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Koma - Laurin - 13.07.2003

Als ich über dieses Thema schrieb war ich selbst nicht davon betroffen.
Jetzt ist alles anders.
Nun liegt ein guter Freund von mir im Koma, und seine Welt steht still.
Ein Elektroschock hat ihn in diesen Zustand versetzt und die Hoffnung auf Wiederkehr ins reale Leben sieht sehr schlecht aus.
Es geht mir sehr schlecht.
Ich will ihn hier nennen, weil er ein Mensch war ( und bestimmt immer noch ist) mit dem man Pferde stehlen konnte.
Belesen wie er war konnte man mit ihm über viele Bücher reden und den Tag vergessen.
Ich will euch von ihm Erzählen, weil er es verdient hat, weil sein Leben so einfach und voller Hilfsbereitschaft war.
Weil er Kumpel war.

Mein Freund schläft noch, und ich hoffe auf den Tag seines Erwachens.
Was kann ich sonst noch tun ?????????
Laurin.


- Friend567 - 13.07.2003

Also erstmal tut es mir sehr leid um deinen Freund, allerdings weiß ich nicht wie man ihm helfen kann; ich kenne mich weder mit dem Thema Koma aus noch weiß ich wirklich wie es ist, einen sehr guten Freund auf diese Art und Weise zu verlieren. Ich kann dir und allen anderen betroffenen nur wünschen, das er wieder erwacht.


- Coco - 13.07.2003

Man sagt doch im allgemeinen, das Koma-Patienten alles mitbekommen, nur nicht darauf reagieren können. Deswegen soll man sich mit ihnen unterhalten, lustiges oder einfach nur schönes aus ihrem Leben erzählen. Ihnen etwas vorlesen oder auch einfach nur ihre Lieblingsmusik spielen. Auch Berührung brauchen sie. Das hilft ihnen, sich einen Weg zurückzubahnen.

Ich wünsche Dir und Deinem Freund viel Glück und viel Kraft. Es kann ein langer Weg werden, aber vielleicht hat er ja Glück und schafft es schnell. Thumbs


- das Teufelchen - 14.07.2003

Der Besitzer der früheren Stammkneipe von meinem Freund ist vor etwa nem halben Jahr hinterm Thresen umgekippt. Er worde ins Krankenhaus gefahren, dort haben sie festgestellt, dass er einen Hirntumor hat. Er wurde operiert und lag danach zwei oder drei Wochen im Koma.Dann sah es nach Besserung aus. Er ist aufgewacht und hat alle Freunde und Bekannten zu sich geholt. Als er sich mehr oder minder von jedem "verabschiedet" hatte, ist er wenige Tage drauf gestorben. Blutgerinsel... Der Bruder des Verstorbenen hat in die Todesanzeige geschrieben, dass er seine letzten wachen Tage wohl nciht mehr wirklich mitbekommen haben muss und dort gestorben ist, wo er es sich gewünscht hat. In seinem Traumberuf, der sein Leben war, hinterm Thresen seiner eigenen Kneipe...


- Darkness - 15.07.2003

Mir tut es auch sehr leid ... das Leben ist einfach scheiße, meistens! :?

Was die Hilfe betrifft, stimme ich coco voll und ganz zu: besuch ihn so oft du kannst (ohne daran kaputt zu gehen natürlich), rede mit ihm, berühr ihn, halte seine Hand, lies ihm vor, spiel siene Musik, erzähle ihm was alles so passiert ist, seit er "weg" ist, schwelge "mit" ihm in Erinnerungen ... ich bin mir sicher, er wird es mitbekommen! Vielleicht hilft es ihm zu kämpfen ... und wenn es doch einen schlimmen Ausgang finden sollte, hast du Zeit mit ihm verbracht - konntest dich sozusagen verabschieden ... und er hatte eine schöne Zeit bevor er "ging", hatte einen Freund bei sich ... das ist viel Wert, und mehr, als die meisten Menschen behaupten können!

Ich finde es übrigens eine schöne Idee, ihm zu würdigen, indem du über ihn schreibst!

Gibt die Hoffnung nicht auf! Manchmal kann man sich in den aussichtslosesten Lebenlagen aus dem Dreck ziehen, und dem Leben ins Gesicht lachen! Wink


- das Teufelchen - 15.07.2003

Bei Darkness´ Worten hab ich jetzt echt ne Gänsehaut bekommen...

Schreib doch über deinen Freund. Vielleicht macht Klaus ja eine Ausnahme und nimmt die Geschichte zu den Hobbyautoren....


- Hippie - 15.07.2003

Hallo Laurin!

Es tut mir sehr leid was Deinem Freund passiert ist und hoffe, dass er eines Tages wieder aufwacht. Ich selber bin noch nicht in so einer Situation gewesen habe aber aus beruflichen Gründen Erfahrung damit.
Im allgemeinen schliesse ich mich der Meinung von Coco und Darkness an. Leute die im Koma liegen bekommen viel mit geh hin und besuche ihn und rede mit ihm.
Ich hoffe, dass es sich alles zum Guten wendet. Wink

Also bis dahin und alles Gute
Hippie


- das Teufelchen - 16.07.2003

Vor lauter guten Ratschlägen haben wir allerdings eines vergessen.... zu fragen, Wie gehts ihm denn imm Moment (aktuell), was sagen die Ärzte?


- Louis - 17.07.2003

Hi
Also erstmal ein Beileid für Laurin und seinen Freund.
Ich hoffe das er wieder aufwacht. Hmmm... ich will eigentlich nicht vom Thema abweichen, aber ich frag trotzdem: Wie lange liegen Komapatienten in der regel im Koma?


- Coco - 17.07.2003

Ich glaube kaum, dass es dafür eine Art Statistik gibt, Louis. Das ist unterschiedlich. Wenn sie Glück haben, sinds nur ein paar Wochen. Es können aber auch Monate oder sogar Jahre sein.


- Darkness - 18.07.2003

@Louis
Ja - das ist ganz unterschiedlich!
Kommt auf die erkrankung bzw den Grund an, weshalb sie im Koma liegen! Ferner noch auf die jeweiligen Chancen wieder zu erwachen - und wenn es da nicht gut aus sieht, natürlich noch auf die Verwanten bzw das Patiententestament und natürlich die Art des Komas!
Es gibt Menschen, die im Koma künstlich beatmet und Ernährt werden müssen - sprich an lebenserhaltende Maßnahmen angeschlossen sind, andere "schlafen" - sind also in tiefer Bewusstlosigkeit, die Lebenswichtigen Organe funktionieren aber ohne Hi8lfe, nur die Nahrungsmittelaufnahme ist künstlich, und dann gibt es Menschen, die in einem Trance ähnlichem Zustand verweilen - sie können schlucken, müssen also nicht künstlich Ernährt werden, sind aber nicht in der Lage zu reden, zu laufen o.ä.!
Hat der komapatiente eine Chance aufzuwachen, kommt es ganz auf ihn an - wann er aus dem koma erwacht - das kann (wie Coco schon sagte) Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre dauern!
Geben die Ärzte dem Komapatienten keine, oder keine große Chance, kommte es ganz darauf an, in welcher Art Koma er liegt, und ob er ein Patiententestament (ein Dokument, auf dem er - notariell beglaubigt - verzeichnet hat, ob er Lebenserhaltende Maßnahmen wünscht, oder nicht)!
Liegt er in einem der beiden zuletzt von mir beschriebenen Komas (oder heißt es Komen?) muss man warten, ob er erwacht, oder stirbt - da kann man nicht "eingreiffen". Ist er anh Maschinen angeschlossen, kommt entweder das Patiententestament zum Tragen, oder (wenn dies nicht vorhanden ist) es ist die Entscheidung der nächten Verwanten (Ehefrau, Eltern, Kinder...) ! Die müssen dann entscheiden, ob die Geräte abgeschaltet werden sollen, oder nicht.
Ein Bekannter meiner Eltern lag z.B. (an Maschinen angeschlossen) 15 Jahre im Koma - die Ärzte hatten nicht geglaubt, dass er nochmal erwacht - aber er hat´s geschafft!
Wie du siehst, ist es eine schwere Entscheidung! ...


- Laurin - 22.07.2003

Ich danke allen die mir hier Mut gemacht haben.
Nachdem das mit Elbeino mich schon geschockt und viele Fragen in mir aufgeworfen hat, habe ich soeben erfahren, das mein Freund nicht mehr zu retten war und seine Maschinen abgeschaltet wurden.

Manchmal bleiben die Wunder aus – manchmal zu oft.
Danke noch mal an alle, Laurin.

Werde zum Wochenende dieses Thema löschen.


- Coco - 23.07.2003

Mein herzliches Beileid, Laurin.


- das Teufelchen - 23.07.2003

Du hast gebenfalls mein Beileid.... Cry


- Friend567 - 23.07.2003

Mein Beileid... Sad