King nicht einfach. Vielmehr schreibt er seine eigene "Zombiegeschichte", aber so richtig orginell fand ich das ganze nicht. Interessant war, dass die Phonies ein kollektives Bewusstsein entwickelten, und die Übertragung per Handy ist ein netter Seitenhieb auf die Gesellschaft aber trotzdem bleibt bei mir das Gefühl die Idee war eigentlich nur für eine Kurzgeschichte gut genug. überhaupt scheinen Zombies als visueller Horror besser auf dem Bildschirm als im Buch zu funktionieren.
Bei den Charakteren ging es mir ähnlich. Die empfand ich alle als ziemlich uninspiriert und platt. Ähnlich übrigens wie in "Der Buick". Auch damit meine ich nicht, dass die Charakterzeichnung an sich schlecht wäre, aber irgendwie hatte niemand das Potenzial so richtig lebendig zu werden. Als dann z.B. Alice starb lies mich das ziemlich kalt.
Jetzt, mehrere Monate nach dem Lesen, ist mir kaum eine Person noch richtig in Erinnerung. Ein paar blasse Informationen, aber nichts plastisches. Bei der Handlung das gleiche: Ein wenig was vom Raggedy Man und der versteckte Sprengstoff. Ich meine damit folgendes:
Ich bewerte Kunst sehr stark danach wie viel von ihr an mir haften bleibten. Beispiel Filme: Wenn ich mir einen Film ansehe, und mich nach 2 Wochen an keine Szene und keinen Dialog mehr konkret erinnern kann, sondern nur noch die Handlung kenne, dann war er schelcht. Oft ist auch das wiedergekäuter, uninspirierter Mist den man schon tausendfach gesehen hat, und der einfach nicht interessant ist. Ich verlange nichts ausgefallenes, keine wilde Action oder übberraschende Wendungen, da reicht auch ganz banales, wenn man es nur mit ein wenig Originalität und Würze zeigt. Deswegen zum Beispiel liebe ich David Lynch. Wenn ich mir einen Lynch Film ansehe bleiben unzählige Dialoge und Szenen hängen. Weil sie verwirrend, verspult neuartig oder einfach anders als der Einheitsbrei sind.
Für Bücher gilt das gleiche. Was blieb mach "Puls"? Nicht viel. Keine großartigen Charaktere, und wenig gute Ideen bei der Story (genauso übrigens bei "Der Buick"). Und King konnte das doch so viel besser. Wie sollte man nach dem Lesen John Coffey, Randall Flagg, Dolores Claiborne und viele andere vergessen? Das sind einzigartige Charaktere die dem Leser im Gedächnis bleiben. Oder was Handlung angeht den Dammbau in ES, das verwunschene Hoetl in Shining, Leland Gaunts Netz von Intrigen uvm. Puls hat nichts deratiges zu bieten. Solide kurzweilige Unterhaltung, aber leider nichts das gut genug ist um von Dauer zu sein.
Versteht mich nicht falsch, Puls ist kein schlechtes Buch. Was den Erzählstil angeht wie immer erste Sahne, es liest sich flüssig und immer unterhaltsam. Wie schon oft treffend gesagt wurde: King kann über seine Socken und Unterhemden schreiben und es wäre immer noch interessant.
Sauer stößt zunächst die offensichtliche (und in der Widmung auch angekündigte) Anlehnung an George A. Romeros Zombiefilme auf. Überhaupt scheint es gerade ein Trend zu sein sich bei älteren Werken zu bedienen, und das dann als (zu Ehren von...) auszugeben. Ist mir auch kürzlich bei der Serie Monk (die ich, wie ihr hoffentlich wisst, großartig finde) aufgefallen. Da waren zwei Folgen weitestgehend Kopien von "Der Marathon Mann" und den "12 angry Men". Was soll das? Keine Kreativität, oder wie?
Naja, sicherlich kopiert Stephen King nicht einfach. Vielmehr schreibt er seine eigene "Zombiegeschichte", aber so richtig orginell fand ich das ganze nicht. Interessant war, dass die Phonies ein kollektives Bewusstsein entwickelten, und die Übertragung per Handy ist ein netter Seitenhieb auf die Gesellschaft aber trotzdem bleibt bei mir das Gefühl die Idee war eigentlich nur für eine Kurzgeschichte gut genug. überhaupt scheinen Zombies als visueller Horror besser auf dem Bildschirm als im Buch zu funktionieren.
Bei den Charakteren ging es mir ähnlich. Die empfand ich alle als ziemlich uninspiriert und platt. Ähnlich übrigens wie in "Der Buick". Auch damit meine ich nicht, dass die Charakterzeichnung an sich schlecht wäre, aber irgendwie hatte niemand das Potenzial so richtig lebendig zu werden. Als dann z.B. Alice starb lies mich das ziemlich kalt.
Jetzt, mehrere Monate nach dem Lesen, ist mir kaum eine Person noch richtig in Erinnerung. Ein paar blasse Informationen, aber nichts plastisches. Bei der Handlung das gleiche: Ein wenig was vom Raggedy Man und der versteckte Sprengstoff. Ich meine damit folgendes:
Ich bewerte Kunst sehr stark danach wie viel von ihr an mir haften bleibten. Beispiel Filme: Wenn ich mir einen Film ansehe, und mich nach 2 Wochen an keine Szene und keinen Dialog mehr konkret erinnern kann, sondern nur noch die Handlung kenne, dann war er schelcht. Oft ist auch das wiedergekäuter, uninspirierter Mist den man schon tausendfach gesehen hat, und der einfach nicht interessant ist. Ich verlange nichts ausgefallenes, keine wilde Action oder übberraschende Wendungen, da reicht auch ganz banales, wenn man es nur mit ein wenig Originalität und Würze zeigt. Deswegen zum Beispiel liebe ich David Lynch. Wenn ich mir einen Lynch Film ansehe bleiben unzählige Dialoge und Szenen hängen. Weil sie verwirrend, verspult neuartig oder einfach anders als der Einheitsbrei sind.
Für Bücher gilt das gleiche. Was blieb mach "Puls"? Nicht viel. Keine großartigen Charaktere, und wenig gute Ideen bei der Story (genauso übrigens bei "Der Buick"). Und King konnte das doch so viel besser. Wie sollte man nach dem Lesen John Coffey, Randall Flagg, Dolores Claiborne und viele andere vergessen? Das sind einzigartige Charaktere die dem Leser im Gedächnis bleiben. Oder was Handlung angeht den Dammbau in ES, das verwunschene Hoetl in Shining, Leland Gaunts Netz von Intrigen uvm. Puls hat nichts deratiges zu bieten. Solide kurzweilige Unterhaltung, aber leider nichts das gut genug ist um von Dauer zu sein.