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DARK TOWER - Fragen und Meinungen zum Gesamt-Zyklus
Hallo Leute, bin neu hier, habe aber schon zum großen Schlag beim Thema Peter Straub ausgeholt, von dem ich ein großer Fan bin (siehe Forum-Thema), da ich aber auch ein großer King-Fan bin, vor allem von der Schwarzen-Turm-Reihe, mache ich hier doch gleich weiter Smile

Schlicht gesagt, diese 7 Bücher sind mit unter anderem das Beste, was der Buchmarkt zu bieten hat. Spannend, hintergründig mit einem Ideenreichtum der einem Tolkien in nichts nachsteht. Aber da hört auch schon die Ähnlichkeit auf. Ich hatte das Glück, dass ich nicht so lange auf das Erscheinen der Bücher warten musste, da ich erst mit der Veröffentlichung von Glas auf die Reihe gestoßen bin.

Es gibt so vieles Großartiges in den Büchern, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Am besten am Anfang Smile

Schwarz: Fand dieses Buch wirklich großartig, weil es eine Einsamkeit ausstrahlt, die ich noch nie erlebt habe. Zudem ist dieses Buch wohl eines der mystischten in Kings Universum. Ein perfekter Einstieg um den Charakter von Roland kennen zu lernen, den man wohl in seiner Tiefe und Bedeutung mit Frodo vergleichen kann. Die Szene auf Golgatha war wirklich geil. Ebenso die Episode mit Jake und wie er unter dem Berg von Roland im Stich gelassen wird.

Drei: Fand ich zwar wirklich gut geschrieben, vor allem den Teil mit Eddie und der Schießerei, aber ansonsten eher ein schwächerer Teil in der Reihe.

Tot: Also, diese Band zeigt King gesamtes Können. Der Anfang mit dem Schießen lernen und den Robotern in dem Wald, die stadt Lud, der verrückte Zug (grandios!) und vor allem die Zerissenheit von Jake.

Glas: King zeigt eine Liebesgeschichte, die es mit Romeo und Julia aufnehmen kann. Zum Schluss habe ich geweint. Für mich ist das das stärkste Buch in der Reihe, wahrscheinlich weil es das Leben von vier Jungs beschreibt, auf dem Weg zum Erwachsenwerden, das ist eh Kings Stärke.

Wolfmond: Zwar ein wirklich gut geschriebenes Buch, aber eigentlich hat es nicht viel mit dem Dunklem-Turm zu tun. Eigentlich ist das eine aufgeblähte Story von Callahan und seine Reise in Rolands Welt, dir für den Rest der Geschichte keine Bedeutung hat, zumal Callahan bald stirbt. Ich hätte mir gewünscht, King hätte sich mehr auf die eigentliche Geschichte mit den Robotern konzentriert, die war wirklich interessant. Außerdem verändert sich in diesem Buch die Grundstimmung. War sie vorher doch recht pessimistisch und düster, wird hier alles etwas fröhlicher und "gewöhnlicher". Die Geschichte wird mehr wie die anderen Bücher von King und hat nicht mehr diese Eigenständigkeit wie vorher. Extrem auffallend die Bezüge zu Harry Potter und Star Wars, die absolut dämlich finde.

Susannah: Obwohl der Band allgemein schlecht gemacht wird, finde ich ihn besser als Wolfsmond. Die Geschichte kommt wieder voran und die Darstellung von Susannah find ich großartig, ebenso der Aufbau, der an ein Lied erinnert und die Szene auf der Burg. Allerdings find ich die arg aufgedrungene Erklärung über Susaannahs bessesen seins von einem Dämon nicht gelungen. Hier tritt auch King selbst auf. Das find ich ebenfalls überflüssig, obwohl so das Ganze ins Metaphysisches gehoben wird und eine größere Tragweite bekommt. Wie gesgt, find ich nicht so gut, aber ich muss es King lassen, er hat es sehr gut umgesetzt.

Der Turm: Da bin ich sehr zwiegespalten. Natürlich, hervorragend geschrieben und die Szene, wo Roland und sein Team die Brecher befreien sind fantastisch. Die Beschreibung von Modred ist auch wirklich sehr gut. ABER er kommt in der gesamten Geschichte viel zu kurz, für das Gewese was King vorher um ihn gemacht hat, das gleiche gilt übrigens für den Scharlachroten König, dazu aber später mehr. Ebenso find ich es gnadelos bescheurt, was für einen erbermlich Abgang Walter hat und sein Degradierung zur belanglosen Nebenfigur, wo er doch vorher so wichtig und vor allem interessant geschrieben war. Die Zusamemführung von Eddie, Susannah und Jake, nachdem sie gestorben sind, fand ich auch nicht sehr gut gemacht, fand ich irgendwie einfallslos. Und die Szene in der Roland in dem Haus gefangen gehalten wird, wo er sich beinahe zu tote lacht, war auch völlig überflüssig. Kommen wir aber wieder zu etwas Gutem und das ist die Beschreibung wie Roland den Rest des Weges zum Turm beschreitet - wirklich toll, man fühlt die Erhabenheit! Es ist jedoch bescheuert, dass die Geschichte von einem Jungen beendet wird - mir fällt jetzt nicht sein Name ein, aber er stammt aus dem Buch Insomnia -, das ist absolut billig! So kurz vor Schluss noch einen Retter aus dem Hut zu zaubern, diese Ehre hätte Roland zugestanden. Ebenso der kurze banale Auftritt vom Scharlachroten König, dessen Motive auch nicht ganz klar werden. Obwohl dieser Charakter so interessant war - ein verrückter, allmächtiger König wir einfach rausradiert Sad Die Warnung, die King vor dem letzten Kapitel schreibt, erhöht zwar die Spannung, macht aber das Ende etwas kaputt, weil es einen aus der Geschichte herauszieht, aber bei dem Ende war das vielleicht angebracht. Viele haben wohl damit ein Problem, ich finde einfach nur genial und wohl das einzige mögliche Ende! Doch da kommt eine Frage auf, bei der ihr mir vielleicht helfen könnt:
Roland beginnt mit seiner Reise wieder, wo er dem Schwarzen Mann durch die Wüste folgt, und da hat er das Horn dabei, was er am Anfang nicht hatte. Wo zum Henker kommt aber das Horn her, wenn er seine Reise erst wieder in der Wüste beginnt und die Schlacht mit seinen Freunden und wo er das Horn verloren hat, lange vorher war?

Zum Abschluss:
Es ist schön, dass die Saga endlich abgeschlossen ist, auch wenn es traurig ist, dass nichts Neues mehr nachkommt. Aber King musste sie wohl beenden, da sie ansonsten nie fertig geworden wäre. Durch diese Hast und Drang hat die Reihe aber etwas an Einzigartigkeit verloren. Trotzdem werde ich voller Freude die Reihe immer wieder und wieder lesen.

Noch was zu den deutschen Ausgaben:
Die neuen Ausgaben von Hayne sind wirklich sehr schön und passend. Ich fand es aber unter aller Sau, dass zuerst die Taschenbücher veröffentlicht wurden (die ich mir natürlich gekauft haben, damit sie zu den neuen Hardcovers passten und weil sie vom Meister überarbeitet waren) und danach doch noch die alten Bücher in Hardcover rausgebracht haben. Diese habe ich mir natürlich auch gekauft und die Taschenbücher wieder verkauft. Bei den Turm-Büchern bin ich eben ein Freak. Aber es ist scheiße, was der Verlag da getan hat und so die Fans abzockt! Ebenso finde ich die deutschen Titel nicht sehr glücklich gewählt, da die amerikansichen sehr schön sind. Außerdem finde ich es schade, dass man nicht die tollen Zeichnungen von den Orginalen (die ich auch habe) nicht übernommen haben, bei Clive Barkers Abart hat das ja auch funktioniert. Hinderlich fand ich auch den Wechsel des Übersetzers. Nicht, dass ich glaube, dass er seine Arbeit schlechter gemacht hat, als der große Joachim Körber, aber es entstanden dadurch einfach Unterschiede bei feststehende Begriffe wie Donnerschlag und Donnerhall, das war völlig unnötig.

So, wie bei meiner Meinung über Peter Straub ist daraus wieder ein halber Aufsatz geworden, aber so ist es eben nun mal bei Themen, bei denen ich etwas zu sagen habe. Ich hoffe, ihr konntet dennoch etwas damit anfangen und gebt mir Rückmeldung.

Grüße,
Lost_boy
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