![]() |
Glaubt ihr an Gott? - Druckversion +- Das deutsche Stephen King Forum (https://forum.stephen-king.de) +-- Forum: Nicht-King-Themen (https://forum.stephen-king.de/forumdisplay.php?fid=5) +--- Forum: Sonstiges (https://forum.stephen-king.de/forumdisplay.php?fid=18) +--- Thema: Glaubt ihr an Gott? (/showthread.php?tid=299) |
Meine Aussage - unabhängig zu den restlichen Posts - Bonkers - 30.10.2003 Ich glaube nicht an Gott oder Götter. Für mich wurde der Begriff Gott erfunden um Dinge zu beschreiben die man sich nicht erklären konnte, und um eine Person zu haben an die man sich in schlimmen Zeiten klammern konnte - als eine Art Bezugsperson. Aber zu denken irgendeine Mystische allumfassende Macht die die Erde erschaffen haben soll ( soviel zur These alles was man sich nicht erklären kann ) ist irrsinn. Es gibt darüberhinaus nur EINE einzige Institution die Gründe hat den Glauben an Gott mit ALLER GEWALT aufrechtzzuerhalten - die KIRCHE. Eine für mich unmoralische Vereinigung die glaubte mit MENSCHENVERFOLGUNG UND KRIEGEN in Gottes Namen zu handeln. Und wenn ich daran denke das die INQUISITION immer noch existiert (nur unter einem anderen Namen) wird mir richtig schlecht. Aber das Thema ist der Glaube an Gott - und an eine solche Macht glaube ich nicht. - Darkness - 11.11.2003 Sooo, ich kann euch beruhigen - diesmal wird es nicht so lang, wie sonst! ![]() Zunächst möchte ich arroganter Weise (mag vielleicht so rüber kommen, ist aber nicht so gemeint) das Teufelchen berichtigen! Du schriebst von Evangelisten, und meintest damit sicher (dem Context nach zu Urteilen, jedenfalls) eher die Protestanten. Der Unterschied ist dieser: Protestanten sind evangelische Christen, Evangelisten wird von dem Wort Evangelium hergeleitet, was soviel wie "Frohe Botschaft" bedeutet. Die Evangelisten sind somit die Menschen, die die "Frohe Botschaft" also das Evangelium verkündetet. Vereinfacht gesagt: Die Evangelisten (die da waren: Lukas, Matthäus, Markus und Johannes - sofern ich jetzt niemanden vergessen habe) haben das Neue Testament "Verfasst" (naja, wohl eher so lange weiter erzählt und erzählen lassen, bis es jemand aufschrieb) Nun zu Jeremy :mrgreen: Jeremy schrieb:@Zuck: Ich muss dir widersprechen. Eine Auflistung der Glauensrichtungen der Forenuser würde schnell langweilig werden und das Thema würde nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekommen. Ich würde sogar sagen, dass es definitiv etwas bringt darüber zu reden, da ich in dieser Diskussion die Standpunkte anderer Menschen kennenlerne und auch WARUM sie so denken. Das erweitert meinen Horizont und ich kann mich mit Erfahrungen und Sichtweisen auseinandersetzen die ich selbst nie hatte oder haben werde. Wenn du das als sinnlos ansiehst,, naja neben den oben genannten Grund gibt es noch einen viel viel profaneren, nämlich das ich grundsätzlich Spass an solchen philosophischen bzw ethischen Disputen hab. ![]() Und das in DIESEM Thread! ![]() Wer hätte das je für möglich gehalten?? ![]() ![]() Nun aber zum wesentlichen: Zitat:Ich persönlich glaube an Jesus und finde den Vergleich einfach beleidigend. Trotz der Betonung auf ÄHNLICH. Entweder ist er bewußt provokativ gemeint oder es wurde einfach kein besseres Beispiel gefunden. Ich meine ein ATTENTÄTER.. ein SELBSTMORDATTENTÄTER ????? Ich muss zugeben, den Vergleich mit dem Selbstmorattentäter hatte ich nicht wirklich auf einen ATTENTÄTER bezogen - auch wenn davon die Rede war! Ich denke, auch wenn es nach deinem Hinweis und nach längerem Überlegen tatsächlich recht provokativ und überzogen gemeint sein könnte, habe ich es doch außschließlich als ein Beispiel empfunden, welches eher spontan als Wohlüberlegt daher kommt. Denn du hast durchaus Recht - mit Attentaten u.ä. kann Jesus nun wirklich in Verbindung bringen. Ich glaube auch, dass es Jesus gab - halte ihn eben nur nicht für einen Gottes-Sohn, sondern für einen intelligenten jungen Mann, der seiner Zeit vorraus war, und sich den Aberglaube des damaligen Volke zu Nutze gemacht hat. Was ich nicht als negativ empfinde, sondern in anbetracht der damaligen Verhältnisse eher bewundere. Zurück zum Vergleich: Wäre dieser wirklich auf das Attentat bezogen, wäre er völlig Haltlos und der Vorwurf des Attentäters würde den Vergleich jeglicher Grundlage entbehren. Ich hatte diese Äußerung eher so gesehen, dass Jesus damals für seinen Glauben starb, so wie fanatische gläubige das heute noch tun (auch ganz ohne andere zu gefährden o.ä.) ... und auch wenn diese These nicht belegbar ist, halte ich sie für Möglich, jedenfalls kommt sie mir nicht unwahrscheinlicher vor, als die des Christentums. sld schrieb:Glaube an Gott , aber im grossen und ganzem , haegnt da viel vonner Erziehung ab . Wobei ich Eltern die net "christlich" erziehen , nicht schlecht machen will , denn auch diese Kinder koennen gut/schlecht werden..,wie alle anderen auch... Du hast schon Recht, das der Grundstein der Religion in der Kindeserziehung gelegt wird, aber das Wesen eines Menschen wird doch nicht durch christliche oder unchristliche Erziehung geprägt. Die jeweilige Religion entscheidet doch nicht, ob ein Mensch "gut oder schlecht" ist, wie du es ausdrückst. Ich bin nicht christlich erzogen worden - mir wurde von Anfang an die freie Wahl gelassen, ich wurde weder mit positiven, noch mit negativen Ansichten meiner Eltern (die auch nicht gläubig sind) beeinflusst, was sie von Gott und der Kirche halten, haben sie erst ausgesprochen, als ich mir meine eigene Meinung gebildet habe - nun bin ich aber sozusagen Wahl-unchristlich. Trotzdem halte ich mich keineswegs für einen schlechten Menschen! Ich kenne Menschen, die christlich erzogen worden sind, und die "schlechte Menschen" sind! - Genau wie ich unchristliche, "schlechte menschen" kenne ... Es kann niemand den Eltern, die nicht christlich erziehen einen Vorwurf machen - mehr noch, man kann hier gar nicht von Vorwurf reden, denn es herrscht Meinungs - und vor allem Glaubensfreiheit, und an eben diesem Glauben hängt es definitiv nicht, wenn ein Mensch "gut oder schlecht" wird. Nicht mal, wenn Eltern ihr Kind im Satanistischen Glauben erziehen, kann sich irgendjemand ein Urteil darüber erlauben, ob es ein guter oder ein schlechter Mensch ist/wird! Und ich persönlich bin der Auffassung, dass es fairer und entwicklungsfördernder ist, wenn sich das Kind seine Meinung über Religionen VÖLLIG unabhängig und selbst bilden kann/muss, als wenn es von Anfang an vorgekaut bekommt, was es glauben soll und was nicht; in einen Vorgefertigten Abdruck der Eltern selbst (oder wenigstens deren Glauben) gepresst wird. Bonkers schrieb:Für mich wurde der Begriff Gott erfunden um Dinge zu beschreiben die man sich nicht erklären konnte, und um eine Person zu haben an die man sich in schlimmen Zeiten klammern konnte - als eine Art Bezugsperson. Ja - ganz genau so sehe ich das auch! Auch wenn ich mich persönlich eben niemals an eine Bezugsperson klammern könnte (jedenfalls nicht, wenn ich glauben möchte, dass alles gut wird oder einen Sinn hat) die (in meinen Augen) eine Fantasiegestallt ist. Zu Guter Letzt bringe ich noch den eben gehörten Kommentar von Ärzte-Sänger Farin Urlaub in die Disskussion ein (der nur sehr, sehr bedingt meine eigene Meinung wieder spiegelt, weil er selbst für mich zu unverschämt, übertrieben und derb ist, aber ein Fünkchen Wahrheit für mich enthält): "Ich bin erwachsen geworden und habe angefangen, Verantwortung zu tragen.Für mein Leben bin ich allein verantwortlich! Darum sind die Leute, die an Gott glauben, ja auch alle nicht erwachsen, weil sie die Verantwortung für ihr Leben auf einen Gott übertragen" (KEIN O-Ton Zitat, Sinngemäße Wiedergabe!) Das "Fünkchen Wahrheit", welches ich angesprochen hatte, liegt für mich darin, dass ich tatsächlich allein für mich verantwortlich bin - niemand sonst! Und ich kann mir eben nicht vorstellen, diese Verantwortung teilen zu können (und sei es auch nur im Kopf) - ich würde sie gar nicht teilen wollen, glaube ich! Und da kommt das Zitat von Bonkers wieder ins Spiel: Vielleicht war den Menschen der Gedanke, ganz alleine dafür verantwortlich zu sein, dass man lebt, gesund wird, wenn man krank ist, dass man liebt oder hasst, vernünftig oder unvernünftig ist, wie man sich verhält und sein Leben ganz allgemein zu gestallten und auf die Reihe zu kriegen, einfach zu viel und zu anstrengend, und um diese Verantwortung abzugeben, um unbeschwerter zu sein, erschufen sie sich ihren Gott, was alles viel leichter machte - vielleicht ganz unterbewusst! - das Teufelchen - 11.11.2003 Darkness schrieb:Zunächst möchte ich arroganter Weise (mag vielleicht so rüber kommen, ist aber nicht so gemeint) das Teufelchen berichtigen! Du meintest diesen Ausspruch von mir, oder? : das Teufelchen schrieb:Mich regen nur z.B. die Geistlichen auf, die eine andere Religion nicht anerkennen und Katoliken, die mit den Evangelisten nichts zu tun haben wollen.... ich wollte damit den Keil zwischen katolisch und evangelisch klarmachen (Ist die Person von "Evangelisch" nicht "Evangelisten"???? - so viel zur Bildungspolitik) bei mir sit das z.B. so, dass ich katolisch bin, meine Mum auch,a ber mein Papa nicht, der ist evangelisch. Als ich dann zur Kommunion in den Unterricht bin, hat der Pfarrer bei uns im Ort gesagt, ich brauch nciht hingehen, weil von ihm krieg ich die heilige Kommunion nciht, weil mein Vater kein Katolik ist. SO. DAS wollte ich damit sagen. DAS find ich scheiße. Der Pfarrer meinte auch, wenn mein Vater mal mit uns in die Kirche kommt, wäre das Gotteslästerung,w eil er keine evangelischen in seiner katolischen Kirche haben möchte. Das sind sicherlich nur Einzelfälle, aber DAS GIBT ES! - Fänger - 11.11.2003 das Teufelchen schrieb:ich wollte damit den Keil zwischen katolisch und evangelisch klarmachen (Ist die Person von "Evangelisch" nicht "Evangelisten"???? - so viel zur Bildungspolitik) Nein, da hat Darkie recht. Was Du meinst, sind Protestanten. - das Teufelchen - 11.11.2003 aha... also sind Protestanten evangelisch und die Evangelisten was anderes. *gg* ... Dann weiß ich das jetzt auch... ![]() - Roland of Gilead - 11.11.2003 Jep. Mit Evangelien meint man normalerweise Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. - das Teufelchen - 11.11.2003 Das die aber auch immer noch eine Extrawurscht brauchen die Vier.... Dann sind mal diesen lächerlichen Gedanken weiter gesponnen: Prostestanten = evangelisch Evangelisten = katolisch (katolische Autoren *gg*) Und Katoliken = ? (... protestisch? *gg*) Heut ist wieder ein Tag an dem man mich nicht ernst nehmen darf.... ich glaube es gibt bald Schnee.... - Esprit - 11.11.2003 Ich wüsste jetzt nic ht mal,was eigentlich der Unterschied zwischen evangelisch und katholisch ist...was ist denn der genau? ![]() - das Teufelchen - 11.11.2003 also das was ich aus dem Stehgreif weiß, ist dass die evangelischen Pfarrer heiraten dürfen, und die Katolischen nicht. Außerdem glauben sie glaube ich etwas anders... (hört sich das doof an). Die "Feiertage" fallen etwas anders. So ist bei den Katoliken die "Grabralley" am 1. November und bei den Evangeli... ääääh... Protestanten am 31. Oktober.... - Esprit - 11.11.2003 *prust*Grabrallye!!! ![]() Dass die Ev.Pfarrer heraten dürfen,wusst ich auch,aber was ist mit dem Glauben anders? - Fänger - 11.11.2003 Katholiken sind diejenigen Christen, die der "reinen" Lehre anhängen. Die sich also im Mittelalter nicht zu Luther bekannt haben, sondern bei der römischen Kirche geblieben sind. Evangelisch ist man, wenn man nach der Lehre der "Evangelien" lebt, also nach den Büchern von Lukas, Matthäus, Markus und Johannes. Die Evangelien sind die Bücher, die Evangelisten sind die Autoren. Die Katholiken deuten die Bücher mehr als die Protestanten und haben auch den Marienkult, den die Protestanten nicht haben. Die Protestanten gliedern sich dann noch in die Anglikanische Kirche und die freikirchlichen Gemeiden, wie z.B. Baptisten. Ist gar nicht so einfach, merke ich gerade, ich hoffe, ich habe keinen Fehler gemacht. Und vor allem: wie man sich im Mittelalter bekennen mußte lag ja selten an einem selbst, sondern an den Landes- und Lehnsherren. "Cuius regio, deius religio" - Wessen Gebiet, dessen Religion. Hoffentlich habe ich Dir geholfen und Dich nicht noch mehr verwirrt. - das Teufelchen - 11.11.2003 :lach na Allerheiligen = Grabralley-Day und Frohnleichnahm = Happy-Kadaver-Day na ja... so nennt das hier zumindest jeder. Wenn ich mal zu Hause solche Wörter benutzt hätte, hätts einen Satz heiße Ohren gegeben.... - Peter.M - 11.11.2003 @Fänger: das stimmt alles, aber das beste kommt noch: Der Autor M. Schmidt-Salomon schrieb:Zunächst muss festgehalten werden, dass sowohl Katholiken als auch Lutheraner von amtskirchlicher Seite her glauben müssen, während des Abendmahls wahrhaftig (nicht bloß symbolisch – das wäre calvinistische Ketzerei!) den „Leib des Herrn“ zu verspeisen, wodurch sie „eins mit IHM werden“. Aber: Es besteht zwischen den Konfessionen erbitterte Uneinigkeit darüber, wie dieser „Leib des Herrn“ in die „vegetarische Hostie“ kommt. Der Streit entzündet sich also an der Frage, wie das rituell kannibalische Abendmahl theologisch korrekt zubereitet wird. Für Katholiken ist für die Brot-in-Fleisch-Verwandlung (Fachbegriff: „Transsubstantiation“) der Priester verantwortlich, Luther hingegen war der Auffassung, das mache „der liebe Gott“ persönlich, weshalb er die „Brotverzauberungslizenz“ („Priesterweihe“) abschaffte, was wiederum die katholischen Geistlichen heftig erzürnte – bis zum heutigen Tag! - Darkness - 13.11.2003 Ja, auf genau den Passus habe ich mich bezogen, Teufelchen! Wie das nun ist, mit den Katholiken, Protestanten und den Evangelisten, wo die Unterschiede liegen etc, haben einige andere ja jetzt noch näher erklärt. Darum zu der Aussage der Satzes selbst: Teufeline schrieb:Mich regen nur z.B. die Geistlichen auf, die eine andere Religion nicht anerkennen und Katoliken, die mit den Evangelisten nichts zu tun haben wollen.... Wenn wire jetzt noch das Evangelisten durch Protestanten ersetzen, bin ich VOLL und GANZ deiner Meinung! Ich glaube auch nicht, dass das verhalten deines Pfarrers eine Ausnahme war ... ich denke, sowas passiert weitaus öffter, als man denkt! Nicht nur auf Protestanten bezogen, sondern auch auf etliche andere Religionen. Jede hält sich selbst für die richtige, die Beste, die einzig Wahre - und bei den Katholiken ist dieses übersteigerte Selbstbewusstsein, die Selbstverherrlichung besonders schlimm! Ich kann da eigentlich keinen anderen Ausdruck als absolute Intoleranz für finden! Und das, wo fast jede Religion ständig von Toleranz, Nächstenliebe und Einsicht predigt. Das ist so heuchlerisch ... ich könnte ![]() - MarcStol23 - 15.12.2003 Vince, ich kann Dir ganz zustimmen. Deine Worte könnten nämlich auch von mir sein. Ein guter, gerechter, liebender.........(Superlative) Gott. Hm. Wenn ich mir die Welt anschaue, dann widerspricht sich das mit der Realität. Einer ist klug, schön, begabt, kerngesund........und hat noch das Glück, reich zu sein, die große Liebe zu finden usw. Ein anderer Mensch kommt behindert auf die Welt, muß sich mit Krankheiten quelen..... das Leben ist für ihn eine große Last. Tja, ist das denn vielleicht Gottes "ungerechte" Gerechtigkeit?????? Wenn ich in der Zeitung lese, daß Kinder brutal mißbraucht und getötet werden, daß Kinder plötzlich bei einem schweren Autounfall ihre Eltern verlieren......oder wenn ich von so vielen Menschen höre, die an Krebs erkranken........... Wo ist denn der Herr Gott, dessen Liebe, Barmherzigkeit und Hilfe so groß sind????? Sieht er es nicht und will er es nicht sehen???????? Ich finde, es gibt im Leben Sachen, die der Mensch selbst basteln muß. Aber auf Schiecksalsschläge wie Unfälle und Krankheiten hat der Mensch keinen Einfluß. Zum Thema: Ich bin überzeugter Atheist. Für mich ist es sicher: Die ganze Ungerechtigkeit in der Welt passiert einfach durch den Zufall des Schicksals und es gibt keinen Gott. Oder wenn es einen Gott geben sollte, dann ist er garantiert nicht gut, hilfsbereit, barmherzig, liebend..........!! ![]() ![]() ![]() |