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Das Ende der Saga (Extreme Spoiler!!!) - Druckversion

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- Linoge - 16.12.2004

Welchen Bezug ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist die Verwendung des Namens Toren, der als deutscher Begriff dargestellt wird. War der nicht ursprünglich niederländischen Ursprungs und wie ist die Verbindung zum deutschen Gebrauch zu sehen?

Oder ist es - was ich nicht völlig ausschließen möche - ein reiner Übersetzungsfehler?


- gandalf - 16.12.2004

Ihr geht aber alle sehr streng mit Mr.King ins Gericht.
Der gute Mann möchte einfach seine Ruhe haben. (Vor allem vor solchen Leuten, die sich selbst als seine "größten Fans" bezeichnen - er hat ja deshalb - ein Mitgrund - Misery geschrieben) Die Amis sind eben in allem was sie tun etwas übereifrig, um mich vorsichtig auszudrücken. Vielen ist SEIN Ende des DT bestimmt ein Dorn im Auge. Vielleicht will so mancher Fan dem guten Mann die Hölle heiß machen. Das einzige, worum er bat, ist: Lasst mich doch bitte in Ruhe. Ich bin alt und habe genug geschrieben, ich möchte doch nur meinen Lebensabend mit meiner Familie verbringen, ohne mich jedesmal nach potentiellen Verfolgern umdrehen zu müssen. Tja, so sehe ich das.


- Roland_Deschain - 16.12.2004

Das ist kein Übersetzungsfehler, es steht auch so in der englischen Ausgabe. Wahrscheinlich hat King einen weiteren Fehler gemacht und niederländisch mit deutsch verwechselt (was für einen Ami ja kein großer Unterschied ist :mrgreen: ). In Wolfsmond und Susannah wird ja eindeutig gesagt, dass Calvin Tower niederländische Ahnen hat, die Toren hießen. So steht's auch im Wörterbuch, Toren = niederländisch Turm.

Oder, es ist ein weiterer Hinweis darauf, das es sich bei Susannah's Endstation nicht um die fundamentale Welt handelt, sondern um eine kleine Nebenwelt, in der man Nozz-a-La trinkt, Takuro Spirits fährt und wo Toren eben ein deutsches Wort ist...


- Iratio Hondro - 16.12.2004

Heute bin ich mit „Der Turm“ fertig geworden. Ich persönlich kann es nicht nachvollziehen, wie man sich in einem über tausendseitigen Werk über die acht Seiten von Susannahs kleiner New York-Episode so derart aufregen kann. Aber jedem natürlich wie er gerne mag.

Für meinen Teil kann ich sagen, dass ich fast mein halbes Leben lang Roland auf seiner Suche begleitet habe (und noch ein wenig länger Sai King überhaupt lese) und ich muss sagen, dass ich eigentlich nur traurig bin, wahrscheinlich vorerst überhaupt nichts mehr von ihm (Roland) zu lesen.

Die ganzen Spekulationen was denn nun wird und von den negativen Kritiken über das Ende einmal abgesehen: Es ist ein hervorragender Zyklus und eine geniale Unterhaltung für mich gewesen. Über Jahre hinweg war ich gefesselt ob Rolands Obsession dem Turm gegenüber, gierte nach weiteren Büchern und wurde schließlich belohnt. Das Warten hat sich ausgezahlt, die Suche hat ein Ende. Und jedem Leser ist es selbst überlassen, wie Rolands nächste Zeitschleifen-Reise aussieht und vor allem, wie sie endet.

Man kann fast sagen, dass ein Lebensabschnitt endet, denn es wird wohl kein unterschwelliges Kribbeln und Warten auf einen neuen Teil mehr geben. Man wird sich auch nicht mehr fragen, ob nun Roland oder ein anderer den Turm erreicht, ob die Balken halten und/oder dergleichen mehr.


- Garraty - 16.12.2004

Hallo,

jetzt muß ich mich mal outen:

Also ich fand das Nachwort absolut o.k. - und finde es auch albern, sich nach tausender Seiten nach überwiegend guter Unterhaltung (meiner Meinung nach) über so etwas aufzuregen. Es wurde ja keiner gezwungen, die ganze Saga zu lesen.

Und ich fand auch den Schluss mit der Zeitschleife genial.
Das einzige, wo ich mir wesentlich mehr erwartet hätten, war das jeweilige Ende der Bösewichter: Flagg, der Spinnenjunge und der rote König. Das war vergleichsweise dürftig. Aber gut, ich kanns mir nicht aussuchen und King vielleicht auch nicht...


- Zeitschleifenbrecher - 16.12.2004

Also ich bin heute auch mit Teil VII fertiggeworden, und seit dem sind jetzt ein Paar Stunden vergangen und ich mitlerweile kann ich wieder sprechen.

Ok, ich bin zwar nicht sonderlich glücklich mit dem letzen Ende,( Koda ) aber es hat eine gewissen Klasse. Akzeptiert.


Trotzdem sind die letzten 200 Seite eine Farce.
Sie sind dem Rest einfach nicht würdig.
Und da gibts nichts schönzureden.
Der gefährlichste und mächtigste aller Bösewichte entpuppt sich als lächerlicher Freak der von einer Figur die grade erst aufgetaucht ist einfach weggezeichnet wird. Toll. Das war also die Auseinandersetzung zwischen Roland und dem König. Klasse, warum ist Harry Potter nicht persönlich erschienen und hat ihn selbst weggezaubert. Das wäre wenigstens unterhaltsam gewesen.
Die Newyorkszene..naja sie quatsch aber wenigstens süß.

Die Saga des Turms ist trotzdem der Wahnsinn und ich liebe Roland und sein Ka-tet.
Und King hat eine der besten Fantasysagen aller Zeiten geschaffen.
Aber es hätte die beste werden können.

Wir wissen doch alle was King kann.
Und er war zuletzt extrem schlampig und hat auf der Zielgeraden nicht mehr die 100% gegeben.

Schade.


- Worador - 17.12.2004

Hast du dir schonmal die Frage gestellt ob Schriftsteller wirklich beeinflussen können, was sie schreiben? Ich weiß du denkst ja! Aber das is nich immer so! ich hab auch mal ne Geschichte geschrieben und hab später kaum noch nachgedacht, nur geschrieben! und das ende war auch nich so doll, aber es war meine geschichte, wie ich sie wirklich wollte! Genauso gings King (denk ich)! und deshalb beschwert euch nich über das ende, sondern versucht euch einfach reinzudenken!


- TheGunslinger - 18.12.2004

Schnie schrieb:Ich fand das Ende perfekt! (Das richtige Ende, nicht den Teil mit dem Scharlachroten König)

Roland muss noch einmal von vorne Anfangen. Warum? Er war noch nicht reif genug! Er hätte ja gar nicht in den Turm gemusst. Der Scharlachrote König ist vernichtet und die Balken sind gerettet. Aber warum ist er dennoch rein. Ganz einfach, er war zu neugierig und eben noch nicht reif für ein anderes Ende, für einen besseren Ausgang der Geschichte. Genauso wie der Leser. Der Leser hätte auch an einer anderen Stelle mit dem lesen aufhören können. Aber er tat es nicht. Der Erzähler hat ja davon berichtet. Der einzige der Roland also in den Turm getrieben und ihn dazu verdammt hat alles noch mal von vorne zu beginnen war der neugierige Leser, der nicht dann Schluss machen konnte wann er sollte. Dieser Leser ist Rolands Verhängnis. So viel Ironie hätte ich dem „alten King“ gar nicht mehr zugetraut. Eigentlich ein geniales Ende, bei dem man mal über sich selbst nachdenken sollte.

Schnie Big Grin

Seit gegrüßt Folken!
Schnie spricht wahrhaftig (hört Ihn, hört Ihn sehr wohl!) und mir aus der Seele...es ist das einzig wahre Ende, wenn auch schön und schrecklich zugleich.
Wie besagt hat King ja den Leser gewarnt und vorgeschlagen dort aufzuhören wo Roland in den Turm gegangen ist...aber NEIN, die Neugierigen und Nimmersatten haben weitergelesen!
(Gehöre ja auch selbst dazu, sage meinen Dank!) Asdf

Schade das es schon vorbei ist...muß mir wohl ne neue Saga suchen!
(Oder es komplett nochmal lesen, was ich auch sehr wahrscheinlich tun werde!)

Lange Tage und angenehme Nächte, Sai's!


- Vatz - 19.12.2004

Dann werd ich auch mal meinen Senf dazugeben.

Also 1. Ich finde das Ende mit der Zeitschleife ist das einzige richtige und glaubwürdige Ende. Ich hätte mir keine anderes vorstellen Können (z.B. das Roland für immer im oberen Turmzimmer sitzt und sich freut das er den Turm erreicht hat, oder das er in den Himmel aufsteigt...).

2. Der Abgang von Sussannah war lächerlich. Sie wird aus ihrer Welt gerissen, sie verliebt sich in Eddie, sieht in Jake sowas wie ihren Ziehsohn, bringt Mordred zur Welt...alles in allem monatelange Qualen auf einer gefährlichen Reise...und als sie kurz vorm Turm ankommt, macht sie sich in einer Tür davon, als wenn alles andere bedeutungslos geworden ist.

3. Die Szene im Central Park ist einfach nur unglaubwürdig und überflüssig. Sowas hätte ich von King nie erwartet!

4. Mordred der Walther mit seinen menthalen Fähigkeiten dazu verleitet sich die Augen auszureisen, scheitert an einem Bumbler. Diese Figur war von Anfang an sinnlos und nicht ausgearbeitet. Für die Handlung war er völlig unbedeutend und nicht relevant. (Außer das das Buch Sussanah rausgesprungen ist.) An sich hat er nie richtig in die Handlung eingegriffen.

5. Das Ende des Scharlachroten Königs war ein Witz. IN Sieben Bücher der DT Reihe und in unzähligen Querverweisen wird er als die böseste Figur der Welt(en) dasgestellt. So mächtige Leute wie Walther trauen sich kaum seinen Namen auszusprechen weil sie vor seiner Macht zittern. Und am Ende wird er einfach aus der Handlung und der Geschichte "gestrichen". Lächerlich und unwürdig.

6. Noch am Anfang spricht Walther davon das Mordred der Sohn von zweier aus der Linie des Eld ist. Roland ist klar. Aber wieso ist der CK aus der Linie des Eld? Daraus hätte man ein gutes Ende machen können.

7!!! Ich habe das Buch verschlungen. Und alles in allem war es ein klasse Buch und trotz der Unstimmigkeiten herlich zu lesen. Es war ein würdiger Abschluss der Saga.

!!! DER WEG IST DAS ZIEL !!!

Also: Man sollte nicht die Saga nacht dem letzten Band beurteilen. Oder nach einzelnen Büchern. Es ist ein GESAMTWERK! Und für mich persönlich. Die beste Geschichte die ich je gelesen habe. Besser noch als Herr der Ringe! Und das will was heißen.


- gandalf - 19.12.2004

Roland_Gilead schrieb:Hast du dir schonmal die Frage gestellt ob Schriftsteller wirklich beeinflussen können, was sie schreiben? Ich weiß du denkst ja! Aber das is nich immer so! ich hab auch mal ne Geschichte geschrieben und hab später kaum noch nachgedacht, nur geschrieben! und das ende war auch nich so doll, aber es war meine geschichte, wie ich sie wirklich wollte! Genauso gings King (denk ich)! und deshalb beschwert euch nich über das ende, sondern versucht euch einfach reinzudenken!

Big Grin genau meine meinung- jeder, der sich selbst im schreiben versucht, merkt, dass die geschichte sich irgendwann "loslöst" und ihren eigenen weg einschlägt...ausgenommen bei jenen, die sich das ende der geschichte bereits zurechtgelegt haben und punkt für punkt ihres plots zu papier bringe (auch ein weg, eine geschichte zu schreiben)


- Enigma - 19.12.2004

mp schrieb:Wenn man berümt ist muss man mit dem Erfolg-> den Fans klarkommen, und bis heute dachte ich auch das King dies tut.

Da gibt es aber Unterschiede und mit normalen Fans kommt S.K. bestimmt auch aus, aber es gibt nun mal viele, die da stark übertreiben.
Die werden heuzutage *Storker* genannt. Ich kann mir denken, das er genau solche Leute meint.


- mp - 19.12.2004

Was währe wohl passiert wenn ROland nach dem retten der Balken nicht mehr zum Turm gegangen währe?
Währe er dann erlöst, nicht mehr in der Schleife? Wahrscheinlich, weil der Turm ja die schleife bildet. Aber der Drang ihn zu erreichen ist für ihn wahrscheinlich einfach zu groß.


- ditrhav - 20.12.2004

Enigma schrieb:Da gibt es aber Unterschiede und mit normalen Fans kommt S.K. bestimmt auch aus, aber es gibt nun mal viele, die da stark übertreiben.
Die werden heuzutage *Storker* genannt. Ich kann mir denken, das er genau solche Leute meint.

Na ja, "Stalker" werden diese Leute eher genannt... Alledings glaube ich nicht, das SK mit echten Stalkern zu tun hat, eher mit fanatischen Fans... Ein Stalker ist jemand, der seinen Star auf Schritt und Tritt verfolgt, und sogar in die Häuser seiner Idole einsteigen würde, um sich in sein Bett zu legen oder ähnliches... Smile


- Schnie - 20.12.2004

ditrhav schrieb:Alledings glaube ich nicht, das SK mit echten Stalkern zu tun hat, eher mit fanatischen Fans

Siehe hierzu King-NEWS vom 19.11.2003

Schnie Wink


- Linoge - 20.12.2004

Was die gegnerischen Charaktere wie Walter, dem scharlachroten König oder Finli O Tengo angeht, so hätte ich mir von diesen zum Ende eine stärkere Rolle versprochen.

Mordred scheint offenbar indiskutabel und wirkt dementsprechen unglaubwürdig. Vielleicht hat King einen tieferen Sinn mit dieser Figur verfolgt, den ich so allerdings nicht nachvollziehen kann, außer daß man die Saga um ein ganzes Buch hätte kürzen können.

Worüber ich allerdings sehr oft nachdenke, ist noch nicht einmal die Szene, als Roland zu seiner Wideraufnahme emporsteigt, die spätestens nach der Neuschreibung seines ersten Teils "Schwarz" eher eine zwingende und vorhersehbare Konsequenz war - wenn Roland am Anfang von Carrie gelandet wäre, hätte mir das persönlich sehr gefallen, hätte aber Leser der "Dark Tower"-Reihe nur unnötig verwirrt, insofern geht das Ende so vollkommen in Ordnung - sondern die letzte Reise von Susannah nach New York durch die Tür

Wer sagt denn, daß die Tür, durch die sie geschritten ist, wirklich in eine andere, neue Welt führt, und sie nicht entweder am Ende der vielzitierten Lichtung angekommen ist, oder sie die Tür in das dunkle Nichts geführt hat, wovon ja auch schon des öfteren die Rede war, und in der Folge all das, was dem Leser präsentiert wird, nur eine Weiterführung von Susannahs Traumsequenz ist, die sie mit durch die Tür in das Nichts/die Lichtung getragen hatte, weil sie wohl ahnte, daß ihr auch kein anderes Schicksal bevorstehen würde als schon vor ihr Eddy und Jake oder nach ihr Oy.

Für Susannahs Tod sprechen meines Erachtens die abgelegten Revolver, die ein Revolvermann nun mal nicht mehr braucht, wenn er gestorben ist, genauso wie die dazugehörigen Patronen, die analog zu dem Gedanken des Todseins als "Blindgänger" bezeichnet werden, das Treffen mit den bis zum Eintritt durch die Tür gestorbenen Mitglieder des Ka-Tets - Oy als letztes Mitglied lebte zu diesem Zeitpunkt ja noch - ist ein weiteres Indiz. Auch die Traurigkeit durch dieses Deja-Vu-Gefühl nach der elektrisierenden Berührung mit Eddy und Susannahs Bewusstsein der Unwirklichkeit der Situation, die durch ihrern Drang nach der perfekten Harmonie ausgelöst wurde, sprechen dafür. Ebenso drückt sich die Suche nach Harmonie in der heissen Schokolade mit Schlag aus, wie auch, daß Eddy und Jake in einer anderen Welt Brüder sein könnten. Vielleicht sieht so die Kingsche Vorstellung von dem Leben nach dem Tod aus, diese Sehnsuch nach Perfektion und Harmonie, ich bin aber davon überzeugt, daß King mit diesem schönen Traum sicherlich nicht alleine ist und viele Menschen ähnliche Wahrnehmungen haben, wie es aussehen könnte, wenn man die Lichtung am Ende des Weges erreicht hat.