![]() |
Schindlers Liste - Druckversion +- Das deutsche Stephen King Forum (https://forum.stephen-king.de) +-- Forum: Nicht-King-Themen (https://forum.stephen-king.de/forumdisplay.php?fid=5) +--- Forum: Nicht-King-Filme (https://forum.stephen-king.de/forumdisplay.php?fid=19) +--- Thema: Schindlers Liste (/showthread.php?tid=863) |
Schindlers Liste - susa - 03.11.2003 Ich hab den Film gestern mal wieder angesehen und er hat mich- wie jedesmal- tief beindruckt Natürlich ist es ein typischer Hollywood- Spielbergfilm, der bewusst Emotionen produziert und kontrolliert, aber gleichzeitg auch wundervoll in seiner Intensität und Melancholie.. Die Schauspieler sind unglaublich, die Geschichte berührend..ein unglaublich schöner, trauriger, ernster Film. Und ich gestehe- ich muss jedesmal weinen. Ich hatte anschliessend eine Diskussion darüber das Schindler doch nicht so selbstlos und gut gewesen sein soll. Aber ich muss gestehen- das ist mir egal. Manchmal ist egal aus welchen Gründen man handelt. Es ist nur wichtig das man es tut. - Miss P. - 03.11.2003 Schindlers Liste? Mich hat dieser Film tief beeindruckt. Genial gespielt. Und erst der Soundtrack! Ich brauch die Main-Theme bloß hören und verfall sofort in nachdenkliches Schweigen... todtraurig. Aber wunderschöne Musik. Du brauchst hier auch gar nichts zu gestehen, Susa, ich glaub, ich habe selten bei einem Film so viel Rotz und Wasser geheult, wie bei diesem. Und das Schlimme ist, ich finde jedesmal wieder eine neue Stelle, die mich überwältigt... beim letzten Mal war es, als die Asche vom Himmel regnete... das Mädchen im roten Mantel... das Ende, als Schindler zusammenbricht... Und hier läuft mir jedesmal ein eiskalter Schauder über den Rücken: Als der Zug fehlgeleitet wird und nach Auschwitz fährt... das Kind, welches diese Kopf-Ab-Geste macht... übel. Ich finde auch gar nicht, dass Schindler übermäßig gut und selbstlos dargestellt wird, im Gegenteil, es wird doch sehr schön gezeigt, dass dieser Mann in erster Linie ein Geschäftsmann war, der die Juden auch für seine Zwecke ausgenutzt hat. Erst im Laufe der Geschichte macht er eine Entwicklung. - tiff´any - 03.11.2003 ohne groß drumherumzureden : hervoragender film, sehr gute besetzung!! großes gefühlskino!!! ![]() - susa - 03.11.2003 Miss P. schrieb:: Als der Zug fehlgeleitet wird und nach Auschwitz fährt... .Oder erst die Szene in der die Frauen in die Dusche getrieben werden- jedesmal fang ich wieder an zu zittern und hofen das da auch wirklich Wasser kommt... Oh, oder die Szene wo der alte, einarmige Mann zu Schindler kommt und sich für den Arbeitsplatz bedankt..und dann 5 Minuten später erschossen wird...diese Szene pack ich gar nicht. Der alte Mann tut mir jedesmal sooo leid! Es ist ganz schön schwer einzelne Szene rauszupicken denn es gibt hunderte die mich auf die eine oder andere Weise berühren... - White Claudia - 03.11.2003 Wie wohl jeden, hat auch mich dieser Film nicht kalt gelassen. Jedes Mal, wenn ich ihn sehe, überkommt mich neben Trauer und Schrecken auch eine heisse, brodelnde Wut über das damals begangene Unrecht, über die menschenverachtende Willkür und den scheinbaren ganz normalen Wahnsinn dieser Zeit. In mir steigt immer der Wunsch auf, diese NS-Tiere in irgendeiner Form bestrafen zu können und ihre Untaten leiden zu lassen - und dann wird mir klar, dass ich mich mit diesem Wunsch gefährlich nahe in ihre Untiefen herablasse. Und übrigens habe ich auch gar kein Problem damit, zuzugeben, dass ich am Ende die eine oder andere Träne verdrücken musste. Geht aber jedem meiner Freunde ähnlich; um bis zum Schluss kalt und unberührt zu bleiben, muss man wohl einen kalten Stein in der Brust tragen. - Ginny-Rose_Carter - 03.11.2003 White Claudia schrieb:Geht aber jedem meiner Freunde ähnlich; um bis zum Schluss kalt und unberührt zu bleiben, muss man wohl einen kalten Stein in der Brust tragen.Hmmm, nicht unbedingt. Oder mal so gesagt: Das Thema Holocaust berührt an sich immer, auch wenn die Umsetzung nicht so gut ist. Ich kenne jemanden, der nichts von dem Film hält weil er eher die Täter als die Opfer in den Vordergrund stelle und das nicht die Art Verfilmung sei, die er über dieses Thema gutheiße. Mir ist das als Diskussionsthema allerdings zu heikel. :roll: Mir hat der Film gefallen, ich kann aber nachvollziehen, wenn er jemanden zu rührselig und sentimental ist. Höher bewerte ich zu diesem Thema allerdings "Der große Diktator" von Chaplin. - Fänger - 03.11.2003 Ich freu mich ja, daß ich mal einer Meinung mit Ginny sein kann! ![]() Ich bin nämlich auch ein großer Fan vom großen Diktator (dem Film natürlich) Zum Topic: für mich die bewegendste Szene, bei der mir jedesmal die Tränen in die Augen schießen, ist die Schlußsequenz, in der die Schauspieler mit ihren realen Vorbildern, das Grab Schindlers besuchen. Und zwar deshalb, weil Spielberg hier die Grenzen des Films sprengt und deutlich macht, daß es keine Fiktion, sondern wahre Geschichte ist. Ein großer Film! - aubrey - 03.11.2003 ich mag diesen film sehr. er hat im großen maße dazu beigetragen, dass ich nun geschichte studiere. habe ihn vor 10 jahren, als ich gerade 11 war, zum ersten mal gesehen und war tief beeindruckt. die szene, bei der ich jedesmal wieder weinen muss, ist die mit dem kleinen mädchen. erst sieht man sie in ihrem roten mäntelchen rumlaufen und dann liegt sie auf diesem leichenwagen..das war schon ganz schön hart. dabei war es in wirklichkeit noch viel, viel schlimmer. ich war übrigens vor ein paar jahren am grab von schindler in jerusalem und habe zusammen mit meiner family einen stein auf sein grab gelegt... den baum auf der "straße der gerechten" haben wir auch gesehen. - White Claudia - 03.11.2003 So einen Gesellen, der nichts von dem Film hält, kenne ich auch, Ginny; dennoch kann ich mir kaum vorstellen, dass man von "Schindlers Liste", auch wenn man ihn - völlig legitim - nicht mag, wirklich völlig unberührt sein kann. Selbst wenn man mäkelt, dass es ja immer noch eine Hollywood-Produktion von Spielberg ist, die nicht alle Fakten historisch korrekt wiedergeben mag und so manches Mal die trockene Wahrheit zugunsten der Filmdramatik ein bisschen beugt, will es mir doch nicht in den Kopf, wie man nicht zumindest partiell zutiefst erschrocken und schockiert sein kann. Und wenn man nicht in jener Szene, in der Stern mit Tränen in den Augen seinen Schnaps "lieber jetzt" trinkt, nicht zumindest ein leichtes Brennen in den Augenwinkeln verspürt...also ich kann es einfach nicht nachvollziehen. Klar, der Film ist nicht hintersinnig, subtil oder feinfühlig - aber genau das zeichnet ihn aus: Er zeigt die Schrecken dieser Zeit mit aller schonungslosen Härte und Wucht, dass man kaum hinschauen kann, aber doch irgendwie muss. Und welcher Film schafft das schon? Aber, wie so oft: Geschmackssache. - das Teufelchen - 03.11.2003 Bin eurer Meinung. Klasse Film, gute Besetzung. Besonders gut fand ich, dass der Film in schwarz / weiß gehalten wurde. In Farbe hätte die Atmosühäre glaube ich nciht gewirkt. Allerdings hat seine /ich glaube mittlerweile verstorbene) Witwe ihn damals recht in der Luft zerrissen, als de rFil rauskam. Sie meinte, dass er etwas zu "lieb" dargestellt wurde. - susa - 03.11.2003 White Claudia schrieb:Er zeigt die Schrecken dieser Zeit mit aller schonungslosen Härte und Wucht, dass man kaum hinschauen kann, aber doch irgendwie muss. Und welcher Film schafft das schon? Ich muss Claud zu 100% recht geben. Eindeutig. ganz ehrlich. :mrgreen: Was das Schockierende für mich ist ist diese absolute Wahllosigkeit mit der die Juden ermordet wurden. Irgendwelche Leute, grundlos und einfach nur weil der mit Pistole es halt tun kann. Da fällt mireine Szene ein: jene in der eine Gruppe Männer antreten müssen weil einer ein Huhn geklaut hat. Der Soldat erschießt einen Juden und sagt er werde jetzt so lange Leute erschiessen bis man ihm sagt wer der Dieb sei. Und als der kleine Junge dann heulend vortrat und auf die Frage wer der Dieb sei auf den Toten zeigte und meinte "er"..da hätte ich weinen können vor Freude. Keine Ahnung warum. Dieser Film macht mich überemotional. Was man kritisieren könnte wär unter Umständen die doch sehr einseitige Darstellung der Nazis. Alle böse. Alle verachtenswert. Alle unmenschlich. Alle gemein. Aber was mich wirklich fertig macht: ich hatte tatsächlich Mitleid mit Amon. Dieser dumme, verbohrte Mensch tat mir tatsächlich stellenweise leid... Eine Szene die mich noch beeindruckt hat, obwohl nichts "aufregendes" geschah ist jene in der Schinler mit der Liste seiner geforderten Arbeiter zu Amon geht. Und erklärt das er Helene Hirsch haben will... Oh, oder die ganzen Kinder die sich versteckten. Sogar im Plumpsklo. - Konz - 03.11.2003 ^Genialer Film, mich beeindruckt vor allem jedesmal die atmosphäre(schwarz/weiß) und dieses wirklich einfühlsame, langsame erzähltempo, welches dennoch harte und drastische szenen darstellt. Stimmt, Amon tat mir auch leid, Und jetzt muss ich noch was loswerden. Habe den film selber schon oft gesehen und mich persönlich haut immer die szene mit dem kleinen mädchen am bahnhof um, welches permanent ruft: "Verschwindet ihr Juden!" Gänsehaut und Fassungslosigkeit jedesmal. Aber zurück zum thema: Wir (meie ehemalige klasse)haben uns diesen film angesehen in der schule und zwar als eine art "strafmaßnahme" weil wenige schüler an einen anderen einen drohbrief geschrieben haben, wo sie einige ausdrücke und begebenheiten der Nazizeit abließen, natürlich alles auf die kosten dieses schülers. Und ich war einer der wenigen, die den film schon gesehen hatten und unsere lehrerin wolte natürlich nicht den ganzen film zeigen sondern nur bestimmte sachen (transport der juden nach auschwitz/vergasung/verbrennung etc.) Und ich musste ihre jedesmal auf die sprünge helfen, wenn sie diverse stellen beim spulen des videos nicht gleich fand. Und irgendwann hat die lehrerin dann auch noch angefangen zu weinen und einige schüler haben in ihrer borniertheit darüber gelacht und doofe witze gerissen. Mir gings vielleicht bescheuert und ich war froh, als der unterricht rum war. - White Claudia - 03.11.2003 Die Szenen, die mich jedesmal am meisten berühren, sind allesamt die mit Ithzak Stern. Ich weiss nicht warum, aber dieser Mann strahlt eine solch verzweifelte Würde und gleichzeitig eine so traurige Resignation aus, dass ich diese Figur für eine der stärksten, wenn nicht die stärkste und einprägsamte Figur des ganzen Films halte. Ein echter Glücksgriff, diese Rolle mit dem Ausnahmeschauspieler Ben Kingsley zu besetzen. Oh, eine Szene fällt mir doch noch ein: Jene, in der die jüdische Architektin erschossen wird, weil ihre Arbeiter das Fundament des Hauses falsch aufgezogen haben. Die haarsträubende Sinnlosigkeit, diese irrationale Willkür lässt mich jedesmal völlig fassungslos zurück. - susa - 03.11.2003 White Claudia schrieb:Die haarsträubende Sinnlosigkeit, diese irrationale Willkür lässt mich jedesmal völlig fassungslos zurück. Aber genau das meine ich ja! Diese konsequente, brutale Sinnlosigkeit zieht sich durch den ganzen Film. Erschreckend, diese Macht ohne die Konsequenzen tragen zu müssen! Vor allem bei der von dir angesprochenen Szene ist es besonders erschütternd das letztendlich doch die Ratschläge der Architektin befolgt werden. Wo ist da der Sinn? - Gio - 03.11.2003 Zitat:Oh, eine Szene fällt mir doch noch ein: Jene, in der die jüdische Architektin erschossen wird genau, das selbe blieb auch bei mir hängen. Und, wie gleich nachdem sie erschossen wurde genau das, was sie empfahl, ausgeführt wurde. Sie hatte recht mit ihrer Bauplanung, und es war nur Vorteilhaft für die Nazis, aber trotzdem wurde sie erschossen. Und anschließend wurde ihr Rat doch ausgeführt. Und dann gab es noch eine Stelle, in der ein.... Schuhmacher (?) erschossen werden sollte, weil er an diesem Tag nicht gut genug gearbeitet haben sollte. Als er dann kniete und man mit der Pistole auf ihn ziehlte, funktionierte keine Patrone, daher ließ man ihn laufen. Man merkte, dass er durch reines Glück überlebte, sein eigenes zutun war völlig belanglos. Erschießen aufgrund von Launen, und wenns dann doch nicht klappt, ists auch egal. Ist ja nur ein Menschenleben, nichts wichiges... ![]() Sehr tiefgehender und bewegender Film. |