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Abschlusstag (Sunset) - Druckversion

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Abschlusstag (Sunset) - Creepshow - 17.11.2008

Meine erste gelesene Story des neuen Bandes und auch hier sieht man, wie perfekt King auf wenigen Seiten eine Gänsehaut-Atmo erarbeiten kann Wink

Man lernt ein junges, eher luxuriöses Highschool-Pärchen kennen, das gerade noch beim Tennisspielen ist, aber erfährt schon viel von den Gefühlen und sieht, dass auch hier die Idylle trügt. Was sich aber dann tatsächlich auf den letzten drei Seiten ereignet, anfangs dachte ich eher an eine Metapher oder einen Traum, aber es reisst die ursprünglichen Probleme weit auseinander Wink


Re: Abschlusstag (Sunset) - Glue Boy - 17.11.2008

Meine Lieblingsgeschichte in Sunset. Einfach grandios, wie alltägliche Probleme erzählt werden und plötzlich alles unwichtig wird. Gänsehaut auch bei mir.


Re: Abschlusstag (Sunset) - spaddl - 18.11.2008

Für mich auch eine DER Perlen unter Kings Kurzgeschichten.
Bin so und so ein Fan des Themas, von daher hat sie mir doppelt so gut gefallen ;-)


Re: Abschlusstag (Sunset) - medizyner85 - 22.11.2008

Hab sie grad zu Ende gelesen und muss sagen, für mich der erste Rückschlag in Sunset. Für mich die schlechteste Geschichte bisher. Am Anfang dacht ich mir, was kommt denn jetzt? Was will ich mit nem Pärchen beim Tennisspielen mit Gedanken an eine Party am Abend etc. Und dann plötzlich wie aus heiterem Himmel das Ende. Also für mich irgendwie nix diese Story.

Fazit: Vielleicht wirds beim zweiten Mal Lesen besser, 3/10

lg med


Re: Abschlusstag (Sunset) - Pennywize_666 - 23.11.2008

Irgendwie liege ich zur Zeit nicht auf der Wellenlänge des medizyner85, was Kings neue Geschichten angeht :oops: Wink.

Diese Geschichte finde ich hervorragend :!: Kann mich Creepshow und Glue Boys Aussagen zu 100% anschliessen und die sieben Seiten, die nichts vom Ende verraten, lassen auch keinen Spielraum, um sich den Schluss im vorab zusammenzureimen. Sie hätte meinetwegen ruhig etwas länger sein können, aber dann wäre DAS ENDE vermutlich nicht so wirkungsvoll gewesen.

Fazit: Die einzige Story bis jetzt, die eine 10 von 10 von mir bekommt.



MfG Penny


Re: Abschlusstag (Sunset) - Leila2002 - 30.11.2008

Eine sehr gute Geschichte. Der Anfang lässt einen alles erwarten, aber nicht das Ende! Eine eindrucksvolle und sehr bildreiche Sprache. Erzeugt eine sehr interessante Spannung und hinterlässt ein seltsames (beunruhigendes) Gefühl in der Magengegend. Neben N. bis jetzt meine lieblings Geschichte aus Sunset.

5 von 5 Punkten

Eine kleine Anmerkung zum Ende:



Re: Abschlusstag (Sunset) - spaddl - 30.11.2008




Re: Abschlusstag (Sunset) - stephy - 12.12.2008

Oh nein, dachte ich, als ich die Geschichte gelesen hatte. Nicht schon wieder so eine "Klischeestory"... Ganz Klischee war sie dann doch nicht, dazu hatte sie eine zu lange Einleitung, ändert aber nichts daran, daß der Schluß zu plötzlich kam und ich mich nach dem Lesen gefühlt hab, als hätte ich gerade den Anfang von "Independence Day" gesehen... Zudem totale Logiklöcher; wieso sollte völlig unvorbereitet eine Atombombe in Amerika gezündet werden, ohne, daß es vorher in Medien und Zeitungen angekündigt/angedroht wurde bzw. wenigstens darüber spekuliert wurde? Ok, über Logiklöcher kann man streiten, aber daß man im gut reichen Haus nicht über den neuesten Welttratsch informiert ist, nehme ich dann doch nicht so ganz ab... Und selbst wenn man das noch durchgehen läßt und irgendjemand ausversehen diesen Pilz auf die Welt losgelassen hat; da bleibt für mich ein fahler Nachgeschmack. Es ist mir zu einfach.
Da kommt dieser Atompilz und die Geschichte hört auf, wo praktisch die guten Geschichten von King erst anfangen würden. Wink


Re: Abschlusstag (Sunset) - Schnie - 12.12.2008

stephy schrieb:wieso sollte völlig unvorbereitet eine Atombombe in Amerika gezündet werden, ohne, daß es vorher in Medien und Zeitungen angekündigt/angedroht wurde bzw. wenigstens darüber spekuliert wurde?

Ich glaube mich zu erinnern dass das mit dem World Trade Center auch nicht angekündigt wurde. Ich gehe nicht davon aus das King mit dieser Geschichte auf einen drohenden Atomkrieg hin spielt sondern, im Zuge dessen was da passiert ist, darauf anspielt wie Terroristen eventuell eine "schmutzige Atombombe" bauen, diese heimlich nach New York bringen und dort zünden. Eben völlig unvorbereitet für die Bevölkerung.

Zitat:Da kommt dieser Atompilz und die Geschichte hört auf, wo praktisch die guten Geschichten von King erst anfangen würden.

Aber genau so wird es sein. Einfach Schluss. Ich denke dass er das auch so rüber bringen wollte. Dieses Endgültige.

Schnie 8)


Re: Abschlusstag (Sunset) - stephy - 12.12.2008

Schnie: Das mag schon sein, aber besonders realistisch finde ich eine solche Annahme nun wirklich nicht (man merkt da den Hang zur Übertreibung, der wahrscheinlich aus der Panik wegen dem 11. September resultiert). Gut, muß sie bei einer Kurzgeschichte auch nicht sein, theoretisch können da ja auch Hunde fliegen etc. - es soll nichts ausgeschlossen werden. Auch kam mir selbst schon der Gedanke, daß die Story ebenso vom 11. September geprägt ist, schon allein wegen dieser Angst und Ausweglosigkeit, die angedeutet wird. Mir war sie viel zu abrupt, denke, das ist das richtige Wort; da hat man eine laaaaange Einleitung und dann plötzlich PENG, Atombombe und Schluß ist - die Geschichte hätte ich für noch schlechter empfunden, wenn das mit Terroristen sogar noch erwähnt worden wäre. Zum Glück das ja doch nicht. Smile
Du hast in allen Punkten recht, und trotzdem hat mir die Geschichte nicht gefallen. Ich hab nochmal drüber nachgedacht und glaube, es liegt daran:

Worauf es mir ankommt: Denke, bei Geschichten dieser Art, die eindeutig noch von den Anschlägen und den daraus heftig resultierenden "Kampf gegen den Terror" geprägt sind, fehlt die nötige Sachlichkeit/Nüchternheit, denn DIE löst den eigentlichen Schrecken aus (der der Realität auch am nächsten kommt), nicht das sehr emotionale/sentimentale Betonen von Ausweglosigkeit, vom Ende, von der Hoffnungslosigkeit etc. Und Geschichten dieser Art merkt man eindeutig an, wie sie selbst aus einer Angst heraus entstanden sind und genau diese Angst auch 1:1 wiederspiegeln, was sie an Klischee gerade noch so (wenn überhaupt) vorbeischrammen läßt. Mir fehlt die Sachlichkeit, die MIR persönlich immer am meisten Angst macht. Terroristische Anschläge sind kaltschnäuzig, gnadenlos - ich wünsche mir (schon allein der Authentizität wegen) auch eine kaltschnäuzige und gnadenlose Sprache. DAS wäre für mich die Realität und DAS würde bei mir persönlich Angst erzeugen. Aber wenn die Sprache selbst sentimental ist... Fehlt mir die Authentizität.


Re: Abschlusstag (Sunset) - MercuryX - 16.12.2008

Ich glaube der Inhalt der Geschichte, rund um Janice, ist absolut unwichtig und im Prinzip beliebig austausch bar. King schockt einfach mit der Tatsache, dass (wie Glue Boy schon sagt) alle Problemme - ob große oder kleine - plötzlich keinerlei Bedeutung mehr haben.
King hat recht, wenn er in den Anmerkungen schreibt, dass "Abschlusstag" nicht als Dichtung sondern als eine art Niederschrift zu verstehen ist.

Mir hat die Story gut gefallen!


Re: Abschlusstag (Sunset) - AQ2 - 23.12.2008

Tolle Geschichte. Man denkt an so viele Sachen und dann kommt plötzlich so was auf einen zu. Macht einen echt nachdenklich. Es ist schon erschreckend, das es so was überhaupt gibt. Und es jederzeit passieren kann.

King regt echt zum nachdenken an bei der Geschichte.

Bis bald Lernen


Re: Abschlusstag (Sunset) - Johannes - 25.12.2008

mh ng
medizyner85 schrieb:Hab sie grad zu Ende gelesen und muss sagen, für mich der erste Rückschlag in Sunset. Für mich die schlechteste Geschichte bisher. Am Anfang dacht ich mir, was kommt denn jetzt? Was will ich mit nem Pärchen beim Tennisspielen mit Gedanken an eine Party am Abend etc. Und dann plötzlich wie aus heiterem Himmel das Ende. Also für mich irgendwie nix diese Story.

Fazit: Vielleicht wirds beim zweiten Mal Lesen besser, 3/10

lg med

Kann mich dem nur anschließen war enttäuscht von der kg nachdem die anderen so gut waren, vor allem das ende fand ich beschissen aber darüber lässt sich wohl streiten!^^


Re: Abschlusstag (Sunset) - Odetta - 16.01.2009

Mir hat die Geschichte gut gefallen! Und zumindest eines kann man über diese nicht sagen, dass sie vorhersehbar ist. Im Vergleich zu "Hinterlassenschaften" glaub ich nicht, dass hier wieder der 11.9. thematisiert werden sollte, oder dass Terrorismus überhaupt irgendeine Rolle spielt. Höchstens, dass soetwas unerwartet schreckliches wirklich passieren kann.
Beim Lesen hat sich mir die Frage garnicht gestellt, wie, wer oder warum das gerade geschieht. Sonder nur, wie die Menschen auf so eine Situation reagieren. Nämlich mit der Weigerung zu glauben, was man da sieht. Dass man im ersten Moment so etwas Schreckliches garnicht richtig begreifen kann. Und zumindest da kann ich es mit dem 11.9. vergleichen. Als die ersten Bilder der Türme im TV ausgestrahlt wurden, haben manche Menschen wirklich sehr eigenartig reagiert. Manche sogar mit ungläubigem Gelächter.
Und diesen Ansatz der Geschichte fand ich wirklich sehr gut!


Re: Abschlusstag (Sunset) - Hannibal der Kannibale - 16.01.2009

Ich kann mich den meisten hier anschließen auch ich finde, dass es eine der besten Geschichten ist, da sie kurz und ehrlich und damit in meinen Augen auch authentisch ist.

Zitat:Terroristische Anschläge sind kaltschnäuzig, gnadenlos - ich wünsche mir (schon allein der Authentizität wegen) auch eine kaltschnäuzige und gnadenlose Sprache. DAS wäre für mich die Realität und DAS würde bei mir persönlich Angst erzeugen. Aber wenn die Sprache selbst sentimental ist... Fehlt mir die Authentizität.

Gerade die ruhige und eher blumige Sprache verlieh dem ganzen doch ihre Authentizität finde ich. Man denkt über die Kleinigkeiten nach, die einen sonst immer Tag für Tag beschäftigen und plötzlich wird man aus seiner "heilen Welt" gerissen. Und gerade, weil nirgendwo auf einen eventuellen Anschlag ein Indiz am Anfang der Story erscheint, ist er doch kaltschnäuzig und gnadenlos. Ich finde die Form so echt gelungen, genauso wie Menschen auch an besten Sonnentagen sterben und nicht nur im dunkeln und düsteren Tagen, sterben sie auch einfach, wenn es vorher nur um "Banalitäten" geht und nicht nur um das raue harte Leben.
Ich hoffe ich habe dich richtig verstanden, Stephy, wenn nicht sorry.

Also für mich wie gesagt eine der stärksten KGs von King.