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- Mara - 01.02.2007 Ich fände es auch gut, wenn wir ein King-Buch lesen würden. Ich geh auf ein Gymnasium, in meinem Kurs lesen doch noch ein paar Leutchen mehr auch privat ![]() Aber ich denke nicht, dass die sowas bei uns einführen, wir dürfen da eher "Katz und Maus" von Günter Grass (schreckliches Buch, meiner Meinung nach) lesen. Den Sinn des Buches hat auch keiner von uns verstanden. Dann lieber Carrie oder Green Mile, das ist wenigstens fesselnd, die Bücher die wir im Unterricht lesen haben bis jetzt noch nie Begeisterung bei mir geweckt (ich kann mich halt nicht mit 14-jährigen Drogensüchtigen identifizieren, die ins Heim kommen und sich dort eine Gabel in den Arm rammen ![]() - Lisey - 05.02.2007 So siehts bei uns auch aus. Wegen dem Zentralabitur gibts da eben bestimmte vorgaben- sowas wie Emilia Galotti^^ Fände auch ein Buch von King sinnvoller... die Arbeit mit dem Buch wäre schon allein viel intensiver, weil viele auch privat seine Bücher lesen. Es wäre eben nicht so ein "Zwang" ein Buch lesen zu müssen! - Jack Slade - 10.02.2007 Ich versteh auch nicht warum man keine Kingbücher liest ich finde "Todesmarsch", "Der Musterschüler" oder so wären ideal - beep beep richie - 10.02.2007 wir haben im englischunterricht den easyreader von The Body gelsen, fand ich echt auch gut, wie wir das dann interpretiert haben (zb das erwachsenwerden)!!! kann es allen nur empfehlen, eure lehrer zu fragen - Lisey - 28.02.2007 Ja stimmt, in der Sek1 haben wir auch "The body" in Englisch gelesen, hatten aber dann das ganze buch, also "different seasons". Könnten wir mal öfter machen, ist schon ganz schön lang her, hatte schon ganz vergessen, dass ich das buch aus der schule hab^^ - Lisey - 28.02.2007 wobei man natürlich auch mal ein Buch zwischen die Themen schieben könnte... zumindest in Englisch, ich sitz ja im LK und da kriegen wir andauernd irgendwelche Bücher die nich zum Thema passen... ( so wie "Cal" oder "Death of a Salesman") da könnte es doch auch mal eins von stephen king sein, zB Carrie oder so ![]() Ich mein in Deutsch isses ja verständlich wenn man da nich einfach irgendwas lesen kann, da sind die vorgaben natürlich etwas strenger. aber in englisch.... ![]() - beep beep richie - 01.03.2007 ja, finde ich auch!!! vor allem, wenn sie echt gute themen ansprechen... eine andere gute wahl wäre Apt Pupil - moehre - 01.03.2007 ich stimme euch allen zu.es sollten king bücher in der schule dran komen, dann liest man wenigsten nicht barbara wood, oder s so einen dreck. außerdem finde ich kann man sich über seine werke sehr gut unterhalten und argumentieren. ich hätte es inder schule willkommen geheißen. - serena02 - 28.04.2007 Eine Freundin von mir hat Shining in der Schule durchgenommen - *neid* ^^ ich hab ihr aber gleich noch einen haufen anderer bücher empfohlen, da Shining für mich auch nicht perfekt für den Unterricht ist. ok, meine eigene meinung, aber ich finde Shining einfach langweilig, und für jüngere Leser ist das der Killer- da wird mitten im buch einfach aufgehört ![]() meine vorschläge wären noch immer Menschenjagd, Brennen muss Salem oder Ähnliches - Aurora - 10.06.2007 Ich finde, dass es wichtig ist, im Deutschunterricht Weltliteratur zu lesen. Wir haben auch sehr viele solcher Bücher gelesen ("Faust", "Homo Faber", "Die Leiden des jungen Werther", "Der Vorleser" etc). Es stimmt schon, dass man sich durch einige Bücher einfach nur durchquält, aber ich analysiere zum Beispiel gerne die Zusammenhänge und verschiedenen Charaktere. Manche Bücher versteht man durch die Besprechungen in der Schule erst mal richtig - man erfährt den Sinn, und was das Buch wirklich behandelt. Außerdem finde ich es sinnvoll, Bücher wie "Antigone" und "Die Leiden des jungen Werther" zu lesen (was hab ich dieses Buch gehasst), um die Mentalität der Menschen in diesen Epochen zu begreifen - schließlich fordert der Schüler immer anschauliches Material, was er damit ja bekommt. Die Bücher von Stephen King sind zwar für den privaten Lesespass ausgezeichnet, haben aber keinen Lerneffekt, da keine Geschichte auf der Realität basiert. Die Handlungsweisen der einzelnen Personen können in keinen geschichtlichen Zusammenhang gestellt werden, wie das z. B. bei "Der Vorleser" ist. Dieses Buch fand ich im Nachhinein sogar ziemlich gut, nachdem man erst mal die ganze Situation drumrum begriffen hat. Weiterhin stöhnen die meisten Schüler auf, wenn sie ein Buch lesen müssen, dass mehr als 100 Seiten hat - und wie wir alle wissen, sind die meisten King-Bücher doch sehr viel dicker. Auch glaube ich nicht, dass der Autor bzw. die Geschichte das "Nicht-Gerne-Lesen" in der Schule bedingt, sondern einfach nur die Tatsache, dass mit Zwang gelesen werden muss. Es gibt einfach sehr viele Menschen, die ungern ein Buch zur Hand nehmen, da ist es egal, ob das Buch von King oder Goethe stammt. Das einzige Buch von King, das noch in der Schule annehmbar wäre, ist "Der Musterschüler". Welche Bücher glaubt ihr denn in der Schule behandeln zu können - und aus welchem Grund? Mein Fazit: Ich liebe Stephen King, und für die Freizeit sind die Bücher spitze, aber in der Schule hat er nichts verloren! - spaddl - 10.06.2007 Hmm..einerseits muss ich dir, Aurora, Recht geben, Dinge wie "Der Vorleser" sollten schon gelesen werden... ABER..ich habe mich mit Freunden der Oberstufe unterhalten, die z.B. von Orwell "Die Farm der Tiere" lesen musste, und es ist meiner Meinung nach eines der genialsten Bücher, die geschrieben wurden, aber jeder Schüler, der das in Deutsch lesen musste, hasst es...WARUM? Weil die Deutschlehrer den Kiddys die Weltliteratur total versauen..was habe ich den "Schimmelreiter" gehasst!.Aber auch nur weil meine Deutschlehrerin damals uns ein Kompendium von Aufgaben gegeben hat, die wir zu dem Buch durcharbeiten mussten; und sowas ist das Schlimmste überhaupt... Wenn Schüler ohne Zwang lesen müssten, wäre es für sie viel besser, auch Bücher "gern" zu haben, die anspruchsvoller sind... Mal abgesehen davon, dass wir in einer Zeit lesen, in der der Fernseher und der PC dominieren und man ungern zu einem Buch greifen würde..wie viele meiner Freunde haben schon zu mir gesagt, wie gerne sie doch lesen und als ich fragte, was sie denn gerne lesen würden, "Brigitte" und "Bravo" antworteten...Ne ehrlich... Naja, und auf deine Frage, welches Stephen King-Buch in der Schule gut zu besprechen wären würde ich glatt und zu 100 % mit "Dolores" oder "Das Mädchen" anworten. Das sind Werke unseres Meisters, die man, durch den Monolog und die nahbare Erzählweise super interpretieren könnte... Also, liebe Deutschlehrer, auf auf!!...Traut euch an den King! - Tiberius - 10.06.2007 dabei gibst du die besten Begründungen, warum auch King in der Schule gelesen werden kann und sollte Aurora schrieb:... aber ich analysiere zum Beispiel gerne die Zusammenhänge und verschiedenen Charaktere. Manche Bücher versteht man durch die Besprechungen in der Schule erst mal richtig - man erfährt den Sinn, und was das Buch wirklich behandelt.Ich unterstelle dir jetzt einfach mal, dass du beim ersten durchlesen von "in einer kleinen Stadt" noch längst nicht alles bis ins Detail verstanden hast. Das wäre bei einer Behandlung im Untericht durchaus besser möglich. Aurora schrieb:Außerdem finde ich es sinnvoll, Bücher zu lesen um die Mentalität der Menschen in diesen Epochen zu begreifen - schließlich fordert der Schüler immer anschauliches Material, was er damit ja bekommt.King wird immer wieder dafür gelobt, dass er nah am Zeitgeist schreibt. Keine besonders strahlenden Helden stehen im Mittelpunkt, sondern Menschen wie du und ich. Selbst Faust war kein Mensch, an dem man den damaligen Zeitgeist hat erleben dürfen. Faust war ein Gelehrter, der sich beinahe freiwillig und gelangweilt in neue Abenteuer geworfen hat. Ich bezweifle, dass das irgendwie die Nähe der damaligen Mehrheit getroffen hat. Zitat:Die Handlungsweisen der einzelnen Personen können in keinen geschichtlichen Zusammenhang gestellt werdenWow, vorsicht! King beschreibt bereits in den siebzigern in "Menschenjagd" und "Todesmarsch" das, was heutzutage schon ziemlich real ist. Für die berühmten 15 Minuten Ruhm gehen so einige Leute über ihre eigene Schamgrenzen hinweg (wenn nicht sogar über Leichen). Ein anderes Beispiel. Im aktuellen Roman "Qual", den King bekanntlich schon früher geschrieben hatte, verarbeitet er eine wirkliche Entführung und ist somit noch näher an der Realität. Aber auch ohne das alles: Andy Dufresne ist für mich realer als ein jüdischer Gelehrter, der sich plötzlich zwischen Christentum und Islam befindet. Denn nur allein durch eine Geschichte wird meiner Meinung nach ein solches Problem nicht gelöst. Zitat:Das einzige Buch von King, das noch in der Schule annehmbar wäre, ist "Der Musterschüler".und warum gerade "Musterschüler"? Der wahrscheinlich viele anstacheln könnte, selber plötzlich am Straßenrand zu hocken? Zitat:Welche Bücher glaubt ihr denn in der Schule behandeln zu können - und aus welchem Grund?Also, "In einer kleinen Stadt" habe ich schon erwähnt. Die Charakterdichte und die Verstrickungen der einzelnen Personen von Castle Rock ist ziemlich interessant. Außerdem: The Green Mile. Nicht nur, dass es sehr gut unterteilt ist: Auch hier ist es zeitnah geschrieben. Ein scheinbar geistig schwacher großer (und vor allem) schwarzer wird des Mordes angeklagt. Doch hinter der Fassade ist alles ganz anders. Der angeblich brutale Mörder hat Angst im Dunkeln und ist hilfsbereit bis zum Tod. Außerdem das Dilemma Das nächste: wie spaddl: Das Mädchen. Ist relativ kurz, aber hier wird sehr detailiert auf die Ängste von Patricia McFarland eingegangen. Ein Ein-Personen-Stück inmitten einer höllischen Umgebung gleich um die Ecke. - Aurora - 11.06.2007 Hallo Spaddl und Tiberius. Zu Spaddel möchte ich Folgendes anmerken: Ich hab ja gesagt, dass das ungerne Lesen in der Schule einfach durch den Zwang bedingt ist. Da ist es einem Schüler eben völlig egal, ob man nun ein Buch von King oder sonst jemandem liest. Mich hat das zwar nicht sonderlich beeinflusst, weil ich sehr diszipliniert in solchen Sachen bin (mein Gott, Eigenlob stinkt - sorry), aber den meisten Schülern geht es da doch anders oder? Na ja, und dann wollte ich Tiberius noch sagen, dass "Needful Things" ein doch sehr dickes Buch ist. Deshalb meinte ich ja auch, dass sich viele Bücher von King schon allein wegen des Umfanges nicht für die Schule eignen. Oder glaubst du, jemanden, der eh schon kein Buch aufschlägt, zu einem Schinken von mehreren hundert Seiten überreden zu können? Deshalb ist es auch schier unmöglich, zum Beispiel "Needful Things" im Unterricht zu behandeln, weil die Zeit einfach nicht ausreicht, alles genau zu besprechen, die Charaktere abzuhandeln und deren Verhalten (auch im Gesamtkontext) zu analysieren usw. Kein vernünftiger Lehrer würde sich auf solch eine Sache einlassen. Auerßdem mag es gut sein, dass King in "Menschenjagd" und "Todesmarsch" Dinge beschreibt, die heute sehr gut vorstellbar sind, aber das ist mit anderen Büchern auch so - es wurden Bücher geschrieben bzw. Filme über Tsunamis geschrieben/ gedreht und kurz darauf wurde Indonesien und Thailand von einer Killerwelle überrascht - einfach purer Zufall oder? Autoren schreiben nun mal über Dinge, die zu der Zeit, in der das Buch entsteht, ... ich sag mal "abwegig" sind, und in der Zukunft sehr wohl eintreten können. (Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt verständlich ausgedrückt habe, aber ich will damit sagen, dass es doch immer noch die Fantasie des Autors ist.) Und dann wollte ich euch beide noch fragen (ohne, dass es jetzt vorwurfsvoll oder sonst wie böse erscheinen soll), warum ihr glaubt, dass die von euch vorgeschlagenen Bücher - meiner aufgeführten Gründe zum Trotz - in die Schule gehören und welchen Zweck sie dort erfüllen sollen. Zudem würde es mich interessieren, in welcher Stufe ihr Kings Bücher gerne einführen würdet. Ich freue mich auf eure Antworten. Bis denn ![]() - spaddl - 11.06.2007 Gut, dann mache ich an dieser Stelle mal den Anfang... Warum ich denke, dass Dolores und Das Mädchen in die Schule gehören? Also "Das Mädchen" ist einerseits ein total spannender Abenteuerroman, der super toll geschrieben ist (mal abgesehen davon, dass dieser Baseballquatsch total störend ist) und das Buch eine reine Charakteristik darstellt..wir erleben live mit, wie es der kleinen Trisha (hieß sie so?!) ergeht... Und bei Dolores ist das Tollste am Buch, das Stephen King die Geschichte als Monolog erzählen lässt, dadurch werden viele Fassetten, die ein ErErzähler nur stur runter betet, viel intensiver ausgearbeitet... Und die Geschichte um Dolores' Familie ist auch total heikel und auch zeitlich gut, denn Und beide Bücher, vor allem Dolores sind eine wundervolle Parabel, bei denen es enorm viel zu interpretieren gibt...aber das sei jedem selbst überlassen, WIE er das macht... P.S.: Ich würde es aufm Gymi in der 10. oder 11. Klasse einführen und auf der Realschule in der 9. - Odetta - 12.06.2007 Grüß euch! Hoff ich darf mich ein bisschen dazumischen? spaddl schrieb:..ich habe mich mit Freunden der Oberstufe unterhalten, die z.B. von Orwell "Die Farm der Tiere" lesen musste, und es ist meiner Meinung nach eines der genialsten Bücher, die geschrieben wurden, aber jeder Schüler, der das in Deutsch lesen musste, hasst es...WARUM?..denn DA geb ich dir absolut recht! ![]() Ich kenne einige, die in der Schule eine Reclam-Allergie entwickelt haben, und die kleinen gelben Hefte nie wieder angerührt haben. Leider. Ich glaube lesen muss man zweimal lernen. Man braucht ein tolles Leseerlebnis damit man weiß, dass lesen Spass macht und nicht immer Zwang ist. Und da wäre King in der Schule einfach passend! Stimme euch mit den Vorschlägen zu, vor allem der Musterschüler würde sich doch als Thema anbieten. Aber auch Green Mile bietet viel Fläche für Interpretation und Buchbesprechung. Und warum nicht Amok? Es bräuchte jetzt nur noch mutige Lehrer die sich auch trauen! ![]() Heißt ja nicht, dass man Mutter Courage, Faust und die Räuber völlig vergisst. Aber ein Kingbuch würde vielen schon zeigen was Literatur auch sein kann. |