Bundeswehr...Ein bisschen weg von Mamas Rockzipfel...Unabhängigkeit stärken...Bundeswehr...Unabhängigkeit...Bundeswehr...
...vielleicht sollte man da noch den Begriff Individualität mit einbringen. DIe wird bei der Bundeswehr doch bestimmt so gut wie die Unabhängigkeit gestärkt.
Rush, ich nehme mal an du hast nicht gedient. Das mach ich dir auch nicht zum Vorwurf, aber wenn du wirklich keinen blassen Schimmer von dem Verein hast, dann behaupte auch nicht dass Individualität dort mit Füßen getreten wird. Mag sein dass du in der Grundausbildung erstmal gedrillt wirst, aber das ist auch richtig so. Eine Armee ist auch kein Verein in dem man sich schöön individuell, beruflich entfalten kann (wo kann man das heutzutage schon???), sondern eine Institution der Uniformität, der Gemeinschaft. Ich hab ja auch nirgends behauptet dass das dort so ohne weiteres möglich ist.
Nur weil die Leute die gleiche Uniform tragen, heisst das übrigens lange noch nicht, dass es dort keine eigenständigen Persönlichkeiten gibt - ganz im Gegenteil.
Du gehst ja auch nicht draussen in irgendeinen Beruf um dich individuell zu entfalten oder...?
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Kali, Deine Ansichten akzeptiere ich, das ist selbstverständlich. Aber es ist mir persönlich auch völlig klar, das Du diese Ansichten vertrittst. Schließlich wird Dir seit 18 Monaten das Hirn von der Bundeswehr gewaschen. Du bist ein junger Mann, der sich im besten Alter befindet, um noch hingebogen zu werden. Die Naivität Deiner Argumente, und das meine ich nicht als Beleidigung, ist typisch. So höre ich es eigentlich von allen, die ihren Grundwehrdienst leisten oder geleistet haben. Die Naivität zeigt sich schon offensichtlich in Deiner Signatur. Wozu ein MG da ist, sollte doch (nüchtern betrachtet) klar sein, oder? Sie ist da um Menschen zu töten - Punkt. Sie ist kein überdimensionaler Staffelstab, den es über Kilometer zu tragen gilt, bis man ihn verwünscht. Waffen haben unendliches Leid über die Menschen gebracht. Nicht nur über die Menschen vor der Mündung, auch über viele die abdrücken mussten und darüber was sie angerichtet haben nie hinweg gekommen sind. Ich persönlich bin noch in einem Alter, in dem ich meinen Großvater (der im Krieg einen Arm verlohr) noch befragen konnte. Du lebst in einer Generation, in der der Krieg nicht mehr gegenwärtig ist. Ähnlich wie die Ansichten der jungen Männer, die intusiastisch und freudig in den 2. Weltkrieg gezogen sind und (wenn überhaupt) ernüchtert oder gebrochen zurück kamen lesen sich Deine Zeilen hier. Ich persönlich finde das erschreckend. Diese Jungs hier waren ähnlich drauf.
Bei der Gelegenheit möchte ich anmerken, dass es bei fast allen Soldaten, die ich zum Sinn ihres Wunsches bei der Bundeswehr zu sein befragte, bei der Antwort um Karrieregründe oder finanzielle Gründe handelte. Idealismus war nie dabei.
Zitat:Und das bisschen durch den Matsch kriechen hat auch noch keinen umgebracht. Sowas stärkt die Unabhängigkeit, das Leben in der Kaserne, die Gemeinschaft mit (anfangs) wildfremden Menschen, die daraus resultierende Kameradschaft.
Ich empfehle hier den THW, die Feuerwehr, das Rote Kreuz und unzählige andere Institutionen, bei denen Du diese Erfahrungen machen kannst.
Was die "Individualität" angeht, muss man verinnerlichen, was es heißt Soldat zu sein. Ein Soldat mit Skrupel oder gar Mitleidsempfinden zum Beispiel ist kein guter Soldat, denn diese Gefühle können wichtige Einsätze gefährden. Man denke an die Tanklastzüge in Afganistan oder den Hubschraubereinsatz, bei dem die amerikanischen Schützen bei der Tötung von Zivilisten fast in Jubel ausbrachen.
Wenn man sieht, wie viele traumatisierte Soldaten aus Afghanistan kommen und ihre Geschichten hört wundert es mich, warum es immer noch Jungs gibt, die da hin wollen. Mit "Land verteidigen" hat das nichts zu tun. Mit "Held sein wollen" schon mehr. Es wird sich ja auch zum Teil beschwert, dass die Soldaten in Afghanistan keine Akzeptanz und gebührenden Respekt von der Deutschen Bevölkerung erhalten. Auch ich kann ihnen nichts davon entgegenbringen. Mir tun sie nur Leid, weil sie durch unsere Politik verheizt werden. Ich empfinde also nur Mitleid mit ihnen.
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Mano Cornuta schrieb:Waffen haben unendliches Leid über die Menschen gebracht. Und sie haben auch etliche Menschen aus völlig verzweifelten Situationen befreit und sogar Kriege verhindert. Ich bitte, diesen Aspekt (auch, was die Bundeswehr angeht) nicht vollständig zu vergessen.
Was allerdings den Einsatz in Afghanistan angeht, muss ich dir recht geben.
Ich würde es allerdings trotzdem begrüßen, wenn es mehr Solidarität aus der Bevölkerung für unsere Jungs geben würde, denn die meisten von ihnen glauben an das, wofür sie kämpfen.
Ich halte die politische Entscheidung für einen Einsatz in Afghanistan für falsch, (da es, wie du schon sagtest, mit "Land verteidigen" nichts zu tun hat) aber die Jungens drüben haben trotzdem meinen absoluten Respekt und meine Achtung, für das, was sie tun und woran sie glauben.
Ich glaube einfach daran, dass die Bevölkerung eines Landes geschlossen hinter ihren Soldaten sollte - unabhängig davon, ob sie den Einsatz an sich richtig oder falsch finden.
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Zitat:Und sie haben auch etliche Menschen aus völlig verzweifelten Situationen befreit und sogar Kriege verhindert. Ich bitte, diesen Aspekt (auch, was die Bundeswehr angeht) nicht vollständig zu vergessen.
Es kommt darauf an, ob es friedliche Alternativen gegeben hätte. Der Weg ist zwar länger, aber es lohnt sich ihn zu gehen. Oft scheitert das schon (aus verschiedenen Gründen) im Ansatz, so dass man nie erfahren wird, ob die Alternative gelungen wäre.
Zitat:Ich glaube einfach daran, dass die Bevölkerung eines Landes geschlossen hinter ihren Soldaten sollte - unabhängig davon, ob sie den Einsatz an sich richtig oder falsch finden.
Ich stehe hinter den Menschen, nicht hinter den Soldaten. Ich wünschte, sie müssten einige Erfahrungen nicht machen.
Alle Soldaten wollen nach Haus
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Donna Trenton schrieb:Mano Cornuta schrieb:Ich halte die politische Entscheidung für einen Einsatz in Afghanistan für falsch, (da es, wie du schon sagtest, mit "Land verteidigen" nichts zu tun hat) aber die Jungens drüben haben trotzdem meinen absoluten Respekt und meine Achtung, für das, was sie tun und woran sie glauben.
Ich glaube einfach daran, dass die Bevölkerung eines Landes geschlossen hinter ihren Soldaten sollte - unabhängig davon, ob sie den Einsatz an sich richtig oder falsch finden.
Der letzte Satz schießt wirklich den Vogel ab. Das ist heiße Luft hoch 10. Die Amerikaner sollen also den Vietnamkrieg, das massenhafte Abschlachten, Vergewaltigen und Quälen hunderter Frauen und Kinder unterstützen, auch wenn sie es selbst falsch finden? Solange es die Soldaten machen muss das unterstützt werden? Willkommen NS-Zeit 2.0!
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Das ist schlicht und ergreifend meine Meinung, nicht mehr und nicht weniger. Leb' damit oder ärger dich meinetwegen schwarz und stampf mit dem Fuß auf, ist mir doch wurst. :mrgreen:
Auf den anderen Unsinn von wegen NS-Zeit u. Vergewaltigungen gutheißen gehe ich gar nicht erst ein. :roll:
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