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28 Days/Weeks later - Druckversion

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28 Days/Weeks later - Arterial - 10.06.2003

Hallo!

Ich kann mich nicht erinnern, wann ich vo einem Film das letzte mal DERMASSEN ENTTÄUSCHT wurde. Ich hielt Resident Evil damals schon für schlecht, aber 28 Days later, setzte dem ganzen wirklich noch die Krone auf. Der Film ist nichts weiter als eine 100%ige Kopie von Resident Evil, wobei sich die Dinge eben in London, und nicht in Racoon City abspielen.

Ich will niemandem den Spass an dem Film verderben - deshalb verrate ich auch nicht viel darüber, aber meine Meinung werde ich äussern :-)

1.) Ok, es geht also wiedermal um Zombies. 28 Days later ist nichts weiter als ein stinknormaler Zombiefilm, wie es sie in den Achzigern zu Hauf gab. Das es um ein "psychologisches Virus" geht, hat eher dazu gedient, die schwache abgegriffene Handlung etwas aufzupolieren. Alles worum ist geht ist schlicht eine Gruppe Menschen die aus dem leergefegtem London flüchtet, und dabei auf allerhand Zombies trifft.

2.) Die Zombies orientieren sich an den urigsten Klischees und Vorbildern. Sie taumeln dümmlich auf ihre "Opfer" zu, tragen Hacken, Beile, Messer und ähnliche Waffen... Würde man 28 Days later nun endlich auch offiziell in die Spate der Zombiefilme reihen, würde es da ein eher unspektakulärer Standartfilm ohne Aha-Momente sein.

3.) Wer sich tiefgreifende Dialoge oder gute Schauspieler erwartet, eckt bei 28DL an. Die Charaktere reagieren in den einzelnen Situationen dermassen roboterisiert und klischeehaft, dass es stellenweise witzig wirkt. Gespräche zwischen Charakteren wirken extrem stacksig...hat mich eher an die Gespräche erinnern, welche die Wissenschaftler in Half-Life mit den Wachmännern geführt haben...

4.) Der Schluss des Filmes ist eine Peinlichkeit erster Güte...dazu sage nichts...

Im ganzen kam der Film mehr wie ein Bühnenstück rüber. Die Umgebungen wirken auf eigenartigen Weise nicht plausibel, und der Film bringt 0,00000000000001% an eigenen Ideen mit. Teilweise wurden ganze Handlungsteile unverschämt aus Filmklassikern gestohlen und exakt kopiert. Der ganze Film ist ein Neuaufguss von schon gesehenen Dingen, und versucht krampfhaft trendy zu wirken, was die Umgebungen noch unwirklicher wirken lässt.

Ich habe den Film schweren Herzens bis zum Ende gesehen. Witzig war allerdings, dass der Kinosaal erst TOTAL voll war (musste sogar meine Karte sehr früh kaufen, um reinzukommen), und am Schluss des Filmes nurmehr ungefähr die Hälfte der Leute im Saal sass, weil die andere Hälfte nach und nach kopfschüttelnd und GÄHNEND (!!!) aufgestanden, und gegangen ist! Also wie war das nochmal mit: "Nimm deine schlimmsten Ängste, und multipliziere sie mit 10%"? Der Film ist eine herbe Enttäuschung.

Im ganzen kann ich noch dazu sagen:
Sie eine Szene in "The Stand", als der infizierte Wissenschaftler den Fuss von Stu Redman am Treppenabsatz gepackt hat, war alleine schon Horrorträchtiger ,als 28 Days Later im ganzen das war!

Arterial


- BadHannes - 10.06.2003

der film war wirklich nix, aber wirklich garnix.
auch mir hat resident evil schon nicht gefallen, aber das teil hier war noch schlechter.
wie heißt dieser klassiker? day of the dead oder so irgendwie.
hat man den gesehen, hat man die neuen zombiefilme auch gesehen.

SPOILER
mich hat schon der anfang genervt, als dieser typ minutenlang rumläuft und "HALLO? HALLOOOOOOO? HALOOUUOUOUO?" ruft.
dann die sache mit den soldaten...also ich weiß ja nicht, aber die handlung war schon sehr weit hergeholt.
und zum schluss sag ich auch nicht viel, nur vielleicht: oooooooh süüß
SPOILER ENDE

das einzig gute war die musik zwischendurch, die aber zum film nicht passend war


- Mike1978 - 11.06.2003

Arterial:

will dir nicht zu nahe treten, aber darf ich fragen, wieviele Zombie-Filme du schon gesehen hast? Also mit Resident Evil kannst du 28 days later nun überhaupt nicht vergleichen, weil 28 dyas later nämlich alles hat, was Resident Evil fehlt, wie z.B. glaubwürdige Schauspieler, ein tolles Setting (ganz London und England!!), bei Resident Evil war alles nur im Studio. Auch die Gore Freunde werden bei 28 days later teilweise gut bedient. Und deine Aussage:

"2.) Die Zombies orientieren sich an den urigsten Klischees und Vorbildern. Sie taumeln dümmlich auf ihre "Opfer" zu, tragen Hacken, Beile, Messer und ähnliche Waffen... Würde man 28 Days later nun endlich auch offiziell in die Spate der Zombiefilme reihen, würde es da ein eher unspektakulärer Standartfilm ohne Aha-Momente sein."

kann ich auch nicht stehenlassen, weil es einfach nicht stimmt. Bist du sicher das du den Film gesehen hast? Sie taumeln NICHT dümmlich auf ihre Opfer zu, sondern sind blitzschnell, teilweise sogar intelligent, und im ganzen Film hat keiner der Zombies ein Messer oder sonstiges. Also genau das Gegenteil von den normalen Zombies.

Ich hab bei OFDB ein Review geschrieben, ich stell's mal hier rein, weil der Film wirklich gut ist.

Vorsicht: nicht lesen wenn man den Film noch nicht gesehen hat :-)

So, da ja über die Story schon viel geschrieben wurde und diese weitläufig bekannt sein sollte, will ich mal die Stärken und Schwächen aufzählen.

Ich hab den Film gerade frisch gesehen und vielleicht denk ich in ein paar Tagen anders drüber, aber ich bin begeistert, schockiert, fasziniert. Der Film ist wohl näher an der Realität als seine zahlreichen Vorgänger zusammen und fesselt von der ersten Minute an.

Hat man sich erst mal an die DV Optik gewöhnt (wobei ich finde, daß dies dem Film erst der richtigen Flair verleiht), finden wir uns mit Jim in einer trostlosen Situation wieder. London ist wie ausgestorben, die Telefone funktionieren nicht, der Oxford Circus ist menschenleer (herrliche Bilder!).

Die ersten Infizierten lassen nicht lange auf sich warten, ebenso wenig die ersten Überlebenden. Das ganze endet in einem grandiosen Finale, zwar ohne große Überraschungen, aber der Schluß lässt schließlich mehrere Deutungen zu....vielleicht sogar Teil 2?

Ich bin nicht ganz mit meinen Vorrednern einverstanden.

1. Es wird hier immer wieder bemängelt, daß der Film sich Romeros Klassiker ZU sehr zu Herzen genommen hat. Kann ich nicht zustimmen. Klar kann man ein Genre nicht neu erfinden und schließlich meckert ja auch niemand über Filme wie Triple X. Bei Triple X könnte man auch sagen, daß ist nur ein Aufguss aus James Bond Filmen. Die bemängelte Supermarkt Szene ist zudem recht kurz, also eigentlich nicht mehr als eine Anspielung an Dawn of the dead. Supermärkte sind nun mal Teil unseres Lebens, was ist so schlimm daran dies nochmal in einem Film zu bringen? Die Infizierten haben zudem nichts mit normalen Zombies gemeinsam, ich finde eher, sie verhalten sich wie die Biester aus dem Film "Dämonen".

2. Manche bemänglen den fehlenden Gore. Kann ich auch nicht zustimmen. Ich finde den Film viel grausamer in seinen Bildern als Dawn o.t.d. Ich brauche keine abgehackten Köpfe oder Hände um mich zu ekeln und zu fürchten. Die Grausamkeit findet viel mehr in den Köpfen der Zuschauer statt, die erst mal die schnellen Schnitte der Kamera, die wieselflinken Zombies und das spritzende Blut verarbeiten müssen.

Zudem ist 28 days later nicht nur ein platter Zombie-Film, sondern zeigt uns mal wieder, daß wir Menschen die wahren Monster sind, nicht die Zombies. Die Soldaten denken nur an Sex, obwohl das Ende der Menscheit da ist...gar nicht mal so unrealistisch, oder? Also wer sind da die Monster??? Außerdem zeigt der Film, daß man nicht unbedingt infiziert sein muss, um in einen Blutrausch zu verfallen. Jim passiert genau das, aus purem Überlebenstrieb in einer Außnahmesituation. Und so sind wir Menschen eben....

Allerdings sind mir auch ein paar Ungereimtheiten aufgefallen, sollte ich mich täuschen, könnt ihr mir gern ne Mail schreiben:

1. wenn ganz England infiziert ist, wo sind dann die Zombies? Die Strassen sind menschenleer, müssten aber doch eigentlich voll mit Zombies sein. Oder verstecken die sich alle in Häusern?

2. warum laufen die Überlebenden nur mit Baseballschlägern und Messern rum, obwohl sie sich leicht hunderte von Waffen besorgen könnten?

3. wie hat es Jim geschafft seine Handschellen loszuwerden? Er wird von den Soldaten gefesselt, kann aber flüchten....und plötzlich hat er keine Handschellen mehr.

Abgesehen davon ist 28 days later (für mich) der beste Zombie/Horror Film seit Night of the living dead. Anschauen!!!


Arterial: bitte nicht böse sein über meine direkten Worte, aber Meinungen sind halt unterschiedlich :-)


- Arterial - 14.06.2003

Hi!

Natürlich bin ich nicht böse oder so :-) Jeder hat seine Meinung! Ich werde meine mal etwas verdeutlichen, dass sie nicht ganz so haltlos dasteht :-)

Also damit, dass die Zombies "dümmlich" herumtaumelten, meinte ich einfach dieses typisch "zombiehafte", wie es sich so abgedroschen in jedem zweit / drittklassigem Zombiefilm präsentiert. Einfach dieses "ich geh auch auf dich los, wenn du einen Raketenwerfer hast"-getue. Da schreit einer dem Zombie zu: "STEHENBLEIBEN ODER ICH SCHIESSE", ... und was macht der Zombie? Ignoriert es, und geht trotzdem auf den Typen los...es ist einfach immer das selbe, und das wird irgendwie mit der Zeit langweilig, wenn man schon viele Zombiefilme gesehen hat. Von INTELLIGENZ konnte ich bei den Zombies in 28DL nichts erkennen, ausser dass sie eben nicht herumschleichen, sondern auf ihren Opfer zugestürmt kommen - das ist aber auch schon das einzige, was die Zombies in 28DL von denen aus zB Night of the Living Dead unterscheidet. Diesen Aspekt als INTELLIGENZ zu bezeichnen, ist doch schon sehr grosszügig. Als ich mir den Film ansah habe ich eigentlich nur bemerkt, dass die sogenannten "Schockeffekte" in diesem Film rein von der Lautstärke im Kino gelebt haben. Jeder "Schockmoment" wird quasi angekündigt, wodurch der einzige Schreck dadurch entsteht, dass die extrem hoch eingestellte Lautstärke im Kino einen fast hochfahren lässt, wenn die Kameraansicht plötzlich in die Augen des Zombies wechselt, und ein knallartiges Kreischen zu vernehmen ist. Die Momente an sich waren in meinen Augen nicht überraschend, sondern schlicht "laut".

Was mich in dem Film teilweise genervt hat, war dieses krampfhafte unterbringen von Schockeffekten. Beispiel: In einer Szene geht die Hauptfigur in ein dunkles Haus. Meine Frage jetzt: Warum geht er da überhaupt rein? Die ganze Stadt ist menschenleer, man kann überall hingehen, man fürchtet sich vor gefährlichen infizierten, und da geht man einfach so "aus Spass" (???) in ein verlassenes dunkles Haus hinein, obwohl dazu überhauptkeine Veranlassung besteht? Das wirkt einfach nicht plausibel, und ruiniert in meinen Augen dann auch jede Form der Illusion. Eigentlich will man sich in so einem Fall mit dem Charakter identifizieren können (Was würde er tun? Was würde ich tun?), und ich glaube absolut nicht, dass jemand in einer menschenleeren Stadt, die von hinterlistigen Zombies belagert wird einfach so wahl- und grundlos in ein dunkles Haus marschiert, nur um sinnlos lebensgefahr einzugehen...

Es ist mir schon klar, dass das Klischee des "Menschen als grausamstes aller Wesen" wieder sehr modern wurde - besonders durch die jüngsten Ereignisse auf der Welt, aber meiner Meinung nach, reitet 28 Days later etwas zu sehr auf diesem eher trendigem Vorurteil herum. Gut, die Soldaten denken selbst in einer abgetöteten Welt nur an Sex und Perversion...schönes Vorurteil, nur leider ist das dermaßen Übertrieben, dass es schon wieder ungewollt komisch wirkt. Es gibt einen Unterschied zwischen gesellschaftlicher Kritik und unglaubwürdiger Übertreibung die nichtsmehr mit Satire und Kritik zu tun hat. Diese neue Modemasche: "Die Gesellschaft kann man garnicht schlecht genug darstellen", erlebt in diesem Film einen traurigen Höhepunkt.

Ich finde, dass dieser Film es rein auf hineingekrampftes Geschocke ohne jeden Fluss angelegt hat. Man nehme die Szene mit dem dunklem Haus oder dem Tunnel....das sind beides Momente dere "Auslöser" einfach unlogisch und gezwungen wirkt. Man kann in diesen Momenten regelrecht spüren wie der Regisseur sich dachte: "Naja...irgendwie müssen wir ja schocken....na lassen wir ihn halt durch den Tunnel fahren, obwohl es anders auch ginge", oder "...na lassen wir ihn halt aus "Interesse" ins Haus marschieren.

Ein Freund von mir hat sich sogar die DVD aus dem UK bestellt, und hat mir ganz stolz die "nicht veröffentlichten Szenen" gezeigt...selbst diese hätten meiner Meinung nach den Film nichtmehr retten können. Ich verstehe bei Gott diesen "Run" auf 28DL nicht! Es gab bis jetzt wirklich viele gute Endzeit-Filme, aber was an 28DL later so toll gewesen sein soll, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären:

1.) Der Film bringt keine eigenen Ideen mit, sondern bedient sich schamlos an den Ideen und Inszenierungsmethoden von teilweise wirklich bekannten Klassikern. Hierbei muss ich wohl nicht erwähnen, dass die Idee vom "Virus, welches Menschen zu reissenden Bestien macht" zu 100% von Resident Evil übernommen wurde, und von der Art der Inszenierung her eine 99% Kopie von Resident Evil 3 (Nemesis) ist... Sogar manche Kulissen wurden total aus Nemesis übernommen!

2.) Ein Regiefehler jagt den nächsten...es gibt alle paar Minuten etwas zu sehen von dem man sich denkt: "Warum ist das so?", aber rauskommen tut es im Endeffekt nie!

3.) Ganz abgesehen davon, dass die Schockeffekte lange vor ihrem Auftreten angekündigt werden, werden sämtliche Schockmomente so unglaubhaft eingeleitet, dass sie schon auf Grunde der Unglaubhaftigkeit eher lächerlich wirken

Ich habe darüber nachgedacht, aber kann nichts finden, was diesen Film zu einem "Knaller" machen sollte


- Friend567 - 23.06.2003

Also ich fand den Film ziemlich geil. Seit Scream den ich vor 2 Jahren oder so gesehen habe habe ich mich schon lange nicht mehr so gegruselt. Ich meine solche Streifen wie Ich weiss was du letzten Sommer getan hast únd halt solche Filme haben mich eher zu Tode gelangweilt. Ich fand 28DL ziemlich spannend auch wenn es halt manchmal an Logik mangelt. Ich möchte aber meinen das ein Mensch durchaus in der Lage sein sollte einfach mal seinen Verstand ein wenig abzustellen und sich einfach von Impressionen und Emotionen leiten lassen sollte und nicht immer bloß krampfhaft nach irgendeinem Fehler suchen sollte. Ich kenne wirklich KEINEN Film, in dem wirklich alles völlig fehlerfrei abläuft. Die Szene in dem Tunnel z.B. ist sogar logisch! Frank versucht den kürzesten Weg zu nehmen auch wenn dieser ein wenig gefährlicher ist. Die Soldaten kamen mir anfangs auch ein wenig weit hergeholt vor aber mit der Zeit hat man durchaus bemerkt das sie auch nur normale Menschen sind die versuchen zu überleben und von Urtrieben geleitet werden.

Selbst ein Nachdenkteil ist in dem Film vorhanden => Soldaten sind selbst in einem Zustand kurz vor der absoluten Apokalypse nur auf das Eine aus was sogar sehr realistisch dargestellt wurde.

Splatter & Gore war nicht wirklich großartig vorhanden, aber wenn dann heftig (deshalb auch FSK 18) und so das man nicht sagen kann das der Film mal wieder nur sinnloses Gemetzel ist.

Die Bilder vom leergefegten London haben mich sehr beeindruckt und sind mit einem knappen Budget von 15Millionen Pfund ziemlich geil geworden.

Der Film hat schon so seine nervigen Seiten (das dauernde Hallogerufe) und auch einige Längen aber alles in allem würde ich sagen das das durch die spannende Atmosphäre wieder wett gemacht wird.

Die Schauspieler haben mir sehr gut gefallen und sind junges Blut, weshalb sie sich besonders viel Mühe gegeben haben. Die Dialoge sind manchmal ein bisschen platt aber das ist ja auch ein Horrorfilm Wink


- Annie_! - 05.07.2003

Habt ihr schon die neuen King-News gelesen??? Lol
Hört sich zwar ein bißchen unglaubwürdig an, aber sonst echt lustig..... :lol2: :lol2:
Das möcht ich auch mal, eine Kinokarte von Stephen King geschenkt bekommen :lol2: :lol2: :lol2: !!

Ob King dieser Film so gut gefällt, oder warum macht er sowas Big Grin ????
Oder er findet ihn so schrecklich, dass er nicht will, dass die Leute dafür Geld ausgeben müssen... :? ?


Ich fand den Film GUUUT - Adeptusmagus - 05.07.2003

Ich bin fassungslos!
Mich hat der Film 28DL sofort fasziniert. Die Schauspieler verfallen NICHT in abgedroschene Klischee-Sprüche a'la Bruce Willis, sondern zeigen ihre Ängste, reagieren panisch, gewaltätig und irgendwie.... realistisch.
Der "Filmheld" ist kein unbesiegbarer Rambo, sondern ein 0/8/15 Überlebender, der in einer grausamen, apokalyptischen Welt um sein Überleben bangt.
Die Bezeichnung von "Zombies" ist vermutlich eher symbolisch (bzw. als Metapher) zu verstehen, in Wirklichkeit sind die Infizierten mit 100% Wut auf Menschen belastet, was ihre Verhaltensweisen erklären lässt (und zwar eindeutig): Jeder vollkommen vom Hass gezeichnete Mensch reagiert (sofern er sich im totalen Adrenalinrausch befindet - sinngebendes Element von Wut = Kurzschlussreaktionen) mit BLINDER Gewalt. Das erklärt auch, warum die "Zombies" sich nicht anschleichen, wer würde das schon tun im Moment der absoluten Aggression?
Betrachtet man die Hintergründe des Filmes, erscheinen einen die Verhaltensweisen der Infizierten und Überlebenen Menschen als vollkommen logisch.

Die verwackelten Bilder passen perfekt in die Atmosphäre, sie schnüren einem die Kehle zu durch ihre beklemmende Aussicht.
Die Brutalität im Film ist nicht besonders stark ausgeprägt, durcheinanderfliegende Leichenteile sucht man vergebens, was den Film aber keineswegs harmlos macht.

Ich denke, dass 80% der Kinobesucher enttäuscht sind, weil die Schießereien im Film zu kurz kommen. (oooooohhh)
Außerdem haben die Infizierten keine dämonischen Fratzen (lediglich rot leuchtende Augen), was viele Kinobesucher enttäuscht haben muss. Das fehlende Blut, die fehlenden Klischees und das fehlende AMERIKA schlagen einem "Science-Fiction-Action-Horror-Hollywood-Fan" wohl ziemlich auf den Magen.
Schade, dass manche den Film so niedermachen... (aber das ist Geschmackssache, das verstehe ich natürlich).

Zugegeben, die Ähnlichkeiten zu anderen Filmen sind teilweise sehr stark ausgeprägt (The Stand wurde oft kopiert), aber machen den Film keineswegs vorhersehbar...

Nun, ich war einen Tag später in "Bruce Allmächtig" und wurde dann mal richtig enttäsucht...


- Jonsey - 19.08.2003

Also, ich fand den Film super. Von Anfang bis Ende, wobei ich das Ende eher als notdürftiges Happy End ansah. Aber sonst: Genial.
Der Schauspieler, der Jim gespielt hat hat mir sehr gut gefallen, ich denke von dem werden wir noch öfter was zu sehen bekommen.
Die Atmosphäre insgesamt, und vor allem das leergefegte London waren echt faszinierend.
Das was Arterial geschrieben hat, kann ich nicht ganz verstehen:
Für mich waren es keine stinknormalen Zombies wie in anderen Filmen, und schon garnicht wie in Dawn of the Dead, etc.


- Zuckeronkel - 20.08.2003

Hi,

zunächst mal kann ich sagen das ich fast zu 100 % mit den Aussagen von 'Mike1978' & 'Adeptusmagus' übereinstimme, diesen Reviews ist eigentlich kaum noch etwas hinzuzufügen. Ich fand "28 Days Later..." auch sehr sehenswert. 'Arterial', das was du als dunkles Haus' bezeichnest war eine Kirche ! Bei jemandem der gerade dem Totengräber von der Schippe gesprungen ist, aus einem 28 tägigen (oder längerem) Koma erwacht und die, nicht gerade kleine und bevölkerungsarme, Hauptstadt seines Landes menschenleer vorfindet, kann ich es als durchaus plausibel ansehen, wenn er erst einmal Zuflucht und Antworten in einer solchen Institution sucht. Außerdem wird doch durch das, bei euch teilweise als störend und blöd bezeichnete, "Hallo" am Beginn (verbal) und am Ende (schriftlich) des Films unser aller Bedürfnis nach Kommunikation und unsere Hilflosigkeit, sollten wir einmal nicht mehr mit unserer Umwelt bzw. unseren Mitmenschen kommunizieren können, deutlich hervorgehoben. Ich finde dies mehr als geglückt und bin auch froh, das in solch einer Ausnahmesituation zwischen den wenigen Überlebenden diese aufs äußerste beschränkt und keine pseudophillosophische Grundsatzdiskussion über Sinn und Unsinn des Ganzen Vorfalles vom Zaun gebrochen wird. Darin unterscheiden sich nun mal europäische Filme von den 'Hollywoodschinken'; sie zeigen Stimmungen und Situationen auf und die Protagonisten arbeiten damit. Es wird nicht alles zu Tode erleutert und erklärt. Und als 'Happy' kann man das Ende dieses sehr dessillusionierenden Films auch nicht gerade bezeichnen. Es findet einfach nur eine (zeitweilige) Entspannung der Lage statt (die ja im Grunde ziemlich ausweglos ist, denn die Welt kann ja nicht mal so eben wieder auf den Status Quo zurückgeschraubt werden).
Ich denke, der Film ist schon recht gut gelungen. Innovative neue Erkentnisse und Gesammteindrücke darf man natürlich nicht erwarten; das würde aber auch keiner bei einer erneuten 'Dracula' - Verfilmung tun. Ich finde, die Figuren aggieren und reagieren alle recht nachvollziebar und am Rande des Realismus ( - der Film wurde ja auch nicht ohne Grund auf dokumentarisch anmutendem DV gedreht - ) soweit ihn eine solche Ausgangssituation hypothetisch zulässt.

Und der Vergleich zu so einem kläglichen Werk wie 'Resident Evil'...also...dat geht gar nich...!


Zuck. Wink


- Mike1978 - 20.08.2003

Ich wollte auch noch mal was sagen ;-)

Jetzt, wo doch einige Monate seit dem Kinostart vergangen sind, habe ich immer noch die Bilder des Films deutlich vor Augen. Ich finde ihn immer noch genauso klasse und er hat einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen, ehrlich!

Schaut doch nur mal, was für Müll in den Kinos läuft. Wieviele Teile von American Pie will man uns noch zumuten? Geschmacklos ... da gefällt mir sogar Eis am Stiel besser, hat wenigstens einen guten Soundtrack *g* Von den hundert anderen Tennie-Klamotten gar nicht erst zu sprechen.

Oder die zu sehr gehypten Herr der Ringe Teile. Sicherlich, meisterhafte Filme, nur der Hype darum stört mich gewaltig. Terminator 3 genauso. Viel Geballer, wenig Sinn und Story, mit einem Opi als Held. Aber auf die anspruchslose Jugend wird ja abgezielt. Hauptsache viel Titten und / oder Geballer und die Kids sind zufrieden. Dazu noch ein paar uralte hirnlose Gags, perfekt.

Das alles findet man bei 28 days later nicht ... vielleicht finden ihn deshalb viele Leute schlecht. Ich würde ihn als Geheimtip bezeichnen.

Gruß
Mike


- theMoellermann - 20.08.2003

Mike1978 schrieb:Das alles findet man bei 28 days later nicht ... vielleicht finden ihn deshalb viele Leute schlecht. Ich würde ihn als Geheimtip bezeichnen.

G E N A U ! Da muss ich dir vollkommen rechtgeben.


- Friend567 - 20.08.2003

Mike1978 schrieb:Oder die zu sehr gehypten Herr der Ringe Teile. Sicherlich, meisterhafte Filme, nur der Hype darum stört mich gewaltig. Terminator 3 genauso. Viel Geballer, wenig Sinn und Story, mit einem Opi als Held. Aber auf die anspruchslose Jugend wird ja abgezielt. Hauptsache viel Titten und / oder Geballer und die Kids sind zufrieden. Dazu noch ein paar uralte hirnlose Gags, perfekt.

Das alles findet man bei 28 days later nicht ... vielleicht finden ihn deshalb viele Leute schlecht. Ich würde ihn als Geheimtip bezeichnen.

Gruß
Mike

Dazu würde ich mich gerne äußern: Wenn es keinen Hype geben würde, würde es keinen technischen Fortschritt geben. Ich meine - überleg mal, es lässt sich gar nicht verhindern das ein Hype um den HdR entsteht, weil Tolkiens Werke lange als unverfilmbar galten und jetzt das Gegenteil bewiesen wurde! Nebenbei hat der Film noch grandiose Schauspieler und wahnsinnig moderne Effekte - da ist es logisch das die Masse angesprochen wird. Und es wäre dumm, sogar sehr dumm, das nicht zumindest ein bisschen auszunutzen! Zu Terminator ist zu sagen, das die Filme sogar eine ausgeklügelte Story haben und ich glaube nicht das irgendjemand Interesse daran hat sich einzig und allein von einer Story berieseln zu lassen, und der Terminator wäre nicht der Terminator wenn es keine Action geben würde! Ich weiß jetzt auch nicht was daran so schlimm ist das Arnold Schwarzenegger wieder die Hauptrolle spielt, es ist doch schön das er den Fans nochmal die Ehre erweist! Ich persönlich hätte mir den Film eher nicht angesehen wenn er nicht wieder mitgespielt hatte, erstens, weil er ganz einfach mal Kult ist, und zweitens, weil er als Terminator immer die besten Sprüche draufhat siehe "Sprich mit der Hand!" Big Grin

Zu 28 Days Later ist zu sagen, das der Film schon allein wegen dem FSK nicht so gehypt wurde, und Werbung wurde für den Film auch fleißig gemacht. Ich muss dir in dem Punkt zustimmen, das der Film sicher nicht die gleiche Aufmerksamkeit bekommen hat wie der HdR, aber das ist auch praktisch nie so bei europäischen Filmen. Und dafür das 28 Days Later ab 18 ist hat er sogar recht viele Kinobesucher gehabt. Naja aber das kann man ja sehen wie man will Wink Ich wollte nur mal meine bescheidene Meinung zum Besten geben.


- Mike1978 - 20.08.2003

Du hast schon auch Recht. Statt HdR hätte ich Matrix als Beispiel nehmen sollen.

Da sind wir uns wohl einig, daß der Film die sehr hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte. Gut, die einen lieben ihn, aber sehr viele (bestimmt mehr als die Hälfte) waren zumindest ein wenig enttäuscht, andere (so wie ich) entsetzt. Bei der Hälfte des Films bin ich rausgegangen, weil's mir echt zu dumm wurde.

Also würde ich schon sagen, daß ein Film noch lange nicht gut ist, nur weil er hunderte Millionen Dollar gekostet hat und 20000 Effekte vorkommen. Der Hype um Matrix grenzt(e) ja schon an Lächerlichkeit.

Deshalb bin ich dankbar für einen "Independent" Film wie 28 days later.

Für mich war's der einzige Lichtblick in diesem Kinojahr. Ach ja, außer "The Ring", der war auch klasse.

Und Terminator ... ich bin der Meinung, daß 2 Teile gereicht hätten. Je mehr Teile es gibt, desto schlechter werden die Filme, siehe Rambo, Rocky, Police Academy, Halloween usw usw.

Während Teil 1 von Terminator ja noch recht heftig war, zielt Teil 3 doch schon auf eine andere Zielgruppe. Weil sich Sex und Titten gut verkaufen, wird mal schnell eine hübsche Schauspielerin genommen, die dann auch noch nackt rumlaufen darf. Ob DAS sinnvoll für die Story ist? Warum nicht wieder einen männlichen Roboter nehmen? Und warum muss man immer nackte Frauen zeigen? Reicht es nicht, wenn man ANDEUTET das sie nackt sind? Ich seh so was ja auch manchmal gern, aber wenn ich davon im Fernsehen in allen Werbungen und in allen Zeitschriften erschlagen werde ... nein danke. Wenn ich schon nackte Weiber und Bettszenen sehe, bevor der Film überhaupt richtig anfängt ... irgendwie muss man die Zuschauer ja ködern, siehe Matrix Reloaded.

Aber ich kann da eh nix ändern ;-)

Gruß
Mike


- Friend567 - 20.08.2003

Du hast dich nicht ausreichend informiert, in einem Making Of von Temrinator 3 haben sich etliche Schauspielerinnen beworben. Das entscheidene Kriterium war nicht die Körbchengröße (die man eh beliebig verändern kann wenn man das möchte) sondern es wurde ein Test durchgeführt, in diesem Test wurde die Schauspielerin ausgewählt, die am wenigsten zusammenzuckt wenn man mit der Hand vor ihrem Gesicht rumfuchtelt etc. Das Kristanna Loken nebenbei noch gut aussieht, spielt keine Rolle. Außerdem sieht man Arnie doch auch nackt oder nicht? Und soweit ich weiß sieht man nicht mal Titten in dem Film, es wurde angedeutet das der T-X nackt auf die Welt kommt, man sieht nur ihre Rückseite und die auch nur im Dämmerlicht. Wieder gebe ich dir in einem Punkt recht: Der zweite Teil ist nach wie vor der Beste in der Terminatorreihe, aber schlecht war der dritte Teil deswegen keineswegs, die Schauspieler sind grandios (Arnie, Claire Danes, Nick Stahl etc...) und die Effekte wie immer auf dem neusten Stand der Technik.

28 Days Later hat mir wie gesagt auch sehr gefallen, aber das lag keineswegs daran das da unbekannte Schauspieler mitspielen oder das der nicht so breitgetreten wurde in den Medien, es lag vielmehr daran das der Film spannend ist, das die Schauspieler gut spielen und das es nette Splatterszenen gab, außerdem haben mir die Szenen vom leergefegten London sehr gut gefallen. Matrix Reloaded hat die Erwartungen nicht unbedingt erfüllt, dabei muss man aber beachten das der Film die Mitte ist von der Trilogie, und somit keinen wirklichen Anfang und kein Ende hat, und das sind für mich ausschlaggebende Argumente für einen Film. Mir hat er trotzdem ganz gut gefallen Wink

28 Days Later hatte es da übrigens einfacher als Matrix Reloaded, weil man in diesen Film ohne irgendwelche großartigen Erwartungen ist, an Matrix Reloaded allerdings hat man sogar eine ganze Menge Erwartungen gestellt, weil der Vorgänger bereits Maßstäbe setzte. 28 Days Later ist ein eigenständiger Film, der wie gesagt nicht so erwartet wurde wie Matrix Reloaded. Man muss diese Sache halt als Ganzes sehen, die Vorraussetzungen waren nicht fair. Allerdings ist es schon richtig, das 28 Days Later in sofern besser ist als Matrix Reloaded, das der Film mit einem Minibudget auskommt und Matrix Reloaded eine Riesensumme gespendet bekam.

Was solls, nix für ungut Wink


- Mike1978 - 20.08.2003

bin ja schon leise Big Grin

hey, du steigerst dich da richtig rein, was? Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, daß ich maximal 2x im Jahr in's Kino gehe, also kann ich auch nicht so gut mitreden. Das ganze Gedöns um die neuen Kassenschlager interessiert mich nicht die Bohne. Da ist selten was dabei, das ich gut finde und noch nicht in ähnlicher Form schon mal gesehen habe.

Langer Rede, kurzer Sinn: über was diskutieren wir eigentlich? Big Grin

Gruß
Mike