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Gegen Rassismus und Rechtsradikalismus - Druckversion

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- julia - 09.06.2006

@Gwen Nur, weil ich Angst hab irgendwas Dummes zu sagen. Ich kenn mich zu wenig aus als dass ich was gescheites erzählen könnte.


- Gwenhwyfar - 09.06.2006

Das war von mir auch wirklich nicht böse gemeint. Confusedweet Ich kann mir sehr gut vorstellen und nachvollziehen, daß ein Großteil des Forums sich lieber raushält. Dennoch finde ich dies bedauerlich, weil es jetzt um ein Thema geht, was wirklich wichtig ist, womit jeder Erfahrungen oder Berührungen gemacht hat, wozu jeder eine Meinung besitzt; ein Thema, welches leider immer viel zu schnell aus dem aktuellen Bewußtsein verschwindet.

Zum Protestmarsch wollte ich noch etwas sagen...irgendwie unangenehm, aber ich habe noch nie an derartigem teilgenommen, auch aus Angst. Rolleyes Ich hätte bestimmt ebenfalls Angst, wenn ich in die Situation kommen würde, wo vor meinen Augen etwas passiert und ich einschreiten könnte. Wenn es wirklich um die Praxis geht gehöre ich auch zu den Stillen. :- ( Als Freunde und ich vor ein paar Jahren von zwei Neonazis angeriffen wurden (wie gesagt, uns ist zum Glück nichts passiert), wurden mir einige Dinge bewußt.
Wir waren zwar zu dritt und die zu zweit, dennoch wagte keiner, den beiden Schlägern entgegenzutreten. Sie haben sogar mich (als einziges Mädchen) allein gelassen, um selbst wegrennen zu können.
Niemand hat auch nur daran gedacht, danach rechtliche Konsequenzen einzuleiten oder etwas zu tun. Warum? Weil wir aus einer Kleinstadt kommen, weil man Angst hatte, sich mit "denen" im Nachhinein anzulegen.
Das ist auch eine Art von stillem Hinnehmen und Wegschauen. :- (


- Jaynes - 10.06.2006

Zivilcourage ist natürlich schon so eine Sache. Als ich nachts mal durch einen Stadtwald gegangen bin, da hab ich von weiter hinten Hilferufe gehört, ich bin dann mit meiner Freundin hin, wohl wissend, dass das natürlich nur ein paar Idioten sein könnten, die versuchen irgendjemanden in einer dunkle Ecke zu locken. Tatsächlich saß, dann da ein alter Mann, der meinte, man hab ihn eine Böschung runter geschubst, aber seine Fahne erzählte die wahre Geschichte. Wir haben dann jedenfalls die Pozilei gerufen, die auch bald kam und dann war die Sache auch erledigt. Einem alten Mann zu helfen gut und schön, aber wenn ich sehe würde, wie Nazis einen Schwarzen verprügelten, dann wüsste ich auch nicht, was ich tun sollte. Wahrscheinlich würde ich gar nichts sagen und nur die Bullen rufen, oder aber, wenn ich sehen würde, dass andere Passanten auch eingreifen wollten, dann wäre ich auch dabei. Aber allein mich ein paar Nazis entgegen zu stellen ist in meinen Augen glatter Selbstmord und ich mache niemandem Vorwürfe, der auch nicht eingreifen würde.
Meist ist es aber genau der eine Funke fehlt, um die Massen auch zum Eingreifen zu mobilisieren.


- DePfaelzer - 10.06.2006

ich will keinem was unterstellen, ist nur eine frage aus reiner neugier:

hier wurde gefragt, ob man einem ausländer helfen würde, wenn dieser von neonazis angegriffen wird. würdet ihr mit der selben überzeugung einem deutschen helfen, der von ausländern verprügelt wird, wie ihr einem ausländern helfen würdet? ich hoffe mal ja.

eine unschöne gechichte aus meiner umgebung:
vor ca. 2 jahren wurde in ein junger mann mit glatze von ca. 8 türken zusammengeschlagen, viele passanten haben zugesehen und kommentare gerufen wie: "ja, gibts dem nazi" usw. keiner hatte geholfen. und am schluss kam heraus, dass der mann kein rechter war, sondern leukämie hatte.

also in meinen augen ist das sehr traurig. vor allem die reaktion der passanten.


- jeremy - 10.06.2006

Nationalstolz darf man doch nicht gleich mit einer Rechten Tendenz gleichsetzen! Mann kann doch auch stolz sein auf etwas, dass man nicht selber geleistet hat. Man ist z.B. stolz auf seine Geschwister wenn diese was leisten. Ein Brasilianer würde sich wahrscheinlich verwundert die Augen reiben wenn wir ihm sagen er darf nicht stolz auf sein Land sein wenn es beispielsweise die Fußball WM gewinnt.


- Gwenhwyfar - 10.06.2006

Gute Frage, Pfaelzer.
So böse die Geschichte von Dir klingt, ich weiß wirklich nicht, wie ich in der Situation verhalten hätte. Werde bestimmt noch einmal genauer darauf eingehen, wenn ich mehr Zeit habe.
Ganz unabhängig davon, wer verprügelt wird, ich finde Schlägereien allgemein zum K*****.


- Jaynes - 10.06.2006

Ach du meine Güte, das ist furchtbar, da krieg ich gleich ne Gänsehaut.
Aber um die Frage zu beantworten, mir ist egal wer wen prügelt, ob nun Naizs einen Ausländer, Ausländer einen Nazi, Nazis einen Deutschen ist für mich Jacke wie Hose. Ich lehne Gewalt im Allgemeinen ab und würde versuchen jegliche Art von solchen feigen Schlägereien zu unterbinden, bzw. durch einen Anruf bei der Polizei zu melden, da wie gesagt, alleiniges Eingreifen unklug wäre.


- Nenya - 10.06.2006

So, das ist ja mal schön das sich bei diesem Thema was getan hat.

Für alle die es interessiert und noch nicht in der Tagesschau oder sonstwo gesehen hat:
Die Demo war ein voller Erfolg, zwar konnten die Faschisten nicht gestoppt werden aber wir waren eindeutig in der Überzahl!!
Es gab keine Zwischenfälle, keine linken Steinewerfer oder dergleichen.
Der Bundes präsident und der Vize-Bundeskanzler waren übrigens auch da, sehr löblich :-)

Leider wie immer auf solchen Demos habe ich einige Menschen am Rand getroffen die die Demo für unpassend fanden und die uns beschimpft haben, ganz normale Leute deren politische Gesinnung man äußerlich nicht ansieht, das ist immer am niederschmettersten finde ich :-(

Viele Ausländische Fußballfans (Schweden, Engländer usw.) haben uns zugejubelt und waren begeistert vielleicht hatten sie vorher den mickrigen Haufen der Nazis gesehen und waren geschockt was hier in Deutschland abgeht.

Sehr schade allerdings das wir die Route nicht mit einer Sitzblockade blockieren konnten aber es hat sich trotzdem gelohnt.

Also das Motto lautet:

Kein Fußball den Faschisten
und
Kunterbunt statt braun


- Marv - 13.06.2006

Demos gegen Rechts ( wie auch immer ) kommen in den Medien immer positiv rüber ... ähem ... Bekloppt


- Wopper - 13.06.2006

Nicht immer, würd ich meinen, denn wenn zu viele Linke Randale machen, berichten die Medien auch negativ. Mit der kleinen Randbemerkung, die meisten waren brav.


- Jaynes - 14.06.2006

Davon habe ich aber eine ganze Menge gesehen. Alle mit diesem NO NAZIS Schild und bunt bemalt und so.


- Gwenhwyfar - 14.06.2006

Hihi, genau das meinte Bangor doch. *grins*

Bangor schrieb:Die Demo kam in den Medien sehr positiv rüber. Das finde ich gut.
Marv schrieb:Demos gegen Rechts ( wie auch immer ) kommen in den Medien immer positiv rüber ... ähem ... Bekloppt
Bangor schrieb:Es werden meistens entweder die Rechten selber im Fernsehen gezeigt, weil sie ja so gefährlich aussehen. Oder die Krawallmacher.
Friedliche Demonstranten, welche ein Schild hochhalten, sehe ich eher seltener.
Das meine ich.



Linksextremismus - 00onkelz77 - 03.08.2007

Wenn man hier aber schon über die rechte Seite schreibt, muß man aber auch viele Gewalttaten der linken Seite sehen (wie erst vor kurzem der G8 Gipfel). Dieser Threat müßte eigenltich heißen:

Gegen Rassismus, Links- und Rechtsextremismus


- Jaynes - 04.08.2007

Ja also stimmt schon. Ich kann linken wie rechten Vögeln nix abgewinnen. Wobei ich die rechten aber als deutlich gefährlicher einstufe, weil sie viel organisierter sind. Beispiel: Die NPD ist hier in M-V sogar bis in den Landtag gekommen, durch gezielte, persönlich gerichtete Briefe an ALLE unter 21, während die APPD (Anarchistische Pogo-Partei Deutschland) immer noch mit Sprüchen wie: "Arbeit ist scheiße" wirbt.
Das ganze System des Rechtsradikalismus ist viel durchdachter, ausgeklügelter als das der Linksextremen. Und obwohl die Linksextremen den Rechten zahlenmäßig doch überlegen sind, geht von den Rechten eindeutig die größerer Gefahr aus. Das resultiert ganz einfach aus der politischen Aktivität der rechten Verbände.
Sie nutzen dabei alles als Werbung. Jedesmal wenn in Deutschland irgendwo mal wieder eine Nazi-Demo ist, wird das in sämtlichen Medien bis zum Erbrechen ausgeschlachtet und das ist genau das, was die Nazis wollen: Aufmerksamkeit. Wenn man sie ignorieren würde, verschwänden viele Nazis ganz schnell im Vergessen. Und um dann trotzdem noch ihre Mitglieder zu werben, müssten sie auf illegale Methoden (Gewalt) zurückgreifen. Und dann kann meiner Meinung nach auch wieder mal von einem Verbot des Rechtsextremismus nachgedacht werden, denn zu diesem Zeitpunkt wäre das nicht mehr als eine politische Farce...


- Morik - 04.08.2007

http://youtube.com/watch?v=xi1uqdy_zyU

Nazis probieren zu demonstrieren, sind sich aber nicht so einig, warum eigentlich Laugh


00onkelz77, viele Gewalttaten der linken Seite sehen?
Ich hatte noch nie Probleme mit irgendwelchen Linken. Dafuer schon oft genug mitbekommen wir irgendwelchen rechte Idioten Krawall machen.