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Tierversuche/Tierschutz/Tierquälerei u.ä. - Druckversion

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- Odetta - 15.11.2006

Zitat:original gucci-tasche, limitiert auf 1000exemplare...prada ...louis vuitton
Laugh ja! jetzt weiß ich definitiv warum seltsamerweise keine ledertaschen hab!! *tränenlach*
nein, aber grundsätzlich hast du natürlich recht! leder hält einfach mehr aus!
Zitat:canvas stil, wenn das jemandem was sagt
Loopy ööh nöö!
meine ist eher im "satteltaschen"-look wie kevin costner sie im "postman" hatte! jedem das seine! :lol2:


- HohePriesterin - 15.11.2006

Mich würde in dieser Diskussion einmal interessieren, ob jemand von euch aktiv Tierschutz betreibt. Und wenn ja an welcher Stelle, also finanziell oder mit Sachspenden oder gar direkt vor Ort?


- Die schwarze 13 - 16.11.2006

nein *beschämtzumbodenschau*
ich betreib das nur in dem geringen rahmen, dass ich versuch keine artikel zu kaufen, die bekannt sind für schlechte behandlung von tieren während der produktion.
was jetzt aber wiederum nicht heißt, dass ich das essen meiner mama nicht ess nur weil sie keine biosachen kauft


- HohePriesterin - 16.11.2006

Die schwarze 13 schrieb:ich betreib das nur in dem geringen rahmen, dass ich versuch keine artikel zu kaufen, die bekannt sind für schlechte behandlung von tieren während der produktion.
was jetzt aber wiederum nicht heißt, dass ich das essen meiner mama nicht ess nur weil sie keine biosachen kauft

Das ist ja schon mal ein guter Anfang. Find ich echt gut. Ich weiß ja auch dass die Biosachen, vor allen Dingen Fleisch sehr teuer sind und sich das wirklich nicht jeder leisten kann. Ich verurteile auch niemanden der sich einfach Fleisch im Supermarkt kauft.

Ich arbeite jetzt schon einige Zeit aktiv im Tierschutz und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was mache Tiere in ihrem Leben schon alles erleben mussten. Und wie frustrierend es manchmal sein kann, wenn man sich um das Leben eines Tieres bemüht und im Endeffekt die Bemühungen um sonst waren. Da seh ich immer wieder, das der Mensch in Wahrheit die Bestie ist.

Für mich würde z.B. auch nie ein Tier vom Züchter in Frage kommen. Unsere Tierheime sind überfüllt mit armen Nasen die ein neues Zuhause suchen. Schön wäre es selbstverständlich wenn es für sagen wir einmal nur 5 Jahre ein Zuchtverbot geben würde, dann hätten die Tiere aus dem Tierschutz wirklich eine Chance ein neue Couch zu bekommen. Das man die Zucht nicht für immer verbieten kann ist klar, sonst würden wirklich tolle Rassen aussterben und das würde ich auch nicht wollen.

Selbst wenn ich mich total auf eine Rasse eingeschossen habe, wie z.B. einen Retriever, gibt es auch hier eine Menge Hunde dieser Rasse die in Not geraten sind und sich so sehr ein schönes Zuhause wünschen.

Aber letztendlich muss das ja jeder selber wissen.

Meine Arbeit im Tierschutz ist zwar oft traurig und machmal sage ich auch, das ich das Elend nicht mehr ertragen kann und das ich nie wieder in einem Tierheim helfen werde, weil manche Tiere in einem wirklich schlimmen Zustand abgegeben werden oder über den Zaun geworfen werden etc. und trotzdem gehe ich immer wieder hin, denn wenn ich nur einem Tier geholfen habe, habe ich eine Menge geleistet.


- Odetta - 16.11.2006

Bangor schrieb:Ich wüsste also nicht, weshalb ich eine Wespe erschlagen sollte, einen Hund aber nicht.

naja, also das find ich übertrieben. ich würd eine wespe auch nicht mit einer wachelnden zeitung provozieren! lieber in einem glas hinausbefördern! Bfriend wenn ich im sommer aber gelsen und mücken im schlafzimmer hab, hört sich bei mir die tierliebe auf! :hammer
HohePriesterin schrieb:Ich verurteile auch niemanden der sich einfach Fleisch im Supermarkt kauft.
Biofleisch gibt es auch im supermarkt! aber du hast recht, es ist empfindlich teurer! aber im ernst, ich muss nicht 5mal die woche fleisch essen oder? wenn einem etwas daran liegt, kann man darauf achten.
und da ich weniger für schmucke taschen ausgebe *hüstel*, leiste ich mir öfter biofleisch! Tongue
ansonsten besuch ich auch hin und wieder unser tierheim, da kann man jeder zeit mit einem hund spazieren gehen! das kann JEDER machen und kostet nichts!! es ist herzzerreißend wie dankbar diese hunde für ein bisschen beschäftigung und auslauf sind!
nur das zurückbringen macht mich jedes mal krank!! Cry

geldspenden find ich zwar wichtig, aber auch ein bisschen undurchsichtig wo mein geld hinfließt und wofür die organisationen es verwenden!
bitte nur an seriöse vereine spenden! und sich vorher genau informieren!
"Verein gegen Tierfabriken" von denen kann ich nur abraten!! mehr als unseriös!
lieber tierschutzverein oder meinetwegen auch "vierpfoten".


- Odetta - 16.11.2006

das hat bei mir weniger mit tierliebe zu tun, dass ich die wespe rette, sondern eher mit panik vor stechenden insekten! :oops:
:rofl:


- Die schwarze 13 - 16.11.2006

wir haben auch so ner "armen nase" (gott hört sich das süß an) ein zuhause gegeben, aber das ist für mich so selbstverständlich gewesen, das mir das heut morgen gar nicht eingefallen ist.
es ist ein mischling der in griechenland zusammen mit seinen geschwistern als welpen in ner höhle auf der insel kos (ich glaub die heißt so) ausgesetzt wurde.
weiß nicht wie aber irgendwie kamen die hundchen nach deutschland in ein tierheim wo wir unsern liebling dann auch her haben.
die anderen beiden hunde die wir hatten sind inzischen tot - einer stammte aus einer zucht (mittelschnauzer), der andere musste abgegeben werden weil das kind ne haarallergie hatte (collie).
dann ahben wir noch einen graupapagei von meiner oma geerbt (wildfang, was ich schrecklich find, aber damals wars wohl noch erlaubt)

wenn ich mir später einen hund oder ne katze anschaff, wird es definitiv eins aus dem tierheim sein, es muss auch nicht unbedingt ein welpe sein.


- HohePriesterin - 16.11.2006

Odetta schrieb:ansonsten besuch ich auch hin und wieder unser tierheim, da kann man jeder zeit mit einem hund spazieren gehen! das kann JEDER machen und kostet nichts!! es ist herzzerreißend wie dankbar diese hunde für ein bisschen beschäftigung und auslauf sind!
nur das zurückbringen macht mich jedes mal krank!! Cry

Das kann ich verstehen, mir fällt das zurückbringen auch sehr schwer. Ich würde auch gerne noch eine Fellnase adoptieren. Allerdings ist es so, dass ich ja schon einen Hund habe, der zwar absolut verträglich ist, aber der Hundesitterplatz bei meinem Dad auch schon durch einen Hund besetzt ist. Also ist eigentlich ganz einfach es sind schon 2 Hunde da! Und einen dritten möchte ich meinem Vater nicht zumuten. Aber der nächste Hund der ins Haus kommt ist auf jeden Fall auch eine arme Nase aus dem Tierschutz.

Odetta schrieb:geldspenden find ich zwar wichtig, aber auch ein bisschen undurchsichtig wo mein geld hinfließt und wofür die organisationen es verwenden!
bitte nur an seriöse vereine spenden! und sich vorher genau informieren!
"Verein gegen Tierfabriken" von denen kann ich nur abraten!! mehr als unseriös!
lieber tierschutzverein oder meinetwegen auch "vierpfoten".

Oh ja Geldspenden sind wichtig, genau so aber auch Sachspenden oder die tatkräftige Unterstützung um Zwinger beispielsweise Winterfest zu machen. Ich habe es mir zur Regel gemacht, nur an Tierheime zu spenden die ich wirklich kenne, also wo ich schon einmal vor Ort war. Und ein Verein, in Herford, der mir besonders am Herzen liegt, bekommt mindestens 1x im Jahr eine große Sachspende von mir. Hier geht es im besonderen um Dinge, an die man nicht sofort denkt, wie z.B. Waschmittel oder Allzweckreiniger. Es gibt soviele Dinge, die gebraucht werden an die man aber als Mensch der damit nicht so viel zu tun hat überhaupt nicht denkt. Wer eine Sachspende in Erwägung zieht, sollte mal bei seinem Tierheim nachfragen, was die so brauchen können.

Bangor schrieb:Dein Beitrag gefällt mir sehr. Es freut mich, wenn auch mal was sinnvolles zum Thema Tierschutz gesagt wird.

Danke das dir mein Beitrag gefällt.

Bangor schrieb:Aussagen wie "trotzdem liebe ich tiere! außer gelb-schwarzen brummern! die töte ich auch ohne skrupel! " finde ich widersprüchlich.


Sicher widersprüchlich und sehr ungelücklich ausgedrückt.

Bangor schrieb:Wer Respekt vor dem Leben an sich hat, kann keine solche Aussage machen. Für mich ist es eine Grundsatzfrage. Jedes Lebewesen hat seinen ureigenen Willen zum Leben. Es steht mir nicht zu, darüber zu entscheiden, ob es lebt oder nicht.

Über Leben oder Tod möchte ich auch nicht entscheiden wollen, deshalb überlasse ich das Schlachten von Nutztieren einem Metzger. Ich weiß ja nicht ob du Fleisch isst, sollte dies der Fall sein, widersprichst du dir hier auch etwas. Versteh mich nicht falsch, ich esse auch Fleisch, dadurch entscheiden wir in indikreter weise auch über Leben und Tod.

Bangor schrieb:Daher wird in unserem Haushalt auch jede Fliege, Spinne oder sonstwas LEBEND hinaus befördert. Ich wüsste also nicht, weshalb ich eine Wespe erschlagen sollte, einen Hund aber nicht.

Ich gehöre auch zu den "Spinnern" die alles Lebend hinaus befördern. Ich habe das Glück z. B. von Stechmücken verschont zu bleiben und zwinge meinen Schatz immer die Teile nicht platt zumachen. Meist gelingt mir das aber nicht.

Der Vergleich zwischen Wespe und Hund ist gar nicht mal so abwegig. Die Wespe hat das gleiche Recht auf Leben wie der Hund auch. Für die meisten Menschen ist eine Wespe nur einfach ein "geringeres" Geschöpf, weil es nicht in so einem engen Verbund zu uns lebt, wie ein Hund beispielsweise. Wobei man sich vielleicht einfach mal vor Augen halten sollte, was eine Biene leistet bis wir ein leckeres Glas Honig haben.

@Die schwarze 13: Du hast schon eine Menge für den Tierschutz getan.


- Die schwarze 13 - 16.11.2006

danke

also ich muss gestehen, dass ich schmeißmucken und schnaken niedermach.
auch wenn sie das recht zu leben haben, sind sie einfach zu lästig und ich bin auch ein gerngesaugtes opfer von schnaken (hatte im sommer einmal über 70 stiche an mir von nur einem abend in feldnähe).

@hohepriesterin
du hast sicherlich damit recht, wenn du sagst dass die unterscheidung von hund uns wespe daher kommt, dass wir zu hunden eine größere bindung spüren, aber ich denke das ist ganz normal und wenn ich daran denke wieviele ameisen und ähnliches ich schon beim gehen aus versehen zertreten habe, find ich es fast auch besser, dass ich deswegen nicht so reagiere wie wenn ich vergleichsweise einen hund überfahren hätte.


- HohePriesterin - 16.11.2006

Die schwarze 13 schrieb:@hohepriesterin
du hast sicherlich damit recht, wenn du sagst dass die unterscheidung von hund uns wespe daher kommt, dass wir zu hunden eine größere bindung spüren, aber ich denke das ist ganz normal und wenn ich daran denke wieviele ameisen und ähnliches ich schon beim gehen aus versehen zertreten habe, find ich es fast auch besser, dass ich deswegen nicht so reagiere wie wenn ich vergleichsweise einen hund überfahren hätte.

Klar, ich pack sicherlich auch nicht die von mir beim Spaziergang versehentlich zerquetschen Schnecken ins Auto und fahr zum nächsten Tierarzt. Confusedweet

Ich sehe den Unterschied aber einfach darin, tue ich etwas versehentlich und trage ich dann ggfs. die Konsequenzen, oder mach ich einfach ganz bewusst einen Hund oder auch eine Wespe platt, einfach weil ich es kann!

Wie oft habe ich schon gesehen, wie Autofahrer absichtlich einen Igel tot gefahren haben. Warum haben sie das getan? Ich weiß es nicht - die einzige Erklärung wäre m.E. weil sie es konnten.


- Odetta - 16.11.2006

@Bangor:
ja ich finde den grundsatz übertrieben. ein insekt zu töten ist das gleiche wie einen hund zu erschlagen halte ich für einen radikalen vergleich.
was aber nicht gleich bedeutet, dass ich einer von den menschen bin, die aus lauter bosheit eine spinne etc. sofort mit dem fuß platt machen... manche halten das wirklich für eine durchaus normale verhaltensweise. Kotz
andererseits muss ich meinem hund auch die zecken runternehmen, zerquetschen und ins klo spülen!
aber ich hab im leben noch keine biene erschlagen! auf ehre&schwöre!
es ist also nicht alles entweder-oder! gut-böse!
aber deswegen diskutieren wir ja! Confusedweet

@hohe priesterin:
ich hab ja selber auch schon so eine "nase" zu hause! ;-) und weil er ein nicht so einfacher kerl ist, hab ich, wie du, meine familie schon ziemlich eingespannt! d.h. ein zweiter geht einfach nicht...

"unser" tierheim veranstaltet auch regelmäßig einen flohmarkt. auch eine gute möglichkeit aktiv tierschutz zu betreiben. entweder durch sachspenden oder einfach ein bisschen bummeln und was kaufen!


- Odetta - 16.11.2006

Bangor schrieb:Ich stelle LEBEN neben LEBEN. Warum ist das Leben eines Insektes weniger Wert als das eines Hundes?
natürlich ist jedes leben gleichwertig, du hast recht! wenn man vom "ideal" selbst spricht. was lebens-wert ist und was nicht.
ganz klar, dass "bösmülliges" töten von tieren, "nur weil man es kann" wie HohePriesterin es formuliert hat, einfach zu verachten ist!

ich spreche aber eher vom tierleid, von tierqual, was ein tier (rein biologisch) empfindet. dass zB jeder hund seelische qualen erleiden kann!
und ich spreche davon, wo ich mitleid habe und wo nicht. wie sehr ich mit-leide!
deswegen ist es, für mich, nicht das gleiche.
(da müsst ich ja beim anblick meiner frontscheibe einen nervenzusammenbruch erleiden) ;-)

Zitat:Und ich habe auch schon die eine oder andere Mücke erschlagen, weil sie mich nachts nicht in Ruhe gelassen hat.
und mehr hab ich auch nicht gesagt!
Bangor, so leid es mir tut, im Endeffekt sind wir einer meinung! gibs zu! Tongue


- Odetta - 16.11.2006

MANN! Streit du machst es gern kompliziert gell! Orange
und ganz wichtig wer sich wo wann widerspricht!!
aber ich würd gern darauf antworten! aber erst morgen, weil ich jetzt nämlich feierabend hab! (gearbeitet hab ich ja heut eh nicht soviel- dank dem forum) Grinsking
Hallo




*räusper*
letztes-wort-fetischist



- monsterlein - 16.11.2006

Aktiven Tierschutz derzeit nur über Spenden.
D.h. dass ich den örtlichen Vereinen hier finanziell und durch Sachspenden (meistens Futter) helfe.
Einmal im Jahr bekommt dann auch ein "Großer" was und zwar der IFAW. Halt weil ich auch international (Robben, Wale, Bären) helfen möchte.
PETA ist eine Sache für sich, ich persönlich finde diese Organisation zu extrem.

Dann bin ich für einige Ansprechpartner, wenn sie was gehört oder gesehen haben. Das leite ich dann weiter oder kümmere mich selber drum. Wie z.B. ausgesetzte Katzen oder verwilderte Katzen füttern und versuchen zu vermitteln. Notfalls zum TA bringen etcpp

Da ich selber 2 Katzen und meine Hündin Momo habe geht es leider nicht, dass ich eine Pflegestelle bereitstellen kann. Kira (unsere Killerkatze) würde uns die Hölle heiß machen, wenn noch ein Schnurrer dazu käme.
Momo hat zwar mit anderen Hunden kein Problem, aber sie ist jetzt 10 Jahre alt und ich möchte es ihr nicht antun, dass evt. ein anderer Hund im Haus ihr den Rang streitig macht!
Vor 2 Jahren hab ich bei meinen Eltern eine ausgesetzte Katze untergebracht und mein Papa hatte sich sofort verliebt! *ggg*
Lucie ist heute noch bei ihnen! Und meine Eltern (auch meine Mama, die eigentlich kein Katzenmensch ist sondern eher Hundetyp) geben sie beide nicht mehr her!

Einige Themen was Tierschutz angeht kann ich persönlich nicht vertreten. Z.B. die Strassentiere aus Spanien oder der Türkei.
Unsere Tierheime sind voll mit Hunden und Katzen, warum noch welche aus dem Ausland dazu geholt???
Wenn ein deutsches Tierheim Plätze frei hat, dann sollen sie sich untereinander austauschen. Grad TH in Großstädten sind voll, die Zwinger quillen über! Und das soll tiergerecht sein??? Meiner Meinung nach definitv nicht!
Wenn z.B. Tierheim A Plätze für Hunde und Katzen frei hat, warum gehen sie dann nicht her und fragen bei Tierheim B nach, ob sie Tiere nicht im TH A unterbringen können. Da es derzeit zuviele B Tierheime gibt wie A sollte dies doch kein Problem sein! Dann noch Tiere ausserhalb Deutschland dazu holen und die einheimischen verrotten so langsam find ich nicht ok!
Was ich dagegen i.O. finde, dass man Medikamente mit nach Spanien etc nimmt um sie den dortigen TH zu überbringen. Da es dort an Medi für Tiere mangelt!


- Gio - 16.11.2006

Da ich das ganze interessant finde, mische ich mich mal mit ein. Vor allem in der Bienen-Diskussion.

Grundsätzlich diskutieren wir ja hauptsächlich in der Theorie - im großen und ganzen sind sich alle einig, und je höher ein Leben gestellt wird, desto besser ist es - deswegen finde ich Bangors Argument, selbst wenn ich dem nicht zustimme, trotzdem positiv. Besser so als andersrum.

Trotzdem muss man festhalten, dass Tier- und Naturschutz tatsächlich ein Fass ohne Boden ist. In Prinzip müsste man auf der Parkbank schlafen und Fallobst essen, um mit seiner Existenz nicht die anderer Lebewesen einzuschränken. Für einen modernen Menschen ist es unmöglich, mit gutem Gewissen zu behaupten, Tierquälerei in keiner Form zu unterstützen. Von Essen und Bekleidung über Mobiliar, Wohnort, Unterhaltungsmedien und Mobilität... egal womit, wir "machen uns die Erde untertan" und unterstützen allein mit unserem Lebensstandard das Aussterben von Tierarten, Exploitationen an der Natur und grausame Unterdückung anderer Lebewesen, im kleinen wie im großen.
Daher MÜSSEN einfach Prioritäten gesetzt werden, ansonsten könnte man gleich jede Form von Ethik über Bord werfen oder müsste nach Botswana in die Kalahari wandern.

Erst einmal: Für mich hat jedes Lebewesen ein Recht auf Leben. Das ist ein ethischer Grundsatz. Dieses Recht wird erst dann beschnitten, wenn der Tot einen Sinn macht. Nur mit Grund darf ein Lebewesen getötet werden.
Ab wann dieser Grund ausreichend genug ist, legt natürlich jeder selber fest. Je höher das Lebewesen entwickelt ist, desto bedeutender muss er sein. Es versteht sich natürlich von selbst, dass nicht jedes Leben den gleichen "Wert "hat. Eine Gleichstellung von Biene und Hund ist völlig abwegig. Wenn man nicht differenzieren würde, dürfte man Tierversuche an Hunden mit denen an Mäusen gleichsetzen. Oder das Essen von Katzen moralisch genauso vertreten wie das von Schweinen. Und man müsste auch Menschen auf die Ebene eines Insektes stellen. Infolge dessen könnte man seinen Nachbarn ebenso töten wie eine Mücke, mit der Begründung, er hätte genervt.
Somit ist eine Gleichstellung von Leben - in jeder Dimension - absurd.

Wir messen den Wert eines Lebewesen an Eigenschaften wie: "Bewusstsein", "Intelligenz", "Wahrnehmung", "Charaktervielfalt", "Entscheidungsspielraum", "Lernfähigkeit", "Reflektionsvermögen".
Oder biologisch gesehen an der Größe des Gehirns, an der Vielfalt der Sinne, an der Entwicklung der Nerven. Es führt auf das selbe hinaus. Je bewusster ein Wesen lebt, je mehr Emotionen es entwickeln und je mehr Leid es empfinden kann, desto sensibler muss man mit ihm umgehen.
Eine Pflanze zum Beispiel ist auch ein biologischer Organismus, eine Pflanze "lebt". Sie empfindet aber keine Schmerzen, hat kein Nervenzentrum/Gehirn. Niemand käme nun auf den Gedanken, das grundlose Ausreißen eines Grashalms mit dem grundlosen Töten eines Hundes gleichzusetzen. Je "weniger entwickelt" ein Organismus ist, desto belangloser ist es für ihn, zu leben. Wenn er keine Schmerzen und kein Unrecht empfindet, ist es auch keine Tyrannei und keine Ungerechtigkeit, ihn für eigene Zwecke zu verwenden und in seiner Entfaltung zu beschneiden.
(Ich schreibe "für eigene Zwecke", weil auch Pflanzen ein Recht auf ihre Existenz haben und nicht grundlos abgerissen werden sollten - Natur sehe ich als reinsten Repräsentanten von Leben an, etwas grundlegend Vollendetes und somit Heiliges. Naturzerstörung ist für mich ein symbolischer Akt der "Gottes-" oder "Existenzlästerung")
Das Setzen der Prioritäten sieht man meistens in der Ernährung, ich zum Beispiel esse kein Fleisch, aber Fisch. Fische sind keine Säugetiere, sie sind weniger entwickelt, haben Kieme, andere Nervensysteme, sind archaischer. Wenn ich mir Tunfischdosen kaufe, achte ich darauf, dass delphinfreundliche Fangnetze benutzt werden, weil ich Delphine "über" Tunfische stelle.
Das bedeutet nicht, dass ich die Überfischung der Meere oder die keinesfalls artgerechte Fischzucht aufgrund ihres "geringeren Lebensrechts" befürworte - im Gegenteil. Aber ich benötige Eiweiß, LIEBE Fisch (und eigentlich auch Fleisch) und bin nicht in der Lage, auch noch hierbei einen Kompromiss einzugehen. Mir fehlt somit die moralische Standhaftigkeit - aber das schlechte Gewissen drückt hier weniger als bei einem Säugetier. Logisch, diese sind mir auch emotional näher.

Bei Insekten Verhält es sich ebenso: Mit den Töten einer Mücke habe ich keine großen Probleme, weil das Töten eines Parasiten für mich ein natürlicher Akt ist. Gleiches gilt für Zecken. In diesen Situationen habe ich einen (durch und durch berechtigten) Grund zum Töten, und da rettet auch das Recht des Lebewesens nichts aufgrund seiner geringen Wahrnehmungsfähigkeit. Die Verhältnismäßigkeit ist gegeben.
Selbiges bei Fliegen - sie bedrohen zwar nicht wie Mücken oder Zecken aktiv den menschlichen Körper, aber sie können stören und lassen sich nicht fangen. Eine schlaflose Nacht ist mir aber kein Fliegenleben wert.

Wenn man von dieser Theorie ausgeht, wäre auch eine Aussage wie die von Tiff vertretbar. Vorraussetzung: sie fürchtet sich schrecklich vor Bienen und fühlt sich bedroht. Dafür kann die Biene leider nichts - ich kann aber Menschen verstehen, die aufgrund persönlicher Ängste ihre Sicherheit bedroht fühlen und zwar tierlieb sind, aber im einzelfall eine Ausnahme machen. Solange wir "nur" von einem Wesen wie einer Bienen reden.

Um aber mal weiter im moralischen Gutmenschgetue Modelle zu spinnen, wenn wir schon dabei sind:
Meiner provokanten Meinung nach kann niemand mit gutem Gewissen das Töten einer Biene verurteilen, wenn er selber Fleisch isst. Das Töten der Biene gibt dem jeweiligen das Gefühl von Sicherheit und beruhigt irrationale Ängste. Das Töten eines Schweins gibt einen Satten Magen und einen guten Geschmack. Schweine setze ich aber nun weißgott (und mit Begründung) vor Bienen. Darüber hinaus wurde in den meisten Fällen für den kurzzeitigen Geschmacksgenuss das Schwein sein Leben lang schlecht behandelt, die Biene nur während ihrer Exekution. NOTWENDIG ist das Töten in keinem der Fälle, sinnvoller ist es in der Theorie aber bei der Biene.

So. Und jetzt kann mein erster Satz des Absatzes natürlich gestrichen werden - er diente nur als Gedankenanstoß. Jedes Töten darf mit GUTEM Gewissen angekreidet werden, weil es eine grundlegend positive Initiative ist. Wie oben schon erwähnt, man muss Prioritäten setzen, und NIEMAND kann mit reiner Weste behaupten, richtig für Natur und Tier zu handeln. Wo man anfängt ist egal, hauptsache man fängt an.

Fazit:
Bangor schrieb:Ich stelle LEBEN neben LEBEN. Warum ist das Leben eines Insektes weniger Wert als das eines Hundes?

Weil es so ist. Ebenso ist das Leben eines Menschen mehr wert als das einer Fliege. Wer Schmerzen spüren und darüber Reflektieren kann, wird mit der selben Handlung unverhältnismäßig mehr geschädigt.


Ich würde aber gerne noch ganz andere Gedankengänge und Diskussionsansätze einbringen.

Wir als Land beteiligen uns indirekt durch Konsum, also durch importierte Güter, an Umweltzerstörung in anderen Ländern, unsere eigenen Tierschutzgesetze sind meiner Meinung nach lachhaft, und die anderer Staaten, von denen wir beliefert werden (die wir also finanzieren, siehe Brasilien/Geflügel, aber auch Pelz und Versuchstiere aus Asien) sind unglaublich grausam (damit meine ich auch "unglaublich"). Wir bezahlen unmittelbar das lebendige Häuten von Hunden und haben keinerlei Gesetze gegen Verkauf derartiger Produkte, ebensowenig scheren wir uns um die Herkunft der Versuchstiere oder die Behandlung importierter Hühner/Eier, in deren Methoden und Zucht man überhaupt keine Einsicht bekommt.
Desweiteren könnte die Massentierhaltung ganz enorm verbessert werden. Allein Intensivmast gehört verboten, Standards müssten extensive Mast und Biozucht sein. Biofleisch wäre viel erschwinglicher, wenn die Schweine-, Rinder- und Huhnhaltung per Gesetz humaner vorgeschrieben wäre, weil sich dann andere Möglichkeiten in der Logistik ergeben würden. Denn: unser Konsum ist - schrecklicher Weise - von der Geiz-Ist-Geil-Mentalität geprägt, und weil wir hauptsächlich billiges Fleisch kaufen, das unter grausamen Bedingungen gewonnen wurde, müssen Biobauern nicht nur höhere Preise für ihre Zucht, sondern auch noch für den Transport verlangen, welcher sich bei den wenigen Absatzmärkten finanziell sehr stark niederschlägt - als preislicher Aufschlag aber bei größerer Produktion und größerer Nachfrage infinitesimal wäre.

Damit komme ich doch zu dem Schluss: Gewisse Produkte, die durch unmenschliche Methoden gewonnen oder produziert werden, dürften in Deutschland ganz einfach nicht verkauft werden - oder wenn, dann nur mit Kennzeichnung, damit der Konsument Bescheid weiß. Derzeit sind Tierschutz und Tierschutzgesetze doch hole Phrasen. Brasilianische Eier müssen z.B. nicht als solche gekennzeichnet werden, wenn Deutschland nur als EINE Zwischenstation im Lieferprozess gilt - und sei es, dass sie hier verpackt werden. Letztendlich kaufen wir "D"-Eier von kannibalischen Hühnern, die sich in der Zucht gegenseitig totpicken mussten.
Ethisch gesehen ist es für mich als Konsumenten doch egal, ob dies auf unserem oder auf brasilianischem Territorium geschah, meine Moral ergibt sich schließlich nicht nach irgendwelchen Grenzverläufen.

Tierquälerei wird dann natürlich trotzdem vorkommen - aber wenigstens nicht von deutschen und oft unwissenden Konsumenten bezahlt.
Klar ist doch, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt. Wenn alle Konsumenten auf Qualität und humane Herstellung achten würden, herrschten bei Staaten mit hohen Fleischexport andere Bedingungen - denn sie würden ihre Ware nicht mehr losbekommen. Erst das Geiz-Prinzip ermöglicht schlechte Bedingungen. Man ist nicht bereit, 30 Cent mehr auszugeben, damit ein Tier weniger (sein ganzes Leben lang) leidet. Das ist unverhältnismäßig. Diese Auswahl in Anbetracht der Konsequenz dürfte der Mensch prinzipiell nicht haben - und in diesem Fall weiß er es meist nicht einmal.

Produkte, die unter äußerst verfassungswidrigen Umständen hergestellt werden, dürften nicht gekauft und somit finanziert werden - der Gedanke ist doch nicht abwegig.
Oder selbst, wenn man den Konsumenten die volle Entscheidungskompetenz lässt - was ich nicht gutheißen würde, wieso sollte jemand das Recht haben, über andere Lebewesen und deren Leid aus (sehr primitiven) monetären Gründen zu entscheiden - könnte man trotzdem für mehr Transparenz sorgen, mit einem Gesetz, das Angaben bezüglich der Produktionsbedingungen vorschreibt, damit wenigstens die Konsumenten entsprechend reagieren können, wenn sie es wollen.
Nur um ein utopisches Beispiel zu geben: wenn jedes Unternehmen bei jedem angebotenen Produkt draufschreiben müsste, WO es produziert wurde, von was es produziert wurde, wie hoch der Stundenlohn und wie lange die Arbeitszeit war, ob diese Arbeit von Kindern verrichtet wurde, wie umweltschädlich oder wie natürlich die Herstellung des Haarsprays war, wieviele Versuchstiere für das neue "Persil Extra Hautfreundlich" und für den Lippenstift von L'oreal gestorben sind, ob für den Pelz Tiere lebendig gehäutet wurden, nur narkotisiert oder schon bereits tot waren, WIEVIELE Tiere dafür starben, welche Stelle im Regenwald für die Gewinnung von Ackerland oder Herstellung von Papier, Kohle, Gartenmöbel, Edelholz oder Holzbrettchen genutzt wurde...
Der Natur, den Tieren und der Menschlichkeit würde damit ein großer Gefallen getan werden. Die Wirtschaft bestimmt sich NUR DURCH DIE NACHFRAGE, und wenn in westeuropäischen Ländern niemand mehr Produkte kaufen würde, die durch Kinderarbeit erzeugt wurden - dann würde es sich für große Unternehmen auch nicht mehr lohnen, ins Ausland abzuwandern oder den Regenwald abzuholzen. Die größten von der westlichen Welt hervorgerufenen Grausamkeiten begründen sich aus ökonomischen Interessen, weil im Kapitalismus jeder Mensch nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten agiert, und jedes Unternehmen nach wirtschaftlichen Interessen ausbeutet. Wenn ein Gesetz mehr Transparenz im Produktionsprozess schafft und sich Unmenschlichkeit damit nicht rentieren würde, wäre das Vorteilhaft für die ganze Welt.

Der Verbraucher ist derjenige mit der größten Kompetenz, die Welt zu ändern und zu verbessern, und trotzdem lebt er in einem Zustand der Informationsumnachtung. Das widerspricht sich doch. Argentinische Rinder sind nur beliebt, weil ihr Fleisch besser schmeckt - kaum einer denkt daran, dass dem so ist, weil sie mehr Auslauf haben und eine bessere Zucht genießen. Die meisten wissen es noch nicht einmal. Bei Zigarettenschachteln schreibt das Gesetz vor, nicht nur die Inhaltsstoffe, sondern auch noch die Auswirkungen raufzuschreiben. Warum kann von "dieses Produkt schadet der Haut" nicht auch übergegangen werden zu "Dieses Produkt schadet der Umwelt"? Warum gibt es keine Kontrollinstanz für Umweltschädlichkeit oder für Monopolisierungstendenzen, ein Verbraucherschutzorgan, dass den jeweiligen Konsumenten über die Auswirkungen seiner Handlung informiert? Das ganze müsste doch möglich sein. Vor allem, da wir dank Globalisierung auch eine Europäische Union haben, hauptsächlich ein wirtschaftlicher Zusammenschluss, der supranational agieren kann. Eine Nation, die dies umsetzen will, stände nicht einmal alleine da - im besten (und in der Theorie gar nicht soweit hergeholten) Falle könnte man sogar als Kollektiv agieren.