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Re: Der Uni-Thread - Jaynes - 15.03.2009 Er meinte Studiengebühren wären sozial gerecht, deren Abschaffung also sozial ungerecht. Er argumentiert mit der Bildung, die nur bekommt, wer auch zahlt, deshalb sei es richtig die Studenten zahlen zu lassen. Es könne nicht sein, sagt er, dass der Steuerzahler für das Studium der Minderheitengruppe Studenten aufkommt. Wie gesagt, er ist eine Pfeife. Re: Der Uni-Thread - Meat - 17.03.2009 Jaynes schrieb:Besser wären natürlich überhaupt keine Gebühren. Es kann nicht sein, dass man für seine Bildung zahlen muss, da sie letztlich ja dem Staat dient. Nein, sie dient dem Studenten. Es wurde sicher versäumt geeignete Finanzierungssysteme anzubieten, so dass niemand durch die Gebühren am Studium gehindert wird, aber prinzipiell ist es gut und notwendig für die eigene Ausbildung bezahlen zu müssen. Re: Der Uni-Thread - stephy - 17.03.2009 Wenn das gut ist, dann fordere ich, daß JEDER für seine Ausbildung, egal als was, Geld bezahlt anstelle Geld bekommt. Dient doch schließlich der Allgemeinheit! ![]() Warum sollten Studenten da benachteiligt werden? Re: Der Uni-Thread - Meat - 17.03.2009 stephy schrieb:Wenn das gut ist, dann fordere ich, daß JEDER für seine Ausbildung, egal als was, Geld bezahlt anstelle Geld bekommt. Dient doch schließlich der Allgemeinheit! Ich habe keine Ahnung was genau du zu sagen versuchst, aber es klingt nach ziemlichem Blödsinn. Re: Der Uni-Thread - stephy - 17.03.2009 Wenn Du keine Ahnung hast, wieso vorverurteilst Du dann, indem Du gleich mal trotz Null-Ahnung vorausschickst, das, was ich sage, klinge blödsinnig? So eine Reaktion Deinerseits halte ich für überaus blödsinnig. Ganz einfach und langsam zum Mitdenken: Wenn ich als Student für meine Ausbildung zu bezahlen habe, dann hat auch eine Sprechstundenhelferin oder ein Mechanikerlehrling für seine Ausbildung zu bezahlen. Ist aber nicht so. Während wir als Studenten Geld bezahlen für unsere Ausbildung, erhalten diese Leute Geld für ihre Ausbildung. Ist das sozial gerecht? Re: Der Uni-Thread - Meat - 17.03.2009 stephy schrieb:Wenn Du keine Ahnung hast, wieso vorverurteilst Du dann, indem Du gleich mal trotz Null-Ahnung vorausschickst, das, was ich sage, klinge blödsinnig? So eine Reaktion Deinerseits halte ich für überaus blödsinnig. Ganz einfach und langsam zum Mitdenken: Wenn ich als Student für meine Ausbildung zu bezahlen habe, dann hat auch eine Sprechstundenhelferin oder ein Mechanikerlehrling für seine Ausbildung zu bezahlen. Ist aber nicht so. Während wir als Studenten Geld bezahlen für unsere Ausbildung, erhalten diese Leute Geld für ihre Ausbildung. Ist das sozial gerecht? Genau deswegen habe ich in deinem Sinne gehofft, dass du nicht wirklich versucht diesen Äpfel-Birnen-Vergleich anzustellen, aber leider ist es doch so. Wie man einen Mechaniker, der einen Vertrag mit einem Betrieb abschließt und für diesen arbeitet mit einem Studenten vergleichen kann ist mir schleierhaft. Gemeinsam ist nur, dass beides Ausbildung heißt. Ganz einfach und langsam zum Mitdenken: Unternehmen bildet für eigenen Bedarf aus, Uni nicht. Azubi muss arbeiten, Student nicht, und wenn du so willst, dann ist die Differenz zwischen Azubi-Gehalt und Normalverdienst die Gebühr die dort gezahlt wird. Aber Hauptsache mal Studiengebühren und "ist das sozial gerecht?" in einem Satz genannt, kling immer gut, gel? Re: Der Uni-Thread - stephy - 18.03.2009 Nein das habe ich nicht leichtfertig genannt. Ich gehöre nämlich zu den Arbeitertöchterchen, die sich enorm verschulden werden, wenn sie ins Berufsleben gehen (ca. 16 000 Euro! Und das noch nicht mal fürs ganze Studium, ich hatte nämlich noch das Glück, in einer Zeit vor den Gebühren mit dem Studieren anzufangen!). Und ich bin KEIN Einzelfall!!! Körperliche Arbeit und geistige Arbeit hat eben nicht denselben Wert. Wenn ich an der Uni studiere, dann bin ich auch Richtlinien unterworfen, nach denen ich mich zu richten habe (Scheine abliefern in einer gewissen Zeitspanne) - jeder, der studiert, weiß davon. Ein Student kann unter Umständen mehr als 8 Stunden am Tag arbeiten, halt geistig, nicht körperlich! Wobei ich jetzt gar nicht von den vielen Fälllen anfangen möchte, die noch nebenher malochen müssen wie Sau, weil sie keine reichen Väterchen haben, die ihnen mal so kurz unter die Arme greifen. ![]() Fakt ist: Wenn das eine eine Ausbildung ist, dann ist das andere auch eine. Ein Mechanikerlehrling wird Mechaniker. Nicht unbedingt für den eigenen Betrieb, das ist heute sowieso sehr selten, daß die Azubis auch übernommen werden (muß man hinzu sagen, wenn man schon so Behauptungen aufstellt!)! Die werden oft auf andere Betriebe verwiesen und eben NICHT übernommen! Ein Student kann Professor werden, muß nicht, kann auch in der Wissenschaft Fuß fassen - Fakt ist doch, daß alles der Wirtschaft zugute kommt, egal, wo Fuß gefasst wird! Und warum sollte man dann großartige Unterschiede machen? Nur, weil im einen Bereich körperlich und im anderen geistig gearbeitet wird? Beide lernen doch etwas, der eine körperlich und geistig, der andere nur geistig, wieder der andere nur körperlich etc. - das ist in jedem Gebiet etwas, was doch genau auf diesem Gebiet anwendbar ist und dort auch ausgeübt wird (bzw. werden sollte!). Wenn Ja Studiengebühren, dann bitte aber auch Ja zu sehr, sehr, sehr vielen Stipendien, bei denen man sich nicht prostituieren muß, um sie zu erhalten (sprich; Z.B. in einem Verein oder im sozialen Bereich generell tätig sein muß etc.)! Nicht nur geniale Noten = Studium! Dann bitte auch viele, viele, viele Möglichkeiten für die armen Säue unserer Gesellschaft, deren Eltern sich 602 Euro im Monat nicht leisten können! Der Witz ist ja; ich als Student und Nichtverdiener bin ja eigentlich nicht kreditwürdig. Aber wenns um Studiengebühren geht, dann wird gerne mal eine Ausnahme gemacht! Die Zinsen sind jetzt schon so brutal gestiegen, das ist die pure Abzocke der Banken! Wenn Studiengebühren und wenn schon kaum Stipendienangebote, dann aber bitte auch ZINSFREIE KREDITE!!!! Aber erkläre mir mal einer, warum ich als Student, aus einem ärmeren Elternhaus kommend, für meine Ausbildung malochen muß, sogar Kredit aufnehmen muß, mich hoch verschulde, ohne mit der Sicherheit auf einen Job nach dem Studium, wenn ich das Pech habe, und nicht gerade Informatik studiere! Während ein Lehrling ja wenigstens Geld für seine Arbeit bekommt, wo Studenten Geld reinstecken müssen für! Bildung sollte in keinem Fall (!) eine Geldfrage sein! Ob ich mich bilde, indem ich eine Lehre in einem bestimmten Betrieb mache, oder ob ich mich bilde, indem ich studiere - es sollte NIEMALS Geld kosten dürfen! Und DAS bringe ich mit sozialer Gerechtigkeit in Verbindung, denn das ist nicht gerecht, alles andere als das. Und da kann mir jemand kommen wie er will: Mit diesen über 16 000 Euro Schulden im Nacken ins unsichere Berufsleben einsteigen wird wohl keinem gefallen. Und das ist ja noch die billige Variante! Die meisten verschulden sich deutlich höher! Hier kann ich natürlich nur für meine Schicht sprechen, die leider die A-Karte gezogen hat, und malochen muß trotz Arbeiten. Re: Der Uni-Thread - Jaynes - 18.03.2009 Meat schrieb:Genau deswegen habe ich in deinem Sinne gehofft, dass du nicht wirklich versucht diesen Äpfel-Birnen-Vergleich anzustellen, aber leider ist es doch so. Bitte warum soll das ein Äpfel-Birnen-Vergleich sein? Meat schrieb:Wie man einen Mechaniker, der einen Vertrag mit einem Betrieb abschließt und für diesen arbeitet mit einem Studenten vergleichen kann ist mir schleierhaft.Mir nicht. Der Student schließt einen Vertrag mit der Universität. Das nennt sich nur nicht Vertrag, sondern Immatrikulation. Meat schrieb:Gemeinsam ist nur, dass beides Ausbildung heißt.Ja warum wohl? Die Studenten haben sich das bestimmt nicht ausgedacht. Meat schrieb:Ganz einfach und langsam zum Mitdenken: Unternehmen bildet für eigenen Bedarf aus, Uni nicht.Das soll ein Argument sein? Das entspricht ja nicht mal der Wahrheit. Was Besseres fällt Dir nicht ein? Meat schrieb:Azubi muss arbeiten, Student nicht,äh lol? Ich tue mal so als hätte ich das nicht gehört. Ich muss sowieso gleich los, weil ich vor lauter Freizeit noch 5 Studentenparties organisieren muss. Meat schrieb:und wenn du so willst, dann ist die Differenz zwischen Azubi-Gehalt und Normalverdienst die Gebühr die dort gezahlt wird.Von welchem Bundesland sprichst Du bitte? In jedem ist ein anderer Satz gefordert, welcher davon ist richtig? Woher nimmst Du diese Behauptung überhaupt? Das passt doch hinten und vorne nicht. Wie kommst Du überhaupt auf Differenz, von welchem Durchschnittsgehalt gehst Du aus um deine Aussage zu stützen? Kannst Du mir das mal erklären? Meat schrieb:Aber Hauptsache mal Studiengebühren und "ist das sozial gerecht?" in einem Satz genannt, kling immer gut, gel?Was ist denn das für ein Niveau? Bist Du ein Studentenhasser oder was? Re: Der Uni-Thread - Wölfin - 18.03.2009 stephy schrieb:Während wir als Studenten Geld bezahlen für unsere Ausbildung, erhalten diese Leute Geld für ihre Ausbildung. Ist das sozial gerecht? Bisher wurde ein Studium von allen deutschen Steuerzahlern finanziert, somit auch von Nicht-Akademikern, sozial gerecht?? Ich frage mich warum ich mit meinen Steuergeldern die persönliche und überaus bequeme Selbsverwirklichung" von vielen Leuten finanzieren soll?! Schau dir doch mal die nicht wenigen ewigen Studenten an!! Wenn es jemandes Traum ist, 20 Semester Geisteswissenschaft oder dergleichen zu studieren, dann finde ich das toll, wenn er sich den Traum verwirklicht - aber bitte nicht auf meine Kosten!! Natürlich kann man Studenten nicht zwingen volkswirtschaftlich sinnvolle Fächer zu studieren, aber das man eben durch die Gebühren auch mal dazu anregt, drüber nachzudenken, ob man denn mit dem Studienfach später überhaupt nen Job kriegt! Außerdem: wer das Geld für die Gebühren nicht hat, bekommt ohne Sicherheiten ( ein einfacher Arbeiter hat es da schon schwerer) einen Kredit, den man über 20 - 25 Jahre lang zurückzahlen kann soweit ich weiß. Und sollte mit einem sinnvoll gewählten Studienfach ja später kein Problem sein das abzubezahlen. Spätestens beim Gehalt ist der Unterschied zwischen einem Studierten und einfachen Angestellten/Arbeiter ja ersichtlich. Ob Eltern oder eine Alleinerziehender Mutter /Vater die Kinderbetreuung im Kiga oder Hort sich leisten kann - wenn sie überhaupt einen Platz bekommen - das fragt doch auch keiner. Zumindest gibt es darüber nicht solche Diskussionen mit trotzigem Füße aufstampfen wie beim Thema Studiengebühren. Diese Eltern sind jedoch gezwungen, ihr Kind in eine Betreuung zu geben, um zu arbeiten und somit für den Staat Steuern zu erwirtschaften. stephy schrieb:. Ein Student kann unter Umständen mehr als 8 Stunden am Tag arbeiten, halt geistig, nicht körperlich! Wobei ich jetzt gar nicht von den vielen Fälllen anfangen möchte, die noch nebenher malochen müssen wie Sau, weil sie keine reichen Väterchen haben, die ihnen mal so kurz unter die Arme greifen. Überleg mal bitte, wieviele Nicht-Studenten sich neben ihrer 40Std. fortbilden, von denen fallen die wenigsten tot um. :roll: Re: Der Uni-Thread - Meat - 18.03.2009 @Jaynes: Offenbar hast du kaum etwas von meinem Beitrag verstanden. Lies ihn nochmal und versuch mit einem sachlicheren und fundierteren Beitrag als Jaynes schrieb:Was ist denn das für ein Niveau? Bist Du ein Studentenhasser oder was? zu antworten. Und ich bin übrigens selbst (noch) Student. stephy schrieb:Und warum sollte man dann großartige Unterschiede machen? Nur, weil im einen Bereich körperlich und im anderen geistig gearbeitet wird? Der wesentliche Unterschied während der Ausbildung ist, dass der Azubi einen Wert für sein Unternehmen generiert. Mechaniker repariert ein Auto, Kunde bezahlt, Unternehmen verdient und bezahlt davon den Lehrling. Der Student schreibt z.B. eine Hausarbeit und gibt diese ab. Zweifellos auch eine fordernde Arbeit, aber keiner wird dafür einen Cent hergeben, im Gegenteil, man muss noch Leute bezahlen um die Aufgaben zu stellen und zu korrigieren. stephy schrieb:Wenn Studiengebühren und wenn schon kaum Stipendienangebote, dann aber bitte auch ZINSFREIE KREDITE!!!! Richtig. Wie ich schon sagte, es gibt zu wenige geeignete Finanzierungsmöglichkeiten. Ob das nun Stipendien, Kredite, Aussetzen von Gebühren oder was auch immer sind, da müssen bessere Lösungen her. Wichtig ist mir das Prinzip, dass für ein Studium bezahlt werden muss, ohne aber finanzschwächere Studenten davon abzuhalten. Wie Wölfin richtig sagt sollte nicht die Allgemeinheit dem Studenten seine Bildung finanzieren, denn letztendlich dient sie nur ihm. Re: Der Uni-Thread - Jaynes - 19.03.2009 Meat schrieb:@Jaynes: Offenbar hast du kaum etwas von meinem Beitrag verstanden. Lies ihn nochmal und versuch mit einem sachlicheren und fundierteren Beitrag alsIch habe Dir lediglich eine Frage gestellt. Warum erklärst Du mir denn nicht, was ich angeblich nicht verstanden habe, statt meine Person anzugreifen und nicht die Materie? Das ist niedriges Niveau. Du argumentierst nicht mehr, sondern machst den anderen schlecht. Vielleicht konzentriest Du dich besser auf das behandelte Problem, anstatt davon abweichend die User zu beleidigen. Meat schrieb:Der wesentliche Unterschied während der Ausbildung ist, dass der Azubi einen Wert für sein Unternehmen generiert. Mechaniker repariert ein Auto, Kunde bezahlt, Unternehmen verdient und bezahlt davon den Lehrling. Der Student schreibt z.B. eine Hausarbeit und gibt diese ab. Zweifellos auch eine fordernde Arbeit, aber keiner wird dafür einen Cent hergeben, im Gegenteil, man muss noch Leute bezahlen um die Aufgaben zu stellen und zu korrigieren.Ich halte diese Ansicht für sehr kurzsichtig. Das ist sie, weil sie die Leistung ignoriert, die das Studium und die damit verbundenen Arbeiten über die Studienzeit hinaus ignoriert. Wenn der Student eine Hausarbeit über ein beliebiges Thema verfasst, dann entwickelt er dabei Kompetenzen, die für das spätere Berufsleben unabdingbar sind. Er macht sich genauso wertvoll wie ein Lehrling, nur nicht sofort, sondern auf lange Sicht. Meat schrieb:Wichtig ist mir das Prinzip, dass für ein Studium bezahlt werden muss, ohne aber finanzschwächere Studenten davon abzuhalten.Falsch! Ein Studium dient nicht nur dem Studenten, es sei denn, nach dem Studium sitzt er nur noch rum. Wohin er auch geht, ob er ein Forscher wird, der Krankheiten erforscht oder Politiker wird, der Frieden stiftet. Fakt ist: Das Studium dient niemals nur dem Studenten. Es sei denn, man betrachtet die Sache wieder sehr kurzsichtig und beschränkt dieses Argument nur auf die Studienzeit, doch das kann man nicht. Ein Azubi kann gleich mit der Arbeit beginnen, das ist sein Vorteil, aber es ist kein Grund, den Studenten zu benachteiligen. Zur Finanzstärke: Niemand sollte sich seiner Bildung wegen verschulden müssen, schon gar nicht auf über 20.000€. Leider sind die Jobaussichten für Studenten nicht so rosig, dass er die Summe nach einem halben Jahr wieder abbezahlen kann. Das trifft auch auf BAföG zu, das hängt einem ewig nach. Bildung sollte zumindest kostenlos sein, denn das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht und Studiengebühren verstoßen gegen ebendieses. Das Argument, der Steuerzahler sollte sie nicht bezahlen, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ihr euch auf diese Stufe stellt, dann müsst ihr auch sehen, was ihr noch alles bezahlt: Banken, Therapiekosten für rauchende Lungenkrebspatienten, Arbeitslose usw. Deutschland ist ein Sozialstaat, daher ist es richtig, dass Arbeitslose gefördert werden. Studiengebühren hingegen sind ein Hindernis, dass viele vom Studium abhält und sie so der Ausbildung beraubt. Das ist nicht sozial, sondern ein Verstoß gegen Menschenrechte. Das Studium ist keine Leistung die man erhält, sondern eine, die man erbringt und so sollte es auch behandelt werden. Übrigens: Ich bin bei der Uni beschäftigt, dank meiner Ausbildung dort. Sollte ich dennoch Gebühren zahlen? Nach deiner Argumentation nicht, aber trotzdem ist es so. Re: Der Uni-Thread - Wölfin - 19.03.2009 Jaynes schrieb:Das Argument, der Steuerzahler sollte sie nicht bezahlen, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ihr euch auf diese Stufe stellt, dann müsst ihr auch sehen, was ihr noch alles bezahlt: Banken, Therapiekosten für rauchende Lungenkrebspatienten, Arbeitslose usw. Deutschland ist ein Sozialstaat, daher ist es richtig, dass Arbeitslose gefördert werden. Darüber kann man sicher ausschweifend diskutieren, ist aber nicht Thema des Thread. Jaynes schrieb:Das Studium ist keine Leistung die man erhält, sondern eine, die man erbringt und so sollte es auch behandelt werden.Du erhälst doch eine Leistung, und zwar Bildung. Bildung die andere, wenn sie nicht studieren wollen, nunmal nicht erhalten. Wenn ein Geselle sich weiterbildet und seinen Meister machen möchte, muss er das selber zahlen, da fragt doch auch kein Mensch wie er das finanziert bekommt. Warum wehrt ihr euch so in eure eigene Zukunft zu investieren? Ihr WOLLT doch studieren, wollt die Bildung, wollt kein kleiner Arbeiter sein sondern spät nen gut bezahlten Job. Dann beteiligt euch doch auch daran. Ein Azubi kann gleich mit der Arbeit beginnen, das ist richtig. Doch er wird es nicht weit bringen wenn er nicht auch in seine eigene Zukunft investiert und sich selber weiter fortbildet. Das ist der Unterschied zum kleinen Azubi zum Studenten der ja ganz andere Voraussetzungen für seinen späteren Werdegang erhält. Der Staat garantiert bis zu einer bestimmten Klassenstufe die Bildung aller, genannt allgemeine Schulpflicht. So wird sichergestellt, dass kein Kind von der Schulbildung ausgeschlossen wird. Und wem das an Bildung nicht reicht hat dann ja die freiwillige Möglichkeit ein Hochschulstudium anzufangen wenn er möchte. Warum sollte die Allgemeinheit für eine Investition aufkommen, die Erwachsene auf freiwilliger Basis tätigen? Deutlich erkennbar wirft sie in der Regel in Form höherer Einkommen eine private Rendite ab, mit der die Gebühren im späteren Berufsleben beglichen werden können. Aber auch wenn die Rendite unsicher ist, ist nicht einzusehen, dass die Allgemeinheit das Risiko einer unsicheren privaten Investition tragen sollte. Nachtrag zum leidigen Thema Studiengebühren schrecken Jugendliche aus wirtschaftlich schwächeren Familien vom Studium ab und beeinträchtigen damit die Chancengleichheit im Bildungsbereich: Die allermeisten Studierenden stammen doch aus der Mittel- und Oberschicht. Über Steuern und Abgaben zahlen aber alle Bürger für eine freie Hochschulbildung – auch Bürger der Unterschicht, deren Kinder meist nicht studieren. Soll heißen der Maurer und die Arzthelferin finanzieren über ihre Steuern das Studium der Kinder aus den besserverdienenden Familien. Und DAS ist sozial ungerecht, denn das bedeutet doch je weniger Kinder aus einkommensschwachen Familien studieren, desto ungerechter ist eine Finanzierung des Studiums durch die Allgemeinheit, weil davon doch wieder überwiegend die einkommensstarken Familien profitieren. Oder nicht?? Nur ein geringer Teil der Kinder aus Arbeiterschicht-Familien besuchen das Gymnasium und haben damit überhaupt die Chance, die Erlaubnis für das Studium – das Abitur – zu erwerben. Das ist der wahre Grund für den geringen Anteil von Studierenden aus Arbeiterfamilien und hat doch mit den Studiengebühren nix zu tun! Re: Der Uni-Thread - Meat - 19.03.2009 Jaynes schrieb:Ich halte diese Ansicht für sehr kurzsichtig. Das ist sie, weil sie die Leistung ignoriert, die das Studium und die damit verbundenen Arbeiten über die Studienzeit hinaus ignoriert. Wenn der Student eine Hausarbeit über ein beliebiges Thema verfasst, dann entwickelt er dabei Kompetenzen, die für das spätere Berufsleben unabdingbar sind. Er macht sich genauso wertvoll wie ein Lehrling, nur nicht sofort, sondern auf lange Sicht. Jaynes schrieb:Falsch! Ein Studium dient nicht nur dem Studenten, es sei denn, nach dem Studium sitzt er nur noch rum. Wohin er auch geht, ob er ein Forscher wird, der Krankheiten erforscht oder Politiker wird, der Frieden stiftet. Fakt ist: Das Studium dient niemals nur dem Studenten. Es sei denn, man betrachtet die Sache wieder sehr kurzsichtig und beschränkt dieses Argument nur auf die Studienzeit, doch das kann man nicht. Du machst zwei mal den gleichen Fehler, nämlich Ausbildung und Arbeit nicht zu trennen. Was ein Student während des Studiums lernt ist völlig unerheblich für die Frage welchen Wert er für die Uni generiert. Nur darum ging es. Und jede Arbeit dient in irgend einer Form der Gesellschaft. Auch das ist aber überhaupt nicht der Punkt. Darum soll ja der Arbeiter dafür auch entlohnt werden, ob er nun Arzt, Forscher oder Kfz-Mechaniker ist. Aber bezahlt wird immer nur die tatsächlich geleistete Arbeit, die Ausbildung dazu hat er selbst zu bewältigen. Ob er dafür nun als Azubi schuftet um vom Meister ausgebildet zu werden oder Studiengebühren zahlt um in der Uni lernen zu dürfen ist das gleiche Prinzip. Und mir ist nun wirklich nicht klar was daran so schwer zu verstehen ist. Ebenso wenig sehe ich ein welchen Fortschritt eine weitere Diskussion noch bringt. Re: Der Uni-Thread - Beverly-Marsh - 19.03.2009 Ich klinke mich mal in diese interessante Diskussion ein. Ich habe nicht studiert meine Mutter hätte sich das auch nicht leisten können. Stattdessen hab ich eine Ausbildung gemacht (Handwerskammer wohlgermerkt und nicht Industrie). Ich hab für meine Arbeitskraft einen Appel und ein Ei damals bekommen. Musste nach meinen manchmal mehr als acht Stunden für die Berufsschule lernen und hab nebenbei daheim in der Praxis geholfen und bin bedienen gegangen. Alles nur weil wir Auszubildende es so verdammt gut hatten. Übrigens wurde ich nicht übernommen sondern mit zwei Monaten Berufserfahrung auf den Arbeitsmarkt geworfen der zu der Zeit schon Sch.... aussah Ich bin ehrlich gesagt ganz klar dagegen das "wir" für die Studenten die Gebühren bezahlen. Oder anders gesagt wenn "wir" für die Studenten die Gebühren bezahlen, bitte dann möchte ich gern das ein Akademiker genausoviel wie ich und keinen Cent mehr bekommt wenn er arbeitet. Findet ihr das den gerecht? Darüber redet keiner! Wenn ich mir in unserem Unternehmen ansehe was jemand bekommt der studiert hat und jemand der "nur" eine Lehre gemacht hat puuuuuh ist schon ein Unterschied. Ich zahle jedenfalls genug Steuerun und soziale Abgaben wie viele andere hier auch und bin ehrlich gesagt nicht bereit auch noch für Studenten zu zahlen! Wann hilft mir den Staat? Oder darf ich mit meiner Lehre von diesen Geldern dann auch eine Weiterbildung machen? Ich glaube nicht! Ich will niemandem zu nahe treten aber bevor hier ständig von sozialer Ungerechtigkeit schreibt betrachtet das ganze doch auch mal aus einem anderen Blickwinkel. :? Re: Der Uni-Thread - Jaynes - 19.03.2009 Meat schrieb:Du machst zwei mal den gleichen Fehler, nämlich Ausbildung und Arbeit nicht zu trennen.Das tut die Berufsausbildung auch nicht. Da gibts beides. Warum sollte ich also trennen, wo es nicht getan wird. Meat schrieb:Was ein Student während des Studiums lernt ist völlig unerheblich für die Frage welchen Wert er für die Uni generiert. Nur darum ging es.Das stimmt. Aber früher oder später hat jemand etwas davon und wie das Beispiel von Berverly-Marsh zeigt, ist das Studium mit den vielen verbundenen Kosten tatsächlich eine Abschreckung. Genau wegen solcher Fälle bin ich gegen Studiengebühren, damit alle Menschen studieren können, wenn sie das möchten. Meat schrieb:Ob er dafür nun als Azubi schuftet um vom Meister ausgebildet zu werden oder Studiengebühren zahlt um in der Uni lernen zu dürfen ist das gleiche Prinzip. Und mir ist nun wirklich nicht klar was daran so schwer zu verstehen ist.Das Problem dabei ist, dass viele mit ihrer Arbeitskraft, nicht aber mit einem Geldbeutel aufwarten können, um ihren späteren Berufsweg zu wählen. Der hohe Kostenaufwand, den ein Studium mit sich bringt, schreckt einfach zu viele Leute ab. Das heißt, dass Berufsausbilung und Studium nicht gleichwertig nebeneinander stehen, sondern dass das Studium vielen unmöglich gemacht wird. |