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"Horror-Pornos" - was meint ihr?
#69
Unfassbar, aber wahr: Jetzt muss ich mich doch mal endlich aus meiner Gruft melden. Jerry hatte mich auf den Thread hier gebracht und meine Neugier geweckt. Danke, Alter! Wink (Übrigens bevor wir beschlossen, morgen in "Hostel" zu gehen, aber das nur nebenbei...)

Wirklich interessant. Mittlerweile (und erwartungsgemäß) ist die Diskussion aber schon derart ausgeufert, dass ich jetzt gar nicht weiß, wo ich anfangen könnte (trotz deines lobenswerten Zusammenfassungs-Versuchs, Gwenny!). Ich glaube, ich muss morgen noch mal schreiben, wenn ich ein bisschen mehr Zeit habe. Deshalb nur so ein paar Gedanken, die mir beim Durchforsten so gekommen sind:

Die Frage, ob "Horrorpornos" (und schon dieses Wort finde ich total beknackt, aber einigen wir uns mal darauf) längerfristige Schäden anrichten können, ist wohl so alt wie das ganze Genre. Ich finde es immer wieder faszinierend zu beobachten, dass solche Filme (oder ähnliche Computerspiele) heute mal verrohend wirken und emotional abstumpfen, morgen aber plötzlich kreative Energien wecken und Nachahmungseffekte provozieren. Ja Mensch, da ist doch der unmündige Perversling von nebenan völlig verwirrt! Soll er nun apathisch auf die Glotze stieren und langsam zum zombie-ähnlichen Sozialautisten mutieren oder doch laut röhrend durch Vorgärten rennen und möglichst grausame Todesarten für seine Nachbarn ersinnen? Das Leben als Psychopath wird einem wirklich nicht leicht gemacht!

Bei der Diskussion um die "Mündigkeit" stellten sich mir übrigens gepflegt die Nackenhaare auf. Ich will jetzt hier nicht hochgeistig daherschwafeln - ob jemand nun die Bildzeitung liest, in seiner Mittagspause zu McD geht oder im Fernsehen Barabara Salesch guckt, hat meiner unmaßgeblichen Meinung nach aber mal so gar nichts mit seiner Mündigkeit als freier, denkender (ja, denkender!) und individueller Mensch zu tun. Böse formuliert, ist es eine erschreckende Arroganz, den abertausenden Bildlesern ihre Mündigkeit abzusprechen und damit indirekt zu behaupten, dass diese Leute nicht in der Lage sind, sich ihres Verstandes nicht ohne die Leitung eines anderen zu bedienen - denn nichts anderes bedeutet das. Sorry, schlichtweg indiskutabel, Punkt. Zum Glück hast du, Gio, selber noch die Frage aufgeworfen, wer denn dann bitte diese Leitung übernehmen solle. Wüsste ich auch mal gern. Sonst hätte ich mich (und dich) unwillkürlich fragen müssen, ob du dich selber dafür auserkoren hattest. Aber wie gesagt: Habe ich nicht so verstanden (auch wenn diese Erleichterung recht spät kam).

Aber vielleicht sollten wir langsam doch wirklich mal zur Frage zurückkehren, warum man sich solche Filme anguckt und nicht, ob wir das sollten. Finde ich persönlich auch interessanter. Und auch dazu (als jemand, dem auch "Hostel" am Ende wahrscheinlich nicht weit genug gehen wird, aber mit dem Original-TCM noch immer größte Probleme hat), werde ich mich gerne äußern - aber erst morgen, denn nun habe ich Feierabend!

P.S.: Nur eine ganz kleine Sache noch: Vielleicht sollten manche dann so langsam doch mal ihren "Ich will so klingen wie das FAZ-Feuilleton!"-Schreibstil sein lassen und nicht jede Befindlichkeit in zeitgeistpädagogisch wertvolle Phrasen-Konstrukte kleiden. Dann würde vielleicht auch keiner mehr über die Länge so manchen Beitrages meckern und auf den ersten Blick erkennen, was uns der Autor eigentlich mitteilen wollte. Ist meißtens nämlich gar nicht so kompliziert.
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