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King zu brutal? - Druckversion

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- turm_junkie - 04.10.2005

klar ist es brutal aber hey .... das ist king! Tongue


- Naina - 08.10.2005

Ich finde das King nicht zu brutal ist, sondern genau richtig. Aber das muss jeder selbst entscheiden weil es bei jedem anders rüber kommt.

Wie turm_junkie schon sagte: das ist King


- Manni Calavera - 08.10.2005

Ich finde ihn auch nicht zu brutal. Ich find´s ganz gut wie es ist. Manchmal könnte es auch gerne brutaler sein.

King ist höchstens für zart beseitete zu hart.


- Der Frosch mit der Maske - 09.10.2005

Ich glaub die richtige "Brutalität" Kings ist die, dass er aus normalen Alltäglichen Situationen reinsten Horror macht. So dass man denkt, dass einem das eigentlich doch auch passieren könnte! Viele sehen dann ihre kleine heile sichere Welt bedroht!


- Gio - 09.10.2005

mh, nee. Ist das überhaupt nicht gemeint in dem Thread. Geht rein um gezeigte Splatter-Brutalität.
Und bisschen mehr Qualität in den Beiträgen neuerdings wäre auch nicht schlecht. Ein-Satz-Blubs lassen sind nicht schön zu lesen.


- theMoellermann - 09.10.2005

Splatter ist für mich dann übertrieben, wenn der Splatter nur noch um des Splatters Willen da ist, und nicht mehr, um die Geschichte irgendwie weiterzubringen (bzw. Horror zu "wecken"). Das passiert bei King schon ab und zu in Ansätzen, ist aber - meiner Meinung nach - bei Clive Barker noch viel ausgeprägter und schlimmer.

Meinst du sowas, Gio? Tongue

Gruß,
Mölle, der auch mal wieder mitreden möchte Smile


- turm_junkie - 12.10.2005

splatter ist für mich nur sinnloses gemetzel ohne großartige handlung
bei king kommen nur stellenweise brutale szenen vor, so wirkt das alles erschreckender, finde ich


- theMoellermann - 16.10.2005

turm_junkie schrieb:splatter ist für mich nur sinnloses gemetzel ohne großartige handlung
Stimmt nur bedingt ... klar, reine Splatterfilme/-bücher etc. zeichnen sich dadurch aus, dass es halt nur noch um den Splatter geht, nicht mehr um die Handlung (Ittenbach, Fulci, Bethmann, um nur mal ein paar Namen zu nennen), aber auch Filme von Leuten wie Romero, Argento, Craven, Carpenter (teilweise, eig. eher weniger) werden zum Splatter dazugezählt und haben meist Tiefgang, Sozialkritik oder auch "nur" ganz, ganz hohen Horrorfaktor. Wink

Sprich: Splatter ja, aber nur in gewissen Maßen! Wink


- Anke Sky - 04.11.2005

Für mich ist King nicht zu brutal, da die grausamen Scenen sich ja nie auf das ganze Buch ausbreiten, sondern 1. zur jeweiligen Geschichte passen und 2. sehr gut verteilt sind, d. h. dass nicht auf jeder Seite irgend was ultrabrutales steht. Ganz im Gegental. Seine Geschichten, welche es auch immer sind ob mehr Drama, Horror oder Fantasy, zeichnen sich immer durch besonders gut ausgearbeitete Charaktere und Geschichten aus. Seine Bücher sind immer sehr menschlich und nachvollziehbar. Es geht um Menschen, die ganz normal sind wie du und ich und um Dinge, die manchmal durchaus im wahren Leben auch geschehen könnten und dadurch den eigentlichen Horror erzeugen (siehe Friedhof der Kuscheltiere = Verlust eines Kindes!!). Aber seine blutigen Scenen arten niemals wirklich aus. Da hab ich schon weitaus Schlimmeres gelesen. Das ist halt King und zu seinen Büchern (den meisten davon) gehören auch ein paar brutale Scenen, aber das ist o.k. Confusedtar: Wink


- Glue Boy - 05.11.2005

(Achtung: SPOILER zu "DAS SPIEL"!!!)

Ich kann schon verstehen, was Gio meint. Ein schönes Beispiel ist für mich "Das Spiel". An sich ein klasse Idee, eine Frau an Handschellen ans Bett gefesselt, ganz allein, keine Hilfe zu erwarten. Die gesamte Geschichte mit dem Serienkiller empfand ich aber immer aus künstlich aufgepfropft, nach dem Motto: Das ist nicht schlimm genug, da muss noch das Allerlimmmerhafteste dazukommen. Weniger ist oft eben doch mehr.

Und zum Splatter-Effekt: Die Szene, wie sich die Heldin die Handschellen "abstreift" (eigentlich streift sie eher ihre Hand ab), finde ich DERMASSEN eklig, dass ich sie mehr oder weniger übersprungen habe.

"Stark" mit seinen "Metzgerfüllseln" ist auch heftig eklig. Beide Romane zählen für mich nicht zu Kings besten - seine Stärken kommen ohne extremen Splatter besser zur Geltung.

Bin ja mal gespannt auf "Cell", den nächsten Roman. Der soll ja laut King alles in den Schatten stellen in punkto Splatter... Confusedhock:


- Gio - 05.11.2005

Zitat:Ich kann schon verstehen, was Gio meint.

Dankeschön. Endlich mal jemand.


Es geht mir nicht darum, ob das eigene Splatterbedürfnis befriedigt wird oder nicht. Ob der Splatter zu King gehört oder nicht. Ob man sich persönlich daran stört oder nicht. Es geht darum, ob King nicht besser wäre, wenn er sich mit der Brutalität zurückhalten würde. King ist, ganz einfach, ein sehr guter Autor, aber er versauts sich manchmal.

Das Schwarze Haus z.B. war ein Witz. Zugegeben, das war es an sich, auch ohne Brutalität war es schlecht... aber spätestens bei den Splatterszenen kann man nur den Kopf schütteln. Eeigentlich der beste Beweis für verschwendetes Können.
King schafft es, extrem spannende Situationen zu beschreiben. Er kann berühren, er kann zum Weinen bringen. Er lässt einen Tagelang an seine Charaktere denken. Aber all das geht verloren, wenn Detailgenau gemetzelt wird. Ohne Grund, denn es ist nicht verstörend, es ist nicht künstlerisch kreativ, es ist einfach nur "Splatter". Der eine mag es, der andere nicht, Meinungssache. Es nimmt aber defenitiv Anspruch, es nimmt Qualität, es nimmt Wert. Und da King auch Anspruch, Qualität und Wert hat und noch mehr HABEN KÖNNTE, ist das schade.

Anke Sky schrieb:Für mich ist King nicht zu brutal, da die grausamen Scenen sich ja nie auf das ganze Buch ausbreiten, sondern 1. zur jeweiligen Geschichte passen und 2. sehr gut verteilt sind

Leider trifft der erste Punkt nicht zu... :roll:


- theMoellermann - 05.11.2005

Hm ... ich denke, das ist einfach Geschmackssache! Splatterszenen können für mich DURCHAUS auch die Intensität einer Horrorszene unterstützen, manchmal sogar erhöhen! Zum Beispiel hätte ich "Das Spiel" zum Ende sterbenslangweilig gefunden, wäre es da nicht so richtig zur Sache gegangen, als sich Jesse die Handschellen "abstreift". Allein diese Beschreibung, die bei mir einen extrem hohen Ekel- und Horrorfaktor hervorgerufen hat, hat mich wirklich zum Weiterlesen bewogen, weil ich die Geschichte an sich seit der Killer eingeführt worden ist einfach doof fand. (Wie Glue Boy schon sagte: wirkte irgendwie aufgesetzt.) Aber das hatte für mich dann nochmal einen "Kick", kann man sagen.

Und um auch auf Glue Boys zweites Beispiel einzugehen: "Stark" ist einer meiner Lieblingsromane von King, und hier finde ich die brutalen Mordszenen alles andere als fehl am Platz! Sie unterstreichen die gruseligen Szenen für mich einfach, sie machen sie erschreckender und dadurch lesenswerter. Denn mal ganz ehrlich: an einem Typen, der Leute ermordet - und das ist Stark in diesem Falle ja; die Tatsache, dass er ein realgewordenes Pseudonym ist, kann man hier ja völlig außen vor lassen - finde ich nicht allzu viel gruseliges, da war King in der Tat schon einfallsreicher! Aber durch die Splattersequenzen finde ich diese Kapitel dennoch gut gelungen!


Blubb,
Mölle Tongue


- Anke Sky - 05.11.2005

Gio hat Folgendes geschrieben:
Zitat:Leider trifft der erste Punkt nicht zu...

Na ja, das sieht vielleicht Gio so. Muss das dann auch für alle anderen gelten? Ich denke, dass das Kings Stil ist, dass er nicht nur alles ganz harmlos umschreibt, sondern dass es auch mal splattermäßig ganz schön zur Sache geht. Wenn einem das nicht gefällt, kann man ja gerne einen anderen Autoren lesen, der so was nicht schreibt.

Sicher ist es manchmal sehr blutig, na und?

Auch mit "Das Spiel" und "Stark" sehe ich das genauso. Die Scene mit der Hand, die sie aus der Handschelle zieht, ist mir besonders gut im Gedächtnis geblieben. sie war, denke ich, auch realistisch geschildert. In anderen Filmen oder Büchern hätte sie, nachdem sie stundenlang da nicht rauskommt, es dann wahrscheinlich irgendwie unblutig geschafft, was doch ziehmlich unwahrscheinlich wäre. ich fand das auch nicht überzogen. Auch das gehörte so zur Geschichte. auch das gehört zu King, dass er nicht nur sensibel schreiben kann, sondern auch brutal. Soll nicht heißen, dass ich Splatter in jedem Fall mag. Aber bei King stört es mich nicht.


- Corinna - 06.11.2005

Ich habe mir jetzt nicht alle Posts durchgelesen...jedenfalls finde ich King nicht zu brutal.
Es mag vielleicht etwas abartig klingen, aber gerade die brutalen Stellen reizen mich auch etwas...die gehören einfach dazu, finde ich Twisted


- theMoellermann - 06.11.2005

Corinna schrieb:Es mag vielleicht etwas abartig klingen ...
Sind wir nicht alle ein bisschen bluna? Wink Tongue