24.04.2006, 09:42
Ich würde bei dem Thema den Blickwinkel etwas anders ansetzen. Diskussionen über die angebliche Perversion oder wahrscheinliche Gewaltbereitschaft der Konsumenten von detailverliebten Horrorfilmen enden einfach bei der persönlichen Meinung und Vorliebe, welche zu subjektiv ist.
Zitat:Wenn z.B. eine Dame in "Basic Instinkt" die Beine übereinander schlägt und dabei etwas zu sehen ist, ist das damals der Hammer schlechthin gewesen und der Film wurde schon fast ausschließlich auf diese eine Szene reduziert. Heute kräht bei "Basic Instinkt 2" kein Hahn danach. Das gab es nämlich schon und jetzt ist es nur noch ein billiger Nachklatsch.Meiner Meinung nach ist im medialen Bereich eine allgemeine "Verrohung" zu finden, egal ob Musik(-clips), Filme, PC-Spiele etc. Jedoch stellt dies einen Prozeß dar, der sich - je nach Medium und Region - über Jahre entwickelte und auch Phasen des temporären Rückgangs beinhaltet. Ob dies Auswirkungen auf die Gesellschaft hat oder nicht eher ein Spiegel ihrer selbst ist, kann ich nicht beantworten, tendiere jedoch mehr zum zweiten. Stellungnahmen wie "Ich mag derartige Filme und das ist eben mein Geschmack, und zu Gewalttaten haben sie mich auch nicht angeregt." finde ich zum eigentlichen Thema nicht aussagekräftig. Genauso wenig wie "Das ist mir alles zu krank, ich brauche keine Filme, in denen ein Ohr gegessen wird in Großaufnahme." Interessanter wäre dann eher das Warum des Mögens/Nichtmögens und eine Selbstreflektion dessen.
Bei den "Horror-Pornos" wird es diese Entwicklung zwangsweise auch geben (oder nicht?).