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Spielfilm - Lauflängen
#1
:!: :!: :!:

Also, um dem Thema endlich ein für alle mal genüge zu tun hier nun folgende Erklärung :

Kinofilm :

Es laufen 24 Bilder pro Sekunde durch den Filmprojektor, dabei wird jedes Bild 2x abgedunkelt. Somit entsteht eine Wiederholfrequenz von 48 Bildern pro Sekunde - für das menschliche Auge flimmerfrei wahrnehmbar. Pro Sekunde läuft 1/2 Meter Film durch den Projektor, d. h., ein durchschnittlicher Spielfilm von 90 Minuten hat eine Gesamtlänge von 2.700 Metern, d.s. rund 130.000 Einzelbilder.


PAL :

Fernsehstandard in Deutschland und anderen europäischen Ländern. PAL bedeutet "Phase Alternation Line" und bietet 625 Zeilen bei einer Bildwechselfrequenz von 50 Hertz.


PAL - Fernsehfilm/Videofilm :

Es werden 25 Bilder fürs Fernsehen belichtet. Ein Videoband zeichnet in dieser Zeit 50 Halbbilder auf. Der Unterschied wird im Test deutlich sichtbar und kommt daher, dass Video bisher doppelt so viele Bewegungsphasen abgebildet hat als Film, wenn auch nur mit halber vertikaler Auflösung.
(Bsp. : Auf Video realisierte Spielfilmprojekte, wie z. Bsp. "Blair Witch Project", haben das Problem, dass für die auf Video aufgezeichneten 50 Bewegungsphasen pro Sekunde auf dem Film nur 24 Bilder zur Verfügung stehen. So muss beim Transfer auf Film entweder auf die Hälfte der Halbbilder und damit auf die halbe Auflösung verzichtet werden, was sich bei einer Projektion verheerend auf das Bild auswirkt, oder man belichtete immer zwei Halbbilder zusammen auf ein Filmbild. Dies sicherte zwar die volle TV-Auflösung, führte aber zu störenden Artefakten in der Bewegungswiedergabe, da zwei unterschiedliche Bewegungsphasen – zeilenweise versetzt – zusammen in einem Einzelbild sichtbar wurden. Schließlich wählte man die Methode der Interpolation, die auf digitalem Wege aus zwei Halbbildern ein Vollbild errechnte, und kam so nach hohem Rechen- und Zeitaufwand zu befriedigenden Ergebnissen, die jedoch in der Detailauflösung dem Bild einer Filmkamera formatbedingt nicht standhalten können.)

PAL - DVD :

Seit es Fernsehen gibt, werden elektronische Bilder also immer nur zur Hälfte übertragen. Das heißt auf deutsch Halbbild-Verfahren, auf englisch interlaced und ist eine Art früher, analoger Datenreduktion. Denn statt der vollen 576 Zeilen eines TV-Bildes werden so immer nur 286 Zeilen übertragen, zuerst die ungeradzahligen und dann die geradzahligen. Würde man die volle Zeilenzahl nehmen (ein Vollbild, englisch Progressive Scan), bräuchte man die doppelte Bandbreite pro Sendekanal. Oder das Bild würde unheimlich flimmern, weil dann nicht 5O, sondern nur 25 Bilder pro Sekunde gesendet würden. Die Idee zum sogenannten Zwischenzeilenverfahren stammt eigentlich aus dem Kino. Denn auch dort arbeiten Kameras und Projektoren nur mit 24 Bildern in der Sekunde, die aber jeweils zweimal hintereinander an die Leinwand geworfen werden. Dadurch flackern auch die Kinobilder nicht. Man hätte freilich auch beim Fernsehen zweimal das gleiche Bild nehmen können, also das, was man später bei 100 Hertz praktizierte. Doch zu Beginn des TV-Zeitalters standen überhaupt keine Bildspeicher zur Verfügung, man musste senden, was gerade gedreht wurde. Also entschloss man sich, aus der Not eine Tugend zu machen und nicht den gleichen Inhalt zweimal zu senden, sondern leicht versetzt aufzunehmen. Das verdoppelt subjektiv die Bildschärfe, nur Live-Bilder mitschneller Bewegung sind etwas weniger detailreich, weil sich hier die Inhalte von einem Halbbild zum anderen ändern.

Film im Fernsehen: Vollbilder werden halbiert Etwas besonderes ist es, wenn nun Film im Fernsehen übertragen wird. Die beiden Halbbilder stammen dann nämlich vom gleichen Filmbild, es gibt also keine Bewe­gung zwischen den beiden Aufnahmen, weil die Filmkamera nur 24 Bilder in der Sekun­de liefert. Anders als bei Live-Sendungen lassen sich also die beiden Halbbilder zu einem Vollbild zusammensetzen, ohne dass Bildstörungen auftreten. Das Bild muss eben nur aus einem Speicher kommen, aus dem es zweimal ausgelesen werden kann, um einigermaßen flimmerfrei zu sein.
Ein solcher Speicher ist in jedem DVD-Spieler vorhanden, denn das Bild muss ohnehin jedes Mal neu berechnet werden. Daher haben die Erfinder des DVD-Standards von Anfang an die Möglichkeit vorgesehen, die Filmbilder so auf der Scheibe zu speichern, wie sie vom Film kommen: 24 pro Sekunde, abgetastet mit 576 Zeilen pro Bild (bei PAL, bei NTSC 480 Zeilen). Es ist dann Aufgabe des Players, daraus die Halbbilder zu machen, die ein Fernseher erwartet. Aber: Es gibt auch Bildschirme, die nicht unbedingt Halbbilder darstellen. Dazu gehören Computer-Monitore, die von der Grafikkarte ihres PC nur Vollbilder geliefert bekommen. Oder LCD / DLP-Projektoren, die am besten Vollbilder verarbeiten, weil sie vom Prinzip her damit arbeiten müssen. Auch bessere Röhrenprojektoren nehmen Vollbil­der an, etwa von einem Linedoubler, der nichts anderes macht, als die Halbbilder korrekt zusammenzusetzen - was gar keine leichte Aufgabe ist, soll das Resultat per­fekt sein.

NTSC :

Dies ist die TV-Norm z.B. in den USA und in Japan. NTSC steht für "National Television System Committee". Von insgesamt 525 Zeilen werden lediglich 480 Zeilen übertragen, bei einer Bildwechselfrequenz von 60 Halbbildern pro Sekunde (60 Hz). Dies bedeutet, im Gegensatz zu oben benannten Pal - Versionen läuft ei TV- / Video- / DVD - Film dieses Formates ungefähr 7,5 % langsamer ab. Dies entspräche im Falle von "Stephen Kings's Es" einen Unterschied von 180 (PAL) zu 195 (NTSC) Minuten.



So Leute, alles klar...und keiner weis bescheid. Ist mir schon klar das das hier eben Beschriebene nicht jedermann auf Anhieb versteht. Es soll euch nur mal einen kleinen Einblick in die mystische Welt der laufenden Bilder ermöglichen und somit die ewige Frage(n) nach den unterschiedlichen Lauflängen der Filme dezimieren. Denn ein Horrorfilm z. Bsp. kann auf/bei einer amerikanischen NTSC -Videokassette/DVD oder Fernsehausstrahlung wesentlich länger laufen, als im/auf europäischen TV/Video/DVD's und diese kann dann trotz alle dem ungeschnitten sein. Vorausgesetzt, der Film wird auch im richtigen Bildformat gezeigt oder wiedergegeben und nicht an den Seiten, bzw. ober- und/oder unterhalb gekappt. Aber dies hier noch zu erklären, dazu habe ich nun wirklich keinen BOCK mehr. Smile

Zuck. Wink



Ergänzung von Shagrath

Ein Kinofilm hat wie gesagt 24 Vollbilder pro Sekunde, das Fernsehen nach PAL-Norm dagegen 25 Vollbilder (50 Halbbilder). Beim Transformieren eines Kinofilmes nach PAL werden die Bilder einfach 1:1 aufeinander abgebildet, d.h. im Fernsehen (inkl. Video + DVD) wird pro Sekunde ein Bild mehr gezeigt als im Kino. Der Film läuft somit 4% schneller, falls er im Kino 120 Minuten lief, ist er auf DVD schon nach ca. 115 Minuten fertig. Diesen Effekt nennt man "PAL-Speedup". Mit bloßem Auge nimmt man den Unterschied allerdings nicht wahr. Schlimmer ist es mit dem Ton, denn dadurch, dass der Film zu schnell läuft, ist auch der Ton zu hoch (fast einen Halbton). Menschen mit gutem Gehör fällt das auf (ich höre den Unterschied allerdings nur im direkten Vergleich).

Beim NTSC-Fernsehen gibt es diesen Effekt nicht. Durch ein "3:2-Pulldown" genanntes Verfahren werden die 24 Kinobilder so auf die 30 Fernsehbilder verteilt, dass sich die Geschwindigkeit des Filmes nicht ändert. Einige Puristen kaufen aus diesem Grund DVDs nur in der NTSC-Fassung.

Edit "Schnie"


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