Das deutsche Stephen King Forum
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- Der Barney - 02.06.2006

Ob so eine flapsig und lieblos hingefetzte Story, ohne Tiefgang und ohne alles, was Kings eigentlichen Stil ausmacht, ein Ende hat oder keines, ist dem Barney eigentlich ziemlich wurscht. Ich ärgere mich einfach über den ganzen Roman, und das sogar ziemlich heftig! Sorry, Herr King, so nicht! Mad3


- Atropina - 15.06.2006

Ich habs nun auch durch...und ich muß gestehen, in diesem fall stört mich das offene Ende auch.


aber gut, damit muß man wohl leben....aber alles in allem, fand ich die Geschichte gar nicht schlecht, hätte mir aber doch mehr erwartet..


- PennywiseTheClown - 18.06.2006

Zustimmung @Atropina, und außerdem hätte ich auch noch gern gewusst

Weil weiter vorne im Thread irgendwer gefragt hat, an wen uns der Raggedy Man / Lumpenmann erinnert - also mich hat er stark an den Rattenmann aus "The Stand" erinnert (durch das beschriebene Aussehen, aber auch seine führende Rolle bei der
).


- Walter - 18.06.2006

Also mir hat gerade das offene Ende gefallen. Orange
Auf jedenfall besser als ein kitschiges Happyend. ^^

Mexico


- MercuryX - 18.06.2006

Ich habe in der letzten Zeit immer das Gefühl, als würde King gegen Ende eines Romans (oder eines Zyklus Muhahaha ) unter enormen Zeitdruck stehen und dann das Ende versauen. Eigentlich schade.


- Kurt Barlow - 19.06.2006

Hab es heut morgen durch gelesen und... ich hatte vor dem Buch Angst, weil mich schon Duddits, Colorado Kid und Buick entäuscht haben, aber jetzt habe ich wieder dieses Gefühl, etwas saugutes gelesen zu haben. Ein paar Informationen über den Lumpenmann wären ganz nett gewesen und ein besserer Tiefgang der Personen, aber sonst.. holla! Greenjump

Jetzt werd ich entweder Augen des Drachen anfangen oder mit mit ein paar kurzgeschichten erfreuen...


- John T. Clark - 20.06.2006

Hi,

ich fand Puls schön "kurzweilig". Das Buch hat mich an die Zeit erinnert, als King noch nicht so ausführlich schrieb. Wahrscheinlich hat der schnelle Einstieg dazu beigetragen. Einzig die Sache...

Das offene Ende hat mich nicht gestört. Ein Happy End hätte mich nur irgendwie an Krieg der Welten erinnert. Dort kam mir die Wiedervereinigung der Familie irgendwie "erzwungen" vor. Ein unglückliches Ende wäre IMHO in dem Fall auch nicht richtig

Gruß
John T. Clark


- theMoellermann - 21.06.2006

Soooo, habe gestern Abend auch endlich das Buch durchgekriegt, und es hat mir sehr, sehr gut gefallen. Ich fand's auf jeden Fall sehr kinguntypisch, da es ja ziemlich schnell erzählt ist, wovon der gute Stephie ja nach eigener Aussage (ind "Das Leben und das Schreiben" Wink) nicht allzu viel hält. Hat mir aber gut gefallen, gerne mehr davon!

Die Geschichte hat mich weitestgehend überzeugt, hier und da ist mir ein kleiner Logikfehler aufgefallen, nichts weltbewegendes, kann man als künstlerische Freiheit gelten lassen. Wink Luftsprünge hätte ich fast gemacht, als sich herausstellt, dass Tom schwul ist ... aufgrund einiger Stellen, wie zum Beispiel der Anfang von "ES", dachte ich immer, der Schdiewen ist nicht so tolerant gegenüber meinem "Ufer" (Wink), aber das war ja ein recht eindeutiges Positiv-Statement. Big Grin

Die Charaktere fand ich in "Puls" richtig gut ... allen voran habe ich Clay und Alice geliebt, Tom war auch super ...
... King hat also mal wieder was gemacht, was er sehr gut kann. Tongue Wink

Sehr schönes Buch. Kommt sicherlich nicht an Klassiker wie "ES" oder "Friedhof der Kuscheltiere" ran, ist aber auf jeden Fall besser, als der Großteil dessen, was King in den letzten Jahren so voin sich gegeben hat. Big Grin


Gruß,
Mölle 8) Wink


das neue thema mit ohne ende - Inx - 24.06.2006

Ich finde mit puls hat stephen king in der hinsicht ein sehr gutes buch geschrieben, dass er ein neues bis jetzt nicht verwendetes thema aufgreift und in sein genre hineinschreibt. die charaktere fand ich gut beschrieben, aber ihre ansicht der dinge wechselt machmal ziemlich schnell. das 'ende' (ich meine die busexplosion) ist zu dem nicht vorrauszusehen und so bleibt es immer spannend. furthermore ist das mal wieder offene ende auch sehr gut gelungen und weicht von kitschigen happy ends, die man ja stephen king fan auch verabscheut, ab.
da freut man sich doch schon auf das neuste werk des meisters....
und die erweiterung meiner fast (2 fehlen noch) vollständigen sammlung :lol2:


- kuste - 10.07.2006

Habe das Buch jetzt auch innerhalb von 2 Tagen gelesen. (Habe sogar das Spiel um Platz 3 nur nebenbei laufen gehabt) und bin recht zwiegespalten. Einerseits hat mir das Buch vom Stil sehr gut gefallen. Anderseits hatte ich die ganze Zeit das Gefühl des "schon einmal dagewesens". Quasi wie ein Medley aus vielen anderen King Büchern.

Zum anderen hat etwas der Tiefgang gefehlt. Zum einen was war der Puls, wo kam er her? Was war das Ziel?
Zum anderen kam mir die Mutation des Puls etwas an den Haaren herbeigezogen vor. Wieso sollte ein "Computer" - Virus einen anderen "Computer" - Virus angreifen, so wie King es beschreibt?
Auch der tot von Alice war doch alles andere als realistisch. Wie nahe würdet ihr denn am Strassenrand stehen bleiben, in einer Welt die etwas ballaballa ist, und von hinten ein Auto angerast kommt?

Ausserdem ging es mir etwas zu sehr ins esotherische. Nichts gegen Esotherik, aber King verwendet sie hier so als Lückenbüsser.
Schwärme entwickeln telepathische Fähigkeiten, Clay kann einen Comic zeichnen und weiss, was Ray gemacht hat ...

Auch wenn mein Beitrag vielleicht etwas negativ ausfällt ist dies kein Puls-Bashing. Ich bin von diesem Buch sehr angetan und habe es mit viel Vergnügen gelesen. Aber es hat mich nicht beschäftigt wie andere Bücher von King.


- Meat - 13.07.2006

Also ich habe Puls kurz nach Erscheinen im englischen Original gelesen. Allzu begeistert war ich allerdings nicht.

Versteht mich nicht falsch, Puls ist kein schlechtes Buch. Was den Erzählstil angeht wie immer erste Sahne, es liest sich flüssig und immer unterhaltsam. Wie schon oft treffend gesagt wurde: King kann über seine Socken und Unterhemden schreiben und es wäre immer noch interessant.

Sauer stößt zunächst die offensichtliche (und in der Widmung auch angekündigte) Anlehnung an George A. Romeros Zombiefilme auf. Überhaupt scheint es gerade ein Trend zu sein sich bei älteren Werken zu bedienen, und das dann als (zu Ehren von...) auszugeben. Ist mir auch kürzlich bei der Serie Monk (die ich, wie ihr hoffentlich wisst, großartig finde) aufgefallen. Da waren zwei Folgen weitestgehend Kopien von "Der Marathon Mann" und den "12 angry Men". Was soll das? Keine Kreativität, oder wie?
Naja, sicherlich kopiert Stephen King nicht einfach. Vielmehr schreibt er seine eigene "Zombiegeschichte", aber so richtig orginell fand ich das ganze nicht. Interessant war, dass die Phonies ein kollektives Bewusstsein entwickelten, und die Übertragung per Handy ist ein netter Seitenhieb auf die Gesellschaft aber trotzdem bleibt bei mir das Gefühl die Idee war eigentlich nur für eine Kurzgeschichte gut genug. überhaupt scheinen Zombies als visueller Horror besser auf dem Bildschirm als im Buch zu funktionieren.

Bei den Charakteren ging es mir ähnlich. Die empfand ich alle als ziemlich uninspiriert und platt. Ähnlich übrigens wie in "Der Buick". Auch damit meine ich nicht, dass die Charakterzeichnung an sich schlecht wäre, aber irgendwie hatte niemand das Potenzial so richtig lebendig zu werden. Als dann z.B. Alice starb lies mich das ziemlich kalt.
Jetzt, mehrere Monate nach dem Lesen, ist mir kaum eine Person noch richtig in Erinnerung. Ein paar blasse Informationen, aber nichts plastisches. Bei der Handlung das gleiche: Ein wenig was vom Raggedy Man und der versteckte Sprengstoff. Ich meine damit folgendes:
Ich bewerte Kunst sehr stark danach wie viel von ihr an mir haften bleibten. Beispiel Filme: Wenn ich mir einen Film ansehe, und mich nach 2 Wochen an keine Szene und keinen Dialog mehr konkret erinnern kann, sondern nur noch die Handlung kenne, dann war er schelcht. Oft ist auch das wiedergekäuter, uninspirierter Mist den man schon tausendfach gesehen hat, und der einfach nicht interessant ist. Ich verlange nichts ausgefallenes, keine wilde Action oder übberraschende Wendungen, da reicht auch ganz banales, wenn man es nur mit ein wenig Originalität und Würze zeigt. Deswegen zum Beispiel liebe ich David Lynch. Wenn ich mir einen Lynch Film ansehe bleiben unzählige Dialoge und Szenen hängen. Weil sie verwirrend, verspult neuartig oder einfach anders als der Einheitsbrei sind.
Für Bücher gilt das gleiche. Was blieb mach "Puls"? Nicht viel. Keine großartigen Charaktere, und wenig gute Ideen bei der Story (genauso übrigens bei "Der Buick"). Und King konnte das doch so viel besser. Wie sollte man nach dem Lesen John Coffey, Randall Flagg, Dolores Claiborne und viele andere vergessen? Das sind einzigartige Charaktere die dem Leser im Gedächnis bleiben. Oder was Handlung angeht den Dammbau in ES, das verwunschene Hoetl in Shining, Leland Gaunts Netz von Intrigen uvm. Puls hat nichts deratiges zu bieten. Solide kurzweilige Unterhaltung, aber leider nichts das gut genug ist um von Dauer zu sein.


- Shining Jack - 14.07.2006

Meat schreibt:
Sauer stößt zunächst die offensichtliche (und in der Widmung auch angekündigte) Anlehnung an George A. Romeros Zombiefilme auf. Überhaupt scheint es gerade ein Trend zu sein sich bei älteren Werken zu bedienen, und das dann als (zu Ehren von...) auszugeben. Ist mir auch kürzlich bei der Serie Monk (die ich, wie ihr hoffentlich wisst, großartig finde) aufgefallen. Da waren zwei Folgen weitestgehend Kopien von "Der Marathon Mann" und den "12 angry Men". Was soll das? Keine Kreativität, oder wie?
Naja, sicherlich kopiert Stephen King nicht einfach. Vielmehr schreibt er seine eigene "Zombiegeschichte", aber so richtig orginell fand ich das ganze nicht. Interessant war, dass die Phonies ein kollektives Bewusstsein entwickelten, und die Übertragung per Handy ist ein netter Seitenhieb auf die Gesellschaft aber trotzdem bleibt bei mir das Gefühl die Idee war eigentlich nur für eine Kurzgeschichte gut genug. überhaupt scheinen Zombies als visueller Horror besser auf dem Bildschirm als im Buch zu funktionieren.


Mal ehrlich, wirklich neues hat SK in den letzen 15 Jahren nicht erfunden. Alles hat es schon einmal in der ein oder anderen Art gegeben.
Auch ich war etwas entäuscht über Puls. Gerade was die Darstellung der Personen betrifft. Der einzige der weitesgehend Tiefe besitzt, ist Clayton Riddel. Aber die Geschichte an sich war schon Originell.


- Linoge - 15.07.2006

Eigentlich, ich habe das Buch vor zwei Wochen nach den ersten 100 Seiten auch gelangweilt zur Seite gelegt, unterstützen wir Fans nur noch die Arbeit eines Workaholics, der, durch seine unheimlich kreative, aber in den letzten Jahren oftmals abgenutzt erscheinende Ader, seine Sucht von Drogen und Alkohol eigentlich nur noch durch das Schreiben kompensiert.

Gut, Schreiben ist sicherlich gesünder, als sich mit Giften den Körper zu ruinieren, allerdings bleibt Kings Einfallsreichtum dabei mehr und mehr auf der Strecke. Sein letztes gutes Buch war Atlantis, danach kam noch eine Sammlung recht beliebiger, inhaltlich eher banaler und vielfach uninspirierter Romane heraus, unter denen mich noch die Novelle "Colorado Kid" zu überzeugen wusste.

Nichtsdestotrotz werde ich, ebenfalls eher aus uninspirierter Gewohnheit, denn gespannten Interesses, den Workaholic King wohl auch weiter unterstützen.


- Morgainne - 19.07.2006

Ich habe das Buch gestern zu Ende gelesen, nachdem ich Wochen dafür gebraucht hatte, da mich die Story nicht durchgehend in ihren Bann ziehen konnte. Gut, im Großen und Ganzen ist die Thematisierung des Instrumentes Handy zur Verbreitung des Wahnsinns- sieht man von frappierenden Ähnlichkeiten mit dem Handlungsablauf in "The Stand" ab - ein Novum, das neugierig macht auf eine Auflösung des Rätsels, doch diese kommt nicht. Der Leser bleibt mit seinen Spekulationen alleine. Dies mag nicht jedem ein Dorn im Auge sein. Der Meister gibt jedoch normalerweise stets zumindest ein paar Hinweise darauf, wo die Ursache eines bestimmten Phänomens liegen könnte. Hier habe ich sie deutlich vermißt. Nonono2
Zu Vieles hat mich hier an "The Stand" erinnert und so eine eigenständige Entwicklung einer Dynamik verhindert, wie ich sie gern gehabt hätte. Ich fand die Story eher oberflächlich, die Charaktere mittelmäßig und skizzenhaft. Bei mir machte sich schnell das Gefühl breit, alles - zumindest ansatzweise - aus anderen Werken zu kennen.
An das Epos "The Stand" reicht "Puls" meiner Meinung nach niemals heran. Dafür fehlt der Story die Intensität und die Intimität, die sich durch das Kennenlernen der Charaktere ergibt. Heulsuse
Auf seine eigene Art und Weise nette Unterhaltung, aber für mich nicht wirklich zu den empfehlenswerten Werken zu zählen.


- kuste - 24.07.2006

Morgainne schrieb:Gut, im Großen und Ganzen ist die Thematisierung des Instrumentes Handy zur Verbreitung des Wahnsinns- sieht man von frappierenden Ähnlichkeiten mit dem Handlungsablauf in "The Stand" ab - ein Novum, das neugierig macht auf eine Auflösung des Rätsels, doch diese kommt nicht.

Ein Novum ist es wohl schon, aber in der Umsetzung eher banal und voll von hanebüchenen Fehlern. Wenn man mal überöegt, dass die gesamten Streitkräfte während der Dienstzeit keine Handys benutzen (dürfen), dann steht da eigentlich eine Ordnungskraft bereit, die dem Spuk sehr schnell ein Ende bereitet hätte. Nur zu sagen "die Nationalgarde befände sich ausser Landes" ist da etwas zu plump.
Wegen dieser Ungereimtheit erfolgt am Ende wohl auch keine Auflösung.