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Der Uni-Thread
rush schrieb:: Studiert man für den Beruf des Lehrers auf Lehramt, studiert man (in meinem Fall) Englisch, oder studiert man (auch in meinem Fall) Deutsch? Oder Lehramt und Englisch bzw. Deutsch? Muss man auch irgendwelche pädagogischen Prüfungen ablegen oder so? Welche Noten braucht man um zum Studium zugelassen zu werden? Und wo studiert man? Verbringt man auch eine Zeit in der Schule? Macht man ein Referendariat erst nach dem abgeschlossenen Studium?
diese fragen kann ich dir relativ genau beantworten, da ich bis vor kurzem auf lehramt deutsch und geschichte studiert habe.
in deinem fall würdest du deutsch und englisch auf lehramt studieren, wenn ich das richtig verstanden habe. du wählst ein 1. hauptfach und ein 2. hauptfach. also deutsch 1. hauptfach oder englisch 1. lehramt ist - wie schon gesagt wurde - der abschluß, also kein zusätzliches studium.
dein studium wird sich dann in grund- und hauptstudium untergliedern, wie das auch in anderen studiengängen der fall ist. normalerweise machst du nach dem grunstudium, das so in der regelstudienzeit zwischen 4 und 5 semestern beträgt (je nachdem, ob du fremdsprachenkenntnisse wie z.b. latein nachholen mußt und das mußt du, hast du das bisher noch nicht gehabt) ein praktikum an einer schule. das wird von der uni vermittelt, aber natürlich mußt du dich dafür jeweils bewerben. näheres ist wahrscheinlich auch von uni zu uni verschieden, aber meistens läuft das übers internet.
du mußt während deines studiums zwei epg-scheine machen (zumindest ist das in tübingen so), das nennt sich ethnisch-philosphisches grundlagenstudium. da gibt es epg1 und epg2. meistens mußt du dich da mit philosophischen themen außeinandersetzung; was ist moral? kant usw. da hockst du dann auch mit vielen philosophie-studenten drinnen... Wink und dann mußt du im verlauf deines studiums vier pädagogik-scheine machen; 2 vorlesungsscheine, also; du hockst dich nur in zwei pädagogikvorlesungen rein und bekommst am ende einen schein dafür und zwei pädagogik-seminare mußt du auch besuchen. macht zusammen vier. aber wie gesagt; das ist auf das ganze studium verteilt, das mußt du nicht alles sofort machen. allgemein muß man aufpassen, weil man ziemlich viel belegt im ersten semester, da man noch keine ahnung hat, wie aufwändig einzelne seminare sind...
jetzt zur zulassung; in tübingen gibt es z.b. keinen schnitt für deutsch und englisch, das variiert aber von semester zu semester (allerdings hat es hier noch nie einen schnitt für deutsch und englisch auf lehramt gegeben, meines wissens jedenfalls nicht) und von uni zu uni. du kannst also eigentlich hingehen, wohin du möchtest.
die zeit an der schule verbringst du im praktikum, das du im modul-modus oder im block-modus machen kannst. was heißt; entweder du machst die eine hälfte von deinem praktikum in den semesterferien und die andere hälfte in den nächsten semesterferien (modul) oder du machst ein ganzes semester lang das schulpraktikum, bist da also wie gesagt nicht an der uni. ein halbes jahr geht dieses schulpraktikum und ist zum reinschnuppern gedacht. es gibt keine vorlage, wann du das machen mußt; du kannst es machen, wann immer du willst, aber es empfiehlt sich, dieses praktikum nciht sofort zu machen sondern am besten in der mitte des studiums; wenn du es gleich im ersten semester machen würdest, hast du noch gar kein wissen sozusagen, wenn du es zu spät machst, so hast du einen mords streß, da es aufs examen zugeht... also empfiehlt sich hier die goldene mitte. das schulpraktikum ist auch nicht zu unterschätzen; du mußt eine gewisse stundenzahl in deinen fächern unterrichten, sind glaub ich so 30 unterrichtsstunden selbst halten pro fach. aber das weiß ich nicht genau, weil ich kurz davor mein studium umgekrempelt habe... Wink
das referendariat machst du nach deinem abschluß an der uni.
nach einer neuen auflage mußt du auch noch ein betriebspraktikum von 6 wochen abliefern; da bist du völlig frei, kannst es also machen, wo du möchtest, bei einer zeitung, im theater... ganz egal wo. ist totaler schwachsinn meines erachtens, aber das ist die neue auflage. wahrscheinlich muß man das deshalb machen, daß man einen einblick bekommt, wie andersweitig gearbeitet wird... höhö! :mrgreen: es steht dir ebenfalls frei, wann du dieses praktikum machst.

soviel dazu. zum thema bafög und studienwechsel kann ich sagen; bis zum vierten semester kannst du in der regel dein studium umschmeißen, wie du möchtest. ab dem vierten semester wird es dann kritisch; du kannst dann nicht plötzlich anfangen, etwas ganz neues zu studieren, sonst bekommst du kein bafög mehr. das heißt; da müssen dann jeweils zwei scheine aus zwei seminaren, die du in deinem alten studium gemacht hast, für den neuen studiengang anerkannt werden. in beiden fächern! also; das schließt ein studiumswechsel sozusagen ganz aus.
wie gesagt; ist erst ab dem vierten semester so, vorher geht das noch relativ problemlos.

aufpassen mußt du, wenn du eine fremdsprache (in diesem fall latein) nachholen mußt. falls das der fall sein sollte, mußt du alles dransetzen, damit du das bestehst. das war der grund, warum ich mein studium umkrempeln mußte, weil ich 2. durchs kleine latinum gefallen bin und das leider gottes bedingung für mein studium war bzw. ist.

zum thema wie-teuer-ist-ein-studium: auf jeden fall ist es teurer, wenn du in eine wohngemeinschaft ziehst bzw. eine unterkunft brauchst. einen teil der bücher mußt du selbst bezahlen, vieles kannst du an der uni ausleihen. aber alles in allem mußt du dir pro seminar ein bis zwei bücher selbst anschaffen, z.b. grundlagenbücher. die können ganz schön ins geld gehen. auch gehen die ganzen lebenserhaltungskosten ganz schön ins geld.
bafög kann jeder beantragen, aber es geht nicht bei jedem durch. wahnsinnig aufwändig ist so ein antrag, kostet dich viele stunden deines lebens... aber wenn es sich lohnt, dann ist es eine tolle sache, vorausgesetzt du bekommst kein minimum.
es heißt; bafög wird nach dem einkommen der eltern etc. berechnet, aber da hab ich oft meine zweifel; ich kenne viele, die aus "gut situierten" familien kommen, wo die eltern ne menge geld verdienen, und den höchstsatz bafög bekommen. ich dagegen komme eher aus ärmlichen verhältnissen und mir zahlen sie ein lachhaftes bafög, mit dem ich ohne nebenjob überhaupt nicht auskommen würde. nicht mal ein nebenjob reicht mir zum leben und studieren, eigentlich bräuchte ich zwei.
also; auf das bafög darfst du dich in der regel nicht verlassen. sonst bist du verlassen, falls es dir so ergeht wie mir. Confusedchuettel:
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