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Der Doppelmord in MV und Final Fantasy
#16
Mein Vater hat auf jeden Fall versagt, den hat die Erziehung nach seinem ersten Kind nicht mehr so wirklich interessiert, zumindest hat er sich nicht bemüht.

Sido = das denkbar schlechteste Vorbild?

1.) Hast du dir mal gestern das Special auf MTV angesehen? Da kam nämlich dass er wirklich ganz unten war, gehungert hat, und sich dann aufgerappelt hat, mit den Beats einer Playstation sein erstes Album gemacht hat, und langsam aufgestiegen ist, er hat sich selbst aus der Patsche geholfen und vor solchen Leuten hab ich sehr großen Respekt (und das meinte sogar meine Mutter mit der ich die Sendung angeschaut hatte)

2.) Gibt es weitaus primitivere F*ck-Rapper... und

3.) Hab ich denn behauptet dass Sido mein Vorbild ist? Dass ich werden will wie er, vulgär, sexistisch, drogenverherrlichend? Da hast du mich missverstanden, ich finde ihn "cool", aber will nicht sein wie er, zumindest nicht so extrem. Er repräsentiert einfach den typischen Rebell, wie damals es vllt. Elvis getan hat.

Identifizieren tu ich mich mit ihm nicht, ich mag seine Musik. Ich höre sie sehr gerne, da er einfach locker drauf ist, tolle Beats hat und grundsätzlich gut drauf ist. Er ist Optimist und seeehr selbstironisch. Vor allem diese Eigenschaft hat sonst kaum jemand in diesem 'Business'.

Klar sind Kinder / Jugendliche in der Lage selbst zu denken, wir leben ja prinzipiell in einem aufgeklärten Zeitalter, aber manche Jugendliche sind offensichtlich nicht in der Lage (sei es aus Erziehungsgründen oder weswegen auch immer) zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Ich denke schon dass das in gewissen Grade mit den Eltern zusammenhängt...

Edit: Hast du dich denn jemals schonmal mit Sido beschäftigt, ausser natürlich die BJPM-Berichte aus der BILD-Zeitung?
#17
Naja, in gewisser Hinsicht hat Bangor schon recht, wenn auch nicht speziell auf Mr. Sido bezogen. Vielleicht sollten wir einen "HipHop verdirbt die Jugend"-Thread aufmachen... Wink

Insgesamt gesehen würde ich auch sagen, daß die Einflüsse, die aus der HipHop-Kultur (äh....Kultur??? Smile ) stammen, nicht unbedingt die besten Erziehungsratgeber darstellen (z.B. was das Frauenbild angeht etc.). Ob das bei Sido auch explizit der Fall ist, kann ich net beurteilen...habe mich nicht eingehender mit den Texten auseinandergesetzt...

Was ich aber beurteilen kann, sind die Verhaltensweisen, die mir auf der Straße von "Hängehosenmongos" entgegenschlagen und da schneiden die Hopser nun mal mit weitem Abstand am schlechtesten ab...ich für meinen Teil wurde jedenfalls noch nie von Metal-Leuten, Hippies oder Grufties blöd von der Seite angemacht...

Das war jetzt keine Kritik, die auf dich persönlich gemünzt war (also bitte auch net persönlich nehmen!!!), nur mal ein Statement zu Deinen und Bangors Aussagen...ich finde jedoch auch, daß es weitaus bessere Vorbilder gibt, als Sido und Co.
#18
Außerdem, Kaliostro, solltest du mal bedenken, dass du zu den ganz ganz großen Ausnahmen zaehlst. Mal alle Vorurteile bei Seite gelegt: Ich habe nur negative Erfahrungen mit Sido-/Aggroberlinanhaengern gemacht! Der Großteil kann sich gar nicht bis kaum artikulieren, unter kaum fallen irgendwelche coolen Schimpfwoerter. Und es ist doch selbstverstaendlich, dass wenn man jemanden, wie du bereits sagtest, "cool findet dieser Person bis zu einem gewissen Grad nacheifern moechte. Haettest du gesagt du magst seine Musik, was fuer mich ebenso unverstaendlich gewesen waere, muesste da nicht zwangslaeufig eine persoenliche Identifikation stattfinden, aber du findest sein Auftreten, seine Geschichte oder seine Art ganz einfach "cool", daher wirst du auch unausweichlich einige dieser Zuege annehmen.
Das nenne ich falsche Vorbilder, auch wenn du ihn nicht als "Vorbild" bezeichnest. Zudem muss ich Bangor Recht geben, die Eltern koennen nur bis zu einem gewissen Punkt diese Verantwortung uebernehmen, danach zaehlen Freundeskreis und Medien. Deine Eltern haben gesiegt, wenn du mit dem gegeben Verstand in der Lage dazu bist zu entscheiden, was richtig und was falsch ist, aber nicht automatisch verloren, wenn du es doch nicht schaffen solltest, sondern vielmehr Pech. Also denke ich auch, dass es einer der weniger ausschlaggebenden Punkte bei solchen Taten sind. Brennpunkte sind wie gesagt soziales Umfeld und der Umgang mit Medien.
#19
Naja, ich würde nicht behaupten dass Metal-Anhänger intelligenter sind, vor allem auf das Lyrische bezogen. Nehmt doch einfach mal Slipknot. Hört euch 3 bekannte Lieder an und dann sagt mir dass diese Lieder "sinnvoller" sind als Sido's Tracks.

Hiphop sollte man allerdings nicht mit Deutschrap verwechseln, zu Hiphop zählen unsterbliche Interpreten wie Eminem, Dr. Dre oder Busta Rhymes.

Deutschrap... das ist schon irgendwie ein heikleres Thema. Das geht ja im Prinzip von FantaVier bis zu primitivsten Untergrundrappern Berlins (Beispiel: Mc Frauenarzt...).

Dass diese Musik zwangsläufig verdirbt, halte für nicht ganz richtig. Gewissermaßen stumpft man irgendwann ab wenn man täglich die ganzen Kraftausdrücke der Rapper hört, aber teilweise repräsentieren ebendiese den Straßenslang, das Straßenleben dass manche heute große Ikonen durchmachen mussten. Das trägt für mich in einem gewissen Grade zur Authentizität bei.

Ich persönlich bin bisher von keinem Hiphopper angepflaumt worden, ebensowenig von irgendjemand sonst, der einer anderen Musik-"Kultur" angehört.

Ich würde mich jetzt auch nicht als Hardcore-Deutschrapfan bezeichnen, dazu hör ich viel zu viel andere Musik. Bisher hat sich bei mir der Eindruck gemacht, dass es in jeder Kategorie gute Lieder gibt. Deswegen ist meine Lieblingsband auch immer noch Rammstein.

Aber ich hab das Gefühl dass wir hier ziemlich vom Thema abkommen...^^

Edit:

ThePrisoner schrieb:Haettest du gesagt du magst seine Musik, was fuer mich ebenso unverstaendlich gewesen waere, muesste da nicht zwangslaeufig eine persoenliche Identifikation stattfinden, aber du findest sein Auftreten, seine Geschichte oder seine Art ganz einfach "cool", daher wirst du auch unausweichlich einige dieser Zuege annehmen.
Das nenne ich falsche Vorbilder, auch wenn du ihn nicht als "Vorbild" bezeichnest.

Naja, er hat sicherlich nicht nur negative Eigenschaften! Er ist lustig, ehrlich und vor allem selbstironisch. Gewiss gibt es bessere Vorbilder, aber liebst du denn an deinem Lieblingsinterpreten die Korrektheit, die Unauffälligkeit, die gepflegte Aussprache?



Gruß!
#20
Jetzt hat sich die Diskussion ja recht selbstständig weiterentwickelt... Tongue Will aber etwas vorher ansetzen.

Bangor schrieb:Ich bin der Meinung, zu einem gewissen Prozentsatz tragen diese Spiele dazu bei.

In diesem Thread wollte ich eigentlich weniger die allgemeine Debatte ansprechen, ob Computerspiele der Gesellschaft schaden oder sie zum Amoklauf verleiten, sondern es ging mir um die Medien, die den Geifer nach Killerspielberichten ausnutzen.

Bangor, du schriebst zuerst "diese Spiele". In diesem Thread wurde vorher nur Final Fantasy genannt und schon von mir darauf eingegangen, dass dieses Spiel explizit nicht damit in Zusammenhang gebracht werden kann, ich stellte auch Screenshots als Beispiel herein.
Da du das Spiel weder gespielt hast, noch die Thematik oder die Atmosphäre kennst - vielleicht vorher nicht einmal Ausschnitte - kannst du diese Behauptung kaum aufstellen (stelltest dies selber ja im Nachhinein fest Confusedweet).

Aber genau diese Tendenz stört mich an den Berichten. Es wird nicht geschaut, WAS es für ein Spiel ist - es geht darum, DASS es ein Spiel ist. Und dann kann gehetzt werden, und ohne zu Hinterfragen wird es von anderen, wie auch von dir, geglaubt. Sowas macht eine seriöse Auseinandersetzung mit dem Thema zunichte.


Im Gegensatz zu vielen Freunden meines Alters distanziere ich mich von den früher gespielten Egoshootern, weil mich die Intention enorm abschreckt. Ich finde es vollkommen verständlich, dass eine Gesellschaft verroht, die in ihrer Freizeit das Töten von Menschen nachspielt. Ich selber tat es ebenfalls - das war ein Zeitphänomen, um das wohl niemand meines Alters herrum kam, sofern er sich überhaupt für Computerspiele interessierte - und ich verbinde sehr viel positives mit der Zeit und den Netzwerkparties. Ich selber fühlte mich auch nicht geschädigt und verstehe durch eigene Erfahrung gut, warum sich manch Computerspieler über die Debatte aufregt - man spielt etwas tagtäglich und empfindet es als völlig harmlos, und fremde Menschen erzählen, dass man dadurch zum Mörder werden kann. Trotzdem ist es für mich eine Tatsache, dass geistige Beschäftigung mit dem Morden aus Spaß keiner Gesellschaft gut tuen kann. Inhaltlich findet das bei vielen Spielen statt. Ohne spießig wirken zu wollen - ich finde Spiele wie Counterstrike vollkommen unnötig und schädlich, und dass, obwohl ich es lange Zeit spielte und eine andere Meinung damals vertrat.

Jedoch muss man auch Differenzieren können.
Es ist eine Sache, zu behaupten, gewaltverherrlichende Computerspiele schaden der Gesellschaft (und Gewaltverherrlichend sind sie, und meiner Meinung nach schaden sie auch). Etwas völlig anderes ist es, sie für den Mord eines Menschen verantwortlich zu machen - bzw. alleinig verantwortlich zu machen. Counterstrike ist ein Produkt seiner Zeit - ebenso gut könnte man bei der kontemporären Politik nach dem Schuldigen suchen, in der Filmindustrie, bei den Trashsendungen, bei der Musik, in der Familie, im sozialen Umfeld, in dem Zeitgeist der Gesellschaft, in der Schule, im Geiz-ist-Geil-Prinzip, im Konsumrausch.
Aber auf die Spitze getrieben wird es, wenn man einen Lynch-Film dafür verantwortlich macht. Oder Led Zeppelin. Oder eben Final Fantasy. Das ist mehr als undifferenziert. Es ist menschenverachtend und profitgeil, mehr nicht.

Das ganze ist fast zu lächerlich, um es ernst nehmen zu können - aber zu traurig, um ihm gar keine Beachtung zu schenken. Selbst Stephen King wäre viel naheliegender als das Spiel.

Und diese undifferenzierte Hetze, die nirgendwo anders so deutlich zutage treten würde als genau bei diesem Spiel, regt mich auf. Das Medium Computerspiel? Böse, prinzipiell, immer. Der Rest nicht. Sowas ist feige, damit sucht man keine Lösung, sondern einen Sündenbock. Aber Deutschland sucht den Superstar darf zur vierten Staffel anlaufen, obwohl man dort nicht mit virtuellen, sondern mit realen Menschen und realen Emotionen spielt - und diese neben dem Gehirn der Zuschauer tatsächlich zerstört.

Wenn es stimmt, dass sich die beiden 17-Jährigen mit den Namen der Bösewichte in Final Fantasy angeredet haben und versuchten, diese nachzuspielen, wären die daraus zu ziehende Schlüsse GANZ andere. Denn: Das Spiel ist nicht brutal, aber phantastisch und vielseitig. Wenn man vor der Außenwelt fliehen will, ermöglicht es einem (wie viele andere gute Spiele oder Bücher) eine Flucht. Niemand fragt sich, warum zwei 17-jährige vor der Außenwelt oder der Realität fliehen wollen und sich lieber mit (tatsächlich sehr stark) verpixelten Figuren in einer harmlosen Phantasiewelt identifizieren. DARUM geht es doch aber.


Zitat:Aber: Wo fängt man mit einer Änderung an?
Der Aufschrei ist immer groß. Dieses mal regen sich halt die Spiele-Befürworter auf.
Ich denke aber, der weg in ein Verbot ist fast unausweichlich, obwohl ich vom Verständnis her eigentlich dagegen bin.

Ist bei mir genauso Wink Ein Verbot bewirkt meinem Verständnis nach das Gegenteil... darüber hinaus kann man nicht immer nur verbieten.
Ich selber habe da überhaupt keinen Lösungsvorschlag, weil für mich der historische Ursprung von allem "Übel" in der Wirtschaft liegt. Technische Entwicklungen machen das Leben bequemer, das Denken träger, die Menschen lethargischer... Globalisierung und Zentralisierung anonymisieren das Umfeld, machen den Arbeitsplatz unpersönlich, die Firmen unüberschaubar, das gesamte Wirtschaftssystem unmenschlicher und vernichten die kleinen Läden mit Herz sowie die Kultur des Landes. Trash wird dank Absatzmärkten groß produzierbar... alles, was Geld bringt, weil es genügend Menschen gefällt, wird unabhängig von ethischen Gesichtspunkten hergestellt. Daher kann man seine Freizeit damit verbringen, Talkshows zu schauen, Leute zu erschießen, Castingbands zu hören... man wird überschüttet mit herzloser Kunst, weil diese billiger zu produzieren und besser zu vermarkten ist... eigene Leidenschaften oder Lebensträume müssen unter dem Wettbewerbsprinzip weichen...
Mal ernsthaft: wie viele können sich heute noch sagen: "Wenn ich groß bin, will ich einmal XY werden"? Man muss schon mit 18 sein Leben durchgeplant haben, um gute Einstiegs- und Karrierechancen zu haben. ÜBERALL ist Geiz-ist-Geil und Kommerz. Und es gibt keine Alternative, weshalb die Jugend nichtmal einen Angriffspunkt zum rebellieren hat, außer sie beschimpft ihr eigenes Umfeld. Macht sie ja auch. Tut halt nur nicht gut. Für mich wirkt das alles wie ein riesiger, gleichgeschalteter Ameisenhaufen, der den Kommerzgott huldigt und mit phlegmatisch machendem Konsumprodukten ruhig gehalten wird. Und das völlig unbeabsichtigt - das System reproduziert sich einfach selber, es gibt nicht mal jemanden, den man dafür zur Verantwortung ziehen kann.

Da kommt als Lösungsvorschlag einfach nur das Wunschdenken auf, in einer anderen Zeit zu leben. Einiges hätte in der Theorie einfach nicht erfunden werden sollen, weil der Konsument nicht beurteilen kann, ob ihm das zu konsumierende Objekt "gut" für ihn oder die Gesellschaft ist - der Konsument entscheidet aber über deren Existenz. Ebenso wie man McDonalds nicht verbieten kann, aber die Welt bestimmt schöner und die Menschen gesünder wären, wenn es diese Industriekette nicht gäbe.
Manchmal wäre ich gerne geboren, als es noch keinen Fernseher und keinen Computer gab, so einfach ist das... Bissl back to natur.

Und sowas bringt natürlich auch nicht weiter Tongue Aber... was soll man sonst machen? Der "wirkungsvollste" Schritt wäre, den absoluten Spießer raushängen zu lassen und alles abzulehnen, was einem aus ethischen/moralischen Gründen, oder allein schon von der gesellschaftlichen Tendenz, nicht gefällt. Das hätte jedoch weder Anfang noch Ende, außer man würde Buddhist werden. Ernsthaft. Denn irgendwo will man schon Leben, ohne sich um alles als oberkorrekter Gutmensch nen Kopf zu machen.

Kaliostro schrieb:aber teilweise repräsentieren ebendiese den Straßenslang, das Straßenleben dass manche heute große Ikonen durchmachen mussten.

Kaliostro, aber meinst du nicht, dass "der Straßenlang" und "das Straßenleben" vielleicht eine Kunst ist, die nicht unbedingt repräsentiert werden muss? bzw... ich kann auch das Pädophilenleben und den Pädophilenslang repräsentieren, und damit authentisch sein. Und?

Die Frage ist doch: Was erweitert deinen Horizont und sorgt für gesellschaftliche Weiterentwicklung, und was behindert ihn? Ich glaube nicht, dass das "Straßenleben" und dessen adäquates Denken groß den geistigen Horizont speißt. Ebenso sind Lieder aus dem dritten Reich keine gute geistige Nahrung, trotzdem sind sie authentisch.

Ich will jetzt keinesfalls über Musikrichtungen streiten - mir gehts nur um die Intention oder den Inhalt bestimmter MusikGRUPPEN. Und wer sich "Aggro"-Berlin nennt... ehrlich, da umweht einen doch schon das große Doof, von überall. Obligatorisch muss daraus auch moralisches Doof folgen.

ThePrisoner schrieb:Mal alle Vorurteile bei Seite gelegt: Ich habe nur negative Erfahrungen mit Sido-/Aggroberlinanhaengern gemacht! Der Großteil kann sich gar nicht bis kaum artikulieren,

Nicht ohne Grund...

Caulfield schrieb:Nach Ansicht der freudianischen Psychoanalyse (bitte spart euch "Freud is doof"- und "Freud ist überholt"-Postings...das nervt Wink ) würde sogar Computerspielen die Aggression verringern, da es Katharsis-artige Efekte zu Folge hat -> Abbau der Aggression IM Spiel => keine Gewalt außerhalb des Spiels

Tja, nach deren Ansicht. Hab schon so lang rumgestritten und kanns nicht mehr hören... und Spiele, bei denen anderen Menschen Augen rausgeschnitten werden machen Sanftmütig. Nee du :mrgreen:
Natürlich gibt es eine gewisse Katharsis, und wenn ich stinksauer bin, KANN ich meine Wut - egal wo - entladen. Aber darum geht es überhaupt nicht.
Ich verwende doch meine geistige Energie auf die Tätigkeiten, die ich tue. Ich beschäftige mich mit dem, woran ich denke. Ich lenke meine Gedanken, meine Konzentration, meine geistige Energie in eine prägnante Richtung. Ganz einfach und empirisch nachweisbar. Wenn ich mich mit dem Meditieren beschäftige, bin ich ein sanftmütigerer Mensch, als wenn ich beim Militär das Nachladen von Waffen und Erschießen von Menschen übe. WENN ich Bock darauf habe, jemanden zu erschießen - dann mag das Schießtraining vielleicht zur Katharsis führen, weil ich dortbei meine Wut entlade. Wenn ich mich jedoch nie mit dem Erschießen beschäftigt habe, bekommen ich auch nicht den Wunsch danach. Man muss doch unterscheiden zwischen einer temporären Katharsis und der chronischen Gedankenausrichtung, bzw. dem infiltrieren eines Denkensmusters. Wenn ich in meinem Leben ständig mit Gewalt konfrontiert bin, werde ich auch gewalttätiger. Wenn ich stets mit sanftmütigen Menschen zusammen bin, werde ich sanftmütig. Der Mensch hat keinen genuinen Aggressionsfaktor. Er muss sich nicht zyklisch entladen, muss nicht einmal im Monat explodieren oder jeden dritten Tag in einer bestimmten Lautstärke schimpfen. Ist alles nicht. Er lernt nur in gewissen Dekensmustern zu denken. Und um das Denkensmuster geht es doch, wenn man von gesellschaftlicher Krudität spricht.

Zitat:Für die "Abstumpfung" gibt es auch keine wirklichen Studienergebnisse...

Dabei kommt es darauf an, was man als Abstumpfen bezeichnet. Abstumpfen der Kreativität, der Moral und der Werte kann man sehr wohl verzeichnen. Braucht nur auf manche Schulen und Verhaltenssitten schauen Wink
#21
Also wenn wir jetzt Final Fantasy, von dem ich ein großer Fan bin, noch zu dem jugendgefährdeten Spielen rechnen, müssten wir auch das Buch "Die Biene Maja" von Waldemar Bonsels indizieren lassen. Ich musste es gerade für den Unterricht lesen und es strotzt nur so vor blutigen und brutalen Szenen, als die Hornissen im großen Finale den Bienenstock überfallen. :lol2:

Mal ehrlich: Final Fantasy ist genauso brutal wie alle Fantasy-Filme. In "Herr der Ringe" wird ja auch ein Ork nach dem anderen abgemetzelt. Mal ganz zu schweigen von allen anderen Filmen ab 16, teils sogar ab 12. Am besten verbieten sie jetzt alles...
#22
Zitat:Mal ehrlich: Final Fantasy ist genauso brutal wie alle Fantasy-Filme.

Hee, Vorsicht! :mrgreen: Final Fantasy ist noch viel weniger brutal. Von dem Spiel bis zu Herr der Ringe liegen in der Tat Dimensionen.
Auch wenn das wohl nicht so relevant ist...

Bangor schrieb:Ich bezog mich tatsächlich auf die Spiele.
In diesem Thraed geht es auschließlich um Final Fantasy. Daher vergiss meine Beiträge einfach. Laugh
Gut so? Lookaround

Na sicher! Ich bin überglücklich! Remybussi :mrgreen:
#23
Dankeschön Confusedweet
#24
Zitat:Zitat:
Für die "Abstumpfung" gibt es auch keine wirklichen Studienergebnisse...


Dabei kommt es darauf an, was man als Abstumpfen bezeichnet. Abstumpfen der Kreativität, der Moral und der Werte kann man sehr wohl verzeichnen. Braucht nur auf manche Schulen und Verhaltenssitten schauen

Über das zuletzt angesprochene haben wir durchaus einen Konsens! Smile Mir gings ja nur darum, zu sagen, daß die von dir zu recht beobachtete allgemeine Verblödung nicht allein (wie auch zutreffend von dir beschrieben) auf "Killerspiele" zurückzuführen ist...

und noch ein PS.: Baudrillard hat mal gesagt "Es ist nie zu spät, Freud und Marx zu überwinden"...Recht hat er...aber manchmal ist es auch sinnvoll, sich auf die Klassiker zurückzubesinnen... Wink Zumindest Marx scheint ja aktueller zu sein, als je zuvor...*freu*
#25
Ich kann nicht mehr! Wie geil!!!! :rofl: :rofl:


Für alle FF-Fans obligat!!!

http://www.youtube.com/watch?v=wgFZryh7_lQ

Werd richtig nostalgisch...

(Sorry für die Topicentgleisung... aber hier passt es grad am besten Confusedweet)

edit: Noch ein recht liebevoller Zusammenschnitt der Filmsequenzen
http://www.youtube.com/watch?v=Bwpef-waxdY
#26
http://www.youtube.com/watch?v=wwLrgxtALWs
#27
Unfassbar :roll:

Ich mein, SO lang... und da wiederholt sich ja garnichts, die sind dauerkreativ. Und dann auch noch der Wahnsinnsaufwand und die kaum zählbare Menschenmenge, die da mitgemacht hat!


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