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- Gwenhwyfar - 18.12.2002 Hab gestern ein Puschkin-Gedichtband geschenkt bekommen - auf Russisch. ![]() Angeblich wäre er unübersetzbar, jetzt muß ich mit Wörterbuch Gedichte lesen. :mrgreen: Aber das von mir langgesuchte Peter-der-Große-Gedicht ist dabei. Hihi, Igor, es hieß "Mjednoii wcjadnik", nicht "Pjötr Pjerwoi". ![]() PS: Klaus, es ist schade, daß im Forum nur lateinische Buchstaben möglich sind. ![]() - elbeino - 24.12.2002 ![]() - Veit - 26.12.2002 Manch einer sagt, Liebe sei kindisch, Mancher sagt, sie sei federleicht, Für manchen dreht sie die Welt im Kreis, manch andrer findet's zu seicht, Ich fragt' den Mann von nebenan, Ob er es etwa wüßte, Sein Weib, sie sah mich finster an, sagt', daß er passen müßte. Sieht sie aus wie ein Streifenpyjama, Oder wie ein Schinken vom scheckigen Rind? Riecht sie vielleicht wie ein Lama, Oder doch mehr nach Zucker und Zimt? Faßt sie sich an wie die Blätter von Hecken, Oder weicher als Daunen noch? Ist sie scharf oder rund an den Ecken? Die Wahrheit, so sag sie mir doch. In schlauen Büchern kommt sie vor, Umwoben wie eine Fee, Man redet darüber, das ist bekannt, Auf Luxusdampfern auf See; Selbstmörder haben sie erwähnt, Ganz sicher unter Tränen, Manch einer kritzelt gar von ihr, Auf Eisenbahnfahrplänen. Heult sie wie hungrige Fellachen, Tönt sie wie ein Korpsoffizier? Kann jemand den Klang nachmachen, Mit Säge oder Steinway-Klavier? Tanzt sie auf Parties den Reigen? Liebt sie's klassisch, aus jeder Epoch? Wird sie auf Wunsch auch mal schweigen? Die Wahrheit, so sag sie mir doch. Ich suchte sie im Sommerhaus, Doch war sie niemals dort, Vergebens an der Themse auch, Und manchem andren Ort, Ich hörte nicht der Drossel Ruf, Noch Ansichten der Katze; Ich fand sie nicht im Hühnerhof, Noch unter der Matratze. Schneidet sie vielleicht gern Grimassen? Wird ihr schlecht, wenn sie schaukelt einher? Kann sie's Wetten auf Pferde nicht lassen? Oder liebt sie die Geigen vielmehr? Denkst sie daran Geld zu machen? Ist ihr die Heimat ein Joch? Ist sie vulgär oder läßt sie uns lachen? Die Wahrheit, so sag sie mir doch. Wenn sie kommt, kommt sie dann ohne Tarnung? Ist sie wie andre zu sehen? Klopft sie dann an ohne Warnung, Tritt sie mir im Bus auf die Zeh'n? Wird sie kommen wie plötzlicher Regen? Trägt sie ihr Haupt tief oder hoch? Werd ich deshalb auf einmal verwegen? Die Wahrheit, so sag sie mir doch. W. H. Auden Lyrik - sweetangel16 - 28.12.2002 Freudestrahlen in den Augen, der Herzens Wollust kaum gestellt, erwarte ich der Liebe Lust und doch seh ich ihr Strahlen nicht. Der Seele Spiegel suchen nach ihnen, des Herzens Finster lächzt sie zu finden. Doch keiner von beiden kann sie erreichen, denn keiner kann sie zwingen zu bleiben. Freudig kommt der Erwartung Wahrheit. Traurig kommt ihr Abschied. Und doch bleibt jene endlose Hoffnung. Ich mag so *g* Wie findet ihr das? - Konz - 18.01.2003 Muss es unbedingt was deutsches sein?Hätte da nämlich ein sehr schönes,einfaches,aber totzdem nachdenkliches kleines gedicht parat,das wir bis montag auswendig in englisch lernen müssen....ist total einfach und daher auch für jeden englischmuffel verständlich,deswegen gibts auch nur ne 1 bei toller betonung....aber ich schweife ab......hier das gedicht: World is bad World is bad, said my mother When I was four years old. But I only saw Flowers, ice-cream And my curly haired doll. World is bad, said my mother When I was seven years old. But I only saw My first excellent school report And the smile of my teacher. World is bad, said my mother When I was twelve years old. But I only saw The eyes of my first love And the sun. World is bad, said my mother When I was seventeen years old When I saw the development countries And their hungry children So I cried ! ! ! - stephy - 18.01.2003 KREISLAUF Der einsame Backzahn einer Dirne, die unbekannt verstorben war, trug eine Goldplombe. Die übrigen waren wie auf stille Verabredung ausgegangen. Den schlug der Leichendiener sich heraus, versetzte ihn und ging für tanzen. Denn, sagte er, nur Erde soll zu Erde werden. Gottfried Benn (1912) - elbeino - 18.01.2003 Ich finde dich in jedem Traum den ich träume und in jedem einsamen Seufzen Ich zähle die Stunden in denen wir getrennt sind Denn hier bin ich Allein Allein mit einem Himmel der Romatik über mir Allein Allein als du geflüstert hast lebewohl, meine Liebe Doch ich weden mich immer an das Glück das wir kannten erinnern Und obwohl ich vielleicht allein bin, bin ich es nicht ... Allein Solange ich dich in jedem Taum sehen kann Weiss ich Ich finde dich jede nacht im Sternenglimmern Und in diesen magischen Momenten hab ich dich ganz für mich Und obwohl ich vielleicht allein bin, bin ich es nicht ... - Glue Boy - 18.01.2003 Bertolt Brecht Kinderhymne (1949) Anmut sparet nicht noch Mühe Leidenschaft nicht noch Verstand Daß ein gutes Deutschland blühe Wie ein andres gutes Land Daß die Völker nicht erbleichen Wie vor einer Räuberin Sondern ihre Hände reichen Uns wie andern Völkern hin. Und nicht über und nicht unter Andern Völkern wolln wir sein Von der See bis zu den Alpen Von der Oder bis zum Rhein. Und weil wir dies Land verbessern Lieben und beschirmen wir's Und das liebste mag's uns scheinen So wie andern Völkern ihrs. - elbeino - 19.01.2003 Das erste Mal, als ich dein Gesicht sah Dachte ich, die Sonne ginge in deinen Augen auf Und der Mond und die Sterne waren die Geschenke, die du gabst An den dunklen und leeren Himmel, meine Liebe Das erste Mal, als ich dich nah an mich hielt Fühlte ich, wie die Erde sich in meinen Händen bewegte Wie das bebende Herz eines gefangenen Vogels Das erste Mal, als ich neben dir lag Und deinen Herzschlag nah an meinem spürte Dachte ich unser Glück würde die Erde erfüllen Und würde andauern bis zum Ende der Zeit, meine Liebe - elbeino - 19.01.2003 Wenn ich eines Tages gehen muss, tue ich das nicht wirklich. Du kannst mich dann nur nicht mehr sehen, nicht mehr berühren. Aber ich werde immer da sein, egal wo Du bist. Werde der Wind sein, der zärtlich durch Dein Haar streicht, der Regen, der sanft Deine Haut berührt der Regenbogen am Horizont, der Dir die schönsten Farben schenkt die Sonne, die Dich wärmt und mit Dir lacht der Duft von Sommer, den Du einatmest die Erde auf der Du gehst die Nacht, in der ich für Dich die Sterne erstrahlen lasse, der Tag der Dir tausend Überraschungen bringt. die Hoffnung, die Dich trägt, wenn Du traurig bist. Dieses Gefühl was in Dir ist, wenn Du glücklich bist. Du kannst mit mir reden, ich werde Dich immer hören... oder einfach weinen, dann nehme ich Dich in meinen Arm und Du wirst Dich frei fühlen. Ich werd über Deinen Schlaf wachen und Dir wundervolle Träume schenken. Du brauchst keine Angst zu haben, wenn Du daran glaubst Du bist niemals allein, weil ich immer da sein werde, wenn Du an mich denkst so wie ich an Dich. - elbeino - 19.01.2003 Angst die Engel fallen zu lassen, Angst die Sonne schwarz zu sehen, Angst das Leben zu verpassen, Angst den falschen Weg zu gehen. Angst die Geborgenheit zu verlieren, Angst die Liebe zu verschenken, Angst den Schmerz zu replatzieren, Angst das Glück nicht mehr zu lenken. Angst die Trauer wieder zu finden, Angst die gleichen Fehler zu machen, Angst das Leben mit dem Leid zu verbinden, - Angst aus dem Traum aufzuwachen! Doch ich wache auf, immer und immer wieder... Sonnenstrahlen streicheln sanft meine Haut und doch spüre ich diese eisige Kälte, Geräusche so laut wie das Schreien meines Herzens und doch ist es um mich herum still. Hunderte von Leuten um mich herum und doch bin ich ganz alleine, Worte die all den Schmerz ausdrücken und doch weiß niemand wie es war Dich zu verlieren... - stephy - 20.01.2003 Elbeino: Zitat:Angst die Engel fallen zu lassen, Bis hierhin finde ich das Gedicht echt klasse! Von wem ist denn das? ![]() Griasle, stephy[/i] - elbeino - 23.01.2003 Das war son komischer Schotte mit spanisch-klingendem Internet-Namen ![]() - elbeino - 23.01.2003 Wo du geliebt wirst, kannst du getrost alle Masken ablegen, darfst du dich frei und ganz offen bewegen. Wo du geliebt wirst, zählst du nicht nur als Artist, wo du geliebt wirst, darfst du so sein wie du bist. Wo du geliebt wirst, mußt du nicht immer nur lachen, darfst es wagen auch traurig zu sein. Wo du geliebt wirst, darfst du auch Fehler machen, und du bist trotzdem nicht häßlich und klein. Wo du geliebt wirst, darfst du auch Schwächen zeigen, oder den fehlenden Mut, brauchst du die Ängste nicht zu verschweigen, wie es der Furchtsame tut. Wo du geliebt wirst, darfst du auch Sehnsüchte haben, manchmal ein Träumender sein, und für Versäumnisse, fehlende Gaben räumt man dir mildernde Umstände ein. Wo du geliebt wirst, brauchst du nicht ständig zu fragen nach dem vermeintlichen Preis. Du wirst von der Liebe getragen, wenn auch unmerklich und leis. - Fänger - 27.01.2003 Auf keinen Fall sollte bei der Lyrik Rainer Maria Rilke vergessen werden. Der hat wirklich einige Perlen verfass, ich kann Euch "Der Panther"nur ans Herz legen. Ich glaube, besser kann man Gefangenschaft in zwei oder drei Strophen nicht beschreiben. Genial finde ich auch "Tot": Der Tod ist groß. Wir sind die seinen lachenden Munds. Manchmal, wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen. Mitten in uns. Geht es besser? |