Man kann Filme und Bücher nicht vergleichen, Filme sind immer weitaus schlechter als ihre literarischen Vorwerke, da Filme im gewissen Sinn die Phantasie einschränken.
Tiberius schrieb:Hach, warum schmecken bloß Äpfel besser als Birnen, obwohl doch beides so tolle Obstsorten sind  Ich mag Birnen lieber, obwohl sie schneller zermatschen! Nichts ist ganz perfekt
Tiberius schrieb:Dunkle Türme und Glaskugeln gibt es auch in älteren Sagen und Märchen. Ich schätze niemand von beiden hat sie erfunden oder sie plötzlich ins Geschehen gebracht. Tolkien orientiert sich stark an der nordischen Mythologie: Midgard=Mittelerde, die Namen Gandalf und der Zwerge aus Der Hobbit stammen direkt aus der Mythologie und Namen, die auf -mir enden (Boromir, Faramir) leiten sich von den Riesen ab (Yrgelmir).
King nutzt hier also Quellen aus zweiter Hand und greift durch HdR-Adaptionen indirekt auf die Mythologie zurück - genau wie viele andere Autoren, die sich dann soweit von der wirklichen Mystik entfernen, dass der Bezug verloren geht. Aber er nutzt auch direkte Einflussnahmen wie Flaggs Raben (wie Odins Raben, die um die Welt fliegen) oder Yddrasil, die Weltenesche, die dazu da ist, die 9 Welten zu stützen - ähnlich wie es Aufgabe des Turmes ist, das Gefüge der Welten zu halten. Beide Stützen werden von Kräften (4 asende Hirsche bzw Brecher) "angegriffen" und mit der Zeit zum Verderben gebracht.
Tiberius schrieb:Eine Frage: Ist jemand, der Roland letztendlich zum Dunklen Turm gejagt hat, auf der roten oder der weißen Seite? Ich denke am Ende von DT7 wird klar, dass Rot und Weiß an sich gleichberechtigte Spielfiguren sind, sofern man Schachfiguren Existenzrechte hinzuräumen kann. Hin und wieder wird eine Figur geopfert, um den Erhalt der anderen zu gewährleisten, aber das entscheiden nicht die Figuren, sondern die Spieler.
Roland wird seinen Weg immer wieder gehen und vllt gibt es manchmal Abweichungen (statt einer Ruger bringt Jake eine Ingram mit; Susannahs Vater ist kein Zahnarzt, sondern Chirurg und patentiert eine Protese; usw), aber das Ergebnis der Schachpartie wird sich nie ändern. Daher glaube ich, um auf deine Anfangsfrage zurück zukehren: Nein, dieser "jemand" ist weder rot noch weiß, sondern farblos und spielt für beide Parteien. Jedoch ist dieser "jemand" so riesig, dass er von den Figuren selbst nicht wahrgenommen werden kann, die denken, sie hätten Willensfreiheit (innerhalb des Ka).
Ähnlich ist es ja auch bei Desperation, wo Tak gerade die Leute nicht töten kann, die in der Lage sind, ihn zu besiegen. Diese haben schließlich die Wahl sich im Kampf zu stellen oder einfach die Stadt zu verlassen. Obgleich "Gott" den Figuren in diesem Falle wirklich die freie Wahl lässt, was der "jemand" in DT nicht tut.
Tiberius schrieb:Nein, Frodos Reise bleibt immer die Haupthandlung. Kann sein, dass es daran liegt, dass ich Frodo nicht mag und z.B. Sam eine viel wichtige Rolle im Werk beimesse als ihm - aber für mich ist Frodo nicht unbedingt die Hauptfigur :oops: Er ist eher wie in DT7
Patrick Danville. Ist Roland oder Patrick wichtiger? Patrick wäre alleine nicht in der Lage gewesen, den Turm zu erreichen aber Roland hätte den SK alleine nie besiegen können. Es ist also ein Schachmatt oder ähnlich wie mit dem Ei und dem Huhn: Keine Person kann seine Aufgabe ohne die andere erledigen. Aber wie oben beschrieben, glaube ich, dass es keinen anderen Weg gibt: Patrick und Roland hätten in jedem Falle zusammen den Turm erreicht und genau dieses Ende herbeigeführt. Aber dennoch ist Frodos wie Patricks Rolle eher unscheinbar neben der von Gandalf/Aragorn oder Roland. So meinte ich das eher mit der "Nebenhandlung".
Franzi aka Detta
Unregistered
jetzt überlege ich doch ernsthaft ob ich net doch nochmal hdr anfangen sollte .. mal sehen, vllt nach den ganzen king-büchern die ich geschenkt bekommen habe *gg
wieso trennt ihr eigentlich in äpfel und birnen, es ist doch beides fantasy..gut, fantasy ist eben sehr vielseitig. realistische krimis zb können immer nur ein festes schema haben. aber fantasy kann pure fiktion oder mit der "realen welt" vermischt sein .. aber trotzdem ist es beides fantasy
Phoenix schrieb:Man kann Filme und Bücher nicht vergleichen, Filme sind immer weitaus schlechter als ihre literarischen Vorwerke, da Filme im gewissen Sinn die Phantasie einschränken. find ich auch .. genau wie das was jeepers gesagt hat Jeeper schrieb:Ein gutes Buch weckt Bilder im Kopf des Lesers und nimmt Leser mit in eine andere Welt. Die beste Verfilmung läuft immer im Kopf des Lesers ab und zwar beim Lesen. Ich habe das Auenland schon gesehen bevor es auf der Leinwand zu sehen war. Das macht es auch so schwer einen guten Film zu machen, da jeder der das Buch schon gelesen hat, die Verfilmung mit seinem "eigenen" Film vergleicht. vielleicht sollten wir bei den büchern bleiben und die filme ganz weglassen, ob man ein buch gut verfilmen kann ist doch wirklich kein kriterium für das buch selbst ..
Ich habe mich gerade erneut, nachdem ich das vor ein paar Jahren schonmal hatte, hier angemeldet! Ich wundere mich doch sehr über diese Diskusion. Es ist vollkommen klar, dass DT an HdR orientiert ist; und meiner Meinung nach haben Leute, die HdR nicht gelesen haben, nichts in einem Forum zu suchen, das sich mit Fantasy-Literatur beschäftigt (das war der Grund, warum ich so wütend wurde, und dachte, ich muss mich hier wieder amelden; ganz zu schweigen von dem sprachlichen Niveau der Beiträge)! Wie könnt ihr das alles übersehen, DT ist eine Hommage an HdR, seht ihr das nicht? Ich liebe beide Zyklen, aber besonders die Tatsache, dass sich der eine am anderen orientiert. Ich muss dazu sagen, dass ich Fantasy nicht für ein Genre halte, das insgesamt viel taugt.
The-Comedian
Unregistered
Dafür das das Genre angeblich nicht viel taugt verteidigst du deine Meinung aber verbissen. DT eine Hommage an HdR? Glaube ich kaum. Mag sein das King wegen HdR darauf kam DT zu schreiben und einige Elemente übernommen hat abe rdas war es dann auch schon. Vom Storyaufbau und von der CHarachterisirung sind beide werke total unterschiedlich. Während Tokien mehr Wert darauf legt eine eigene KOmplexe Welt zu erschaffem so steht die reine Optik der Welt und der aufbau dieser welt bei King s DT eher im Hintergrund. Vielmehr geht King auf die Gedankenwelt, dasn Handeln und vORALLEM die GRünde für das Handeln seiner Protagonisten ein (nicht nur beim DT in allen seinen romanen)
Tolkie ist stets bemüht seiner Welt Mittelerde etwas mystisches zu verleihen. Laufende BÄume, Heerscharen von Orks die so pompös beschrieben werden wie sie über die Felder ziehen wie es kaum ppmpöser geht. KIngs WElt im DT ist (mal abgesehen von New York) zu fast 90% eine sterbende Welt, gezeichnet von Ruinen und verfallenen Dingen und m´Maschienerie die langsam auskühlt.
Ausserdem wird nictmal der Versuch unternommen Roland wie einen guten alten "Ritter" wirken zu lasssen. Möglicherweise ist er was vergleichbares jedoch wird er zu keiner Zeit so dargestellt auch nicht mit Klischees oder so . Aragon hingegen schon. Desweiteren ist Roland sehr emotionslos. Das hätte Tolkien bei vielen Figuren auch gut getan
Ich muss sagen das HDR ein phänomenales Werk ist und auf seine Art im Genre zu begeistern weiss wie kaum ein anderees, villeicht sogar KEIN anderes. Aber DT ist siche rkeine HOmmage an HdR. denn es ist einfach nur falsch zu sagen DT wäre eine Fantasy Saga. ES ist soviel emhr als das. Fantasy-Endzeit-Psychogramm-Plottwist Saga. Das wäre die Richtige Genre bezeichnung wennn man DT denn unnedingt in ein Genre pferchen muss. Aber da es das nicht gibt...läuft es weithin bekannt fälschlicherweise unter FANTASY
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Kurz und knapp, weil nicht viel Zeit aber nachdem ich die letzten paar Posts gelesen habe:
Der Turm ist eine Hommage an einfach ALLES was King gefällt(so entnehme ich es jedenfalls den verschiedenen Vorworten des Zyklus)! Wie er so schön sagt, es ist sein Turm... oder will mir da wer widersprechen ;-)
Sage Euch meinen Dank! Lange Tage... usw.
MfG Coffin
...hmpf...
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Der Trick besteht darin, dass man lernt, wie man sich auf den Boden schmeisst, aber daneben."
-Douglas N. Adams
4(0)
Franzi aka Detta
Unregistered
Also ich bin gerade mitten drin im HDR (Merry und Pippin sind gerade beim alten Ent angekommen) und joa, muss mich wohl geschlagen geben, es gibt tatsächlich Parallelen, das Auge das die Gefährten sucht und sogar ein wortwörtlich "dunkler Turm" .. schade dass nicht alles von King selbst ist. Aber dass der DT eine Hommage an den HDR ist kann ich mir trotzdem nicht vorstellen. Naja ich lese mal weiter.
Das Beste ist aber, dass mein Freund [der ja von HDR so überbegeistert ist und es nicht verstehen konnte, dass ich den DT nur annähernd vergleichbar toll finde] im Gegenzug jetzt auch mittem im DT ist (auf den ersten 100 Seiten von tot glaub ich).. seiner Meinung nach ist DT SciFi, dem stimme ich aber gar nicht überein. Er denkt, DT spielt in der Zukunft, aber wir wissen das ja besser oder nicht .. er wirds noch merken.
Aber allein die Erzählstile trennen die beiden Romanreihen deutlich voneinander. Tolkien hat mehr Wert auf das epische und die fantastische Welt gelegt, King mehr auf die Charaktere, und die Sprache und Erzählweise ist eher modern.
Aber jede Reihe ist auf ihre Weise total umfangreich...
*am weiterlesen*
Off Topic:
Mein Freund baut sogar vielleicht den Spruch "Ich ziele nicht mit der Hand, wer mit der Hand zielt hat das Angesicht seines Vaters vergessen. etc" in den Song ein, den seine Band geschrieben hat. Auf englisch eben, die Originalversion, aber ist eine total coole Idee find ich. Der Song an sich, ohne Text, ist jetzt schon total geil und mit Ohrwurmpotenzial ^^
schwarzer peter
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The-Comedian schrieb:Ausserdem wird nictmal der Versuch unternommen Roland wie einen guten alten "Ritter" wirken zu lasssen. Möglicherweise ist er was vergleichbares jedoch wird er zu keiner Zeit so dargestellt auch nicht mit Klischees oder so
Ach so...
Deswegen stammt er auch von dem ELD ab, welcher ZUFÄLLIG Arthur heißt? Stimmt. Das Klischee geht echt unter.(Oder doch gewollt?)
Franzi aka Detta schrieb:Er denkt, DT spielt in der Zukunft, aber wir wissen das ja besser oder nicht .. er wirds noch merken Genau das hatte ich damals auch gedacht, als ich schon mit dem ersten Band durch war. Spätestens bei den langsamen Mutanten.
Und gerade im dritten Teil liegt die Vermutung doch sehr nah, oder nicht?
Franzi aka Detta schrieb:Aber jede Reihe ist auf ihre Weise total umfangreich...
Das auf jeden Fall. Wobei ich finde, nachdem ich jetzt auch mal in den Genuss des Silmarillions gekommen bin, dass das Werk HdR an für sich ja "nur" ein kleines Abschlusswerk für das dritte Zeitalter ist. Beim Turm wird dagegen ab dem fünften Teil auf Teufel-komm-raus versucht, jedes x-beliebige Buch aus der Kiste zu holen (Stand,ES,Schlaflos,Carrie,Augen des Drachen uvm.), mal hier 'nen Harry Potter und da ein bisschen Tolkien. (Wobei man SK ja zugute halten muss, dass er wenigstens dazu steht.)
Mein persönliches Fazit ist, dass sich der Turm besser lesen lässt (einfacher), HdR jedoch mehr Tiefe besitzt.
Trotdem zwei VERDAMMT gute Bücher.
Ach ja...
Luthien schrieb:meiner Meinung nach haben Leute, die HdR nicht gelesen haben, nichts in einem Forum zu suchen, das sich mit Fantasy-Literatur beschäftigt (das war der Grund, warum ich so wütend wurde, und dachte, ich muss mich hier wieder amelden; ganz zu schweigen von dem sprachlichen Niveau der Beiträge)!
Dann ist HdR (entschuldige, niveauvoll schreiben)- "Der Herr der Ringe"- also eine Eintrittskarte, mit der man ungeniert in jedes Fantasy-Forum "hinein darf", wohingegen man, wenn es nicht gelesen worden ist, nicht priveligiert genug ist, um an einer Diskussion teilzuhaben, wenn diese notwendige Bedingung nicht erfüllt wurde? (Schade für die Leute, die "zurecht" sagen, dass ihnen die ersten 33 Jahre im Auenland einfach zu langweilig waren und sie das Buch einfach wieder zur Seite gelegt haben.)
Herr der Ringe ist absolute, pure Fantasy.
Der Dunkle Turm ist Sci-Fi, Horror, Western, Fantasy.
Aepfel und Bir... nein.. eher Aepfel und Kohlkoepfe vergleichen bringt nichts.
Ein Elefant ist gross. Ein Haus auch.
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Elvarryn schrieb:Herr der Ringe ist absolute, pure Fantasy.
Der Dunkle Turm ist Sci-Fi, Horror, Western, Fantasy.
Aepfel und Bir... nein.. eher Aepfel und Kohlkoepfe vergleichen bringt nichts.
Ein Elefant ist gross. Ein Haus auch.
naja, da Stephen King selber in seinen Vorworten zu Herr der Ringe bezug nimmt, darf man sich nicht beschweren, wenns verglichen wird.
Solche Vergleiche halte ich generell für ungemein schwierig. Nicht nur, dass es zwei völlig verschiedene Herangehensweisen an den Stoff sind, so sind die Bücher auch in ihren Absichten absolut gegensätzlich. Man kann meines Erachtens auch keinen legitimen Vergleich anstellen, da die Konzeption und damit auch das Genre ein gänzlich anderes ist. Ich rede hier jetzt nicht unbedingt von Äpfeln und Birnen, sondern eher von Royal Gala und Granny Smith.
Zudem muss man den zeitlichen Hintergrund betrachten, der Aufschluss über Textgenese gibt. Tolkien schrieb teilweise für seine Kinder, teilweise verarbeitete er auch Kriegserlebnisse. King hingegen hatte die Absicht ein großes umfangreiches Werk mit einem ambivalenten Cowboy zu schreiben.
Tolkien hat mit seinem Werk überhaupt erst, das Genre der High-Fantasy erschaffen, King aber macht sich dieses Konzept zu eigen, um etwas völlig anderes zu machen. King ist einfach figurenorientierter, Roland ist mal lange hässliche Cowboy, dann der Gebrochene. Die Entwicklung der Figur und ihre Reflektionen stehen eher im Vordergrund, als vielleicht die epische Geschichte, welche den Herrn der Ringe beherrscht. Im Herrn der Ringe gibt es auch vielmehr Figuren, die den epischen Charakter der Geschichte enorm voran treiben. King hingegen entwickelt Hauptfiguren und beschränkt sich auf diese, bietet damit so etwas wie Identifikationspotenzial. Tolkien hingegen legt seine Charaktere eher stereotyp an, Aragorn beispeilsweise wäre als ambivalenter König ein ganz anderer Charakter. Überlegt man nur mal, dass er vielleicht Gimli oder den Elf geopfert hätte, um das Totenheer zu überreden, ihm zu folgen, das wäre völlig gegen das Konzept gewesen. Ich will nicht sagen, dass der Herr der Ringe keine Identifikationsfiguren bietet, aber diese sind halt eher motivisch den Mythologien entlehnt und sind eher symbolisch zu betrachten.
King hingegen hat einen typischen postmodernen Roman geschrieben, der sich bei Werken der Vergangenheit bedient und viele intertextuelle Bezüge aufweist. Tolkien hat etwas erfunden, was es zu dieser Zeit nicht gab.
Alles was ich hier über Tolkien sagte, bezieht sich ausschließlich auf den Herrn der Ringe, denn das Silmarillion und vor allem die Nachrichten aus Mittelerde spielen wiederum in einer ganz anderen Liga. Ich finde zum Beispiel, dass der interessanteste Charakter, den Tolkien entworfen hat, der Turín Turambars ist. Diese einzelnen Geschichten orientieren sich nämlich nicht an dem epischen Charakter, sondern an den Figuren.
Ich will damit nicht sagen, dass King besser wäre oder andersrum, es sind einfach völlig unterschiedliche Werke mit anderen Intentionen. Beide sind umwerfend! aber eben anders.
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