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Bundeswehr/Zivildienst - Druckversion

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- darkpet666 - 30.12.2007

Ich will jetzt doch nicht sagen, dass alles dort schlecht ist. Ich denke aber, dass ich mich nicht so gut in eine Gruppe fremder Menschen intergrieren kann. Kommt halt immer auf die Menschen an. Ich weiß ja nicht, ob es in der Bundeswehr bekennende Satanisten oder Gothics gibt, aber ich als stiller und vielleicht seltsamer Bursche wäre vielleicht ein Ziel von Hänseleien und das tut auf Dauer ziemlich weh. Das selbe passierte mir in der Schule und nein, es hat mich nicht völlig abgehärtet. Will nur sagen, ich bin nicht so stark wie die, die sich dort freiwillig einschreiben.

Desweiteren macht die Bundeswehr auch nicht viel um Vorurteile abzubauen. Ist ja auch nicht lange her, als jemand misshandelt wurde. Will dich auch nicht entzürnen oder ähnliches. Menschen haben nur Angst vor Dingen die sie nicht kennen und falls ich mit allem was ich sage nun falsch liege (Vorurteile gegenüber Minderheiten, Hänseleien etc.) dann entschuldige ich mich und ziehe mich zurück.

Es kommt auch immer drauf an wie Erwachsen die anderen Wehrdienstler sind. In meinem Zivildienst habe ich einige kennengelernt die zwar dachten "Was ist das denn für einer" aber in Ordnung waren und mich nicht angemacht haben. Andere haben sich allerdings erst vor mir zurückgezogen. Es gab aber auch welche (die nur kurze Zeit da waren) [Jugendliche], die einen Spruch nach dem anderen abgelassen haben.


- medizyner85 - 30.12.2007

darkpet666 schrieb:...Ich denke aber, dass ich mich nicht so gut in eine Gruppe fremder Menschen intergrieren kann. Kommt halt immer auf die Menschen an. Ich weiß ja nicht, ob es in der Bundeswehr bekennende Satanisten oder Gothics gibt, aber ich als stiller und vielleicht seltsamer Bursche wäre vielleicht ein Ziel von Hänseleien und das tut auf Dauer ziemlich weh. ... Desweiteren macht die Bundeswehr auch nicht viel um Vorurteile abzubauen. Ist ja auch nicht lange her, als jemand misshandelt wurde. ...und falls ich mit allem was ich sage nun falsch liege (Vorurteile gegenüber Minderheiten, Hänseleien etc.) dann entschuldige ich mich und ziehe mich zurück.

Also ich find du versteifst dich zu sehr auf diese "Vorurteile". Bei meiner Grundwehrdienstzeit war es so, dass alle integriert wurden, grad auch weil man viele Sachen nicht umsonst nur als Team durchsteht. Da wurde weder gehänselt noch misshandelt noch ständig rumgeschrien noch sonstiges. Klar wurde der Ton mal lauter und härter aber umgebracht oder getroffen hat das keinen. Zudem möcht ich anmerken, dass die BW-Zeit auch grad "stillen und vielleicht seltsamen" Burschen gut tun kann. Ein Freund von mir hat dort zum ersten mal wirklich was aus seiner Selbst gemacht und ist sozusagen gestärkt aus der BW wieder rausgekommen. Und wenn man sich mal näher mit der BW beschäftigt denk ich schon, dass man Ansätze findet, wie sie die Vorurteile abbauen will.

lg med


- darkpet666 - 30.12.2007

Hast ja auch Recht. Aus dem Zivildienst bin ich auch stärker rausgekommen als reingegangen.
Aber trotzdem bleiben bei vielen Ängste. Vor allem wenn man selbst eine verletzende Vergangenheit hat. Ich kann leider noch nichts dran ändern. Es ist wie die Sache mit dem Klimawandel. Überall wird Panik gemacht und es gibt keine eindeutigen Beweise, dass es ihn gibt.
Trotdem gibt es immer Schwarze Schafe.

Nun gut, dann entschuldieg ich mich nochmal bei dir Wölfin. Wollte dich nicht in Rage bringen Ohhh


- Nimrod - 30.12.2007

[Bild: smiley-channel.de_erstaunt029.gif] Auch wenns jetzt sehr Off-Toppic wird, aber niemand bestreitet de nKlimawandel. Nicht einmal die großen Energieanbieter in Amerika bestreiten den Klimawandel. Lediglich ein paar letzt Hardliner. Die eigentliche Diskussionsgrundlage ist doch vielmehr die, inwieweit der Klimawandel vom Menschen verursacht wird oder natürlichen Ursprungs ist und ähnliche versuche, den Klimawandel zu bagatellisieren, um teure Klimaschutzmaßnahmen zu verhindern und die Profite der Großunternehmen nicht zu gefährden.


- medizyner85 - 30.12.2007

Ich fand schon und finde auch noch, dass man sich auch als Individuum bei der Bundeswehr einbringen kann (und auch sollte) und nicht nur Mitläufer einer Masse an stummen Tötungsmaschinen ist. Dennoch kommt man sicherlich nicht umhin, dass die Bundeswehr aus einer breiten Masse an Soldaten eine gewissermaßen uniforme "Masse" macht. Dies sollte jedoch auf keinen Fall so aufgefasst und ausgelegt werden, wie du es tust Bangor, find ich. Du stellst die Soldaten ja geradezu so hin, als würden sie keine eigene Meinung und Vorstellung haben, und das trifft ganz sicher auch in einer uniformen Bundeswehr nicht zu


- darkpet666 - 30.12.2007

Finde ich aber auch. Das Grundgesetz macht auch vor den Türen einer Kaserne nicht halt.


Re: Bundeswehr/Zivildienst - PennywiseTheClown - 31.12.2007

Naja, das Grundgesetz macht teilweise vor dem Kasernentor doch einen kräftigen Halt ... Beispiele:

- Zwangsarbeit ist verboten (Ausnahme: Wehrdienst)
- Niemand darf aufgrund seines Geschlechts benachteiligt werden (Ausnahme: Wehrdienst)
- Diverse Grundrechte sind eingeschränkt: Freie Entfaltung der Persönlichkeit, körperliche Unversehrtheit ...

(Bevor mir das jetzt jemand um die Ohren haut: als Österreicher kenne ich das deutsche Grundgesetz nicht in allen Details und weiß nicht, ob diese Punkte alle explizit dort drinstehen ... das Zwangsarbeitsverbot steht meines Wissens in der Menschenrechtskonvention.)

Bezüglich "stille, seltsame Typen" habe ich großes Verständnis für diese Einstellung, denn ich bin auch so einer. Ich war (und bin, nur merkt es heute niemand mehr) z.B. im Sport immer völlig unfähig, und der Sportunterricht in der Schule war die Hölle für mich - mobbende Mitschüler, verständnisloser Lehrer ... der Gedanke daran, dass sich das alles nun noch einmal wiederholen könnte (nicht muss, aber die Wahrscheinlichkeit erschien mir ziemlich groß) - und nicht 4 Wochenstunden, und das Schlimmste, was mir passieren kann, ist ein Vierer im Zeugnis, sondern rund um die Uhr unter Kasernierung und Strafandrohung - hat mich doch sehr geschreckt und ebenfalls zum Zivildienst getrieben. Kann schon sein, dass mir der Militärdienst "nicht geschadet" hätte oder mich irgendwie "gestärkt" hätte, kann aber genausogut sein, dass ich als psychisches und/oder körperliches Wrack da rausgekommen wäre. Ich habe mich dann jedenfalls lieber mit dem Zivildienst auf die sichere Seite begeben. Mag sein, dass das von manchen als Feigheit oder Weicheiertum gesehen wird - damit kann ich aber besser leben als noch einmal so etwas wie meinen Schulsport durchzumachen ...


Re: Bundeswehr/Zivildienst - Wölfin - 01.01.2008

Wie ich bereits erwähnte: über die Bundeswehr an sich und ihre Aufträge lässt sich streiten, ganz klar. Allerdings sollten doch diejenigen, die NICHT beim Bund waren, zurückhaltender sein mit Äußerungen von denen sie grob gesagt doch überhaupt keine Ahnung haben. Wenn man hier so manchen Beitrag liest könnte man meinen BUndeswehr sei ein absolutes menschenverachtendes Straflager
Und nebenbei nochmal bemerkt (leider wissen das einige immer noch nicht): Wehrdienstleistende müssen schon einmal gar nicht ins Ausland. Nur wer sich als Zeitsoldat oder Berufssoldaten verpflichten lässt, kann ins Ausland geschickt werden.
Zum Beruf des Soldaten gehören nun einmal auch evtl. Auslandseinsätze, die vom Parlament beschlossen werden. Wer da nicht mitmachen will, der muss auch kein Soldat werden.
Die Bundeswehr halte ich für eine nützliche Institution. Sie hat auch heutzutage eingesehen, dass einer ihrer Schwerpunkte unterstützende Auslandseinsätze geworden ist. Soweit sie notwendig und mit dem “deutschen” Wissen und Gewissen vertretbar sind. Ich halte nichts von Imperialismus und Weltpolizei, aber durch die neue Informationsbreite, wird deutlich, dass eine gewisse Weltethik, dazu gehören Menschenrechte für alle Weltbürger, erzeugt und geschützt werden muss. Dafür brauchen manche Länder Hilfe von gut organisierten und ausgebildeten Schutzeinheiten von außerhalb.
Und zum Thema Zwangsarbeit: richtig, dieses Land hat beschlossen, dass Zwangsarbeit verboten ist (Art. 12 II GG). :!:
Wehrdienst fällt nicht unter die Bezeichnung "Zwangsarbeit", weil es eine allgemeine Dienstpflicht ist, die für alle gleich ist. Zivildienst fällt dann auch nicht unter die Bezeichnung "Zwangsarbeit", weil es ein Ersatzdienst für die Wehrpflicht ist...
UNd auch jeder Wehrdienstleistende hat heutzutage die Möglichkeit, wenn er mit seiner psychischen Situation üüüüberhaupt nicht mehr klarkommt, die Bundeswehr über gewisse Wege zu verlassen Wink . Allerdings sollte man sich auch mal fragen: ist es im zivilen denn immer leicht? Hat man da nicht auch nen Chef dessen Anweisungen man befolgen muss? Wo man sich in einem Team integrieren muss? Sich auch mal unterordnen muss? Falls ja dann sag ich denjenigen mal herzlichen Glückwunsch, ich kenne weitaus mehr Leute die im zivilen nix zu lachen haben. :|

In diesem Sinne...


Re: Bundeswehr/Zivildienst - PennywiseTheClown - 02.01.2008

Wölfin schrieb:Wehrdienst fällt nicht unter die Bezeichnung "Zwangsarbeit", weil es eine allgemeine Dienstpflicht ist, die für alle gleich ist.

Bist Du da ganz sicher, WölfIN? Wink

Wölfin schrieb:auch mal fragen: ist es im zivilen denn immer leicht? Hat man da nicht auch nen Chef dessen Anweisungen man befolgen muss? Wo man sich in einem Team integrieren muss? Sich auch mal unterordnen muss?

Schon klar, nur hat man im Zivilen eben immer noch die grundsätzliche Freiheit (ob man sich diese aus wirtschaftlichen Gründen dann einfach nehmen kann, ist eine andere Frage), sich seinen Beruf selbst zu wählen - und zu gehen, wenn's gar nicht mehr geht. Freie Berufswahl gibt es ja immer noch, und niemand würde auf die Idee kommen, von einem Softwareentwickler zu verlangen, ein Auto zu reparieren, und einen Tischlermeister eine Webapplikation entwickeln zu lassen. Es ist halt auch nicht jeder für jede Tätigkeit gleich gut geeignet ... nur den Beruf "Soldat" soll jeder beherrschen?

Ich habe kein Problem mit der Institution Bundesheer / Bundeswehr an sich, und auch nicht mit freiwilligen Auslandseinsätzen (wobei ich mich bei uns in .at schon frage, wie sich das mit unserer Neutralität vereinbaren lässt). Ich fürchte mal, jedes Land braucht sowas ... ich wäre nur für die Berufsarmee, die Wehrpflicht ist für mich ein Relikt aus totalitären Staatssystemen, das hoffentlich irgendwann mal den gleichen Weg gehen wird wie Sklaverei und Leibeigenschaft (das heißt nicht, dass ich die Wehrpflicht damit gleichsetze!).


Re: Bundeswehr/Zivildienst - Wölfin - 02.01.2008

Ein GWDLer ist nicht von Beruf Soldat. Er leistet seine 9 Monate ab und gut ist. Und selbst in diesen neun Monaten wird man nicht dort eingesetzt wo man erkennbar absolut nicht für geeignet ist. Und wie ich schon sagte gibt es immer die Möglichkeit über gewisse Wege die BW zu verlassen wenn man absolut nicht damit klarkommt.
Und ja, ich bin auch für eine Berufsarmee! Angenehm ist es nämlich nicht mit Leuten ein paar MOnate zusammen zu arbeiten die keine Lust haben, unmotiviert sind und man nicht mal eben wie im zivilen ne Abmahnung schreiben kann! Und genau diese Leute, die absolut in keinster Weise Leistung erbringen wollen sind auch die die im zivilen Leben nichts auf die Reihe bekommen geschweige denn sich anpassen können und auch mal Eigeninitiative zeigen, ist einfach so.
Und Wehrdienst ist heute wirklich keine neunmonatige Schreckenszeit mit Drill und anbrüllen und Einzelarrest oder wie auch immer die Horrorvorstellungen einiger hier sind. Das ist alles was ich hier eigentlich möchte: gewisse Vorurteile aus der Welt schaffen. Wenn jemand absolut nicht zur BW möchte verstehe ich das, der soll dan Zivi machen, nen KDV-Antrag stellen oder sich, wenn er doch eingezogen wurde, mit den Mitteln und Wegen die ihm zur Verfügung wieder aus der BW raus. Allerdings habe ich kein Verständnis für Leute die gleich als Zeitsoldat eingestellt werden wollen ohne sich vorher mal mit der Materie BW auseindergesetzt zu haben, dann erkennen das es doch nix für sie ist, wieder aus der BW raus wollen um weiter ziellos und ohne Plan im zivilen Arbeitsleben Fuß fassen zu wollen (was aber in den meißten Fällen ja schon vorher nicht geklappt hat weil einfach die Motivation für was neues fehlt!)


Re: Bundeswehr/Zivildienst - Verena91 - 03.01.2008

Ich werd mir jetzt bestimmt was anhören müssen, weil ich 1.weiblich und 2.erst 16 bin...
Naja...ich war im Oktober 3 Tage bei der Marine und hab so einiges erfahren & erlebt...
klar war das da was ganz anderes wie bei der grundausbildung...doch wenn man diese hinter sich hat und soldat auf zeit wird, kann man so einiges erreichen...

@bangor ich hab da mit welchen geredet, die schon das erreicht haben, was sie wollten...is net so, dass man iwo hingesteckt wird und zusehen muss was man macht...

ich würd gerne, wie schon gesagt, fernmeldebetriebsmaat werden und in dem beruf kommt man auch rum...
is mir lieber, als jeden tag zur gleichen zeit aufzustehen,zum gleichen büro,das gleiche machen,zur gleichen zeit heim...

klar is da die sache mit den auslandeinsätzen und mitm krieg...aber ich meine...ob ich jetzt mit,was weiß ich 40?!, vorn auto laufe und sterbe,mit 60 nen herzinfarktkriege oder mit 30 erschossen werd is mir jacke wie hose
sterben muss jeder ma, ob früher oder später
das sieht halt jeder anders...


Re: Bundeswehr/Zivildienst - Wölfin - 03.01.2008

@Bangor
Du urteilst mal wieder einfach drauf los.
Ich habe bereits meine mir mögliche Karriere bei dem Verein gemacht, mein Ziel erreicht. Ist doch "draußen" nicht anders, oder willst du mir erzählen das du seit Jahren in deinem Job auf der Stelle läufst?? :roll: Wenn ja ist das schade für dich :mrgreen:
Es ist unbestritten das nicht alle das bekommen oder werden was ihnen der Wehrdienstberater versprochen bzw. vorgeschwärmt hat, keine Frage. Es kommt aber auch hier wieder auf jeden selber an was aus den Möglichkeiten die ihm geboten werden zu machen. Wink
Und wie Verena mit ihren 16 Jahren schon erkannt hat: man KANN einiges :!: erreichen... wenn man will.


Re: Bundeswehr/Zivildienst - Verena91 - 04.01.2008

Bangor schrieb:
Zitat:klar is da die sache mit den auslandeinsätzen und mitm krieg...aber ich meine...ob ich jetzt mit,was weiß ich 40?!, vorn auto laufe und sterbe,mit 60 nen herzinfarktkriege oder mit 30 erschossen werd is mir jacke wie hose
sterben muss jeder ma, ob früher oder später
das sieht halt jeder anders...
Das interpretiere ich mal nicht und werte es mal als Provokation.
Vielleicht können viele aus der jetztigen Generation sich einfach nicht mehr vorstellen, wie Krieg ist. Mein Opa hat früher mal gesagt: "Wird Zeit, dass mal wieder ein Krieg kommt. Dann besinnen sich die Menschen wieder auf das Wesentliche." Auch nicht richtig, aber irgendwie beängstigend wahr.

ich sag ja nicht, dass krieg schön ist.
bin au nie dafür einen anzufangen, aber wenns so kommt kann mans net mehr ändern...


Re: Bundeswehr/Zivildienst - Wölfin - 05.01.2008

Es ist auch nicht meine Absicht Pazifisten zu einer anderen Meinung zu bringen :roll: :lach Scheint aber wohl so rüberzukommen. Confusedchuettel: Jedenfalls kann ich mir andere Ansichten ohne gleich abwertend zu wirken anhören Wink


Re: Bundeswehr/Zivildienst - Wölfin - 06.01.2008

Wäre auch sehr verwunderlich wenn ein Pazifist meine Argumente nachvollziehen könnte :roll: 8)

Wobei mich zu diesem Thema mal ManniMonds (komplizierte Meinung) interessieren würde :mrgreen: