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Das Ende der Saga (Extreme Spoiler!!!) - Druckversion

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- Roland_Deschain - 20.01.2007

Linoge schrieb:Vielleicht hatte King in seinem ursprünglichen Grundgerüst dieser Saga tatsächlich vor, Roland das Horn finden zu lassen auf seiner von King beschriebenen Odyssee,

Ich gehe vielmehr davon aus, dass Roland zu diesem Zeitpunkt das Horn noch im Gepäck hatte und King es ihm später, als ihm klar wurde, wie er die Geschichte enden lassen will, "geklaut" hat.

Ich war jedenfalls während der ersten Bücher ziemlich überzeugt davon, das Roland das Horn bei sich hat und Kings Geschichte einen ähnlichen Verlauf nehmen würde wie Brownings Gedicht, also das Roland auf dem Rosenfeld ins Horn stossen würde, als Ruf zur letzten Schlacht.
Deswegen war ich ziemlich vor den Kopf gestossen, als es zwischendurch dann auf einmal hieß, dass das Horn verlorengegangen ist.
Ich hab damals extra "The Gunslinger" rausgeholt, um diese Szene nochmal nachzulesen, weil ich eben der Überzeugung war, das Rolands Traum nur so zu deuten ist, dass er das Horn dabei hat.


- Linoge - 20.01.2007

Roland_Deschain schrieb:
Linoge schrieb:Vielleicht hatte King in seinem ursprünglichen Grundgerüst dieser Saga tatsächlich vor, Roland das Horn finden zu lassen auf seiner von King beschriebenen Odyssee,

Ich gehe vielmehr davon aus, dass Roland zu diesem Zeitpunkt das Horn noch im Gepäck hatte und King es ihm später, als ihm klar wurde, wie er die Geschichte enden lassen will, "geklaut" hat.

Das wäre ja genauso, als würde ich davon träumen, dass ich die Nacht mit drei netten Mädels im Bett verbringen dürfte, und die haben dann gefälligst auch in meinem Bett zu liegen, wenn ich denn aufwache. :lol2:

Nee, da King das Horn nicht eindeutig als Bestandteil von Rolands Gunna definiert hat, verstehe ich die Szene, wie sie wohl gemeint sein soll, nämlich als unterschwelliger, unbewusster Wunsch Rolands nach Erlösung seiner Leiden, dem Turm wahrhaftig und endgültig zu begegnen, ohne neuerliche Wiederaufnahme.


- WithinWithout - 20.01.2007

Ich würd mal gern wissen, wieso viele der Meinung sind, Roland habe mit Jakes Tod die Wiederaufnahmen verdient. Roland hat echt ne MENGE Leute gekillt und viele davon habens nicht unbedingt verdient. Nur weil Jake klein und süß ist, soll sein Tod doppelt so gesühnt werden oder wie seh ich das?


- Die schwarze 13 - 22.01.2007

Ich denke dabei geht es nicht darum, dass Jake klein und süß ist, sondern viel mehr dass Jake eine Art Sohn für Roland ist und seinen eigenen Sohn zu opfern (Mordred ist meiner Meinung nach was anderes - da er böse ist) noch mal eine Stufe extremer ist als irgendwen abzumurksen und seine Besessenheit zum Ausdruck bringt.


- WithinWithout - 22.01.2007

Bleiben wir mal schön sachlich. Roland hat Jake als Sohn EMPFUNDEN, aber er war es nunmal nicht. Und wie wir wissen nimmt der Turm keine Rücksicht auf empfundene Gefühle.


- Jaynes - 06.02.2007

Vor dem Sieg kommt die Versuchung.

Diesen Grundsatz eines Revolvermanns hat Roland im letzten Augenblick wohl vergessen. Der Turm war wohl zu stark für ihn, er war noch nicht reif ihn zu besteigen, weil er es wahrscheinlich gar nicht musste. Ich schließe mich hier der "Der Weg ist das Ziel"-Fraktion an. Auf seinem Weg zum Turm hat er die Welt gerettet, die Balken, die Rosen und den Turm selber. Warum sollte er nun noch hinaufgehen? Hat er am Ende das Angesicht seines Vaters vergessen? So scheint es zumindest. Doch warum dann das Horn? Ganz einfach, um ihn an das zu erinnern was er ist, ein Eld ein Revolvermann, ein Ritter. Und hat er nicht alles erledigt? Ja das hat er, im Gegensatz zu Susannah, auch sie ist jedoch der Versuchung erlegen und in eine Schei(ß)nwelt geflüchtet, sagt LEIDER. Schwach geworden. Roland hingegen, bekommt eine weitere Chance glücklich zu werden, im Angesicht des Turmes und im Angesicht seines Vaters.
Jake denke ich ist nicht der Grund für die vielen Wiederaufnahmen, jedenfalls nicht DER Grund, höchstens ein Grund oder noch besser ein Symptom des Grundes. Wer weiß, vielleicht lässt er ihm nächsten Durchlauf nicht mehr fallen, sondern rettet ihn. Er muss irgendwann einsehen, dass der Turm nicht die ultimative Lösung ist, er ist das Zentrum von allem, aber er ist nicht das Ka.
Ich vermute, dass obwohl Rolands Erinnerung gelöscht wurde, seine Persönlichkeit doch die gleiche ist, also entsprechend gereift, nach dem letzten Durchlauf. Er hat sein Herz wieder geöffnet.
Das Horn welches er jetzt wieder bei sich hat soll wohl sein Sigul sein, möglicherweise die Stimmen des Turmes, das Lied der Rosen zum Verstummen bringen oder so. Auf jeden Fall denke ich, muss er dem Turm am Ende wieder stehen und sehen, dass seine Reise erfolgreich war.
Ob nun mit Ka-tet oder ohne, wichtig ist, dass er das Angesicht seines Vaters nicht vergisst und den 'Weg zum Turm als den ultimativen absoluten Sinn ansieht. Der Weg ist das Ziel, Ka ist ein Rad
und wir sagen alle unsreren Dank,
Lange Tage und angenehme Nächte.


- Hammarskjöld Rose - 07.02.2007

Jaynes schrieb:Vor dem Sieg kommt die Versuchung.

Diesen Grundsatz eines Revolvermanns hat Roland im letzten Augenblick wohl vergessen. Der Turm war wohl zu stark für ihn, er war noch nicht reif ihn zu besteigen, weil er es wahrscheinlich gar nicht musste.

Ich finde nicht, dass er diesen Grundsatz vergessen hat, denn Roland ist ja nicht irgend einer Versuchung, die ihn vom Weg abbringen will, unterlegen, sondern er hat seinen Eid erfüllt. Schon ganz am Anfang (in Glas in der Pampelmuse) hat Roland dem Dunklen Turm geschworen "Ich werde dich betreten [...] ICH SCHWÖRE BEIM NAMEN MEINES VATERS, ER WIRD NICHT STANDHALTEN!" (Glas S.821) Roland hat sich selbst etwas geschworen und es eingehalten, demnach finde ich, war er eher standhaft und vorallem wahrhaftig, statt sich vom Weg abbringen zu lassen.


- Odetta - 08.02.2007

@ Jaynes
finde deinen letzten beitrag gut! Thumbs ich hab das auf jedenfall ähnlich herausgelesen!
dass es um roland selbst geht, um seinen weg, und nicht nur um den turm.
es geht um seine entwicklung, dass er auf dem weg wieder ein ka-tet um sich hat, und dass er wieder lernt zu lieben und zu vertrauen! (er entwickelt dank eddie sogar eine art von humor Tongue )
Roland selbst hat öfter gewissensbisse, ob der turm es wert ist, dass soviele gestorben sind (angefangen bei seinen jugendfreunde).
er bekommt ein gewissen, und überdenkt vielleicht die einstellung, dass der zweck alle mittel heiligt!

es liegt nicht am horn allein, dass er immer wieder zurückgeschickt wird. irgendetwas fehlt... irgendetwas macht er falsch...
und ich glaube es liegt alles schon in ihm, er hat die lösung bereits in sich, er muss sie nur enttecken.
Zitat:Auf seinem Weg zum Turm hat er die Welt gerettet, die Balken, die Rosen und den Turm selber.
alles was wichtig war hat er geschafft, er hat die welt gerettet, und sie kann sich weiter drehen.
nur sein ka-tet hat er wieder verloren, vielleicht ändert sich etwas wenn er keine opfer mehr bringt, und er tatsächlich mit seinem ganzen tet an den turm kommt.

so, jetzt hab ich mich wieder mal schön reingesteigert. Grinsking
egal, dein beitrag hat mir gefallen.


- Jaynes - 08.02.2007

Ich denke, dass der Turm einfach die ultimative Versuchung darstellt. und er hat jawohl alles erreicht, alles wieder heil gemacht, alles geschafft, was er sich am Anfang seiner Reise vorgenommen hat.
Welche Rolle sein Ka-tet dabei spielt, nun ja... Ich weiß nicht, ob sie was mit den Wiederaufnahmen zu tun haben, eigentlich geopfert hat er ja eh nur Jake, aber hätte er diesen nicht gerettet, wäre er wohl wahnsinnig geworden und hätte nie den Turm erreicht. Wäre Eddie nicht gewesen, dann wären sie nie aus Blaine herausgekommen, wäre Oy nicht gewesen, dann wäre er wohl Mordred zum Opfer gefallen. Die einzige im Tet die nicht wirklich eine unheimlich bedeutende Rolle spielt ist tatsächlich Susannah, ich meine sie hat sicher gegen die Wölfe gekämpft und viele Siege erstritten, aber was machte sie so einzigartig, dass sie unverzichtbar fürs Ka-tet war? Mehr oder weniger hat sie ja auch Probleme mit sich gebracht, sie musste immer jemanden haben, der sie fortbewegte, dann natürlich noch die Sache mit Mordred. Aber hey immerhin hat dafür gesorgt, dass Jake zurück kommen konnte, doch das war wohl eher Dettas Verdienst. Susannah ist eigentlich nur das Medium, welches die Starke und Harte und die Vernünftige verband.

Thx übrigens, Smile


- Tiberius - 08.02.2007

richtig, susannah hält die waage zwischen odetta und detta. Detta, die clevere, intelligente, aber auch rachsüchtige. Odetta, die feinsinnig ist, aber viel zu brav für eine revolverfrau.

Ohne die Verbindung der beiden in Susannah hätte vieles nicht geklappt. Jakes Rückkehr ist nur das Eine.

Se wären nie in Blaine hineingekommen, ohne Dettas Lösung des Zahlenrätsels. Roland wäre bei Dandelo erstickt vor Lachen. Jake und Oy wären von den Taheen erschossen worden im Dixie Pig. Eddie und Roland wären nie von New York nach Fedic gekommen. und so weiter und so fort.

ich denke, dass jedes Teil des Ka-Tet unverzichtbar war,e gal ob eddie, jake, susannah oder oy. Selbst Brown, Talitha Unwin, Callahan, Tower, Deepneau, Carver, Cullum, und wie alle helfer des Weißen heißen, haben entscheidend mitgeholfen und ohne sie, hätte die gesamte Suche nie geklappt.

Auch die Bösen Buben und Mädchen waren letztendlich gut und wichtig für die Suche.
Beispiel: ohne Jack Mort wäre Jake nie in Mittwelt gelandet, ohne Mort hätte Detta nie ihre Kraft gewonnen, ohne Jack Mort hätte Roland nie die Möglichkeit gehabt, sich genügend Munition und Medizin zu holen. ..


- Iris_71 - 09.02.2007

Und was auch sehr wichtig war:
Susannah,und allein Susannah brachte die Liebe in das Ka-tet !!
Ihre Liebe zu Eddie,dann die zu Jake und Oy und sie liebte auch Roland!!
Roland mochte Jake "nur" im ersten Band,aber später liebte er ihn! Ja,die Anderen auch!
Und das hat meiner Meinung sehr viel mit der Liebe zu tun,die Susannah einbrachte


- Argent - 03.05.2007

Hallo Leute. Entschuldigt das ich den Thread wieder hoch hole.
Habe die DT-Saga vor einigen Tagen beendet. Stimme den meisten hier zu was die schwächen und stärken des 7. Buches angeht. Will also auch keine große Disskusion vom Zaun reißen.
Eine Sache allerdings gibt mir zu denken und ich würde gerne wissen was ihr dazu sagt:
Es geht eigentlich um "Schwarz". Dort liest Walter ja Roland bekanntlich die Karten. Vorher aber sagt er zu ihm "...Und doch hast du keine Ahnung, wie nahe du dem Turm jetzt bist, wo du deine Suche wieder aufnimmst".

Wenn also alles von vorne beginnt (Ich stelle mir hier einfach einen Reset-Knopf vor den das Ka am Ende drückt) wie kann es dann sein das Walter weiß was Roland durch macht?

Wurde darüber schon diskutiert? Habe nämlich nicht alle 43 Seiten durchgelesen. Heilig

Wäre schön wenn einer von euch mir dabei auf die Sprünge hilft.


- Roland of Gilead - 03.05.2007

Ich empfand diese Stelle so, als würde RF seine Wortwahl durch das Ka/Gan erhalten und sich nicht selbst bewusst sein, was es damit auf sich hat.

In etwa wie die Sache mit dem Stephen King von 1977 und die DT-Bücher in Susannah.


- Tiberius - 04.05.2007

hmm .. schwierig zu beantworten. ich stelle es mir so vor: Walter erlebt jeden Zyklus mit Roland mit. Bei den ersten paar findet er es vielleicht noch lustig und macht sich einen Spaß mit dem Revolvermann.

Aber, je öfter es passiert, je öfter er auf Golgatha mit ihm zusammensitzt und je öfter er stirbt - sicherlich jedes mal anders aber dennoch grausam - desto ungehaltener wird er. Ich glaube, Walter erinnert sich an jeden Durchgang und dreht so langsam selber durch. Deswegen auch sein Wutausbruch in Glas, deswegen auch das fast verzweifelte Ausrufen, dass Roland dem Turm entsagen soll und die Versuche ihn aufzuhalten.


- Hannibal der Kannibale - 04.05.2007

Das hört sich sehr gut an Tiberius, ich kann deinen Gedankengang gut nachvollziehen. Da kann einen Walter aber auch echt schon richtig leid tun finde ich. Muhahaha