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Wie genau Rezensionen schreiben?
#1
Hi!

Ich bin gerade dabei, meine ersten Rezensionen zu schreiben. Allerdings hab ich mir das lang nicht so schwer vorgestellt, wie es ist.
Einen ersten Versuch habe ich schon hinter mir. Und mit dem Ergebnis bin ich nicht wirklich zufrieden. Heulsuse
Klar, ich habe sowas nie gelernt, und meine eigene "Handschrift" sollte schon zu erkennen sein. Also nicht unbedingt professionell.
Aktuell bin ich dabei, über den Todesmarsch zu schreiben. Ich habe das Buch vor ca. einem 3/4 Jahr gelesen.
Nun frage ich mich, ob es nicht vielleicht sinnvoll gewesen wäre, sich schon während dem Lesen ein paar Notizen zu machen.
Macht man das normalerweise so?
Oder verlässt man bewusst eine gewisse Zeit verstreichen, damit nur die "wichtigen" Dinge im Vordergrund stehen?

Wäre super lieb, wenn ihr mir da ein klein wenig weiterhelfen könntet...
Hallo
#2
Während des Lesens mach ich mir nur Notizen, wenn die Handlung sehr komplex ist. Also vielleicht bei sehr detaillierten Historienromanen oder bei Science Fiction, vor allem, wenn ich mich in dem Gebiet (Epoche z.B.) nicht so gut auskenne. Zeit verstreichen ist bei mir nie gut, dann geht zu viel verloren. Nö, ich setze mich am gleichen Tag oder eben so bald wie möglich nach dem Auslesen hin und mache eine Inhaltsangabe bis zu nem spannenden Punkt und bei der Bewertung klappere ich meist die Ausarbeitung der Charaktere, den Spannungsfaktor, den Stil, evtl. Schwächen und dann noch spezielle Gebiete, etwa die historische Darstellung oder literarische Vorbilder ab. Und zum Schluss ein Fazit in wenigen Sätzen.
#3
Ja, das klingt schon gut;
Ich mache das bei amazon.de schon etwas länger und bin immer wieder überrascht, welche Leute meine Rezensionen für postitv-hilfreich erachten.
Geh doch einfach mal auf amazon.de und lies dir ein paar Kritiken durch; ist ein seeehr guter Gedankeanstoß und teilweise (wenn die Kritiken gut sind) auch sehr hilfreich.

Wenn das natürlich eine "große" Rezension werden soll, geh mal auf `

http://www.buchwurm.info

und dann oben links auf Rezension, das sind richig schön ausführliche Kritiken;-)


Aber Notizen mache ihr mir nie, ist mir zu doof, da mit Bleistift und Zettel bewaffnet im Zug zu sitzen und zu schreiben, während mich die Handlung eigentlich total vom Hocker haut...Ich sag mal so, wenn die Charaktere plastisch und toll beschrieben sind, dann bleibt einem das auch im Kopf, genau so ist das auch mit der Handlung; wenn die atmosphärisch dicht ist, bleibt es dir im Kopf.
#4
Ich weiß nicht, inwiefern sich das auf Bücher übertragen lässt, aber ich habe öfters Film-Rezensionen für die OFDb geschrieben und bin seit ein paar Monaten Redakteur für metal.de, wo ich viele CD-Rezis schreibe.

Also, bei CDs gehe ich so vor: ich höre sie mir einmal an und mache mir danach ein paar Notizen, wie der erste Eindruck war. Dann lasse ich das Album ein bisschen "ruhen" und lege es dann nochmal ein, wobei ich mir alles, was mir auffällt, notiere - gute Sachen, Aspekte, die mir nicht so gut gefallen, wie ist die Produktion, die Texte, was können die einzelnen Musiker, etc. Dann wieder ein bisschen ruhen lassen, um Abstand zu gewinnen und anschließend höre ich mir die Scheibe nochmal an und überprüfe, ob die Eindrücke, die ich beim ersten und beim zweiten Hören hatte, sich auch beim dritten Mal noch bestätigen. Darauf schreibe ich dann die Review.

Bei Filmen bin ich einfacher vorgegangen: einmal angesehen und auf dem Eindruck aufbauend, den ich dabei hatte, habe ich die Review geschrieben.

Bei Büchern ist das dann natürlich wieder was anderes, aber der Aufbau einer Rezension bleibt eigentlich immer derselbe: eine kleine Einleitung, dann den Inhalt beschreiben (nicht sachlich-nüchtern, wie in einer Inhaltsangabe, sondern hier auch ruhig schon wertend werden - wenn die Handlung an sich schon bescheuert ist, warum sollte man das dann nicht schreiben, genauso, wenn sie extrem gut und innovativ ist), danach dann andere Aspekte nennen, die gut oder schlecht sind - bei den CDs wären das dann eben die o.g. Dinge wie Produktion, Sound, etc. - und zum Schluss noch ein Fazit.

Noch ein Tipp, den ich von meinem Chefredakteur auf metal.de bekommen habe, als ich eingestiegen bin: ruhig auch mal frech werden, denn ein Rezensent soll sich nicht dadurch profilieren, wie toll er eine CD (in deinem Falle dann halt ein Buch) in den Himmel loben kann, sondern dadurch, dass er kritisch mit dem Material umgeht. Außerdem macht ein etwas ironischer Unterton die Rezension interessanter zu lesen. Wenn du also etwas langweilig findest, kannst du auch ruhig mal schreiben, du seist beim hören/lesen/sehen/whatever fast eingeratzt. Wink

So, und da ein bisschen Schleichwerbung mal sein muss: meine Reviews auf metal.de. Um Lob und kostruktive Kritik wird gebeten. Big Grin


Gruß,
der Mölle 8)
#5
spaddl schrieb:Wenn das natürlich eine "große" Rezension werden soll, geh mal auf `

http://www.buchwurm.info

und dann oben links auf Rezension, das sind richig schön ausführliche Kritiken;-)
Sehr gute Empfehlung, genau da rezensiere ich. Tongue
#6
na siehste,

dann stell doch mal ein paar links hier rein, von Büchern die du rezensiert hast?!

Bin ich ja mal gespannt;-)
#7
theMoellermann schrieb:Also, bei CDs gehe ich so vor: ich höre sie mir einmal an und mache mir danach ein paar Notizen, wie der erste Eindruck war. Dann lasse ich das Album ein bisschen "ruhen" und lege es dann nochmal ein, wobei ich mir alles, was mir auffällt, notiere - gute Sachen, Aspekte, die mir nicht so gut gefallen, wie ist die Produktion, die Texte, was können die einzelnen Musiker, etc. Dann wieder ein bisschen ruhen lassen, um Abstand zu gewinnen und anschließend höre ich mir die Scheibe nochmal an und überprüfe, ob die Eindrücke, die ich beim ersten und beim zweiten Hören hatte, sich auch beim dritten Mal noch bestätigen. Darauf schreibe ich dann die Review.

Ich stell mir grad vor, wie lange ich dann für The Stand brauchen würde. Bei maximal 2 Stunden, die am Tag zum Lesen habe, und bei meiner Schnelligkeit (ich lese wirklich jedes einzelne Wort) bin ich dann wohl minimum ein Jahr beschäftigt, oder?! Laugh
Spass beiseite, mir ist schon klar, dass man das nicht unbedingt so mit den Büchern machen kann.
Aber die Tatsache, dass man in der "Inhaltsangabe" schon ein klein wenig seinen eigenen Senf miteinbauen kann, gefällt mir und kann mitunter richtig spannend werden.
Vielen Dank!

Also meine Rezensionen sollen nichts Grosses werden. Schliesslich will ich das ja nicht machen, um damit Geld zu verdienen - bekommt man für gute Rezensionen Geld?! Lol ;-)
Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, wie mir ein Buch gefallen hat, und warum es mir gefallen hat, oder auch nicht.
@Ginny-Rose_Carter
ist die Rezension Todesmarsch auf stephen-king.de von Dir?
Ich habe sie bewusst erst gelesen, als ich mit meiner fertig war. Und ohne hier jetzt ins Detail zu gehen, habe ich bei der Rezension etwas entdeckt, dass bei mir nicht drin ist. Ich habe es nämlich für nicht so wichtig erachtet, da mir eigentlich nur die Hauptperson vordergründig in Erinnerung geblieben ist.
Und da wäre ich schon bei meinem nächsten Problem - was darf ich weglassen und was muss auf jeden Fall rein?
Naja, ihr seht, Fragen über Fragen...
Aber vielleicht sollte ich einfach draufloslegen und auf Meinungen warten.

Vielen Dank für die tollen Antworten und ich muss schon sagen, die Rezensionen auf buchwurm.info sind echt klasse!!!
Thumbs
#8
spaddl schrieb:na siehste,

dann stell doch mal ein paar links hier rein, von Büchern die du rezensiert hast?!

Bin ich ja mal gespannt;-)
Wenns gewünscht wird: http://www.powermetal.de/redaktion/revi ... swahl=buch Da sind alle von mir, 57 bisher. Sucht euch was aus.

Zitat:ist die Rezension Todesmarsch auf stephen-king.de von Dir?
Nee, die ist von ner Kollegin ... Ich finde, man kann nicht generell sagen, wieviel reingehört. Natürlich soll genug vom Inhalt drin sein, damit der Rezensent neugierig wird und es darf nicht zuviel verraten werden. Manche halten sich generell etwas knapper, ich z.B. bin eher ausführlich veranlagt (meistens).
#9
Du schreibst für Powermetal.de, Ginny? Confusedhock: Dann sind wir ja a) Kollegen und b) Konkurrenten. Confusedhock:

Wink


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